i-Size - neue EU-Richtlinien für Kindersicherheit im Auto

i-Size - neue EU-Richtlinien für Kindersicherheit im Auto

© Adobe Stock, Dron

Die meisten Eltern achten inzwischen sehr darauf, dass ihr Nachwuchs gut gesichert ist. Um die Sicherheit bei Kinder-Autositzen noch weiter zu verbessern, hat die EU-Kommission am 9. Juli 2013 die neue Norm ECE-R129, genannt "i-Size", verabschiedet.

i-Size bringt mehr Sicherheit durch Isofix, einen gesetzlich vorgeschriebnen Seitenaufprallschutz und länger rückwärts gerichtetes Fahren. Zudem werden die Sitze nicht mehr anhand des Gewichts, sondern der Körpergröße des Kindes klassifiziert. i-Size bedeutet einen wichtigen Schritt hin zu mehr Sicherheit und existiert im Moment parallel zur bislang gültigen Norm ECE R44.

Neue Norm setzt auf "Isofix"

Was versteht man unter Isofix? Isofix ist ein besonders sicheres und einfach zu bedienendes Befestigungssystem für Kindersitze in Autos, mit dem eine sehr stabile Verbindung zwischen Karosserie und Kindersitz hergestellt wird. Die neue Norm i-Size fördert dieses Befestigungssystem, da es Einbaufehler reduziert. Zudem bringt sie neue Forderungen an die Hersteller mit sich: Laut der neuen Richtlinie müssen Kinderautositze künftig auch einen Seitenaufpralltest erfolgreich überstanden haben um zugelassen zu werden. Dieser Test übertrifft sogar die Forderungen des ADAC an den Seitenaufprallschutz. Neu ist außerdem, dass Kindersitze nicht mehr wie bisher nach dem Gewicht des Kindes, sondern nach seiner Körpergröße eingeteilt werden. Das soll es Ihnen als Eltern erleichtern, die passende Größe für Ihr Kind zu finden. Babys und Kleinkinder bis 15 Monaten müssen nach der kommenden Verordnung gegen die Fahrtrichtung in sogenannten Reboard-Sitzen transportiert werden.

Sie dürfen Ihren alten Sitz weiterhin verwenden

"i-Size" als Sitz-Norm ist bereits zugelassen und wird nach einer Übergangszeit das bisherige, orangefarbene ECE-R 44-Siegel ersetzen. Alle anderen Autositze mit der bisherigen Norm ECE-R 44 sind jedoch weiterhin erlaubt. Sie müssen also keineswegs einen neuen Sitz kaufen, wenn Sie bereits einen guten und sicheren haben. Ein Verwendungsverbot von Kindersitzen, die nach ECE-R 44 zugelassen sind, ist laut ADAC derzeit nicht geplant. i-Size erfüllt jedoch noch einmal höhere Sicherheitsstandards. Sollten Sie sich daher einen neuen Sitz anschaffen, wäre es empfehlenswert, sich nach einem i-Size Sitz umzusehen.

Bisher betrifft i-Size nur Kindersitze bis zu einer Körpergröße von 105 cm (das entspricht den Klassen 0+ und 1 bei den bisherigen Sitzen), die in mit Isofix ausgestatteten Autos fixiert werden können. Bis Ende 2014 soll diese Regelung dann auch auf Sitze mit Isofix-Befestigungssystem für größere Kinder ausgeweitet werden.

Worauf sollte man generell beim Kauf eines Autositzes achten?

Rückwärts gerichtete Sitzsysteme (Reboarder) sind für die ganz Kleinen am sichersten, da sie im Falle eines Frontalaufpralls die Belastung gleichmäßig auf den ganzen Rücken des Kindes verteilen und auf diese Weise Kopf und Nacken schonen. Allerdings ist hier ganz wichtig, dass diese Sitze nie mit eingeschaltetem Airbag auf dem Beifahrersitz verwendet werden dürfen!

Es gibt rückwärtsgerichtete Sitze für Kinder bis 4 Jahre. Vor dem Kauf sollten Sie auf alle Fälle anhand der Fahrzeugtypenliste des Kindersitzherstellers prüfen, ob der Sitz in Ihr Auto passt und ihn auch am besten immer bei Ihrem Händler vor Ort ausprobieren.

Mindestens ebenso wichtig wie die Testergebnisse eines Sitzes ist also die Frage, ob der Sitz wirklich in Ihr Auto passt. Fragen Sie ganz genau nach, ob das jeweilige System für Ihr Auto zugelassen und geeignet ist. Und lassen Sie sich im Fachgeschäft den ordnungsgemäßen Einbau des Sitzes vorführen.

In diesem Sinne wünsche ich Ihrer Familie immer eine gute und sichere Fahrt!

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