Ab in den Urlaub - das gehört in die Reise­apotheke

Ab in den Urlaub - das gehört in die Reiseapotheke

© Adobe Stock, Anke Thomass

Sommer ist Reisezeit: In manchen Bundesländern fangen bald die Pfingstferien an, andere freuen sich schon auf die Sommerferien.

Auch wenn Sie noch keine schulpflichtigen Kinder haben und keine Rücksicht auf die Ferienzeiten nehmen müssen, haben Sie vielleicht demnächst einen Familienurlaub geplant. Eine Reise mit Kindern - vor allem wenn sie noch sehr klein sind - sollte man immer gründlich vorbereiten, damit sie entspannt abläuft und alle etwas davon haben.

Das richtige Reiseziel

Wenn Sie das erste Mal mit Ihrem sehr kleinen Kind oder Säugling vereisen, suchen Sie sich am besten einen Urlaubsort, der gut mit dem Auto, Flugzeug oder Bahn erreichbar ist und nicht zu heiß ist. Lange Flugreisen und exotische Reiseziele, für die man einen Malariaschutz oder ausgefallene Impfungen benötigt, sollte man mit Kleinkindern vermeiden. Planen Sie im Idealfall ein paar Tage mehr ein, denn Babies reagieren auf einen Ortswechsel oft ungehalten und brauchen vielleicht 2 bis 3 Tage, um sich an das Klima und die neue Umgebung zu gewöhnen. Am besten sprechen Sie vorher mit Ihrem Kinderarzt. Er kann Ihnen auch sagen, ob bestimmte Impfungen sinnvoll sind.

Durchfall vorbeugen

Am schönsten ist es natürlich, wenn im Urlaub alle gesund sind. Leider lassen sich kleinere Verletzungen oder Erkrankungen nicht immer vermeiden. Vor allem in südlichen Ländern reagiert die Verdauung - bei Kindern wie bei Erwachsenen - oft irritiert. Unser Körper ist die fremden Erreger, die dort vorkommen, einfach nicht gewöhnt. Deshalb sollten Sie Getränke grundsätzlich ohne Eis bestellen und keine rohen Salate essen. Auch das Wasser fürs Fläschchen sollten Sie besonders sorgfältig abkochen. Bei Softeis und allen Speisen, die rohes Ei enthalten (z.B. Majonaise), besteht in der Hitze erhöhte Salmonellengefahr. Der beste Tipp in heißen Ländern ist nach wie vor: Koch es, schäl es oder vergiss es.

Grundausstattung Reiseapotheke

Trotz aller Vorsicht wird doch mal jemand krank. Für die wichtigsten Notfälle sollten Sie deshalb vorsorgen. Das gehört in jedem Fall in die Reiseapotheke:

  • Für Verletzungen: eine Grundausstattung an Verbandsmaterial mit sterilen Kompressen, Binden und Pflastern und ein nicht brennendes Desinfektionsmittel (z.B. Octenisept)
  • Gegen Durchfall: ein Pulver mit Lactobazillen (z.B. Lacteol) oder Hefezellen (z.B. Perenterol). Das dürfen auch Babys und Schwangere schon nehmen. Ein Elektrolyt-Präparat (z.B. Oralpädon) hilft gegen den Mineral- und Flüssigkeitsverlust.
  • Ein Fieberthermometer
  • Ein Fieber- oder Schmerzmittel (Paracetamol oder Ibuprofen) in Zäpfchenform oder bei Reisen in warme Länder wegen der besseren Haltbarkeit als Saft.
  • Zäpfchen oder Saft gegen Übelkeit und Erbrechen (z.B. Vomex oder Vomacur)
  • Eine Pinzette, um Stachel oder Zecken zu entfernen.
  • Gegen Stiche oder Sonnenbrand: ein kühlendes Gel oder eine milde Hydrocortison-Creme
  • Abschwellende Nasentropfen. Die helfen auch zum besseren Druckausgleich bei Start und Landung im Flugzeug.
  • Gegen Verstopfung ein Miniklistier (z.B. Babylax oder Microklist)

Denken Sie bitte auch daran, alle Medikamente, die Ihr Kind regelmäßig nehmen muss, einzupacken.

Bei Fragen zum Thema Reiseapotheke oder Impfempfehlungen für bestimmte Länder hilft Ihnen Ihr Kinderarzt gerne weiter. Er kann Ihnen auch sagen, ob Sie für Ihr Kind oder für dieses bestimmte Reiseziel noch weitere Medikamente mitnehmen sollten. Leider werden vorbeugende Medikamente auch bei Kindern nicht von der Kasse übernommen. Sie müssen sie selber zahlen.

Kinderarzt vor Ort?

Erkundigen Sie sich gleich zu Beginn des Urlaubs, wo im Bedarfsfall der nächste Kinderarzt oder das nächste Krankenhaus sind. Das erspart Ihnen im Notfall unnötigen Stress. Inzwischen ist die medizinische Versorgung fast überall in Europa gut. Also machen Sie sich keine allzu großen Sorgen.

Tipp für Flugreisen

Denken Sie bitte daran, dass Sie schon seit einiger Zeit im Handgepäck nur geringe Mengen an flüssigen Medikamenten mitnehmen dürfen. Die einzelnen Flaschen dürfen nicht mehr als 100ml fassen, insgesamt nicht mehr als 1 kg wiegen und müssen in einem verschließbaren Plastikbeutel verpackt sein. Eine Ausnahme wird bei Babynahrung und verschreibungspflichtigen Medikamente gemacht. Für Kind unter 3 Jahren dürfen Sie die Flaschennahrung und die für den Flug benötigte Flüssigkeitsmenge mit ins Flugzeug nehmen. Ebenso wichtige Medikamente. Sie sollten aber ein Rezept vorweisen können.

Viel Spaß im Urlaub!

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