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Geschrieben von Hexhex am 22.03.2017, 11:05 Uhr

Aber auch viele Fachleute selbst sind eher dagegen, weil...

Hallo,

die Inklusion ist zwar offiziell Pflicht, weil von der EU vorgeschrieben. In Wirklichkeit ist sie zugleich eine Geld-Einspar-Maßnahme des Staates: Mir hat ein Sonderschul-Pädagoge einmal vorgerechnet, dass ein Platz in einer Förderschule wesentlich teurer ist als die Betreuung eines Inklusionskindes in der Regelschule. Der Staat möchte gern Sonderschulplätze abbauen, und tut dies auch seit längerem bereits.

Es gibt außerdem viele Fachleute für Sonderpädagogik, die selbst nichts davon halten, Kinder mit erhöhtem Förderbedarf auf eine Regelschule zu schicken, weil man ihnen dort nicht gerecht werden kann. Der Personalschlüssel an Regelschulen reicht ja nicht einmal aus, um die Kinder OHNE Förderbedarf auch nur halbwegs optimal zu unterrichten - verglichen z. B. mit skandinavischen Schulen, wo es immer zwei anwesende Lehrer pro Klasse gibt. Und wo jedes Kind, das notenmäßig abrutscht, zusätzliche Einzelförderung bekommt, bis es das Klassenziel erreicht (wie etwa in Norwegen).

Hierzulande dagegen werden die Eltern (unausgesprochen) fest mit eingeplant, wenn es um das Erreichen der Lernziele geht: Wer sein Kind bei den Hausaufgaben und beim Lernen unterstützt oder ihm Nachhilfe finanzieren kann, dessen Kind hat eine hohe Chance, in der Schule erfolgreich zu sein. Wer zu Hause diese Eltern-Unterstützung nicht erhält, rutscht oft durch die Gitter unseres Bildungssystems ganz durch - und zwar unabhängig von seiner Intelligenz. Klugheit allein reicht nicht aus, um erfolgreich zu sein, wenn es zu Hause weder Unterstützung, noch Anregung, noch die Vermittlung von Disziplin oder regelmäßigem Lernen, noch Lese-Förderung usw. gibt.

Solange dies so ist, sehe ich nicht, wie gar Inklusions-Kinder auch nur halbwegs einen Unterricht und eine Unterstützung bekommen, wie sie nötig wären. Dass die Lehrer sich mit ihrer Mini-Fortbildung zum Thema Inklusion nicht zutrauen, ein Inklusionskind optimal zu fördern, ist doch völlig nachvollziehbar. Mir sagte eine Lehrerin, ihre Fortbildung habe nicht einmal vier Tage gedauert, weil die Inklusionskinder früher geschickt wurden, als geplant. Und das ist vielerorts so: Man ist null vorbereitet, deshalb verständlicherweise null motiviert und wird nicht unterstützt, sondern zusätzlich belastet. Da würde ich als Lehrer auch protestieren.

LG

 
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