Fremdkörper verschluckt - was nun?

Kleine Forscher leben gefährlich!

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Im Krabbelalter werden Kinder zu kleinen Forschern. Sie entdecken ihre Umwelt - und das am liebsten mit dem Mund. Bausteine werden abgelutscht, Stifte angeknabbert, Barbieschuhe durchgekaut.

Ganz schnell kann es da auch einmal passieren, dass Kinder etwas verschlucken. Erst einmal kein Grund zur Panik. Denn die meisten Kleinteile landen im Magen-Darm-Trakt und erscheinen auf ganz natürlichem Weg ein paar Tage später wieder in der Windel. Anders sieht es aus, wenn der verschluckte Gegenstand sehr spitz ist oder wie z.B. kleine Knopfbatterien im Magen-Darmtrakt giftige Stoffe freisetzen kann. In diesem Fall sollten die Eltern den Kinderarzt anrufen oder sofort in die nächste Kinderklinik fahren.

Fremdkörper in der Luftröhre

Gefährlich wird es auch, wenn der kleine Forscher den Fremdkörper eingeatmet hat (Aspiration). Oft macht sich das durch pfeifende Atemgeräusche oder eine plötzliche Hustenattacke bemerkbar. Falls das Corpus Delicti nicht von alleine wieder heraus gehustet wird, sollten die Eltern mit ihrem Sprössling zum Kinderarzt oder in die Notfallambulanz fahren. Ein Fremdkörper in der Lunge oder in den Bronchien kann nämlich eine schwere Entzündung auslösen. Besonders tückisch ist es, wenn der Fremdkörper nur kurz zu Husten führt und dann erst mit der Zeit einen Hauptbronchus verschließt und anhaltenden Husten verursacht. Erdnüsse sind die Hauptursache für so ein Geschehen und gehören deshalb nicht in die Hand von Kindern unter 4 Jahren.

Notruf: 112

Bei akuter Atemnot muss man natürlich sofort handeln! Ein Baby wird in eine Kopftieflage gebracht - also Kopf nach unten -, ein Kleinkind legen sich die Eltern mit dem Bauch auf den Schoss. Dann gibt man mit der flachen Hand fünf feste Schläge zwischen die Schulterblätter, um den Fremdkörper zu lösen. Meistens löst sich dann der Fremdkörper und wird mit viel Geschrei ausgehustet. Falls nicht, hat hoffentlich in der Zwischenzeit jemand den Notarzt angerufen und bis der da ist, heißt es vor allem Ruhe bewahren. Denn in der Regel verschließt kein Fremdkörper die Atemwege vollständig und je ruhiger der Betroffene atmet, desto besser geht es.

Vorsicht ist besser als Nachsicht!

Damit kleine Entdecker keinen Schaden nehmen, sollten gefährliche Objekte außerhalb ihrer Reichweite aufbewahrt werden. Münzen, Nägel, Sicherheitsnadeln oder kleine Knopfzellenbatterien gehören in die oberen Regalfächer im Schrank. Von Zeit zu Zeit sollte man auch das Spielzeug überprüfen, ob beim Teddy die Knopfaugen festsitzen oder das Auto noch alle vier Räder hat.

Nüsse, Trauben, Apfelstücke

Oft sind es übrigens gar nicht die ungenießbaren Dinge, die Kleinkindern gefährlich werden. Kinderärzte empfehlen, dass Kinder kleine runde oder harte Nahrungsmittel wie Nüsse, Weintrauben, und Hülsenfrüchte, erst nach dem 3.. Geburtstag essen sollten. Beim Verzehr von Apfel- oder Karottenstücken sollte immer ein Erwachsener dabei sein. Am besten raspelt man hartes Obst und Gemüse besser klein.

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