Mama, mir ist schlecht! - Tipps bei Reiseübelkeit

Mama, mir ist schlecht! - Tipps bei Reiseübelkeit

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Egal, ob auf der großen Fahrt in den Sommerurlaub oder nur auf dem Weg zum Schwimmbad oder beim Wochenendausflug, vielen Kindern wird beim Auto fahren, im Flugzeug oder auf dem Schiff schlecht.

Da gehört der verzweifelte Hilferuf vom Rücksitz zum Familienurlaub wie der ungeliebte Stau. Das lästige Übel entsteht durch unterschiedliche Informationen, die zwei verschiedene Sinnessysteme erhalten. Während die Augen auf das Fahrzeuginnere, auf Bücher oder Spielsachen gerichtet sind und dem Gehirn "Stillstand" signalisieren, meldet das Gleichgewichtsorgan im Ohr und Messfühler in den Muskeln Erschütterungen und Bewegung.

Die unterschiedlichen Informationen registriert das Gehirn als Unstimmigkeit, auf die es mit der Reisekrankheit reagiert. Typische Anzeichen sind dann Übelkeit, Erbrechen, Schwindel, Durchfall, Schweißausbrüche und Erschöpfung.

Die Übelkeit überlisten

Am besten sollte man versuchen, das Auftreten von Reiseübelkeit zu verhindern. Dazu gibt es einige Tipps, die in der Regel gut funktionieren. Allerdings kann es natürlich - abhängig von der Straßenführung (sehr viele Kurven), der Temperatur im Auto, der Dauer der Fahrt und der individuellen Empfindlichkeit - dennoch zu Übelkeit kommen.

  • Am besten nachts
    fahren Sie können den Organismus am besten überlisten, wenn Sie nachts fahren. Während des Schlafes ist das Gleichgewichtssystem gedämpft, und die Reisekrankheit tritt in aller Regel nicht auf. Für die Aufmerksamkeit des Fahrers und die Sicherheit ist am sinnvollsten eine Abreise in den frühen Morgenstunden nach einigen Stunden Schlaf.
  • Kinder sollten "aktiv" reisen
    Animieren Sie Ihr Kind zur Aktivität im Auto. Damit ist nicht herumspringen und gegen die Lehne treten gemeint, sondern das aktive Beobachten der Umgebung. Den Verkehr beobachten und Autos zählen, Kennzeichen raten oder der Dauerbrenner "Ich sehe was, was Du nicht siehst", solche Spiele können so ablenken, dass die Übelkeit erst gar nicht auftritt. Kinder, denen leicht schlecht wird, sollten im Auto besser nichts machen, bei dem sie nicht aus dem Fenster schauen.
  • Häufige Pausen
    Machen Sie mindestens alle zwei Stunden für einige Minuten eine Pause. Mit festem Boden unter den Füßen kann sich das Gleichgewichtsorgan beruhigen und die Übelkeit vergeht. Auch die frische Luft trägt zum besseren Wohlbefinden bei.
  • Leichte Mahlzeiten
    Kleine, leichte Mahlzeiten entlasten den Magen und beugen so Übelkeit vor. Auch sollte lieber häufiger eine Kleinigkeit gegessen werden, als zu große Portionen. Manchen Kindern hilft auch Traubenzucker zur Vorbeugung.
  • Im Flugzeug und auf dem Schiff
    Noch elender als im Auto geht‘s manchen Kindern auf dem Schiff oder im Flugzeug. Auch hier hilft schon manchmal ein Standortwechsel: In der Mitte des Schiffes bewegt es sich am wenigsten. Ebenfalls hilfreich ist es, den Horizont zu fixieren und nicht auf die weite, bewegte Wasserfläche zu blicken. Im Flugzeug ist der günstigste Sitzplatz im Bereich der Tragflächen.

Muss die lange Autofahrt wirklich sein?

Langes Autofahren ist schon für gesunde Kinder eine Strapaze, umso mehr, wenn es ihnen dabei auch noch übel wird. Deshalb sollten sich Eltern vor der Urlaubsplanung wirklich fragen, ob es nicht vielleicht auch ein schönes Ziel in der näheren Umgebung tut. Kinder lieben zum Beispiel Urlaub auf dem Bauernhof mit Tieren zum Streicheln und viel Platz zum Toben. Eine tolle Alternative für die Anreise zum Urlaubsort ist die Bahn. Und mit dem Autoreisezug kann man sogar das vollgepackte Auto mitnehmen und kommt ausgeruht und ohne Stress am Urlaubsort an. In unserem Bereich Reisen finden Sie viele weitere Tipps für einen gelungen Urlaub mit Kindern.

Medikamente gegen Reiseübelkeit

Wenn die oben genannten Tipps keinen Erfolg bringen, können auch bestimmte Medikamente, so genannte Antiemetika, eingesetzt werden. Für Babys und kleine Kinder gibt es speziell dosierte Zäpfchen, größere Kinder können auf Medikamente in Tabletten- oder Kaugummiform zurückgreifen. Am besten lassen Sie sich von Ihrem Kinderarzt vor Reiseantritt beraten.

Lesen Sie hier, was neben Medikamenten gegen Reiseübelkeit in der Reiseapotheke nicht fehlen sollte.

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