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Geschrieben von IngeA am 06.07.2015, 21:50 Uhr

AUDITIV schwach

Wir haben bei uns in der näheren Umgebung (Umkreis 10 km) 3 Montessorischulen. In 2 würde ich mein Kind sofort geben, in eine beim besten Willen nicht. Weil es da eben genau so läuft wie offensichtlich bei Susis Kind: Es wird gewartet dass das Kind aktiv wird. War ja zu Maria Montessoris Zeiten auch so (Zumindest in den Kinderhäusern), also muss das richtig und gut sein. Nur gibt es da einige Unterschiede zur heutigen Gesellschaft:

Die Kinder waren erst mal Straßenkinder bzw. vorher noch behinderte Kinder. Die hatten niemanden der sie betreut hat (bzw. niemanden der bereit war solchen "Dummhansen" was beizubringen). Die Kinder wollten also was lernen, wollten jemanden haben, der sie ernst genommen hat....
Gleichzeitig sind sie aber in einer hierarchischen Gesellschaft groß geworden. Und ganz unten standen diese Kinder. Das ist ihnen von der Gesellschaft von Anfang an eingebläut worden, im wahrsten Sinne des Wortes. Ich glaube dass schon allein deshalb keines dieser Kinder je auf die Idee gekommen wäre die Worte der Erzieherin anzuzweifeln. Und dann war das ja endlich mal jemand der sich gekümmert hat und sie nicht schlecht behandelt hat.
Bei den reichen Kindern in den Internaten hat das wohl auch nicht immer so toll funktioniert, die haben wohl wesentlich mehr Aufsicht und Anleitung gebraucht bis sie gelernt haben mit dem Material sorgsam umzugehen und bis sie wirklich Interesse gezeigt haben. Denen ist halt der Respekt vor den Eltern eingebläut worden, nicht unbedingt der Respekt vorm Kindermädchen.
Heute gibt es diese Hierarchie ohne zu hinterfragen (zum Glück) nicht mehr. Heißt aber auch, dass sich die Lehrer den Fragen der Kinder stellen müssen, dass die Kinder u.U. ganz andere Dinge mit dem Material anstellen als ursprünglich vorgesehen.
Vor 100 Jahren gab es in den Kinderhäusern kein anderes "Spielzeug", was mit dem Material zu tun war war genau festgelegt. Es war einfach nicht erlaubt mit der braunen Treppe einen Zug zu bauen und das wurde nicht hinterfragt sondern befolgt.
Und dann reicht es heute halt für ein Kind auch nicht mehr, wenn es in den 9 Jahren Volksschule Lesen, Schreiben und die vier Grundrechenarten lernt.
Wenn man das Montessori-Konzept (das ich an sich sehr gut finde) eins zu eins in die heutige Gesellschaft übernimmt, geht das bei vielen Kindern ganz gewaltig schief.

LG Inge

 
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