Es gibt kein schlechtes Wetter - nur falsche Kleidung!

Es gibt kein schlechtes Wetter - nur falsche Kleidung!

© Adobe Stock, Irina Schmidt

...sagt ein Sprichwort und meint im Klartext: Kinder sollen raus an die frische Luft, egal wie das Wetter ist. Mindestens 1 bis 1,5 Stunden täglich - selbst wenn es regnet, stürmt und schneit.

Das sorgt für gute Laune, stärkt das Immunsystem und ist die beste Vorsorge gegen Erkältungskrankheiten. Wichtig ist dabei natürlich das richtige Outfit. Wetterfest, atmungsaktiv, strapazierfähig und bewegungsfreundlich - so sollte die ideale Outdoor-Bekleidung für Kinder sein.

Das Zwiebelschalen-Prinzip

Am besten setzen Sie im Winter auf den Zwiebelschalen-Look, also mehrere lockere Schichten übereinander. So können sich zwischen den einzelnen Lagen isolierende Luftschichten bilden, die schön warm halten und die Bewegungsfreiheit trotzdem nicht einschränken. Ein weiterer Vorteil: die oberste Schicht ist schnell an- und wieder ausgezogen. Sobald Sie nach drinnen kommen - selbst wenn Sie nur in die U-Bahn oder den Bus steigen - sollten Sie Ihrem Kind grundsätzlich die Jacke oder den Schneeanzug ausziehen, damit es nicht ins Schwitzen kommt. Der Feuchtigkeitsfilm auf der Haut lässt es hinterher schnell auskühlen. Deshalb ziehen Sie Ihr Kind bitte auch nicht zu warm an. Im Zweifel ist "ein klein wenig frieren" besser als schwitzen.

Schmuddelwetter - ein Hoch auf die Matschhose!

In Pfützen springen, eine Matschburg bauen oder eine Schlammschlacht machen - Kinder sind, was Dreck angeht, ziemlich schmerzfrei und achten im Eifer des Gefechts ganz sicher nicht darauf, ob gerade die neue Lieblingshose schmutzig wird. Ideal bei nassem Schmuddelwetter ist deshalb die gute, alte "Matschhose". Die wasserfeste, gummierte Latzhose kann einfach über die normale Kleidung gezogen werden. Ein kleines Gummiband unter dem Fuß hält sie unten in den Stiefeln oder über den Schuhen fest, Hosenträger sorgen für Schutz bis unter die Achseln. Ideal für Kinder ab dem Krabbelalter bis in die Grundschulzeit.

Regenwetter und trotzdem trocken von Kopf bis Fuß...

Wenn es mal wieder so richtig schüttet, packen Sie Ihren kleinen Draufgänger am besten von Kopf bis Fuß in wasserfeste Kleidung. Über die Matschhose kommt eine Regenjacke mit Kapuze. Die Füße stecken in Gummistiefeln und bleiben so schön trocken. Kaufen Sie die Stiefel lieber eine Größe größer, dann passen noch dicke warme Socken oder eine Einlegesohle aus Lammfell rein. Praktisch sind auch Gummistiefel mit herausnehmbarem Futter, das man schnell mal auf die Heizung legen kann.

Babys und Kleinkinder, die noch im Buggy sitzen, schützen Sie am besten mit einer Regenfolie, die es passend für fast alle Wagentypen gibt. Überprüfen Sie aber bitte von Zeit zu Zeit das Klima im Wagen, durch die Folie kommt es nämlich schnell zum Wärme- oder Feuchtigkeitsstau. Ein Guckloch sorgt für bessere Luft und gute Aussicht. Und noch ein Tipp fürs Kleinkindalter: Damit der Buggy nicht schmutzig wird, wenn Ihr Kind ständig mit den schmutzigen Schuhen ein- und aussteigen will, nehmen Sie einfach ein altes Handtuch mit. Damit können Sie die Füße einpacken, bei kälteren Temperaturen kommt noch eine Decke drüber und fertig.

Dezemberwetter - kalt und windig

Wenn es richtig stürmt, kommt einem die Außentemperatur gleich noch ein ganzes Stück kälter vor. Das Gefühl trügt nicht, bei Wind kühlt man tatsächlich schneller aus. Ideal an solchen Tagen sind Softshell-Jacken, die gegen Zugluft schützen, wasserabweisend sind und durch eine Schicht im Inneren auch gleichzeitig noch wärmen.

Eis und Schnee

Auf einmal geht’s ganz schnell und der Winter ist da. Wenn es draußen richtig kalt wird, braucht Ihr Kind warme Stiefel, Schneeanzug, Mütze und dicke Handschuhe. Fäustlinge sind übrigens immer besser als Fingerhandschuhe, weil sich die einzelnen Finger dabei gegenseitig wärmen. Ganz Kleine, die sowieso noch keinen Schneemann bauen, brauchen auch noch kein extra Daumenloch. Über den Kopf verliert der Körper am meisten Wärme, deshalb sollte der immer schön eingepackt sein. Ein Stirnband schützt zwar die Ohren vor Zugluft, aber sobald die Temperaturen gegen Null tendieren, gehört eine dicke Mütze auf den Kopf. Auch die Füße sollten immer warm und trocken sein, das ist der beste Schutz vor Erkältung. Hochwertige, gefütterte und wasserabweisende Winterstiefel sind zwar nicht ganz billig, aber in jedem Fall eine lohnende Investition.

In den Kinderwagen oder Buggy sollten Sie jetzt eine Isoliermatte oder eine Lage Zeitungen unten hinein legen als zusätzlicher Kälteschutz. Ein Lammfell oder ein Daunenfußsack halten Ihre Kleinen auch auf langen Winterspaziergängen schön warm. Denn im Kinderwagen oder Schlitten, wo sich die Kleinen überhaupt nicht bewegen, kühlen sie viel schneller aus, als sich die Mama, der es beim Schieben ordentlich warm wird, vorstellen kann. Bei Babys testen Sie am besten ab und zu mal im Nacken, ob es Ihrem kleinen Schatz nicht zu warm oder kalt ist. Hier sollte sich die Haut warm, aber trocken anfühlen, dann geht es ihrem Schatz gut.

Kinder mögen es bunt

Im Winter wird es schon sehr früh dunkel. Kinder, die in der Dämmerung oder im Nebel spielen oder Fahrrad fahren, werden da schnell übersehen. Deshalb geben Sie dem Geschmack Ihres Sprösslings ruhig nach und kaufen Sie bunte, leuchtende Sachen. Reflektierende Streifen oder Punkte an Jacken und Schneeanzügen sorgen für zusätzliche Sicherheit.

"Mama, ich brauch keine Jacke!"

Viele Eltern kennen das Problem, dass ihr Kind keine warme Jacke, Mütze, etc. anziehen will und es regelrechte Machtkämpfe deswegen gibt. Hier kann ich nur den Rat geben: Lassen Sie ältere Kinder durchaus mal selber entscheiden und respektieren Sie ihr "Gefühl". Ein Erwachsener bewegt sich wesentlich weniger als ein Kind und kann sich oft nicht vorstellen, dass dem Kind beim Spielen und Toben ordentlich warm wird. Und letztendlich ist es auch ein Weg in die Selbständigkeit, selber dafür verantwortlich zu sein, ob man schwitzt oder friert.

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