Die Geburt

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Geschrieben von Bauchgefühl am 10.03.2017, 15:53 Uhr

Geschwisterkinder bei der Geburt

Hallo Kind der 90er,

in erster Linie geht es bei der Geburt nicht um die anderen und ihre Wünsche und Bedürfnisse, sondern um diejenige, die das Kind bekommt. Geburt ist eine vollkommen normale Körperfunktion, die aber vergleichbar mit dem Toilettengang eine maximale Entspannung der Schließmuskeln erfordert. Wie stark frau sich entspannen kann hängt unter anderem mit dem eigenen Schamgefühl zusammen. Zudem ist die Geburt Teil der menschlichen Sexualität zusammen mit Sex und dem Stillen. Der Hormonausstoß ist ähnlich. Somit lautet also die Frage, kann eine Frau sich der Geburt hingeben und entspannen, wenn ihr Kind dabei ist. Eine Geburt verläuft zudem in verschiedenen Phasen, wo eine Frau mehr oder weniger konzentriert bei sich sein muss.
Dann ist es abhängig vom Geburtsort. Bei einer Hausgeburt ist diese Entscheidung wesentlich einfacher, da ein Kind dort je nach Tageszeit und -form versorgt ist, es hat seinen Rückzugsort, eine weitere Bezugsperson sollte das Kind dann betreuen, wenn es kleiner ist, diese kann dann mit dem Kind auch eine Weile auf den Spielplatz gehen oder anders ablenken. Das Kind kann je nach Bedürfnis in Kontakt mit der Mutter treten und die Mutter kann es dann auch rausschicken aus dem Raum, wo sie sich aufhält. Geburt läuft in den eigenen vier Wänden meist viel ruhiger und unspektakulärer ab. Oft läuft aber auch dann die Geburt sehr schnell zu Ende, wenn das Kind mit der betreuenden Person die Wohnung verlässt. Bei einer Hausgeburt kann frau sich das demnach offen halten, ob das Kind da ist oder nicht. Wichtig ist, dass das Kind eine eigenen Betreuung/Begleitung hat, die Geburt selbst als normal sieht und dementsprechend dem Kind erklären kann, was gerade passiert. Und es sollte trotzdem ein Plan B organisiert sein, dass das Kind auswärts betreut wird. Ich habe schon erlebt, dass Frauen ihre Kinder erst dabei haben wollten, sich dann aber kurz vor Geburtsbeginn umentschieden haben, da sie sich sonst nicht hätten entspannen können und sie zu sehr in der umsorgenden Mutterrolle verhaftet gewesen wären. Diese Vorgehensweise würde ich für Kinder bis zur Pubertät wählen. Wenn frau sich vor seinem pubertierenden Kind entspannen kann (ich schätze, das würde eher die Töchter betreffen) UND das Kind dabei sein möchte und sich nicht vor den Ausscheidungen der Mutter ekelt (eine Vorbereitung auf mögliche Abläufe, was unter der Geburt normal ist, sollte gemacht werden, vielleicht zum Geburtsvorbereitungskurs mitnehmen), dann ist es meist ein wertvolle Erfahrung für das Kind, wenn die Geburt in der Familie als ein normaler Vorgang betrachtet wird. Ist die Mutter allerdings negativ vom Thema Geburt geprägt, hat selbst Angst davor, dann sollten die eigenen Kinder nicht bei der Geburt dabei sein. Angst überträgt sich auf das eigene Kind und diese Angst kommt dann zur Mutter zurück...keine gute Voraussetzung für eine schöne Geburt. Es soll auch eine schöne Erfahrung für das Kind sein, so dass es, wenn es eigene Kinder bekommt, davon profitieren kann. Also macht es im Falle älterer Kinder ab der Pubertät nur Sinn, wenn die Grundeinstellung der Mutter lautet: Die Geburt ist etwas vollkommen normales und mein Körper kann das und ich habe keine angst davor. Wenn das stimmig ist, kann ihr Kind bei der Geburt eigene Aufgaben bekommen (die es nicht verpflichtend umsetzen muss, sondern nur, wenn es will; es soll sich auch zurück ziehen dürfen, wenn es ihm zuviel wird), so dass es sich als Bereicherung und Teil der Geburt anerkannt sieht z.B. kalte Waschlappen auf die Stirn oder das Durchschneiden der Nabelschnur etc.. Nach meinen Erfahrungen ist es eine schwierige Sache, die Kinder mit ins Krankenhaus zur Geburt mitzunehmen. Kinder bis zur Pubertät sollten besser gar nicht dabei sein. Die Atmosphäre im Krankenhaus ist sehr steril und angsteinflößend für ein junges Kind, da seine bisherigen Erfahrungen und Kenntnisse dadurch geprägt sind, dass man dorthin geht, weil man krank ist. Es würde angst um die Mutter haben. Zumal die Behandlung einer Frau zur Geburt eher einer Patientin, die krank ist, gleicht, als einer Frau, bei der eine normale Körperfunktion abläuft. Diese Betrachtungsweise würde ich auch bei Kindern ab der Pubertät anwenden, aber hier vielleicht abhängig von der Größe des Krankenhauses. Wenn es ein sehr kleines Krankenhaus ist, ist die Betreuung eventuell persönlicher und die Atmosphäre geborgener. In den meisten Krankenhäusern sind Kinder im Kreißsaal nicht erlaubt. Wenn eine Frau doch ihr Kind mangels Betreuung mitbringt, kommt es wahrscheinlich solange auf die Kinderstation. Das wäre für das Kind mit Sicherheit kein schönes Szenario und ich kann mir kaum vorstellen, dass frau dann nicht während der Geburt ständig besorgt wäre und sich entspannen könnte...also auch keine schöne Geburt.
Also im Großen und Ganzen ist die Entscheidung, wer bei der Geburt dabei sein soll (das gilt in Bezug auf alle Geburtsbeteiligten, nicht nur die eigenen Kinder) komplett abhängig von der Einstellung und den Bedürfnissen der Frau, die das Kind gebären will.

Viele Grüße, Dein Bauchgefühl

 
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