Was tun, wenn mein Baby Schnupfen hat?

Baby hat Schnupfen

© Adobe Stock, Alexandr Vasilyev

Schon die Kleinsten leiden öfters mal unter einer verstopften Nase. Ganz besonders, wenn es bereits ältere Geschwisterkinder gibt, die den einen oder anderen Infekt mit nach Hause bringen. 

Kälte ist an einem solchen Atemwegsinfekt in der Regel unbeteiligt, auch wenn er meist als "Erkältung" bezeichnet wird. Ganz im Gegenteil: Die Schleimhäute werden eher durch überheizte Luft im Zimmer belastet. Gerade bei einem Luftwegsinfekt sollte man darauf achten, dass vor allem die Schlafzimmertemperatur eher niedrig ist; 16 bis 18 Grad sind genug. Leider gehört Schnupfen für Säuglinge zu den ganz besonders lästigen Beschwerden: Erstens sind die engen Atemwege der Kleinen durch die geschwollenen Schleimhäute schnell verengt. Zweitens können Babys schwer von der Nasen- auf Mundatmung umstellen. Das macht sie quengelig, behindert sie beim Schlafen und Trinken (dabei atmen sie ja sonst durch die Nase). So helfen Sie Ihrem Baby:

Gehen Sie mit Ihrem Baby zum Arzt

In den ersten Lebensmonaten sollten Sie mit einem verschnupften, auf jeden Fall mit einem fiebernden Baby immer zur Kinderärztin/zum Kinderarzt. Es muss geklärt werden, ob der Infekt wirklich harmlos ist oder ob Ihr Kleines Medikamente braucht.

Bieten Sie Ihrem Kind viel zu Trinken an

Ausreichende Flüssigkeitszufuhr bewahrt die gereizten Schleimhäute vor dem Austrocknen. Das ist wichtig, denn der Schleim (Sekret) ist eine Methode des Körpers, Krankheitserreger auszuscheiden. Falls Sie stillen, kann es sein, dass Sie Ihr Baby vorübergehend etwas öfter anlegen müssen. Bekommt Ihr Baby die Flasche, können Sie ihm zwischen den Mahlzeiten zusätzlich Tee (etwa Anis- oder Fencheltee) oder abgekochtes Wasser anbieten. Keine Sorge, falls Ihr Kleines vorübergehend wenig Appetit hat. Solange es genug Flüssigkeit bekommt, schadet ihm das nicht.

Sorgen Sie für frische Luft

Warme, trockene Luft ist für die gereizten Schleimhäute eine Qual. Die Raumtemperatur sollte daher nur bei etwa 20 Grad liegen. Lüften Sie im Sommer viel (bringen Sie Ihr Baby so lange in ein anderes Zimmer), damit die Luftfeuchtigkeit in der Wohnung steigt. Im Winter bringt Lüften für die Befeuchtung nichts. Wenn die kalte Luft sich erwärmt, sinkt die Raumfeuchtigkeit. Stellen Sie lieber Schüsseln mit Wasser auf die Heizung oder schieben Sie den Ständer mit feuchter Wäsche ins Kinderzimmer. Achten Sie darauf, dass es im Raum nicht zu warm wird.

Falls Ihr Baby kein Fieber hat, können Sie mit ihm auch mehrmals am Tag spazieren gehen. Das tut ihm gut und ist bei fast jedem Wetter möglich. Vorausgesetzt, Sie ziehen Ihr Kind der Witterung entsprechend an und packen es nicht zu warm oder zu dünn ein. Daheim bleiben sollten Sie nur bei starker Hitze und extremer Kälte (unter 10 Grad minus).

Nachts sollte die Raumtemperatur höchstens um 18 Grad liegen. Falls sein Köpfchen zu sehr auskühlt, können Sie Ihrem Baby im Bett ein dünnes Baumwoll- oder Seidenmützchen aufziehen. Günstig ist es, wenn Ihr Kleiens mit dem Oberkörper etwas erhöht liegt: Ein dünnes Kissen oder ein gefaltetes Handtuch unters Kopfende seiner Matratze schieben. Legen Sie aber bitte kein Kissen auf die Matratze: Das könnte Ihrem Baby die Luft nehmen und das Risiko des plötzlichen Kindstods erhöhen.

Bitte Vorsicht mit Nasentropfen

Präparate zum Abschwellen der Nasenschleimhaut können Erleichterung bringen, etwa für die Nacht. Verwenden Sie aber nur Mittel, die für Babys gedacht sind und auch die nur nach Rücksprache mit der Kinderärztin/dem Kinderarzt bzw. nach ärztlicher Anweisung. Nasentropfen sind nicht für die Daueranwendung geeignet.

Als bewährte, wohltuende Hausmittel gelten Koch- oder Meersalzlösung. Die gibt es fertig in der Apotheke, sie wird jeweils in die Nasenlöcher getropft. Auch ein paar Tropfen Muttermilch, mit einer Pipette in die Nasenlöcher Ihres Babys geträufelt, tun den Schleimhäuten gut.

Ätherische Öle sind keineswegs harmlos

Einige ätherische Öle, etwa Eukalyptus, können Schupfennasen zwar Erleichterung bringen. Sie sollten mit der Anwendung bei Ihrem Baby jedoch äußerst vorsichtig sein: Babys reagieren anders und weit intensiver auf ätherische Öle als Erwachsene oder größere Kinder. Lassen Sie sich erst von Ihrem Kinderarzt oder einer im Umgang mit Aromaölen wirklich erfahrenen Person zur Dosierung und Anwendung beraten, bevor Sie diese Öle einsetzen. Was Sie auch wissen sollten: Einige Fachleute raten bei kleinen Kindern inzwischen sogar ganz vom Einsatz ätherischer Öle ab. Es hat sich gezeigt, dass sie zu einer zusätzlichen Reizung und Schwellung der tieferen Atemwege führen können. Auf alle Fälle gilt:

Keine ätherischen Öle im Gesichtsbereich Ihres Babys auftragen. Das kann starke Hautreaktionen, vor allem aber Verengungen der Bronchien und dadurch Atemnot verursachen.

Kampher und Menthol sind für Babys und Kleinkinder völlig ungeeignet und können Krämpfe auslösen. Auch Einreibepräparate, Bäder oder Inhalationsmittel mit diesen Wirkstoffen bitte nicht verwenden.

Babys und Kleinkinder sollten keine Aromaöle einnehmen!

Falls Sie Fragen zum Thema Schnupfen haben, können Sie diese im Forum von Kinderarzt Dr. Busse stellen.

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