Der Sandkasten - ein Paradies für Kinder und ... Bakterien

Der Sandkasten - ein Paradies für Kinder und ... Bakterien

© Adobe Stock, Igor Yaruta

Sandburgen bauen, Kuchen backen, Straßen und Tunnels ziehen, Matsche-Pampe kneten - der Sandkasten ist das Eldorado der tausend Spielmöglichkeiten.

Das Highlight in jedem Garten und die begehrteste Attraktion auf jedem Spielplatz. Leider aber auch der Lieblingsort vieler kleiner Lebewesen wie Bakterien und anderer Krankheitserreger.

Wie kommen die Bakterien in den Sandkasten?

Hunde, Katzen und Füchse lieben den Sand leider auch, vor allem um ihr Geschäft darin zu machen. Tierkot enthält aber haufenweise Bakterien, die beim Menschen Durchfallerkrankungen auslösen können. Außerdem können auf diese Weise Darmparasiten wie zum Beispiel Maden- und Spulwürmer übertragen werden, die Po-Jucken, Unwohlsein und Bauchschmerzen verursachen können. Da fragen sich viele Eltern natürlich, ob es noch ratsam ist, ihr Kind in den Sandkasten zu lassen.

Das können Sie tun

Auf keinen Fall sollten Sie Ihrem Kind das Spielen im Sand verbieten. Das Bauen, Backen und Sieben fördert Motorik und Kreativität auf einzigartige Weise. Sie können aber trotzdem einiges dafür tun, um unangenehme Begleiterscheinungen für Ihr Kind zu verhindern.

  • Sandkasten abdecken
    Den Sandkasten in Ihrem eigenen Garten sollten Sie abends - und wenn er nicht benutzt wird - immer abdecken. Am einfachsten geht das mit einer Plastikfolie oder einer Plane aus dem Baumarkt. Außerdem gibt es Sandkasten-Modelle mit einem Deckel, der hochgezogen als Sonnenschutz fungiert.
  • Sand regelmäßig wechseln
    In der hauseigenen Sandgrube sollte man den Sand regelmäßig austauschen - im Idealfall jedes Jahr im Frühling. Zwischendurch sollte man grobe Verschmutzungen, Blätter und Äste entfernen oder den Sand durchsieben.
  • Hund und Katze entwurmen
    Sorgen Sie dafür, dass zumindest Ihre eigenen Haustiere keine Krankheiten übertragen, indem Sie sie regelmäßig entwurmen und impfen lassen. Katzen haben einen enormen Aktionsradius, und Sie haben es kaum unter Kontrolle, ob Ihr Kater in fremde Sandkästen macht. Dass Sie Ihren Hund in der Nähe eines Spielplatzes immer an der Leine führen und dort nicht sein Geschäft verrichten lassen, versteht sich ja eigentlich von selber.
  • Spielplätze einzäunen
    Regen Sie bei Ihrer Gemeinde an, dass der Spielbereich eingezäunt wird. Auf diese Weise lassen sich zwar Katzen und "menschliche Saubären" nicht abhalten, aber zumindest hilft das uneinsichtigen Hundebesitzern auf die Sprünge.
  • Sandqualität reklamieren
    Wenn die Sandqualität an Ihrem Lieblingsspielplatz "zum Himmel stinkt", hilft manchmal schon ein Anruf bei der Gemeinde- oder Stadtverwaltung. Eventuell bringt auch eine kleine Unterschriftenaktion unter Müttern in Verbindung mit einem netten Brief an den Bürgermeister das gewünschte Ergebnis, damit der Sand erneuert wird.
  • Hände waschen
    Halten Sie Ihr Kind dazu an, sich nach dem Sandspielen immer die Hände zu waschen. Das sollte auch für den Kindergarten oder die Kita gelten. Sprechen Sie im Zweifelsfall die Betreuerinnen darauf an.

Nicht übertreiben - ein bisschen Dreck ist gesund

Trotz aller Vorsicht sollte man aber beim Sandspielen - wie auch ganz allgemein - das Thema Hygiene nicht übertreiben. Das kindliche Immunsystem braucht den Kontakt mit Viren, Bakterien und anderen Mikroorganismen in einem gewissen Maße, um sich zu entwickeln und zu lernen. Also bleiben Sie entspannt, selbst wenn sich Ihr Krabbelkind gerade wieder genüsslich eine Hand voll Sand in den Mund geschoben hat.

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