Die Nachsorge für Frühchen

Arzt macht Notizen

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Die meisten Frühchen kommen gesund zur Welt und entwickeln sich altersgemäß. Trotzdem ist es wichtig, dass Frühgeborene regelmäßig und engmaschig vom Kinderarzt untersucht werden.

Viele Störungen oder Entwicklungsverzögerungen kann man mit therapeutischen Maßnahmen beheben - vorausgesetzt, sie werden rechtzeitig erkannt. Um eine kontinuierliche Kontrolle der Entwicklung Ihres Kindes zu gewährleisten, ist es wichtig, sich am besten noch vor der Entlassung aus dem Krankenhaus nach einem Kinderarzt umzusehen. Idealerweise sollte der Kinderarzt oder die Kinderärztin auf Frühgeborenen-Nachsorge spezialisiert sein. In einigen Fällen ist es auch möglich, die ersten Kontrolluntersuchungen zunächst noch in der Klinik durchführen zu lassen. Das hat den Vorteil, dass die Ärzte dort Ihr Kind kennen und seine Entwicklung gut beurteilen können.

Das "korrigierte" Alter

Kinder entwickeln sich sehr unterschiedlich. Dabei spielt es keine Rolle, ob sie Frühchen sind oder reif geboren wurden. Die einen legen schneller an Größe und Gewicht zu, die anderen lassen sich mit ihrer Entwicklung etwas mehr Zeit. Um ein Frühgeborenes in seiner Entwicklung richtig einordnen zu können und echte Defizite zu erkennen, muss man immer sein "korrigiertes" Alter berücksichtigen. Das heißt, man geht beim Vergleich mit anderen Kindern vom ursprünglich errechneten Geburtstermin aus und nicht vom tatsächlichen, zu frühen Geburtstag.

Ihr Kinderarzt wird für alle Beurteilungen bei der Entwicklung Ihres Babys immer das korrigierte Alter zugrunde legen. Am besten rechnen auch Sie so, um die Entwicklung Ihres Kindes besser einschätzen zu können. Mit dem korrigierten Alter im Kopf können Sie auch besser auf Kommentare von Außenstehenden reagieren, wenn es um das Laufenlernen oder um die Größe des Babys geht. Und zweitens sind Sie selbst bei Fragen wie der Einführung von Beikost oder der altersgerechten Entwicklung auf der sicheren Seite.

Die ersten Vorsorgeuntersuchungen bei Kinderarzt

Die Vorsorgeuntersuchungen, kurz "U" genannt, werden bei Frühchen genauso durchgeführt wie bei termingerecht geborenen Kindern. Höchstwahrscheinlich hat Ihr Baby im Krankenhaus schon die ersten Vorsorgeuntersuchungen erhalten, so dass jetzt schon die U3 oder U4 anstehen. Die Termine der Us werden bei Frühchen, wie bei allen anderen Babys auch, nach ihrem tatsächlichen Geburtsalter gemacht - also die U3 in der 4. bis 6. Lebenswoche. Beurteilt wird Ihr Kind dabei aber nach dem korrigierten Alter. Falls Ihr Kinderarzt den zu frühen Geburtstermin nicht von sich aus berücksichtigt, sollten Sie ihn darauf hinweisen.

Für Frühchen besonders wichtig: die Impfungen

Frühchen haben bei ihrer Geburt fast immer ein schwächeres Immunsystem als reif geborene Babys, denn ihnen fehlt der sogenannte Nestschutz.

Unter dem Nestschutz versteht man die Immunabwehrstoffe, die etwa ab der 32. Schwangerschaftswoche über die Plazenta von der Mutter auf das Kind übergehen. Frühchen müssen deshalb besonders sorgfältig geimpft werden. Neben den üblichen, von der STIKO (Ständigen Impfkommission) empfohlenen Impfungen ist für sie unter Umständen noch ein zusätzlicher Impfschutz sinnvoll. So sollten beatmete Frühgeborene mit acht Wochen gegen Pneumokokken und mit sechs Monaten gegen Influenza (Grippe) geimpft werden.

Gut zu wissen: Auch die Eltern und andere Kontaktpersonen sollten ihren Impfschutz überprüfen lassen, um eine Ansteckung des Babys zu vermeiden. Für Personen, die regelmäßig Kontakt zum Frühchen haben, ist ein Impfschutz gegen Grippe, Pneumokokken und Keuchhusten wichtig.

Welche weiteren Impfungen für Frühchen empfohlen werden und was man dabei beachten sollte, lesen Sie in unserem Artikel zum Thema Impfschutz für Frühchen.

Zuletzt überarbeitet: Februar 2019

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