Finger gequetscht oder eingeklemmt - was tun?

Finger gequetscht oder eingeklemmt - was tun?

© Adobe Stock, Anatoliy Samara

Im Türspalt in der Wohnung, bei der Autotür oder an der Schublade - für kleine Finger kann es manchmal schmerzhaft eng werden. Deshalb gehören bei Kindern eingeklemmte und dadurch oft gequetschte Finger zu den häufigsten Verletzungen an der Hand.

Quetschungen der Finger und besonders der Fingerkuppen sind sehr schmerzhaft, weil in den Fingerspitzen besonders viele Nerven sitzen. Eine Quetschung der Fingerkuppen führt zur Verletzung von kleinsten Blutgefäßen, die sich im Nagelbett befinden. Aus den Gefäßen breitet sich das Blut unter dem Nagel aus. Dadurch entsteht unter dem Nagel ein Bluterguss, der den Finger bläulich-schwarze verfärbt. Der Bluterguss hebt außerdem den Fingernagel etwas an. Das kann zu einem starken, pochenden Druckschmerz führen.

Wichtig: Sofort die Finger kühlen

Damit möglichst wenig Blut unter den Nagel fließt, sollten Eltern darauf achten, dass das Kind in den ersten Minuten nach der Verletzung die Hand nach oben hält und die betroffenen Finger gekühlt werden. Das Kühlen soll verhindern, dass der Finger zu sehr anschwillt und der Schmerz dadurch noch stärker wird. Kühle Umschläge oder Coolpacks eignen sich hierfür am besten. Falls man zum Kühlen Eis verwendet, ist es wichtig, das Eis nicht direkt auf die Haut zu bringen, sondern den Eiswürfel in einen Waschlappen oder in ein Tuch zu wickeln. Sonst kommt zur Quetschung auch noch eine Reizung der Haut hinzu.

Die meisten Blutergüsse unter dem Nagel heilen bei Kindern von selbst aus. Besonders wenn der Bluterguss klein ist und weniger als ein Viertel des Nagels betroffen ist. Weil das Gewebe noch weich ist und nachgibt, ist ein Aufbohren des Nagels bei Kindern in der Regel nicht nötig. Außerdem besteht beim Aufbohren die Gefahr, dass Keime unter den Nagel gelangen und es zu einer Entzündung unter dem Nagel kommt. In den ersten Tagen kann man mit einem leichten Verband die Hand vor schmerzhaften Berührungen schützen.

Bei starker Schwellung zum Arzt

Sollte das Nagelbett verletzt oder eingerissen sein oder das Kind über sehr starke Schmerzen klagen, muss die Quetschung von einem Arzt untersucht werden. Auch bei Kindern unter einem Jahr sollten Eltern einen eingeklemmten Finger ärztlich untersuchen lassen, um bleibende Schäden zu vermeiden. Verletzungen des Nagelbetts können langfristig dazu führen, dass der Nagel nicht mehr richtig nachwächst. In den ersten Stunden nach der Verletzung kann der Arzt versuchen, das Nagelbett so zu versorgen, dass sich der Nagel möglichst gut entwickelt.

Auch wenn die Schwellung sehr stark ist und das Kind längere Zeit über starke Schmerzen klagt, sollten Eltern unbedingt zum Arzt gehen und abklären lassen, ob der Finger gebrochen ist. Außerdem muss man einen Arzt aufsuchen, wenn die Finger so stark gequetscht sind, dass sich der Nagel ablöst oder die Fingerkuppen stark verletzt sind. Verletzungen dieser Art sind keine Bagatelle, sondern müssen ärztlich versorgt werden, um anhaltende funktionelle und kosmetische Beeinträchtigungen zu vermeiden.

Weitere Themen:

Mobile Ansicht

Impressum Über uns Neutralitätsversprechen Mediadaten Nutzungsbedingungen Datenschutz Forenarchiv

© Copyright 1998-2024 by USMedia.   Alle Rechte vorbehalten.