Problem mit Lehrerin

Kein Schüler verhält sich in der Klasse so, wie zu Hause, dass kann man also gar nicht vergleichen. Es gibt Schüler, insbesondere die, die keine Geschwister haben, die meinen immer, man würde sie ignorieren, manchmal aber auch welche aus großen Familien. Stellt man jedem der Schüler einer Klasse in jeder Stunde nur eine Minute Redezeit zur Verfügung, muss dann noch selber etwas für alle erklären und stellt dann Aufgaben zur Bearbeitung, so haben die Schüler keine Zeit mehr an diesen Aufgaben zu arbeiten und Fragen dazu zu stellen. Als Lehrer ist man wirklich hin und her gerissen, jedem Schüler möglichst viel Zeit zu geben sich zu beteiligen und gleichzeitig jedem individuell bei der Bearbeitung der Aufgaben zu unterstützen. Dann muss man auch schauen, hat Peterchen in einer Stunde viel gesagt, so werde ich nächste Stunde eher Hänschen dran nehmen. Die Stunde hast nun mal nur 45 Minuten und das auch nur wenn alles perfekt wäre. Durch Störungen, diverse Klassenangelegenheiten und viele Dinge, die ich vor meinem Berufseinstieg nie bedacht hätte, hat die durchschnittliche Stunde etwa 30 Minuten.

Die spezifische Situation deines Neffen lässt sich aus der Ferne nicht beurteilen. Wenn Eltern zu mir kommen und sagen ich würde gerade ihr Kind nicht dran nehmen sind es meistens die Eltern der Kinder, die eh schon die meiste Redezeit haben. Ich Rede dann mit den Kindern, dass sie es verstehen oder sage bei einer Meldung kurz, ich sehe dich aber möchte auch andere hören oder ähnliches, denn gerade diese Kinder müssen auch lernen zu warten, manchmal müssen das auch die Eltern.
Die Aktion mit der Hose hätte bei mir definitiv Konsequenzen gehabt und gehört eben zu genau den Störungen, die in dem Moment natürlich Vorrang haben und über die man sich danach super ärgert, weil sie mindestens die Hälfte der Stunde in Anspruch nehmen.