Schürf- und Platzwunden - wie helfen Sie richtig?

Schürf- und Platzwunden - wie helfen Sie richtig?

© Adobe Stock, PeJo

Mit den steigenden Temperaturen und der wärmeren Jahreszeit nimmt bei Kindern auch die Häufigkeit von Platz- und Schürfwunden zu. Beide Wundarten sind nicht unbedingt lebensbedrohlich.

Trotzdem sollten sie dennoch richtig behandelt werden, um eventuell auftretende Komplikationen wie beispielsweise Entzündungen und Narbenbildung zu vermeiden.

Schürfwunden sind schmerzhaft

Bei Schürfwunden sind die Ränder der Wunde unregelmäßig und häufig mit Steinchen oder Erde verunreinigt. Schürfwunden sind sehr schmerzhaft, da Nervenenden freigelegt werden. Meist bluten sie nur wenig. Der brennende Schmerz und der Schreck über einen Sturz macht die Angelegenheit meist schlimmer, als sie wirklich ist. Trost und Beruhigung auf Mamas Arm oder Schoß sind erst mal das Wichtigste. Und dann können Sie sich in Ruhe die Blessuren ansehen.

Eine verschmutzte offene Wunde sollten sie am besten erst unter fließendem Wasser ausspülen, um groben Schmutz aus der Wunde zu entfernen. Anschließend sollten Sie die Wunde desinfizieren. Ihr Kind wird es sehr schätzen, wenn Sie ein Desinfektionsmittel verwenden, das nicht brennt!

Oberflächliche Abschürfungen heilen offen gelassen oft am besten, alle anderen Wunden sollte man mit einem Pflaster oder einer sterilen Kompresse abdecken. Nicht-sterile Abdeckungen wie Papiertaschentücher sind nicht geeignet. In den Rucksack für den Spielplatz oder die Wanderung gehört auf jeden Fall ein "Notfallkit", das Desinfektionsmittel und ein wenig Verbandsmaterial enthält. Ein Verband ist nur so lange nötig, bis sich auf der Wunde Schorf gebildet hat. Der Schorf schützt die neu entstehende Haut und sollte daher nicht abgelöst werden.

Platzwunden sehen oft dramatisch aus

Platzwunden entstehen meist an Stellen, an denen die Haut direkt über dem Knochen liegt, beispielsweise an Kopf, Knie, Schienbein und Ellbogen. Platzwunden am Kopf bluten meist sehr stark und sehen daher dramatisch aus. Auch bei einer Platzwunde sollten Sie nicht panisch werden und Ihr Kind beruhigen. Die Blutung lässt sich am besten mit einem kleinen Druckverband stillen. Notfalls dürfen Sie dazu auch mal ein frisches Stofftaschentuch verwenden, wenn kein Verbandszeug zur Hand ist.

Ist die Platzwunde klein und klafft nicht, muss sie vermutlich nicht genäht werden. Ist die Blutung stark, sollten Sie einen Druckverband anlegen. Bei größeren Wunden oder wenn die Blutung nicht aufhört, das Kind starke Schmerzen hat oder sie zusätzlich eine Gehirnerschütterung nach einem Sturz auf den Kopf vermuten, sollten Sie sofort einen Arzt aufsuchen oder ins Krankenhaus fahren. Größere Wunden werden dort begutachtet und entsprechend versorgt. Meistens kann die Wunde mit Klebestreifen oder speziellem Wundkleber verschlossen werden, sodass ihr Kind keine Angst mehr haben muss vor dem Piekser zur lokalen Betäubung vor dem Zunähen.

Wie steht es um den Tetanus-Impfschutz?

Die Gefahr besteht bei Schürf- und Platzwunden, aber bei Wunden generell, dass Keime in die Wunde geraten und eine Entzündung entsteht. Daher sind die Reinigung der Wunde mit Wasser, die Desinfektion und die Abdeckung einer offenen Wunde wichtig.

Wichtig ist auch, dass der Impfschutz gegen Tetanus (Wundstarrkrampf) immer aktuell ist. Eigentlich sind alle Kinder geschützt, wenn sie die empfohlenen Impfungen bekommen haben. Nehmen Sie jedoch zum Arzt oder ins Krankenhaus den Impfpass mit, damit der Arzt schnell feststellen kann, wann die letzte Tetanus-Impfung erfolgt ist.

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