Hepatitis B

Hepatitis B

© Adobe Stock, Kaspars Grinvalds

Als Hepatitis B bezeichnet man eine Leberentzündung durch eine Infektion mit dem Hepatitis-B-Virus (HBV). 

Die Krankheit ist vor allem in Afrika, Südostasien und Südamerika verbreitet, kommt aber auch bei uns vor. Insgesamt sind derzeit weltweit etwa 350 Mio. Menschen chronisch erkrankt, womit die Hepatitis B als häufigste Viruserkrankung überhaupt gilt. 1 Mio. Menschen sterben jährlich daran.

Die Hepatitis B verläuft in etwa 90% der Fälle akut und heilt dann in der Regel ohne Folgeschäden aus. Wenn Sie jedoch chronisch wird, können Leberzirrhose (Schrumpfleber) und Leberkrebs die Folge sein. Auch in Deutschland leiden etwa 500.000 unter der gefährlichen chronischen Form.

Ansteckung mit Hepatitis B

Das Hepatitis-B-Virus (HBV) ist hochansteckend und wird durch kleinste Spuren von Blut, Speichel und andere Körperflüssigkeiten übertragen. Es tritt durch minimale Verletzungen in der Haut oder der Schleimhaut in den Körper ein. Bei kleinen Kindern kann das zum Beispiel beim Kratzen oder Beißen der Fall sein. Bei Erwachsenen gilt als Hauptübertagungsweg der Geschlechtsverkehr. Möglich ist aber auch eine Infektion durch Alltagsgegenstände wie Nagelscheren, Rasierapparate oder durch infizierte Spritzen, Bluttransfusionen, Tätowierungen oder Piercings.

Symptome von Hepatitis B

  • Anfangs grippeähnliche Symptome
  • später Oberbauchbeschwerden, Gelbsucht
  • bei etwa 50% gar keine Symptome

Verlauf von Hepatitis B

Die Krankheit hat eine ausgesprochen lange Inkubationszeit und bricht erst etwa zwei bis sechs Monaten nach der Ansteckung aus. Bei einem Großteil verläuft sie völlig unerkannt und wird nur zufällig wegen der vorübergehend erhöhten Leberwerte erkannt. Bei Säuglingen und Kleinkindern bleibt sie sogar zu 90% unbemerkt. Nur etwa ein Drittel der Infizierten zeigt die typischen Symptome der Gelbsucht: Gelbfärbung der Haut und der Augen, dunkler Urin, Gliederschmerzen, Schmerzen im Oberbauch, Durchfall und Erbrechen. In der Regel heilt eine akute Hepatitis nach zwei bis sechs Wochen ohne Folgen aus.

Komplikationen bei Hepatitis B

Nur selten kommt es bei der akuten Hepatitis B zu ernsten Komplikationen wie Leberversagen. Weitaus häufiger ist ein chronischer Verlauf. Das passiert besonders häufig bei Neugeborenen (bis zu 90 Prozent), bei Kleinkindern noch in etwa 30 Prozent und bei Erwachsenen immerhin noch in 5 bis 10 Prozent der Fälle. Chronisch Erkrankte klagen oft über ausgeprägte Müdigkeit, Leistungsschwäche, Verdauungsprobleme und rheumaähnliche Beschwerden. Durch die Schädigung der Leberzellen kann es im Verlauf zu Schrumpfleber (Leberzirrhose) und auch vermehrt zu Leberkrebs kommen.

Das Tückische an der chronischen Hepatitis ist, dass die Infizierten oft über mehrere Jahre völlig beschwerdefrei sind und von ihrer Erkrankung gar nichts ahnen. Gleichzeitig sind sie aber ein permanenter Infektionsherd für andere.

Behandlung von Hepatitis B

Gegen Hepatitis B gibt es keine wirksame Behandlung. Im akuten Krankheitsstadium empfiehlt sich Bettruhe und längere Schonung. Bei chronisch Kranken werden Medikamente eingesetzt, die die Virusvermehrung hemmen. Trotzdem werden nur etwa 10 Prozent wieder völlig gesund.

Impfung bei Hepatitis B

Da es kaum Heilungschancen gibt, ist eine Impfung der einzig wirksame Schutz gegen diese hoch ansteckende Erkrankung. Sie wird als Teil der 6-fach-Impfung ab dem 3. Lebensmonat empfohlen.

Hepatitis B in der Schwangerschaft

Eine Infektion wird nur in sehr seltenen Fällen von der Mutter auf das ungeborene Kind übertragen. Weitaus häufiger ist es, dass eine Mutter, die das HB-Virus in sich trägt, ihr Kind bei der Geburt ansteckt. Nachdem die Krankheit bei Neugeborenen fast immer chronisch verläuft, wird das Baby in diesem Fall direkt nach der Geburt geimpft und zusätzlich mit Immunglobulin behandelt. Damit kann auch eine spätere Ansteckung z.B. beim Stillen verhindert werden. Ein Test auf HB-Antikörper wird in Deutschland beim Frauenarzt bei jeder Schwangeren um die 32. Woche herum durchgeführt.

Wenn Sie allgemeine Fragen zu diesem Thema haben, können Sie diese gern im kinderärztlichen Forum von Kinderarzt Dr. Busse stellen.

Zuletzt überarbeitet: Juni 2020

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