Plötzlichem Kindstod vorbeugen - so sollen Babys schlafen

Plötzlichem Kindstod vorbeugen - so sollen Babys schlafen

© Adobe Stock, Sandy Schulze

Frisch gebackene Eltern plagen sich mit vielen Ängsten und Sorgen. Der Plötzliche Kindstod ist sicher eine der größten davon.

Die gute Nachricht ist aber, dass die Zahl von etwa 1000 Fällen in den frühen 90er Jahren auf inzwischen etwa 150 pro Jahr zurückgegangen ist. In erster Linie liegt das an neuen Erkenntnissen über die optimale Schlafumgebung von Säuglingen, die inzwischen von vielen Eltern umgesetzt werden. Sie können also selber einiges dafür tun, um das Risiko für Ihr Baby auf ein Minimum zu reduzieren!

Was ist der "Plötzliche Kindstod"?

Vom Plötzlichen Kindstod oder auch SIDS (für englisch "Sudden Infant Death Syndrome") sprechen wir Ärzte, wenn ein Säugling unvorhergesehen und ohne erkennbaren Grund im Schlaf stirbt.

Die genaue Ursache ist trotz zahlreicher Studien bis heute noch nicht geklärt. Vermutlich wird der Plötzliche Kindstod durch ein Zusammenspiel verschiedener Faktoren ausgelöst, die einen Atemstillstand hervorrufen. Die Studien haben aber erwiesen, dass die richtige Schlafumgebung viel dazu beitragen kann, dass ein Baby gesund und sicher einschläft und putzmunter wieder aufwacht. Als wichtigste Aspekte gelten die Schlafposition und die Schlaftemperatur: Babys sollten in Rückenlage und nicht zu warm schlafen!

Wie sollte ein Baby schlafen?

  • Legen Sie Ihr Baby immer auf den Rücken
    Die Rückenlage hat sich als die sicherste Schlafposition erwiesen. Die Sorge, ein Baby könne an seinem Erbrochenen ersticken, ist unbegründet. Wenn Ihr Kind wach ist, sollten Sie es zum Ausgleich dafür öfter mal auf den Bauch legen. Sobald es sich dann von alleine umdrehen kann, darf es so schlafen, wie es möchte.
  • Ihr Baby sollte vom ersten Tag an im Schlafsack schlafen
    Entfernen Sie alle losen Decken, Kissen, Kuscheltiere und dergleichen, die im Schlaf über das Köpfchen rutschen könnten, aus dem Babybett. Im Sommer ist ein leichter Schlafsack, in heißen Nächten sogar nur ein Schlafanzug oder Body ausreichend. Für den Winter kommt ein wärmerer Schlafsack über den Schlafanzug.
  • Achten Sie auf gute Luftzirkulation
    Das Bettchen sollte möglichst kein Nestchen und keinen Vorhang haben. Wenn Sie eine Wiege oder einen Stubenwagen verwenden, klappen Sie den Himmel auf. Sie können Ihr Baby auch verkehrt herum mit dem Kopf ans Fußende legen. Achten Sie außerdem auf eine gute, atmungsaktive Matratze. Legen Sie bitte auch kein Lammfell ins Bettchen!
  • Vermeiden Sie Überwärmung
    Eine Zimmertemperatur von 16-18 Grad ist ideal. Haben Sie keine Angst, dass Ihr Baby sich erkälten könnte. Wenn es wirklich friert, wird es vielleicht aufwachen und weinen, krank wird es aber nicht.
    Ziehen Sie ihm vor allem kein Mützchen an. Über den Kopf kann ein Säugling seine Temperatur nämlich am besten ausgleichen. Ob sich Ihr Baby wohlfühlt, testen Sie am besten mit dem Finger im Nacken. Hier sollte die Haut warm, aber nicht heiß oder schwitzig sein.
  • Legen Sie Ihr Baby ins eigene Bettchen im Schlafzimmer der Eltern
    Babys sollen und wollen anfangs nicht alleine schlafen. Im Elternbett droht jedoch Gefahr durch Kissen, Bettdecken und auch durch Ihre Körperwärme. Ideal fürs erste Lebensjahr ist deshalb ein Kinderbettchen im Elternschlafzimmer.
  • Stillen Sie Ihr Baby
    Wenn möglich sollte Ihr Kind 6 Monate lang Muttermilch bekommen. Das stärkt seine Abwehrkräfte und hilft so auch gegen den Plötzlichen Kindstod.
  • Vermeiden Sie Zigarettenrauch
    In der Umgebung Ihres Babys sollte niemand rauchen - weder Sie selbst noch ein Besucher. Auch Rauchen in der Schwangerschaft und Stillzeit erhöht die Gefahr des Plötzlichen Kindstodes. Versuchen Sie also im Interesse Ihres Kindes, darauf zu verzichten.
  • Nehmen Sie die Vorsorgetermine bei Ihrem Kinderarzt wahr
    Auf diese Weise können Krankheiten und Störungen, die den Plötzlichen Kindstod begünstigen könnten, rechtzeitig erkannt werden. Falls Ihr Kind dabei auf irgendeine Weise auffällt, kann Ihr Kinderarzt eine Atemüberwachung mit einem Monitor verordnen. Als generelle Vorsichtsmaßnahme empfiehlt sich dieses Gerät allerdings nicht!

Weitere Informationen finden Sie auch unter "Aktion sicherer Babyschlaf"!

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