Kaiserschnitt

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Geschrieben von Fuchsina am 18.04.2014, 13:52 Uhr

Gründe für die Entbindungswahl

Bei nr. 1 habe ich mir eigentlich bis zum Schluss keine Gedanken darüber gemacht, wie die Geburt sein wird. Ich habe mir lediglich ausgemalt wie irgendwann in der Nacht die Wehen einsetzen, ich meinen Mann wecke, wir ins KH fahren. Ab da endete meine Vorstellung. Ich habe immer gesagt, wir beide - Kind und ich - sollen die Geburt mit so wenig Qualen wie möglich durchstehen.

Meine Schwangerschaft war unentspannt. Ich hatte schon früh mit viel Wasser zu kämpfen aber sonst war alles ok - dennoch sorgte ich mich. Dann 6 Wochen vor ET schallte mein Blutdruck hoch, ich bekam Medikamente, die nicht wirklich halften. Ich habe täglich Blutdruck gemessen, ständig gegen das immer mehr werdene Wasser gekämpft. Ich schaffte den Zustand zu halten aber nicht mehr zu bessern. Und ich war ja nicht doof, habe mich informiert und wusste, dass ich mit einem halben - wenn schon nicht ganzen - Bein in der Gestose steckte.

Die letzte Woche der Schwangerschaft war schrecklich. Ich wusste instiktiv, dass etwas nicht mehr stimmte, dass es meinem Kind nicht mehr ganz gut ging. Ich war einmal nachts mit hohen Blutdruck im KH - sie haben aber nur den Dosis erhöht und micht nach Hause geschickt. CTG war ja super! Ich habe diese letzte Woche in ständiger Sorge verbracht. Den Angelsound sofort ausgepackt wenn mein Kind sich mal 15 Minuten nicht bewegte. Konnte mich nicht mehr enstpannen und wollte einfach nur noch, dass mein Kind endlich geboren wird. Wie, war mir egal.

Am ET bin ich dann ins KH, zur Einleitung, da mein FA mich wegen des Blutdruckes nicht über ET gehen lassen wollte. Vorher sollte noch ein Wehenbelastungstest gemacht werden - laut Aussage der Hebamme konnte es gut sein, dass durch dies auch als "Anstupser" gilt und die Geburt dann losgeht.

Soweit ist aber nicht gekommen, da wir gnadenlos durchs Wehenbelastungstest gerasselt sind. Es war unglaublich: sie haben mir den Zugang gelegt, Oxytozyn angelegt und SOFORT spürte ich einen unheimlichen Druck im Bauch, als würde sich das Baby mit aller Macht gegen meiner Bauchdecke drücken. Im CTG war sichtbar, dass seine Herztöne bei jeder "Wehe" - die ich noch nicht mal als solche spürte - gefährlich nach unten gerast sind. Die Entscheidung zum KS wurde sofort gefällt. Zwischen Entscheidung und Geburt lagen keine 2 Stunden - es war am Ende ein eiliger, sekundärer (da kleine Wehen schon da waren, mein Körper hat tatsächlich begonnen eigene Wehen zu produzieren) KS, die ich super wegsteckte und überrascht war, wie wenig problematisch und schmerzhaft das Ganze war. Das einzige "Problem" was ich hatte war das abrubte Ende: obwohl ich die Schwangerschaft zum Ende hin nur noch als belastend emfpand und die Geburt herbeisehnte, hatte ich das Gefühl ich konnte mich von Schwangersein nicht "verabschieden" - so bescheuert das auch klingt.

Mein Gefühl war übrigens richtig: mein Kind war übertragen und hatte den NS 2x straff um den Hals. Auch war die Versorgung gerade noch so ausreichend für den Ruhezustand, definitv nicht mehr für eine Geburt.

Bei nr. 2 war ich wesentlich entspannter in der Schwangerschaft. Habe alle möglichen Vorsorge gegen einer Gestose getroffen und befand mich unter Beobachtung in einer Gestosesprechstunde.

Sonderbarer Weise habe ich mir nun wesentlich mehr Gedanken über die Geburt gemacht. Ich wollte nicht per se eine spontane Geburt - ich wollte aber die Erfahrung machen wie sich Wehen anfühlen. Auch das hört sich vielleicht bescheuert an - aber ich dachte mir, ich kann doch nicht zweimal schwanger gewesen sein ohne auch nur eine einzige richtige Wehe gespürt zu haben.

Hier lief bis zum Ende alles super - an sich schon fast zu super, denn Kind wurde zwei Wochen vor ET als bereits über 4 kg gemessen. FA schickte mich daraufhin ins KH (war im selben Gebäude) um die Geburt nochmal zu besprechen. Im KH drängt mich man nahezu zu einem KS und machte schon den Termin dazu eine Woche vor ET (also eine Woche nach diesem Gespräch) aus.

Aber ich wollte das nicht. Ich wollte uns zumindest den Chance geben es zu versuchen. DAS war nicht wirklich rational, denn ich hatte einen guten, ersten KS ohne jegliche Probleme. Aber ich wollte einfach nur wissen wie sich Wehen anfühlen (es war auch nicht so, dass ich z.B. unbedingt aus eigener Kraft das Kind gebären wollte oder das ich die spontane Geburt als besonders "natürlich" empfand oder dass ich der Meinung war es sei besser für mich und/oder das Kind). DAS war mein Beweggrund: zu wissen wie sich Wehen anfühlen.

Also habe ich mit Hilfe meines FA gegen die geplante KS gekämpft und erreicht, dass ich bis zum ET warten "darf" und dann - aufgrund der Vorgeschichte und der Größe des Kindes - eingeleitet wird. In der Nacht vor ET bekam ich Wehen und fuhr ins KH. Am Ende - nach einer Nacht und einem halben Tag Wehen - war es wieder ein sekundärere KS mit riesiges Kind (knapp 4,3 kg mit 57 cm).

Ich weiss, dass das KH hier einiges versäumt hat. Sie haben uns eigentlich nie einen richtigen Chance gegeben, sie wollten immer einen KS und haben ihre Meinung nie wirklich geändert. Ein Fortschritt war ja da, nur eben langsam. SIe haben uns in dieser Nacht komplett allein gelassen (ich sollte ja schlafen gehen - super mit Wehen und vor allem nachdem ich gesagt habe, das liegen das schlimmste ist), ich wanderte mit Wehen allein auf der Entbindungsstation auf und ab - meinen Mann haben sie nach Hause geschickt. Ärgerlicherweise habe ich etliche KH in der Gegend angeschaut und just den gewählt, der wohl (das geben sie nicht zu) nicht wirklich was von Spontangeburt nach KS / großes Kind hält. Das habe ich aber erst später erfahren.

Dennoch, so merkwürdig es auch klingen mag: für mich war diese zweite, sekundäre KS genau das richtie Entbidungsmodus. Ich hatte die Wehenerfahrung - aber konnte mir sowieso nie vorstellen ein Kind selbst rauszupressen. Ich hatte diese "jetzt geht es los" Gefühl und konnte mich von der Schwangerschaft "verabschieden".

Sollte eine nr. 3 geben, werde ich in den Klinik gehen, der einen "pro Spontangeburt" Ruf hat und wahrscheinlich wieder spontan versuchen - einfach weil für mich Wehen irgendwie zur Ende einer Schwangerschaft dazugehören. Aber ich werde gar nichts dagegen haben, wenn es wieder in einem KS endet. Vielleicht wird es sogar ein geplanter KS - aber ich warte den Beginn der Wehen ab. Mal schauen.

 
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