Der erste Weg ist nicht Einklagen, sondern Widerspruch gegen den Bescheid!

Hallo,

die Tochter meiner Freundin war von der Gesamtschule abgelehnt worden. Wir haben dann gegen diese Ablehnung schriftlich Widerspruch eingelegt. Dabei habe ich geholfen, weil ich mit solchen Amtsdingen aus beruflichen Gründen Erfahrung habe. Widerspruch ist der erste Weg, darauf wird im Kleingedruckten auf dem Bescheid selbst (oder seiner Rückseite) hingewiesen. Erst wenn auch der Widerspruch abgelehnt wird, kann man überhaupt klagen. Es gibt eine Widerspruchsfrist, die man einhalten muss.

So ein Widerspruch hat aber natürlich nur Erfolg, wenn er gut begründet ist. In unserem Fall ist die Mutter des Mädchens schwer chronisch krank (künstliche Blase, kranker Darm u. w. Probleme). Wir haben den Widerspruch damit begründet, dass die Gesamtschule eine Ganztags- und Hausaufgabenbetreuung plus Mittagessen bietet und die kranke Mutter auf diese Weise am besten entlastet. Da jede Schule für diese Fälle ein paar Ersatzplätze hat, hatte der Widerspruch Erfolg. Die Mutter bekam einen Termin beim Schulleiter, brachte ihre Kranken-Unterlagen mit und bekam den Platz für ihre Tochter.

Eine Stigmatisierung bedeutete das überhaupt nicht. Niemand hat von dem Widerspruch erfahren, auch nicht der Klassenlehrer. Und selbst wenn - das Verfahren der Platzvergabe interessiert an der Schule keine Sau, ums mal deutlich zu sagen. Die Lehrer machen ihren Job und fertig. Ob ein Kind über einen Widerspruch in die Schule gekommen ist, oder ob es mit einer fliegenden Untertasse aus dem Weltall eingeflogen wurde, ist komplett egal.

Natürlich kann man - sofern der Widerspruch abgelehnt wird - dagegen klagen. Das ist dann der nächste Schritt. Hier solltest Du Dich aber von einem Anwalt in Sachen Erfolgsaussichten beraten lassen. Das gilt auch, wenn es in Eurem Fall um eine bestimmte Grundschule und nicht um die weiterführende Schule geht.

LG