Windeln weg - im Sommer geht's leichter

Windeln weg - im Sommer geht es leichter

© Adobe Stock, candy1812

Wenn es um das Sauberwerden ihres Nachwuchses geht, kann es Eltern nicht schnell genug gehen. Das ist ja auch verständlich: Irgendwann hat man halt im wahrsten Sinne des Wortes die Nase voll von den Windeln.

Doch selbst wenn's Ihnen schon lange stinkt - hier brauchen Sie Geduld! Wann ein Kind bereit ist, wie die Großen auf die Toilette zu gehen, hängt von vielen Faktoren ab und lässt sich von außen nur schwer beeinflussen. Aber vielleicht hilft ja die Sonne ein bisschen nach. Denn eines ist sicher: An schönen, warmen Sommertagen, wo das Kleine auch mal "unten ohne" herumlaufen kann, geht das Sauberwerden gleich viel leichter.

Wann werden Kinder heute sauber?

Der Zeitpunkt, wann Kinder sauber werden, ist sehr individuell. Die meisten sind irgendwann zwischen dem 2. und 3. Lebensjahr soweit, manche möchten aber auch mit 4 ihre Windel noch nicht hergeben. Im Durchschnitt sind Kinder heute mit 28 Monaten sauber - und zwar völlig unabhängig davon, ob die Eltern frühzeitig ein Toilettentraining durchgeführt hatten oder nicht.

Dabei klappt es mit dem großen Geschäft meist etwas früher als mit dem kleinen. Auch nachts brauchen viele noch länger eine Windel, weil sie ihre Blasenmuskulatur im Schlaf noch nicht unter Kontrolle haben. Mit 5 Jahren sind etwa 85% der Kinder auch nachts trocken. Erst wenn es dann immer noch nicht klappen will, wird es Zeit mal mit dem Kinderarzt zu sprechen und abzuklären, ob eventuell organische oder psychische Ursachen zugrunde liegen und ob man etwas dagegen unternehmen will.

Sauberwerden, wenn das Gehirn reif ist

Die wichtigste Voraussetzung fürs Sauberwerden ist die physische und psychische Reife dafür. Das Gefühl einer vollen Blase oder den Druck auf den Darm zu erkennen, die Schließmuskulatur zu kontrollieren und vor allem auch im richtigen Moment loslassen zu können, das alles sind sehr komplexe Vorgänge im Gehirn. Experten sind sich heute einig, dass Kinder erst um den 2. Geburtstag herum dazu in der Lage sind. Vorher macht Töpfchentraining also eigentlich keinen Sinn.

Wann kann's los gehen?

Die Signale sollten vom Kind ausgehen. Der richtige Zeitpunkt ist gekommen, wenn es seine Blasen- und Darmfunktion wahrnimmt, wenn es Interesse daran zeigt und beginnt, die Großen nachzuahmen. Bei manchen ist das früher der Fall, bei anderen eben später.

Wichtig: locker und gelassen bleiben

Um es beim Sauberwerden zu unterstützen, sollten Sie Ihrem Kind erklären, wo das Geschäft hingehört und es auch einfach mal mit auf die Toilette nehmen und zusehen lassen. Falsche Scham ist hier nicht angesagt: je lockerer sie mit dem Thema "Pipi" und "Kaka" umgehen, desto leichter wird’s gelingen.

Ob Sie Ihrem Kind ein Töpfchen anbieten oder einen Kindersitz auf die Toilette legen, bleibt dabei völlig Ihnen überlassen. Wichtig ist nur: auf keinen Fall Druck ausüben. Loben, wenn’s geklappt hat, und ansonsten einfach in ein paar Wochen wieder versuchen.

Jetzt viel nackig laufen

In jedem Fall sollten Sie aber die warmen Sommertage ausnützen und Ihren Spatz so viel wie möglich im Garten oder am Strand mit nackigem Po laufen lassen. Das tut nicht nur der gestressten Pohaut gut, sondern schärft auch die Sinne. Kindern, die von früh bis spät eine Windel anhaben, ist nämlich oft gar nicht bewusst, dass das Gefühl "Druck auf der Blase" tatsächlich mit "Wasserlassen" einhergeht. Oft verstehen Sie den Zusammenhang erst, wenn es ihnen tatsächlich mal die Beinchen herunterläuft. Viele lernen dann ganz schnell, wenn das Gefühl wieder kommt, sich einfach hinter den nächsten Baum zu setzen. Und schon ist der erste Schritt zum Sauberwerden getan.

Lockere Kleidung hilft

Bis es dann auch angezogen funktioniert, dauert es oft noch ein bisschen. Doch auch das geht wesentlich leichter, wenn man nur ein dünnes Sommerhöschen runterziehen und sich nicht aus tausenden Schichten schälen muss. Jetzt ist praktische Kleidung besonders wichtig. So richtig lange können es die Kleinen nämlich noch nicht einhalten. Bodys und Latzhosen sollten Sie deshalb erst mal im Schrank lassen. Und bitte nicht schimpfen, wenn es doch mal danebengeht! Mit einem Windelhöschen, das Ihr Kind selber rauf- und runterziehen kann, können Sie es unterstützen, solange es noch etwas unsicher ist.

Probleme mit dem großen Geschäft

Manche Kinder weigern sich partout, das große Geschäft in die Toilette zu machen, obwohl sie den Darm bereits gut kontrollieren können. Sie haben einfach Angst davor, dass ein Teil von ihnen auf Nimmerwiedersehen im Klo verschwindet. In diesem Fall macht es durchaus Sinn, Ihrem Kind extra dafür eine Windel anzuziehen. Ansonsten verkneift es sich den Drang unter Umständen tagelang, und das führt sehr schnell zu Verstopfung. Lassen Sie ihm einfach noch ein bisschen Zeit. Irgendwann wird es den Schritt von sich aus gehen.

Wichtig: Trinken nicht vergessen!

Achten Sie bitte auch darauf, dass Ihr Kind - vor allem an warmen Tagen - ausreichend trinkt. Bieten Sie ihm regelmäßig etwas an - ein Glas Wasser, Tee oder gut verdünnte Saftschorle. Das hat auch fürs Sauberwerden einen Vorteil: Wenn die Blase gleichmäßig gefüllt wird, fällt es auch leichter, den Druck auf die Blase zu erspüren.

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