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Geschrieben von Jani0312 am 01.04.2017, 19:23 Uhr

B-streptokokken und geburtshaus

Hallo,
In meiner Schwangerschaft wurden b-streptokokken nachgewiesen und ich habe lediglich unter der Geburt das Antibiotikum bekommen. Habe ganz normal im KH entbunden.
Jetzt würde ich eigentlich sehr gerne fürs zweite Kind in ein Geburtshaus gehen (bin noch nicht schwanger, nur schon am überlegen :-)) Nun stellt sich mir die Frage, ob das mit b-streptokokken überhaupt möglich ist....
Und könnte es sein, dass die einfach weggehen? Oder habe ich die jetzt mein Leben lang?

Und noch was anderes:
Unter welchen Umständen, sollte man tatsächlich lieber im KH entbinden? Ich kenn mich überhaupt nicht aus und man denkt ja immer, dass KH das sicherste ist etc.

LG

 
12 Antworten:

Re: B-streptokokken und geburtshaus

Antwort von fizzy_the_fish am 02.04.2017, 8:16 Uhr

Hallo!
Bei mir wurde Anfang der ss auch B strept. Nachgewiesen. Meine Hebamme meinte, ich solle ab der 34 Woche von weleda melissa majorana nehmen, dann sind sie weg. Red doch mal mit deiner drüber!

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Re: B-streptokokken und geburtshaus

Antwort von Conny_89 am 02.04.2017, 8:46 Uhr

Ich bin in der 38. Woche und möchte im Geburtshaus entbinden, hätte ich nachgewiesene B-streptokokken wäre mir das nicht erlaubt worden, so die aussage meiner Hebamme und meiner Ärztin

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Re: B-streptokokken und geburtshaus

Antwort von Ottilie2 am 02.04.2017, 11:15 Uhr

Bei uns wird es so gehandhabt, dass wer einmal B-Streptokokken hatte, diese immer hat und auch jedes Mal behandelt wird (unter der Geburt). Ich glaube, es ist wirklich ein Ausschlusskriterium fürs Geburtshaus. Weil das Medikament von einem Arzt abgesegnet werden muss.
Finde ich übertrieben. Wer nicht gerade eine Penicillinallergie hat, hat eigentlich nichts zu befürchten.

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Re: B-streptokokken und geburtshaus

Antwort von Bauchgefühl am 02.04.2017, 11:17 Uhr

Hallo Jani,

hier Infos zum besseren Verständnis der B-Streptokokken:
1. normaler Bestandteil der Darmflora
2. bei 15-25% aller Schwangeren Besiedelung der Scheide oder des Enddarms mit B-Streptokokken, wobei in 50% dieser Fälle unter der Geburt eine Übertragung auf das Neugeborene stattfindet, aber nur 0,5- 1 % zeigen daraufhin deutliche Infektionsanzeichen
3. durch Antibiotikagabe unter der Geburt lässt sich die Infektionsrate um 65% senken
4. Ursache ist ein nicht optimales Schleimhaut- und Scheidenmilieu (weniger sauer als normal) und evtl. geschwächtes Immunsystem
5. Maßnahmen, um die Ursachen zu verbessern: weißmehl- und zuckerarme Ernährung; Döderlein-Kapseln; in Naturjoghurt getauchter Tampon einführen; Knoblauch (antibiotische Wirkung) in Olivenöl eingetaucht einführen
6. eine Besiedelung ist meist temporär, möglicherweise nach 2 Wochen wieder weg
7. Infektionsrisiko beim Neugeborenen sehr gering, aber abhängig von Frühgeburt, vorzeitigem Blasensprung und Fieber unter der Geburt

und noch ein link, was die Hebamme Fr. Höfel aus dem Expertenforum dazu sagt:

http://www.rund-ums-baby.de/hebamme/Streptokokken-B-positiv-und-Gesundheit-des-Babys_110679.htm

Schlussfolgernd kann eigentlich erst kurz vor der Geburt gesagt werden, inwieweit du unter der Geburt Antibiotika bekommen musst, indem dann noch einmal der B-Streptokokken-Test durchgeführt wird. Frag doch einfach bei dem Geburtshaus deiner Wahl an, ob sie eine intravenöse Antibiotikatherapie in diesem Fall durchführen können, dann kannst du dort auch gebären.
Ansonsten hast du jetzt im Vornherein noch alle Zeit und Möglichkeiten der Welt deine Intimflora wieder ins Gleichgewicht zu bringen (siehe oben genannte Tipps oder was andere so ausprobiert haben), so dass die B-Streptokokken nicht Überhand nehmen und gar kein Problem mehr werden.
Hier noch ein link zum gleichen Thema vor ein paar Wochen:

http://www.rund-ums-baby.de/geburt/geburtsverlauf-geburtsberichte/Streptokokken_1536.htm


Viele Grüße, Dein Bauchgefühl

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Re: B-streptokokken und geburtshaus

Antwort von Jani0312 am 02.04.2017, 12:44 Uhr

Vielen Dank für die Antworten!

Noch eine Rückfrage:
Wenn die streptokokken meist temporär sind und vielleicht zum Zeitpunkt der Geburt nicht mehr vorhanden sind, könnte es dann nicht auch gegenteilig sein? Also dass Frauen mit einem negativen Befund während der SS zum Zeitpunkt der Geburt doch positiv sind?

Ich meine dann ist es doch eigentlich sinnvoll, dass jede Frau die nicht unmittelbar vor der Geburt getestet wurde, das Antibiotikum bekommt oder habe ich grad einen Denkfehler?

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Re: B-streptokokken und geburtshaus

Antwort von Bauchgefühl am 02.04.2017, 13:53 Uhr

Hallo Jani,

das wäre furchtbar, wenn die Schulmedizin diese Schlussfolgerung ziehen würde. Vorsorgliche Antibiotikagaben (so wie in der Massentierhaltung und bei jeder kleinen Erkältung beim Menschen) führen nachweislich zu Resistenzen von Krankheitserregern und somit würden Antibiotika irgendwann gar nicht mehr gegen B-Streptokokken wirken.
Der B-Streptokokkentest sollte eher so ab 36.SSW gemacht werden, um wirklich sicher zu sein und nicht vorher schon unnötig die Schwangere zu ängstigen und zu stressen.
Wenn du noch eine Ecke weiterdenken möchtest, es gibt verschiedene Typen von B-Streptokokken:

"B-Streptokokken der Typen Ia, Ib, III, IV sind hochgefährlich, weil sie von der kindlichen Abwehr nicht erkannt werden. Sie können aber von der mütterlichen Abwehr identifiziert und beseitigt werden und kolonialisieren die mütterliche Scheide daher seltener. Typ II dagegen wird von der mütterlichen Scheide dagegen nicht erkannt und ist deshalb bei Schwangeren häufiger anzutreffen. Die Immunreaktion beim Kind erfolgt dagegen nicht in dem hochvirulenten Maße wie bei den anderen Typen."

Auch Antibiotika wirkt nicht zu 100% bei B-Streptokokkenbefall, verringert aber das Risiko eine Ansteckung des Babys. Aber auch wenn frau keine Antibiose bei B-Streptokokken unter der Geburt erhält, heißt das nicht, dass sich das Baby zu 100% ansteckt.

Die wichtigste Schlussfolgerung aus allen Tipps ist aber, dass frau so auf sich und ihr körperliches Wohlergehen achten sollte, so dass sich gar kein übermäßiger Befall mit B-Streptokokken einstellt. Vorsorge ist immer noch die sinnvollste Sorge.

Viele Grüße, Dein Bauchgefühl

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Re: B-streptokokken und geburtshaus

Antwort von Bauchgefühl am 02.04.2017, 14:15 Uhr

Hier noch ein informatives Dokument zu dem Thema:

http://www.dafigb.de/uploads/pdf/B-Streptokokken_17.pdf

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Re: B-streptokokken und geburtshaus

Antwort von rabe71 am 03.04.2017, 20:33 Uhr

Hallo,
die Hebamme könnte einen Abstrich nach Herborn ins Institut für Mikroökologie schicken.Die machen ein Aromatogramm,dann kannst du es behandeln,z.B. mit Lemongrasszäpfchen.
Ansonsten könnte man noch eine Typisierung machen,denn nur wenige Untergruppen der Streptos machen Infektionen.Das wird nur nicht regulär gemacht,da es zu teuer ist.
Alles Gute!

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Re: B-streptokokken und geburtshaus

Antwort von Jani0312 am 03.04.2017, 21:12 Uhr

Hi danke für deine Antwort!
Im Mutterpass steht ß-häm. Streptokokken. Gr. B
Ist das noch keine Typisierung?

Also wenn das noch keine Typisierung ist und ich evtl welche habe die keine Infektionen machen, hätte ich das Antibiotikum unter der Geburt gar nicht nehmen müssen?

Sorry für die Rückfragen! Ich möchte das Thema nur so gut es geht verstehen. Weil so wie ihr mir das bisher schon erklärt habt, hat es meine Frauenärztin nicht mal ansatzweise getan. Damals hieß es nur, ich habe die, mir würden die allerdings nichts tun, deswegen Merk ich davon nichts, nur fürs Kind könnte es gefährlich sein und deswegen Antibiotikum während der Geburt. Ich hab das damals nicht in frage gestellt.
Aber nach einer beschi......Klinik Entbindung, die mich heute noch teilweise sehr wütend und traurig macht, möchte ich gern über alles und jede Option Bescheid wissen!

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Re: B-streptokokken und geburtshaus

Antwort von Bauchgefühl am 04.04.2017, 15:29 Uhr

Hallo Jani,

es gibt nach heutigen Erkenntnissen 9 Typen B-Streptokokken. Die Typisierung würde auch im Labor gemacht werden. Wahrscheinlich muss man dazu bei den Ärzten darauf drängen, dass auch eine noch eine Typisierung bei positivem Befund erfolgt.
Richtig gefährlich für ein Baby sind die Typen 1, 3 und 4, obwohl es dazu auch unterschiedliche Aussagen gibt. Ich kann mir gut vorstellen, dass du B-Streptokokken des Typs 2 in der Scheide hattest. Also eigentlich harmlos.
Hier findest du noch mehr Infos zum Thema B-Streptokokken auf Seite 10:

http://www.prof-hildebrandt.de/wp-content/uploads/2016/06/B-Streptokokken-2007.pdf

Also meiner Meinung nach steht bei dir einer außerklinischen Geburt nichts im Wege. Informiere dich detailliert zu dem Thema und suche dir gute Hebammen.

Viele Grüße, Dein Bauchgefühl

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Re: B-streptokokken und geburtshaus

Antwort von AnnaC am 05.04.2017, 14:24 Uhr

Ich kann Dir nur sagen, dass Du in München auch mit Streptokokken im Geburtshaus Dein Kind bekommen kannst (Stand 2015).

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Re: B-streptokokken und geburtshaus

Antwort von LanaMama am 08.04.2017, 21:33 Uhr

Hallo,

Ins Geburtshaus solltest Du nicht gehen, bzw ein Geburtshaus sollte Dich auch nicht annehmen, wenn Du schon mal einen KS hattest, Du Mehrlinge bekommst, Dein Kind in Beckenendlage liegt, Du bestimmte Erkrankungen hast etc. Ob da jetzt die Gruppe B Streptokokken dazugehören weiß ich nicht. Ich würde allerdings lieber unter Geburt das Antibiotikum nehmen als um jeden Preis ins Geburtshaus zu gehen - denn mit einer Neugeboreneninfektion ist überhaupt nicht zu spaßen und ich würde mein Kind diesem Risiko nicht aussetzen, auch nicht wenn die Atmosphäre im Geburtshaus vielleicht netter ist als in einer Klinik. Viele Kliniken haben inzwischen so tolle, liebevoll gestaltete Kreisssäle, manche lassen die Schwangeren ihre eigenen Hebammen mitnehmen, und Du hast trotzdem die komplette Versorgung vor Ort, dass es für eine schöne Atmosphäre gar nicht umbedingt ein Geburtshaus sein muss.

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