Kaiserschnitt

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Geschrieben von Bäumchen85 am 06.09.2015, 22:43 Uhr

Neue Studie

Vorneweg: Ich hatte 2 vaginale Geburten, aber ich sehe kein Problem darin, wenn Frauen einen WKS wollen. Für mich kommt es darauf an, dass Frau sich bei der Geburt wohl fühlt.

Ich kann Trrr09 insofern verstehen, dass sie sich darüber ärgert, wenn Frauen die einen WKS wollen, zur natürliche Geburt gedrängt werden. Aufklärung ja, aber kein Drängen. Aber genau das gibt es von Seiten der Hebammen und Ärzten immer wieder.
Dass ihrer Meinung nach zu wenig über die Gefahren einer natürlichen Geburt aufgeklärt wird, kann ich nicht nachvollziehen. Mir waren die möglichen Komplikationen durchaus bewusst - und den meisten Frauen, die ich kenne auch. Die meisten Frauen haben Angst, dass etwas schief geht.

Ich kann es ebenfalls nachvollziehen, dass Trrr es kritisiert, wenn Natürlichkeit vollkommen unreflektiert als das ultimativ Beste verklärt wird. Denn ganz so einfach ist es nämlich nicht. Auf der einen Seite sind vaginale Geburten ein Erfolgsmodell der Natur. Auf der anderen Seite ist die Natur auch grausam und es sterben Weibchen und ihre Jungtiere unter der Geburt. Beim Menschen kommt noch hinzu, dass sein Becken im Verhältnis zum kindlichen Kopf sehr klein ist. Das ist bei anderen Säugetieren nicht so. Zudem sind in den letzten Jahrzehnte die Kinder immer größer und schwerer geworden, was eine Geburt erschweren kann.
Verglichen mit einer vaginalen Geburt vor 100 Jahren ist ein WKS heute sicher die ungefährlichere Alternative.
Doch genausowenig wie man die natürliche Geburt verklären sollte, sollte man auch den WKS nicht verklären. Ein Kaiserschnitt ist und bleibt eine OP mit allen Risiken und Folgen für eine Frau. Gesundes Gewebe wird zerstört. Es wächst zwar wieder zusammen, aber die Narbe bleibt. Wer würde sich freiwillig den Blinddarm entfernen lassen, nur weil er vielleicht irgendwann mal eine Blinddarmentzündung bekommt?
Bei der vaginalen Geburt wird dagegen der eigentliche Weg beschritten, zu dem der Körper einer Frau gemacht ist (- Ausnahmen gibt es natürlich z.B. schmales Becken). Natürlich gibt es auch Geburtsverletzungen, aber die sind in dem allermeisten Fällen nicht mit einem Kaiserschnitt zu vergleichen. Auch der Beckenboden leidet nicht sonderlich mehr. Er wird vorallem durch die 40 Wochen Schwangerschaft und die Hormone, die alles lockern, belastet. Die vaginale Geburt macht da nicht mehr viel aus. Außerdem lässt er sich vor, während und nach einer Schwangerschaft trainieren.

Ich finde es vollkommen okay, wenn sich Trrr positiv zum WKS äußert und sagt, dass er nicht so schlimm ist, wie er immer gemacht wird. Aber ich tue mich sehr schwer damit, wenn im Gegenzug die natürliche Geburt als die gefährlichere und schlechtere dargestellt wird und das dann noch mit allerlei Studien unterlegt wird. Da frage ich mich was das soll. Sollen Frauen dazu gebracht werden sich gegen eine vaginale Geburt zu entscheiden? Das ist für mich genauso ein Unding, wie wenn Frauen der WKS schlecht geredet wird. Gerade unerfahrene Frauen kann das sehr verunsichern.
Zudem muss man zwischen "gefährlicher" und "schlechter für" unterscheiden. Es könnte beispielsweise möglich sein, dass eine vaginale Geburt tatsächlich etwas gefährlicher für das Kind ist als ein WKS, das Kind aber von der (gelungenen) vaginalen Geburt mehr profitiert als von einem Kaiserschnitt. Man muss also unterscheiden zwischen den Gefahren während der jeweiligen Geburtsart und den Folgen, die eine Geburtart mit sich bringt.

Was die Studien angeht. Zu jeden Studie gibt es heutzutage eine Gegenstudie. Zu jeder Expertenmeinung eine Gegenmeinung. So kann jeder das glauben was er will.

 
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