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Geschrieben von Astrid am 06.12.2014, 10:21 Uhr

Aber Ihr HABT die klassische Rollenverteilung!

Huhu,

das Problem hat gar nicht so wenig mit Deiner Frauenrolle zu tun, wie Du glaubst: Ihr lebt Eurem Sohn ja durchaus die klassische Rollenteilung vor: Dein Mann verdient das Hauptgeld, und Du arbeitest Teilzeit und machst Kinderversorgung und Haushalt. So ist es ja in den meisten Familien, und so war es eigentlich auch schon vor 50 Jahren. Ich mein' das gar nicht böse, denn bei mir ist es genauso: Ich arbeite Teilzeit, mein Mann Vollzeit. Obwohl er perfekt putzen und bügeln kann - und dies auch getan hat, als wir noch keine Kinder hatten - mache ich das heute alles, einfach weil ich inzwischen nur halbtags arbeite.

Das heißt aber auch: Meine Kinder haben die Haushalts-Tätigkeiten ihres Vaters nie erlebt und gesehen. Und deshalb bringen sie automatisch mich damit in Verbindung. Außerdem vermittelt unsere Gesellschaft (und sogar Frauen untereinander) ihnen ja täglich, dass Haushaltsarbeit nichts wert ist. Sondern dass derjenige Mensch am wichtigsten ist, der das meiste Geld verdient und am weitesten in seinem Job kommt. Wir selbst vermitteln das zu Hause nicht, aber das müssen wir auch gar nicht, das übernehmen Andere. Überall hört man ja Witze und Sprüche über Hausfrauen oder über die Dummheit von Frauen, und es zählt ausschließlich, welches Auto, welches Haus, welches Smartphone man sich leisten kann. Worüber wundern wir uns also?

So wird der Hauptverdiener auch ganz von selbst als wichtiger eingestuft, als die Frau, die eigentlich ja die Verantwortung für das Wertvollste auf der Welt übernimmt: für die Kinder. Eigentlich gebührt IHR die Bewunderung - denn jedes Kind ist wichtiger als ein Job. Und die Verantwortung für ein Kind ist natürlich viel wichtiger, als die Verantwortung im Job.

Konkret zu Deinem Sohn: Ich glaube, Dein Mann sollte gegenüber Eurem Sohn immer mal wieder erwähnen, wie froh er ist, dass Du bereit bist, nur halbtags zu arbeiten, damit Du Zeit für Deinen Sohn hast. Mein Mann macht das auch ab und zu. Wenn der Papa Wertschätzung für die Mutter zeigt, beeinflusst das auch das Bild des Kindes stark. Vermutlich zeigt Dein Mann aber zu wenig, dass er weiß, wie viel Du leistest? Vielleicht ist er - unterschwellig - auch der Meinung, dass Dein Job und Deine Haushaltstätigkeit nicht ganz so anspruchsvoll ist, wie das, was er macht?

Ich glaube daher, Dein Mann ist der Schlüssel und -Derjenige, der gegensteuern kann: Er sollte jetzt mal von Vater zu Sohn über blöde, abwertende Sprüche reden, und dass er die nicht mag, uncool und unmännlich findet. Aber auch außerhalb dieses Gesprächs sollte er vor den Ohren Deines Sohnes häufiger mal Anerkennung äußern für das, was Du leistest ("Ich bin so froh, dass die Mama bereit war, im Job für uns zurückzustecken und hier den Laden zu schmeißen. Sie verdient sogar weniger Geld, nur um für Dich da zu sein!") So viel Einsatz muss jetzt sein!

LG

 
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