Mitglied inaktiv
Hallo, vielleicht ist es eine etwas "blöde" Frage, aber wir leben nicht in Dtl. und ich bin¨evtl. nicht über alles ganz aktuell informiert. Also: Ist es wirklich so, dass man sich in Deutschland (oder nur in manchen Bundesländern?) die Grundschule nicht frei aussuchen kann, sondern sein Kind in die schicken muss, die im sog. Einzugsgebiet liegt? So habe ich zumindest die Diskussionen hier verstanden, die ich mittels Suchfunktion fand... Daraus ging für mich hervor, dass es wohl nur in Ausnahmefällen möglich ist, auf eine andere Schule zu gehen. Ist das wahr? Und wenn ja, warum ist das so? Ich frage deshalb, weil ich mir hier eigentlich Rat bzgl. Kriterien zur Wahl der Grundschule holen wollte, in die unser Sohn gehen wird... Noch haben wir Zeit, er geht erst 2010, aber ich fange trotzdem schon mal langsam an, mich über verschiedene Schulen zu informieren... Tipps zur Schule an sich sind zwar wohl nicht so ganz übetrtragbar, denn das Schulsystem ist hier in Tschechien anders als in Dtl. ("Grundschule" 9 Jahre, danach entweder Gymnasium mit Abi oder Fachoberschule /"Mittelschule" mit Fachabi, oder Lehre; dann gibt es noch den Sonderfall, dass man evtl. nach der 5. KLasse nach erfolgreicher Aufnahmeprüfung an ein 8jähriges Gymnasium wechselt, diese sind aber umstritten...), aber mir ging es um die - wie ich dachte - wohl überall für Eltern aktuelle Frage, wie wi¨chtig es ist, die (Grund-)Schule in der Nähe zu haben (dachte bisher das sei schon wichtig, damit das Kind die ersten Jahre nicht so viel Stress hat, selbständig alleine hingehen kann, KInder aus der Nachbarschaft kennt... usw.) oder in welchen Fällen es sich "lohnt" (und die Nachteile aufwiegt), auch weiter zu fahren und das Kind zu bringen? Ich kenne da Ansichten von "auf jeden Fall in die Schule um die Ecke, wenn diese nicht total Sch.... ist" bis zu "das Fahren ist es mir wert und ich denke, das Kind schafft das auch und profitiert vom besseren Angebot (z.B. Sprachen etc.) an der auserwählten Schule".... Da interessierten mich halt auch Eure Ansichten hier. Aber jetzt weiss ich gar nicht, ob sich Euch diese Frage für Euch in dieser Form stellt, wenn Ihr keine freie Schulwahl habt? Bin etwas verwirrt... :-/ Ich dachte, genauso wie man sich den Arzt aussuchen kann, ist das auch bei der Schule möglich?! Hier war es nämlich früher so, dass alles nach Einzugsgebieten lief (Schule, Kindergarten, Ärzte...) und nur in bestimmten Fällen Ausnahmen möglich waren, jetzt gibt es aber schon lange die freie Wahl. Danke im voraus, falls jemand Lust und Zeit hat, mir was dazu zu schreiben. Bin froh über alle Ansichten, Erfahrungen und Infos :-)! Gruss, M.
ja es ist wirklich so, zumindest in BaWü. Die Grundschule hänt zusammen mit dem Einzugsgebiet in dem man wohn. Erst die weiterführende Schule ist frei wählbar. In unsere Grundschule kommen Kinder von einem anderen Ort, aber aus dem Grund, da gibt es einen Montessori Kindergarten und unsere Schule unterrichtet nach den Leitlinien von Montessori, ist aber keine Montessori-Schule, deshalb dürfen Kinder von einem Montessori-Kindergarten in unsere GS kommen. Ich persönlich finde es wichtig, dass die GS am Ort ist, einfach weil es schöner ist für die Kinder wenn sie sich problemlos einfach so treffen können. Hier bei uns auf dem Dorf ist es kein Problem meinen 8-jährigen loszuschicken um sich jemand zum spielen zu suchen, und da alle Kinder vom Ort auf unsere GS gehen, ist immer jemand da zum spielen. Würde er im nächsten Ort bzw. Stadt zur GS gehen hätten wir das Problem - wie mit jemandem spielen da doch viele Mütter arbeiten und daher das Transportproblem schon vorprogrammiert ist. Aber die Erfahrungen sind unterschiedlich. Ich finde unsere Schule super - während es bei meinem Großen besser lief als bei meinem Kleinen da er eine ganz neue Lehrerin hat, die sich erst an unser Schulsystem gewöhnen muss. Die einzige Ausnahme sind Private Schulen die es bereits ab der GS-Zeit gibt, aber die kosten halt Schulgeld und sind privat zu bezahlen. Kinder die an eine andere GS gehen als am Wohnort sind meistens Kinder, die bei Tagesmütter oder ähnlichen Betreuungsstätten sind und daher können sie auch in die GS gehen in der Nähe der Tagesmutter bzw. Betreuungsstätte, da sie sich den größten Teil des Tages dort aufhalten. Gruß Birgit
Das ist tatsächlich abhängig vom Bundesland. Manche Bundesländer haben schon eine freie Grundschulwahl eingeführt (Berlin z.B.), andere sind gerade dabei. Aber manche Bundesländer (Bayern und m.W. aus BaWü) wollen das auf keinen Fall. Wobei Privatschule da so oder so rausfallen, und man hat auch sonst gewisse Möglichkeiten. Hier in München kann man einen Gastschulantrag stellen. Der muß begründet werden, aber solange die Schule, auf die man sein Kind schicken will, freie Plätze hat, werden fast alle Begründungen akzeptiert. Hier liegt das nämlich in der Entscheidungsgewalt des Schulleiters. (Das kann auch in Bayern grundsätzlich in anderen Städten oder Landkreisen anders sein!!!) Eine mögliche Begründung ist ein Hortplatz an der Wunschschule, eine Tagesmutter oder betreuende Oma/Tante/Freundin in der Nähe oder ähnliches. Ich habe für zwei Freundinnen schriftlich bestätigt, daß ich die Notfallbetreuung für ihre Kinder bin, damit ihre Kinder in "unsere" Sprengelschule eingeschult werden konnten. Wobei es hilft, daß die Kinderzahlen derzeit stark zurückgehen - unser Schulleiter ist froh, wenn er seine drei Parallelklassen noch vollbekommt - zwar nicht jedes Jahr, aber zunehmend häufiger. Es wäre also tatsächlich wichtig zu wissen, wo Ihr evtl. hinziehen würdet. Zum einen das Bundesland - ob es da schon freie Schulwahl gibt oder nicht - zum anderen auch die Stadt oder den Landkreis - wie die Möglichkeiten einer Gastschule da gehandhabt werden. Gruß, Elisabeth.
Warum sind denn die Gymnasien, die man bei euch nach der 5. besucht, umstritten? Wo gehen denn mehr Kinder hin? Auf dieses Gymnasium oder auf das nach der 9. Klasse? Ich würde einen Kniefall machen, würde es letzteres endlich auch in Deutschland geben. lG
Hallo, also mehr Kinder/Jugendliche gehen ganz "normal" (hier) aufs Gymnasium nach der 9. Klasse. Oder eben auf eine andere weiterführende Schule mit Fachabi etc., ggf. in die Lehre etc. Die 8jährigen Gymnasien sind so eine Art "Sonderweg" (auch erst in den 90ern neu entstanden). Umstritten sind die 8jährigen Gymnasien v.a. deshalb, weil sie als elitär angesehen werden bzw. z.T. auch sind - insofern, dass Eltern die meinen, für ihre Kinder etwas angeblich "Besseres" zu wollen, diese auf Biegen und Brechen dahin schicken - auch wenn das Kind vllt. gar nicht so begabt ist oder nicht will etc. Diese Eltern sind dann ¨halt so drauf, zu sagen, dass Ihr Kind doch nicht 9 Jahre mit irgendwelchem "Pöbel" in die Schule geht, sondern so bald wie möglich in "bessere Gesellschaft" kommen soll... Klar, eigentlich sollte es nicht nur am Ehrgeiz oder Dünkel der Eltern liegen, es gibt Empfehlungen der Lehrer/innen, Aufnahmeprüfungen usw. - , aber wohl auch ziemlich viel Klüngel usw. (weiss ich aber nicht genau)... Insgesamt wird es hier überwiegend (auch in Fachkreisen) so gesehen, dass es einfach nicht förderlich ist, die Kinder so früh zu trennen und dass es gut ist für alle (schwächere wie stärkere Schüler), wenn sie länger zusammen lernen und leben und nicht so früh "sortiert" werden. Praktisch klappt das mal mehr, mal weniger gut, ja nach Schule und den konkreten Bedingungen. (Gibt ne schon einige Probleme im hiesigen Schulwesen, z.B. schlechte Bezahlung der Lehrer, z.T. dann deren geringere Motivation, Abwanderung auf Privatschulen oder ganz woanders hin... usw. - es wird aber versucht dan Lösungen zu finden...) Der Schulminister hat auch vor kurzem den Einwand gegen die 8jährigen Gymnasien gebracht, sie würden die Qualität der normalen "Grundschule" verschlechtern, weil sie gerade die guten Schüler nach der 5.Klasse abwerben und diese dann als "Zugpferde" an der normalen Schule fehlen, deren Niveau dann insgesamt sinkt... So in etwa also. Wenn dann frag ruhig nochmal nach, falls irgendwas zu kurz gekommen ist. Wïe würdest Du denn die entsprechende Tendenz und dazu gehörige Debatte/Diskurs in Dtl. zusammenfassen und beurteilen? Ich weiss nur, dass z.B. Gesamtschulen mittlelweile wohl ziemlich out sind, mir ist aber immer nicht ganz klar, warum (war selber auf einer additiven Gesamtschule in Hessen, mit gymnasialer Oberstufe), ausser dass da wohl die CDU und Co. ihre Finger massiv im Spiel hat... ;-) Aber ich dachte, das mit dem frühen "Sortieren" sei wirklich belegt, dass es nicht gut ist?! Wurde doch in den 70ern/80ern schon gesagt und begründet, und ich kenn es wie gesagt auch von hier (Tschechien). Wie wird denn begründet, dass das nun auf einmal nicht mehr gilt...? Naja, vielleicht magst ja Du oder auch jemand anders nochmal darauf eingehen...? Danke! Gruss, M.
Hallo, das ist wohl auch wieder eine Regelung die in jedem Bundesland anders getroffen wird. In Bayern gibt es kein Gymnasium nach der 9.Klasse (Gesamtschulprinzip?) In der 4. Klasse entscheidet sich wer aufs Gym gehen darf - wird nach Noten festgelegt - und dann 8 Jahre Gymnasium. Grüße Dhana