Kaiserschnitt

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Geschrieben von Trrr09 am 18.04.2014, 9:30 Uhr

Gründe für die Entbindungswahl

Angelehnt an ein anderes Thema hier wollte ich mal in die Runde fragen, an die , die eine spontan Geburt angestrebt haben oder auch eine hatten, warum ihr euch dazu entschieden habt?

War das eine wirklich durchdachte Entscheidung oder ist man einfach nur den Weg gegangen, der eben "normal" ist? Oder war ein traumatischer Kaiserschnitt der Grund?

Erklärt doch mal ein wenig, warum und wieso? Auch den Teil wie man dabei empfunden hat. Jeder wächst anders auf und bekommt verschiedene Erfahrungen aus seinem Umfeld mit.

Ebenso wenn es ein Kaiserschnitt wurde, warum seid ihr diesen Weg gegangen? Persönliche Hintergründe, Erfahrungen selbst oder aus dem Umfeld?

Fände dies mal sehr interessant.

 
65 Antworten:

Re: Gründe für die Entbindungswahl

Antwort von schnecke1 am 18.04.2014, 9:47 Uhr

Dann fange ich mal an...

Mein 2. Kind wollte ich unbedingt, wenn möglich, normal entbinden. Die erste Geburt war ein recht schnell geplanter ks, schnell insofern, dass ich bereits ca 9 Tage über ET war, mein sohn nicht ins Becken wollte und der Oberarzt zum ks riet, der aber dann auch 3 std später durchgeführt wurde, da der Op am nächsten Tag komplett belegt war. Ich hab mich für ne spinale entschieden. Kind wurde mir kurz gezeigt und ausm op raus, als ich ausm op kam, war mein sohn komplett angezogen. Er war zwischendurch dann beim Papa bis ich kam. Dann ging das Drama los... Fieber beim Kind, einen Tag später wurden wir verlegt, er kam 7 Tage auf Intensiv. Ich könnte mit dem ks und der narbe nicht so für ihn da sein, wie ich es gewollt hätte. Auch wenn viele Leute es nicht glauben, wir hatten massive Bindungsprobleme und Trennungsangst. Nach 7 Tagen wurden wir entlassen. Dann folgte bei mir nr eitrige Narbe, eine thrombose im unterschenkel.

Dann kündigte sich Kind 2 an. Da ich echt von dem ks und allem danach traumatisiert war, war für mich klar, so will ich es nicht nochmal. Auch meine Ärztin hat mir immer positiv zugeredet, dass es dieses mal kein ks werden muss. Mein sohn ist dann auch normal entbunden. Nach langer Zeit mit wehen, ich bin auch gerissen, aber es würde super vernäht und ich hab keinerlei Probleme, weder mit inkontinenz noch beim Sex mit schmerzen oder so. Ich hab mit der Geburt viel verarbeitet. Klar stand aber auch: wäre es medizinisch nicht anders gegangen, wäre der ks klar erste Wahl gewesen. Und ich stand auch mit einem Bein im op, noch länger hätte der Arzt nicht gewartet. Aber: ich hatte mir dieses mal ein KH gesucht, indem man das baby nach dem ks direkt auf die Brust bekommt.

Für mich also immer erste Wahl die normale Geburt!

Viele grüße

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Re: Gründe für die Entbindungswahl

Antwort von lambogenie am 18.04.2014, 10:10 Uhr

Hallöchen,
ich hatte einen Ks wegen Bel. Alles lief super,ich hatte auch viel Zeit für Bonding. Trotzdem hat es enorm lang gedauert,bis ich wieder fit war,ungefähr vier Wochen. Das ist auch der Grund,warum ich das nächste mal spontan anstreben würde....aber mal sehen wies kommt...
Glg

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Re: Gründe für die Entbindungswahl

Antwort von Maxi2011 am 18.04.2014, 10:43 Uhr

Ich war einer dieser naiven Werdenden Mamas die sich nicht informiert haben. Hatte kein GVK machen können, da alle Kurse belegt waren...war zu spät dran mit anmelden. Alle in meiner Familie hatten Vaginal entbunden, bei allen ging es gut, nur bei meiner Schwester war es nicht so gut gelaufen. Sie ist stark gerissen trotz das sie geschnitten worden war. Bis in den Schenkel!!! Wochenlang ging die Naht immer wieder auf. Trotzdem dachte ich, es wird doch alles gut gehen, denn anderen ging es nach der Geburt ja auch gut.
Tja....die Geburt meines Sohnes war für mich der Horror. Von Anfang bis Ende nur durchgehende Wehen, kein Rhythmus. Kam kaum zur Ruhe...Hebammen waren immer nur kurz da und ließen uns mit allem alleine. Ich hatte am Ende alle Hebamme durch...die Dame die mich angenommen hatte, zeigte mir nach dem KS mein Baby!
24 Std. wo alles von Schmerzmitteln gegeben worden ist und dann PDA mit Wehentropf....nichts half. Am Ende hatte ich einen Geburtsstillstand.
Mein MuMu war kpl. auf und trotzdem kam mein Kind nicht, ich war echt enttäuscht und fertig mit den nerven. Wollte einfach nur noch mein Kind sehen.
Die Oberärztin riet zum KS und der wurde dann auch direkt gemacht.

Ende vom Lied...Missverhältnis von Kopf und Becken. Hatte von Anfang an keine Chance. Ich war traurig und wütend zugleich. Warum hat man dies nicht früher erkannt?!
Mit dem KS hatte ich null Probleme, mir ging es gut hatte Schmerzmittel so viele ich brauchte und ich konnte mein Kind auch schon gleich betreuen.
Bei der zweiten Schwangerschaft erzählte ich meinem neuen FA (wegen Umzug) direkt von meinem vorigen Geburtserlebnis und er riet mir wenn die maße der Kinder sich ähneln zum KS. Falls ich trotz passender Maße noch immer keine Vaginale Geburt wollte würde es kein Thema sein einen KS anzustreben. Er stand absolut hinter mir und das tat gut, gab mir viele Informationen und Ratschläge. Das KH wo ich Entbinden wollte war eigentlich Pro Vaginale Geburt und trotzdem stimmten sie mir und dem FA bezüglich des KS zu. Mein Mann hat einen großen Kopf, der auch Familär vererbt wird. Da war es für die Ärzte leicht das Risiko abzuschätzen.
Die Geburt war einfach schön, kpl. entspannt. Immer war jemand bei uns und erklärte was passiert. Ich durfte auch im OP mit meinem Mann zusammen kuscheln. Es war super schön. Hatte auch nach dem Eingriff wenig schmerzen, fand die Nachwehen dagegen echt hölle.
Ich bin froh mich für den KS entschieden zu haben und beim dritten Kind wird es auch so gemacht.
LG
Die zweite

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Re: Gründe für die Entbindungswahl

Antwort von Bajuli am 18.04.2014, 11:18 Uhr

Ich hatte geplant spontan zu entbinden, einfach weil es für mich natürlich ist und ich auch mega gespannt war wie das wohl so ist.
Nr. 1 war dann BEL. Da gabs für mich nicht den Hauch der Frage wie ich entbinde. Das wurde ein geplanter KS, der dann doch ungeplant war, weil ich 4 Tage vor dem OP-Termin einen Blasensprung hatte.
Nr. 2 habe ich spontan versucht, nach 30 h war kein Vorankommen. Ich war fertig, Kind war fertig. Der KS war eine Erlösung. Aber ich fand diese Geburt max. frustrierend. Gewollt und nicht gekonnt. Ich sah aus wie ein Zombie und hab mich immer wieder gefragt warum ich mir das angetan habe.
Von daher kann ich gut verstehen, dass Frauen mit einem sek KS Probleme in der Verarbeitung haben.
Nr. 3+4 waren dann vollkommen entspannt geplant. Und ich sehr zufrieden.

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Re: Gründe für die Entbindungswahl

Antwort von Trrr09 am 18.04.2014, 12:24 Uhr

Ich erzähl dann auch mal wie das so bei mir war:

Also ich selbst bin per sek. KS geboren. Kindern wurde früher ja immer erst erzählt Babys kommen aus dem Bauch der Mutter! Bloß bei mir stimmte es.

Ich war da damals immer unheimlich stolz drauf aus dem Bauch meiner Mutter gekommen zu sein und eine der eher wenigeren war, die nicht "angelogen" wurde. Ich fand es als Kind irgendwie auch abstoßend, dass Babys durch die Vagina kommen.

Meine Schwester kam auch per sek. KS und viele weitere Cousinen und Cousins in meiner Familie. Alles sek. KS. Ich habe angefangen zu bemerken, dass bei einer Geburt so einiges schief gehen kann, hörte immer was von Nabelschnur um den Hals, Eile, Not, Sauerstoffmangel usw. Man erkannte dass sogar manche Menschen behindert nur durch die Geburt waren - ich fand das absolut schrecklich.

Als ich dann schwanger war, habe ich mich natürlich gefragt wie ich entbinden möchte. Zuerst hört man sich ja Erfahrungen anderer an. Meine Mutter sagte immer schon "ein KS ist sicherer fürs Kind". Aber viele rieten mir zur spontan Geburt weils "besser" ist. Da ich so auf keinen Nenner kam, habe ich angefangen mich zu informieren. Recherchieren. Rein von der medizinischen Seite. Meine Bedenken, eine spontan Geburt könnte gefährlicher für mein Baby sein bestätigte sich. Aber ich wollte erst mal ausschließen ob bei mir überhaupt eine spontan Geburt möglich ist, weil meine Mutter ein absolutes Missverhältnis hatte. Ich ging zum Orthopäden, der konnte mir nicht wirklich helfen weil er mich ja nicht röntgen konnte, er riet mir aber per se zum gepl. KS weil O-Ton "Das muss sich eine Frau und ihrem Kind heut zu Tage nicht mehr antun". Er erklärte mir die Evolution vom aufrechten Gang des Menschen bis heute, dass Kinder einfach immer größer und schwerer werden und es das gebären schmerzhafter und risikoreicher macht. Da dieser Orthopäde an mir nie einen Cent verdient hätte bezüglich der Geburt, nahm ich ihn auch für voll. Mir leuchtete das auch alles ein was er sagte.

Aber ich recherchierte weiter und stieß so auf jedes weitere Risiko, ist es auch noch so klein. Aber ich bekam einfach ein Bild wie oft dieses Risiko eintritt und ziemlich am Ende fragte ich mich wie man bitte sich überhaupt erst für eine spontan Geburt entscheiden kann? Ein Nachteil und Risiko jagt das andere. Für mich war der gepl. KS perfekt. Mehr Sicherheit kann ich meinem Baby nicht bieten - was mich einfach ungemein beruhigte. Ich werde später keine Beeinträchtigungen im Intimbereich haben und auch keine Spätfolgen wie Inkontinenz. Ich hatte nie Angst vor einem Dammschnitt oder Riss, sondern einfach davor, dass dieser mir mein Leben lang Probleme bereitet und ich mich nicht mehr richtig als Frau fühlen kann.

Das einzige was ich an einer spontan Geburt schön finde ist die Aufregung und die Spannung wenn es denn endlich los geht. Zu sagen "Schatz, wach auf, ich glaub wir werden Eltern"... Der ganze Rest ist für mich mehr Horror als schön. Und wie gesagt wie viele Geburten beginnen überhaupt noch spontan? Allein die Erfolgsaussichten die ja nun mal wirklich gering sind auf eine unkomplizierte spontan Geburt sind für mich Grund es erst gar nicht zu versuchen.

Ein eiliger sekundärer KS war für mich persönlich immer noch die schlimmste Vorstellung einer Entbindung. Diese Not und Angst die man haben muss ums Kind. Das würde wirklich ein großes Trauma in mir auslösen. Die Tatsache, dass ich bewusst mein Kind quäle, es um sein Leben kämpfen muss - unerträglich.

Nach dem ich dann mein erstes Baby per gepl. KS kam war mir klar, dass ich dies genau so nochmal erleben wollte. Es war einfach so toll und überhaupt nicht so negativ wie mir alle sagte. Schmerzen waren auch völlig okay. Mein zweiter WKS war ein Traum! Noch viel einfacher als der erste...

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Re: Gründe für die Entbindungswahl

Antwort von betty2013 am 18.04.2014, 13:05 Uhr

Ich wollte eigentlich immer normal entbinden, weil es meiner Meinung nach einfach natürlich ist und das Kind nicht urplötzlich aus dem Bauch gerissen wird. Außerdem hätte ich gerne den Oxytocinausschuss mitgenommen.
Was mir aber große Angst bereitete war die Tatsache, dass die meisten Frauen aus meinem Umfeld bei Geburten meist gerissen sind und genäht werden mussten. Bei einigen wurde sogar schlecht genäht, so dass sie erneut operiert werden mussten. Außerdem bin ich eher zierlich und da ich Schwangerschaftsdiabetes hatte, bestand das Risiko, dass mein Kind schwer wird. Durch BEL wurde es dann ein geplanter KS. Da bin ich dann den Weg gegangen, der risikoaermer ist. Nachdem ich in der Frühschwangerschaft lange Zeit um mein Baby zittern musste, war der KS für mich wirklich beruhigender, weil ich wusste in wenigen Minuten ist mein Baby geboren.
Lg

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Re: Gründe für die Entbindungswahl

Antwort von cuppa am 18.04.2014, 13:09 Uhr

Meine erste Geburt sollte eine vaginale werden, die kläglich scheiterte ;-)

Dafür "entschieden" habe ich mich eigentlich gar nicht, denn der WKS wird ja, vor allem im GVK, als absolutes Tabu behandelt, über das man sozusagen nicht einmal nachdenken darf (Wie ich schon mal geschrieben habe, die Hebamme in meinem GVK erzählte uns immer wieder, Kinder, die per primKS auf die Welt kommen, "vergessen oft das Atmen und sterben" (sic!). Der ganze, natürlich ausschließlich aus Erstgebärenden bestehende, Kurs war natürlich absolut entsetzt - die Gehirnwäsche war erfolgreich...). Ich habe es also nie als Option empfunden.

Bei meinem zweiten Kind war das anders, da gab es ja die Indikation eines vorangegangenen KS und ich ging auch bei weitem nicht mehr so naiv an die Sache heran.

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Re: Gründe für die Entbindungswahl

Antwort von Fuchsina am 18.04.2014, 13:52 Uhr

Bei nr. 1 habe ich mir eigentlich bis zum Schluss keine Gedanken darüber gemacht, wie die Geburt sein wird. Ich habe mir lediglich ausgemalt wie irgendwann in der Nacht die Wehen einsetzen, ich meinen Mann wecke, wir ins KH fahren. Ab da endete meine Vorstellung. Ich habe immer gesagt, wir beide - Kind und ich - sollen die Geburt mit so wenig Qualen wie möglich durchstehen.

Meine Schwangerschaft war unentspannt. Ich hatte schon früh mit viel Wasser zu kämpfen aber sonst war alles ok - dennoch sorgte ich mich. Dann 6 Wochen vor ET schallte mein Blutdruck hoch, ich bekam Medikamente, die nicht wirklich halften. Ich habe täglich Blutdruck gemessen, ständig gegen das immer mehr werdene Wasser gekämpft. Ich schaffte den Zustand zu halten aber nicht mehr zu bessern. Und ich war ja nicht doof, habe mich informiert und wusste, dass ich mit einem halben - wenn schon nicht ganzen - Bein in der Gestose steckte.

Die letzte Woche der Schwangerschaft war schrecklich. Ich wusste instiktiv, dass etwas nicht mehr stimmte, dass es meinem Kind nicht mehr ganz gut ging. Ich war einmal nachts mit hohen Blutdruck im KH - sie haben aber nur den Dosis erhöht und micht nach Hause geschickt. CTG war ja super! Ich habe diese letzte Woche in ständiger Sorge verbracht. Den Angelsound sofort ausgepackt wenn mein Kind sich mal 15 Minuten nicht bewegte. Konnte mich nicht mehr enstpannen und wollte einfach nur noch, dass mein Kind endlich geboren wird. Wie, war mir egal.

Am ET bin ich dann ins KH, zur Einleitung, da mein FA mich wegen des Blutdruckes nicht über ET gehen lassen wollte. Vorher sollte noch ein Wehenbelastungstest gemacht werden - laut Aussage der Hebamme konnte es gut sein, dass durch dies auch als "Anstupser" gilt und die Geburt dann losgeht.

Soweit ist aber nicht gekommen, da wir gnadenlos durchs Wehenbelastungstest gerasselt sind. Es war unglaublich: sie haben mir den Zugang gelegt, Oxytozyn angelegt und SOFORT spürte ich einen unheimlichen Druck im Bauch, als würde sich das Baby mit aller Macht gegen meiner Bauchdecke drücken. Im CTG war sichtbar, dass seine Herztöne bei jeder "Wehe" - die ich noch nicht mal als solche spürte - gefährlich nach unten gerast sind. Die Entscheidung zum KS wurde sofort gefällt. Zwischen Entscheidung und Geburt lagen keine 2 Stunden - es war am Ende ein eiliger, sekundärer (da kleine Wehen schon da waren, mein Körper hat tatsächlich begonnen eigene Wehen zu produzieren) KS, die ich super wegsteckte und überrascht war, wie wenig problematisch und schmerzhaft das Ganze war. Das einzige "Problem" was ich hatte war das abrubte Ende: obwohl ich die Schwangerschaft zum Ende hin nur noch als belastend emfpand und die Geburt herbeisehnte, hatte ich das Gefühl ich konnte mich von Schwangersein nicht "verabschieden" - so bescheuert das auch klingt.

Mein Gefühl war übrigens richtig: mein Kind war übertragen und hatte den NS 2x straff um den Hals. Auch war die Versorgung gerade noch so ausreichend für den Ruhezustand, definitv nicht mehr für eine Geburt.

Bei nr. 2 war ich wesentlich entspannter in der Schwangerschaft. Habe alle möglichen Vorsorge gegen einer Gestose getroffen und befand mich unter Beobachtung in einer Gestosesprechstunde.

Sonderbarer Weise habe ich mir nun wesentlich mehr Gedanken über die Geburt gemacht. Ich wollte nicht per se eine spontane Geburt - ich wollte aber die Erfahrung machen wie sich Wehen anfühlen. Auch das hört sich vielleicht bescheuert an - aber ich dachte mir, ich kann doch nicht zweimal schwanger gewesen sein ohne auch nur eine einzige richtige Wehe gespürt zu haben.

Hier lief bis zum Ende alles super - an sich schon fast zu super, denn Kind wurde zwei Wochen vor ET als bereits über 4 kg gemessen. FA schickte mich daraufhin ins KH (war im selben Gebäude) um die Geburt nochmal zu besprechen. Im KH drängt mich man nahezu zu einem KS und machte schon den Termin dazu eine Woche vor ET (also eine Woche nach diesem Gespräch) aus.

Aber ich wollte das nicht. Ich wollte uns zumindest den Chance geben es zu versuchen. DAS war nicht wirklich rational, denn ich hatte einen guten, ersten KS ohne jegliche Probleme. Aber ich wollte einfach nur wissen wie sich Wehen anfühlen (es war auch nicht so, dass ich z.B. unbedingt aus eigener Kraft das Kind gebären wollte oder das ich die spontane Geburt als besonders "natürlich" empfand oder dass ich der Meinung war es sei besser für mich und/oder das Kind). DAS war mein Beweggrund: zu wissen wie sich Wehen anfühlen.

Also habe ich mit Hilfe meines FA gegen die geplante KS gekämpft und erreicht, dass ich bis zum ET warten "darf" und dann - aufgrund der Vorgeschichte und der Größe des Kindes - eingeleitet wird. In der Nacht vor ET bekam ich Wehen und fuhr ins KH. Am Ende - nach einer Nacht und einem halben Tag Wehen - war es wieder ein sekundärere KS mit riesiges Kind (knapp 4,3 kg mit 57 cm).

Ich weiss, dass das KH hier einiges versäumt hat. Sie haben uns eigentlich nie einen richtigen Chance gegeben, sie wollten immer einen KS und haben ihre Meinung nie wirklich geändert. Ein Fortschritt war ja da, nur eben langsam. SIe haben uns in dieser Nacht komplett allein gelassen (ich sollte ja schlafen gehen - super mit Wehen und vor allem nachdem ich gesagt habe, das liegen das schlimmste ist), ich wanderte mit Wehen allein auf der Entbindungsstation auf und ab - meinen Mann haben sie nach Hause geschickt. Ärgerlicherweise habe ich etliche KH in der Gegend angeschaut und just den gewählt, der wohl (das geben sie nicht zu) nicht wirklich was von Spontangeburt nach KS / großes Kind hält. Das habe ich aber erst später erfahren.

Dennoch, so merkwürdig es auch klingen mag: für mich war diese zweite, sekundäre KS genau das richtie Entbidungsmodus. Ich hatte die Wehenerfahrung - aber konnte mir sowieso nie vorstellen ein Kind selbst rauszupressen. Ich hatte diese "jetzt geht es los" Gefühl und konnte mich von der Schwangerschaft "verabschieden".

Sollte eine nr. 3 geben, werde ich in den Klinik gehen, der einen "pro Spontangeburt" Ruf hat und wahrscheinlich wieder spontan versuchen - einfach weil für mich Wehen irgendwie zur Ende einer Schwangerschaft dazugehören. Aber ich werde gar nichts dagegen haben, wenn es wieder in einem KS endet. Vielleicht wird es sogar ein geplanter KS - aber ich warte den Beginn der Wehen ab. Mal schauen.

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Re: Gründe für die Entbindungswahl

Antwort von Schlafschnegge am 18.04.2014, 14:33 Uhr

Früher (also bevor ich in meinem Beruf gearbeitet habe), habe ich mir nie Gedanken um die Entbindungsmethode gemacht, wenn ich mal schwanger bin. Ich hätte es wohl spontan versucht, weil das ja "normal" ist und "alle so machen".

Jedoch arbeite ich in einer großen Klinik mit einem Perinatalzentrum Level 1. Dadurch habe ich leider schon viel zu oft die Ergebnisse gescheiterter SG gesehen. Oft aus den "Wad und Wiesen" KHs, aber nicht nur.
Und ich kann sagen, dass es wirklich nicht schön ist, ein Neugeborenes zu sehen, dessen Schlüsselbein schon gebrochen ist oder dass an tausend Schläuchen und Kabeln hängt, weil es unter der Geburt zu massiven Hirnschäden kam.

Aber Neugeborene sind ja noch süß. Am schlimmsten waren für mich aber die Familien mit ihren erwachsenen Kindern. Ein 80kg schwerer multispastischer 20jähriger ist leider nicht mehr so süß, wie ein Neugeborenes. Und das alles aufgrund einer missglückten SG. Da war für mich relativ schnell klar, dass ich definitiv einen KS haben möchte. Selbst wenn es nur 1 missglückte SG von 1000 ist, ICH wollte es nicht sein!

Am meisten graute es mir während der Schwangerschaft vor dem Geburtsplanungsgespräch. Ich hatte Angst, dass die Ärzte mich in meinem Wunschkrankenhaus nicht ernst nehmen würden. Ich hätte zwar an meinem Arbeitsplatz einen WKS kriegen können, aber da hätte ich zu viele Kollegen dabeigehabt. Das musste nun auch wieder nicht sein.
Allerdings war meine Sorge unbegründet, denn die Ärztin meinte dann selber, dass ich für eine SG viel zu gehemmt bin (durch meine negativen Erfahrungen im Job) und wer will schon eine panische Furie im Kreißsaal haben, die alle paar Sekunden aufs CTG schaut und noch dazu einen medizinischen Hintergrund hat und alles hinterfragt. Sie meinte selber zu mir, dass man für eine SG "frei im Kopf" sein muss. Vielleicht werden deshalb die Risiken einer SG immer totgeschwiegen??

So bekam ich den KS vor 4 Monaten und es war für mich die absolut richtige Entscheidung. Wir haben noch im OP zusammen gekuschelt, die Schmerzen waren sogar gar nicht so schlimm, wie ich im Vorfeld befürchtet hatte und ich war so schnell fit, dass selbst die Ärztin aus dem Geburtsvorbereitungsgespräch erstaunt war. Wobei ich definitiv der Meinung bin, dass es auch viel mit der Einstellung zu tun hat, wie fit man nach einem KS ist.

Auf jeden Fall würde ich es wieder so machen.

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Re: Gründe für die Entbindungswahl

Antwort von cashew1 am 18.04.2014, 17:17 Uhr

Ich selbst bin ein Kaiserschnittkind und meine Mutter hat bis heute noch Probleme mit der Narbe (ist ja länger her, da hat sich glücklicherweise viel getan...). Mehrere Cousins auch, und generell war die KS-Erfahrung der Frauen in unserer Familie nicht positiv.
Beruflich kenne ich beide Seiten, da ich 12 Jahre Kindertherapie im Schwerstmehrfachbehindertenbereich gemacht hab, bevor ich dann zur Pferdetherapie gewechselt bin.
Also kenne ich sowohl Geburtsschäden als auch Frauen, die massive Probleme mit ihrer KS-Narbe oder z.B. den Spätfolgen der PDA hatten.
Ich habe generell panische Angst vor jeder Art von Narkose. Und ich musste schnell wieder arbeiten, da ich Hauptverdiener bin, mit KS wäre das mindestens 3 Monate nicht gegangen, allein deshalb wäre es nicht in Frage gekommen, das "ohne Grund" zu machen.
Und einfach mein Gefühl war, dass ich das versuchen will, allerdings wollte ich unbedingt als Unterstützung ein bekanntes Gesicht, weshalb ich eine Beleghebamme hatte, mit der ich mittlerweile auch befreundet bin.
So hatte ich zwei tolle SG, vollkommen verletzungsfrei, ambulant mit 2 gesunden Kindern und einem absolut intakten Beckenboden.

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Re: Gründe für die Entbindungswahl

Antwort von Lina301 am 18.04.2014, 17:24 Uhr

Für mich war es einfach total klar, dass ich wenn möglich auf normalem Weg entbinden wollte ohne dass ich darüber groß nachgedacht hatte. Mir wäre auch nichts eingefallen, was dagegen hätte sprechen sollte, denn Angst vor der Geburt hatte ich so gut wie gar nicht, war zwar aufgeregt aber neugierig. Nachdem ich mir fast die ganze Schwangerschaft teils großem Sorgen gemacht hatte, war ich vor dem Entbindungstermin total optimistisch, weil ich einfach das Gefühl hatte, es wird jetzt alles gut gehn. Ich kenne auch keine traurigen Geschichten bezüglich Geburt. Dabei hatte ich mich im Vorfeld durchaus auch über negative Aspekte informiert, mir Zeichnungen zum Thema Dammschnitt angeschaut, mich über Geburtsverletzungen unterhalten und Texte zum Thema "Schneiden versus Reißen lassen" gelesen usw. Zwar hatte ich auf eine möglichst unkomplizierte Geburt gehofft, aber durchaus z.B. eine Geburt per Saugglocke eingerechnet, weil ich selbst so auf die Welt gekommen bin (einschließlich des damals obligatorischen Dammschnitts), aber da meine Mutter mir immer erzählt dank PDA hätte sie trotzdem "bei der Geburt Zeitung lesen können" und so ein Dammschnitt wäre harmlos und in wenigen Tagen problemlos verheilt, fand ich die Aussicht darauf nicht schlimm. Nur die Möglichkeit einer PDA, die wollte ich natürlich gerne auch haben. Über Risiken fürs Kind und ähnliches habe ich nie nachgedacht, weil ich selbst im größten Bekanntenkreis noch nie von irgendwelchen tragischen Fällen gehört habe.
Einen KS wollte ich nicht, weil ich keine OP wollte, keine große Narbe und nicht länger als nötig im KH bleiben, aber ich fand es beruhigend, dass diese Möglichkeit für den Notfall bestand und hatte davor jetzt auch keine große Angst gehabt, obwohl es so etwas wie mein Minimalwunsch für die Geburt war: Kind gesund auf die Welt, mir geht es gut und zumindest kein KS. Dabei spielte auch eine große Rolle, dass es mir gerade auch am Ende der Schwangerschaft so gut ging, dass ich schon über das nächste Kind nachdachte und ich nach der Geburt nicht unnötig lange verhüten wollte (in der Erwartung, dass es vermutlich eh wieder längern dauern würde). Und einen zusätzlichen Risikofaktor "Narbe an der Gebärmutter" wollte ich in der nächsten Schwangerschaft auch nicht haben.
Dann hatte ich einen ungeplanten für mich völlig überraschenden sekundären KS, der ein absolut schreckliches Erlebnis war, mich richtig gehend traumatisiert hat und den zudem ich bis heute für unnötig halte. Dadurch hat sich meine Meinung zum Thema KS deutlich geändert. Vorher hatte ich zwar eine eindeutige Tendenz aber das ganze Thema war mir nicht so wichtig. Ich hätte mir nie vorstellen können wie schlimm ein KS sein kann. Auch die Schmerzen nach dem KS fand ich schlimmer und vorallem viel langanhaltender als ich vorher für möglich gehalten hätte, schließlich liest man so viel von "sanftem" KS, WKS und Routine-OP. Von den meisten Risiken und möglichen Langzeitfolgen habe ich auch erst NACH meinem KS erfahren. Vieles hatte ich vorher auch total unterschätzt, das Thema Bonding hielt ich z.B. für total überbewertet aber dann kriegte ich Stunden nach dem KS ein fertiges, gewaschenes, angezogenes Kind präsentiert, dass ich nicht als mein eigenes erkannte und heute finde ich das Thema unendlich wichtig.

Nach der Erfahrung beim letzten KS ist für mich klar, dass ich fast alles dafür tun werde, damit es beim nächsten Mal auf normalem Weg klappt, wobei mir Verletzungen "untenrum" und "unschöne" Vaginalgeburten im Vergleich zu einem KS inzwischen fast vollkommen egal sind. Einerseits weil ich eine tiefe trotzige Sehnsucht danach habe, ein Kind selbst aktiv auf die Welt zu bringen (notfalls mit Hilfe aber ich will zumindest mitpressen und ein kleines bißchen dazu beitragen dürfen statt nur passiv dazuliegen), von der ich vor dem KS nicht mal wusste, dass es soetwas gibt, viel mehr noch aber weil ich einach eine Heidenangst vor einem erneuten KS habe. Selbst wenn beim nächsten Mal die Leute netter sind und mich respektvoll behandeln, der Ablauf besser organisiert ist, ein frühes Bonding möglich usw. ändert dass ja nichts an der eigentlichen OP und an den Schmerzen und der Hilfsbedürftigkeit danach, die ich mich einem Kleinkind zusätzlich zum neugeborenen Baby noch schlimmer finden würde und ich habe Angst, dass es mir nach einem erneuten KS noch viel schlechter gehen würde als nach dem ersten während mir eine Horror-Vaginalgeburt ein bißchen sogar recht wäre und wenn es nur dafür ist, dass ich dem ungewollten KS im Vergleich dazu im Nachhinein irgendetwas positiv abgewinnen kann. Dabei weiß ich natürlich, dass man -erstrecht mit schon einem KS in der Vorgeschichte- immer auch mit einem erneuten KS rechnen muss und ich würde auch einem KS zustimmen, aber nur wenn ich weiß, dass es wirklich ohne den allerkleinsten Zweifel so sein muss und keine vertretbare Alternative dazu denkbar ist.

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Re: Gründe für die Entbindungswahl

Antwort von Trrr09 am 18.04.2014, 17:35 Uhr

Was übst du denn für einen Beruf aus wo man nach KS 3 Monate nicht arbeiten kann?

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Re: Gründe für die Entbindungswahl

Antwort von binesonnenschein am 18.04.2014, 19:04 Uhr

Bei der ersten Entbindung hatte ich quasi keine Wahl. Meine Tochter lag in BEL und meine Klinik legte mir nahe, einen KS zu machen. Es trotzdem spontan zu versuchen stand gar nicht zur Debatte, ich wäre aber auch nicht so mutig gewesen.

Vor Entbindung Nr. 2 hatte ich ein Geburtstplanungsgespräch. Da wurde mir eine Re-Sectio nahegelegt. Ich sagte aber so lange alles in Ordnung sei würde ich es zumindest spontan probieren wollen WEIL ich nach dem 1. KS 3 Tage lang Kreislaufprobleme hatte und meine Tochter kaum versorgen konnte. Das war jetzt keine schlimme Erfahrung, aber ich dachte mir, dass es spontan hinterher besser wäre. Und das war wirklich so. 2 Stunden nach der Entbindung war ich schon duschen und war danach topfit.

Entbindung Nr. 3 wollte ich daher wieder spontan haben. Das blieb mir aber verwehrt weil mein Sohn viel zu groß war (58 cm lang, 38 cm KU und 4790g schwer). Alle sagten "ja, der wird groß, aber Sie haben ka schon ein Kind spontan bekommen. Der flutsch schon raus!" Es ging aber nicht, denn er lag mit dem breiten Gesucht vor dem Geburtskanal und rutschte einfach nicht rein. Nach 10 Stunden habe ich aufgegeben und es wurde ein KS gemacht, bei dem dann die alte Narbe und meine Gebärmutter bis runter zur Scheide gerissen ist. Ich war 2,5 Stunden im OP. Wenn ich das gewusst hätte, hätte ich lieber einen geplanten KS eine Woche vor ET gehabt.

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Re: Gründe für die Entbindungswahl

Antwort von cashew1 am 18.04.2014, 19:16 Uhr

Im Erstberuf Humanphysiotherapeutin, mittlerweile "nur" noch Pferdeosteopathin. Man bekommt recht viel Druck vor allem auch kurz und schnell, auch auf die Bauchmuskulatur.
War schwanger schon grenzwertig und schwierig, angestellt hätte es sofort ein BV gegeben, aber selbstständig...

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Nachtrag...

Antwort von cashew1 am 18.04.2014, 19:24 Uhr

Aber der Hauptgrund gegen KS "ohne Grund" wäre absolut meine Angst vor jeglicher Art von Narkose...
DAS ist unlogisch und absolut persönlich, das weiß ich....

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Re: Gründe für die Entbindungswahl

Antwort von Else2011 am 18.04.2014, 20:49 Uhr

Hallo!
Ich hatte drei Geburten. Bei der ersten hab ich mir absolut keine Gedanken gemacht, es sollte spontan werden, weil das halt normal ist. Ich hab dann auch spontan entbunden. Leider war meine Tochter aber in der 37. SSW verstorben, so dass es eine stille Geburt wurde.
Danach folgten 2 Kaiserschnitte. Zum einen hätte ich noch eine spontane Geburt psychisch nicht ausgehalten, weil ich immer die Angst gehabt hätte, dass das Baby wieder nicht schreit. Zum anderen stand für den Arzt von vornherein fest, dass es jeweils ein KS wird, der auch spätestens am Todestag meiner ersten Tochter durchgeführt wurde, um das Risiko für die Kinder so gering wie möglich zu halten. Man fand für die Totgeburt nämlich keine Ursache und daher war das Risiko für die beiden als Spätfrühchen deutlich geringer als bis zum Schluss der Schwangerschaft in meinem Bauch.
Ich fand beide KS folglich wunderschön und - in meinem Fall verständlicherweise - um Längen schöner als die spontane Geburt!

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Re: Gründe für die Entbindungswahl

Antwort von rabe71 am 18.04.2014, 21:05 Uhr

Hallo,
ich wollte unbedingt spontan entbinden,weil ich wissen wollte wie sich Wehen anfühlen,.
Außerdem wollte ich selbstbestimmt mit meinem Kind durch die Geburt gehen.
Habe dann spontan geboren,ambulant.War für mich perfekt so.

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Re: Gründe für die Entbindungswahl

Antwort von Oktaevlein am 18.04.2014, 22:02 Uhr

Hallo,

ich wollte ursprünglich spontan entbinden, weil es mir einfach normal erschien bzw. ja auch der "natürliche" Weg ist.

Selbst als bei mir nach einer komplizierten und sorgenvollen Schwangerschaft bei 34+1 die Wehen einsetzten, hieß es noch, eine Spontangeburt sei möglich und natürlich wollte ich es versuchen, warum auch nicht.

Leider wurde es dann eine eilige sekundäre Sektio in Vollnarkose nach 16 Stunden Wehen ohne Pause, Abfallen der Herztöne beim Kind und schließlich Geburtsstillstand. Zum Glück ist meine Kleine heute gesund und munter und alles ist gutgegangen.

Wenn ich nochmal in der Situation wäre mit der Erfahrung von heute würde ich lieber eine primäre Sektio "wählen".

Sollte ich nochmal schwanger werden (wovon ich u. a. aufgrund meines Alters nicht ausgehe), denke ich, dass ich einen geplanten KS bevorzugen würde. Wie sich Wehen anfühlen, weiß ich ja jetzt ;-)

LG

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Re: Gründe für die Entbindungswahl

Antwort von Stiorra am 19.04.2014, 0:22 Uhr

Interessante Frage.
Als klar war, wir bekommen ein baby sagte mein Mann: lass n ks machen und fertig.
Ich wollte das nicht. Wollte eine normale- vaginale Geburt. Warum? Weil ich Angst vor einer so grossen bauch-op hatte, vor den.schmerzen danach und vor Chirurgen sowieso.
Alles sah gut aus bis.zur 30. Woche, da hatte sich krümelchen mit dem kopf unter meine rippen gekuschelt und machte bis zur 37. Woche auch keinen versuch, diese Position zu ändern. Mein frauenarzt meinte dann, wir sollten mal über die Geburt reden. Erläuterte mir die Risiken einer ersten Geburt aus BEL und mir wurde anders. Meine Hebamme erzählte das selbe, ein weiterer Arzt und das Team im KH rieten auch von einem.Spontanversuch ab.
Letztendlich war mir das Risiko zu gross, das.etwas schief geht, ich ihr mit meinem Ego, dass die.spontangeburt wollte schade, das ihr etwas passiert, kaum das sie auf der Welt ist.
Als sie dann in der 40. Woche geholt wurde, wurde allen klar, dass sie sich gar nicht hätte drehen können, so verknotet hatte sie.sich in die nabelschnur. Ein Spontanversuch hätte wohl lebensbedrohlich geendet.
Ich bin mit der Entscheidung zufrieden. Die schmerzen danach empfand ich.als.schlimm. Möchte ich nicht mehr haben. Aber das wichtigste war und ist mir krümelchens Gesundheit, so bin ich mit der Entscheidung im reinen.

Jede Frau sollte die entscheidug für oder gegen eine entbindungsform selber treffen und treffen.dürfen, ohne sich zu rechtfertigen oder sich deswegen minderwertig zu fühlen. Das wichtigste sind unsere Kinder. Deren Gesundheit. Das sollte im Fokus stehen.

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Re: Gründe für die Entbindungswahl

Antwort von DasBabY85 am 19.04.2014, 7:59 Uhr

Huhu
Das ist ja ne spannende Frage ;)!
Eig gehör ich gar nicht hier her, aber lese gerne auch andere Erfahrungen!
Einen KS wollte/will ich eig nie!
Meine kleine lag recht lange in bel und da hätte ich es nie spontan versucht.
Naja gedreht hat sie sich, einleitung et+10, gewirkt hat das zeug "erst" nachts et+11.
Morgens gab es ne pda und eine spitzen überwachung, herztöne wurden schlechter zwischen durch und zunächst wurde blut vom kopf genommen, war aber alles tutti!
Gegen mittag war ich kräftemäßig ziemlich am ende und überlegte dann vll nicht doch nen ks zu machen, da hieß es aber nu pressen se ma.
Der oberarzt hing dann mit aufm bauch und dann war se doch mal da;)!
Hatten eine ziemlich kurze nabelschnur...
Ich bin 1. grad gerissen, also nicht schlimm keine probleme, beckenboden tutti.
Würde es wieder so laufen lassen...
Aber grade bei ner einleitung definitiv die option ks im kopf haben und mit ner pda dürfte man ja eig um ne vollnarkose rum kommen?!

Lg und ein schönes osterfest

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Re: Gründe für die Entbindungswahl

Antwort von jumanu am 19.04.2014, 9:01 Uhr

...dann reihe ich mich auch mal ein ;-)

Bin gerade schwanger mit dem zweiten und in der 30. Woche. Es wird definitiv ein KS, weil ich es will!

Meine erste Geburt vor 10 Jahren dauerte 40 Stunden. 6x wurde versucht mit die PDS zu legen aber sie wirkte nicht. Letztendlich fielen die Herztöne vom Kind ab und es musste schnell gehen. Durch den Stress versagte mein Kreislauf und wir beide musste noch im Kreißsaal reanimiert werden. Dieses Trauma sitzt immer noch tief in mir und ich hab so lange gehardert ob ich überhaupt noch ein zweites Kind möchte, aufgrund dieser Geburt.

Diese Schwangerschaft ist für mich leider unerträglich. Mir ist seit der 6. Woche 24Std. durchgehend übel, es wurde vieles ausprobiert aber nichts half. Meine Nerven liegen blank aber nun bin ich soweit das ich den "Countdown" im Kopf habe. Immer wieder stoße ich auf Unverständnis, doch meine Entscheidung steht. Mein FA sieht es genauso. Ich hab viel über KS und Erfahrungsberichte gelesen, mitreden kann ich erst hinterher ;-) aber es wird sowieso die letzte Geburt sein.

Ich würde nie jemanden raten welche Entbindungswahl die bessere ist. Eine Geburt ist nie schmerzfrei! Jeder sollte das für sich entscheiden!

Lieber Gruß
jumanu.....die trotzdem Angst vor diesem Tag hat

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Re: Gründe für die Entbindungswahl

Antwort von Krümelinside am 19.04.2014, 9:01 Uhr

Ich muss sagen, dass ich mir wahrscheinlich niemals Gedanken über die Geburt gemacht hätte, wenn bei mir nicht von vornherein ein KS 'notwendig' gewesen wäre. 4 Monate bevor ich schwanger wurde hatte ich an beiden Augen eine Netzhautablösung und nach der OP sagten mir die Ärzte, dass ich im Falle einer Schwangerschaft per KS entbinden solle. Das war dann auch ok für mich. Wäre das aber nicht gewesen, hätte ich mir darüber sicherlich keine Gedanken gemacht und meinen Sohn spontan entbunden, weil es einfach 'normal' ist. Man geht irgendwie einfach davon aus, dass man es so machen 'muss'.

Jetzt kann ich aber sagen das der KS wirklich das Beste war, was mir hätte passieren können. Für mich war es wirklich eine perfekte Geburt :-) Selbst wenn ich jetzt spontan entbinden könnte, würde ich es wohl nicht mehr machen.

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Re: Gründe für die Entbindungswahl

Antwort von Trrr09 am 19.04.2014, 10:42 Uhr

Ach so, kann mir jetzt nicht genau etwas darunter vorstellen :)

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Zwischenstand

Antwort von Trrr09 am 19.04.2014, 11:36 Uhr

Also bisher liege ich ja gar nicht so falsch mit der Vermutung dass die meisten die spontan entbanden bzw. entbinden wollten es aus dem Grund gemacht haben weil es "normal" ist.

Das man nach schlechten Erfahrungen eben die andere Geburtsart möchte ist ja mehr als verständlich.

Aber vor ab sich über beide Arten informiert (obwohl alles gut verlaufen ist in der Ss) und dann entschieden haben doch wirklich die wenigsten.

Für einige mag das dennoch die richtige Entscheidung gewesen sein, ohne Ängste eine komplikationslose spontan Geburt gehabt zu haben, aber viele wurden auch bitterlich enttäuscht und sagen hinterher "hätte ich das gewusst".

Ich bin nach wie vor für freiwillige Aufklärungsabende im letzten SS-Drittel über beide Geburtsarten die allgemein empfohlen werden. Denke damit könnte man viele Enttäuschungen vermeiden. Es werden sicherlich auch Ängste geschürt, aber auch Ängste genommen zB. bei Märchen "Durch PDA wird man querschnittsgelähmt" usw. Wichtig ist meiner Meinung nach zu wissen was man möchte und auch die tatsächlichen Risiken zu kennen und diesen Weg bewusst gehen möchte.

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Re: Zwischenstand

Antwort von Bajuli am 19.04.2014, 11:57 Uhr

"Aber vor ab sich über beide Arten informiert (obwohl alles gut verlaufen ist in der Ss) und dann entschieden haben doch wirklich die wenigsten."

Hmmmmm, das kann ich aber jetzt nicht so stehen lassen.
Das hast du so gar nicht gefragt? Zumindestens habe ich es nut so verstanden.
Ich z.B. war sehr wohl sehr gut über KS informiert. Trotzdem habe ich geschrieben, dass ich erstmal die spontane Geburt bevorzugt habe, weil ich es natürlich finde.

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Re: Zwischenstand

Antwort von rabe71 am 19.04.2014, 14:17 Uhr

Hallo,
also ich war auch sehr gut über Kaiserschnitt informiert-
Und wollte den nicht haben!

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Re: Zwischenstand

Antwort von Trrr09 am 19.04.2014, 17:55 Uhr

Die meisten haben geschrieben dass sie spontan entbinden wollten weil sie das gar nicht in Frage gestellt haben weil es eben normal ist... Hab ja nicht "jeder" geschrieben.

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Re: Zwischenstand

Antwort von Trrr09 am 19.04.2014, 18:00 Uhr

Mag sein, aber auch über die spontan Geburt?

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Re: Gründe für die Entbindungswahl

Antwort von Norweger81 am 19.04.2014, 18:54 Uhr

Also ich möchte hier auch meine Geschichte erzählen.
Meine Tochter(unser 1. Kind) lag in BEL und ein KS war für mich der einzigste Weg das Kind zu bekommen. Zu groß war die Angst vor einem Sauerstoffmangel oder evtl Folgeschäden.
Der KS lief reibungslos und ich war bald wieder fit. Doch bei unserer Tochter stellte man einen seltene Erkrankung fest, welche das Hirn auf Dauer schädigt bzw. keine Entwicklung möglich ist!
Heute ist sie fast 6 Jahre alt und wird mit einem Wachkomapatienten verglichen.

Mein Sohn wollte ich spontan entbinden. Ich hatte über eine Woche immer wieder Wehen, die sich aber nicht auf den Muttermund auswirkten, weil er noch zu weit oben lag! Ich war bestimmt 3 mal mit Fehlalarm im KH, bis ich nicht mehr konnte. Ich hatte einfach Angst, dass ich mit meinem Wunsch spontan zu entbinden, meinem Kind nur schade. Ein 2. schwerst behindertes Kind wollte ich auf keinen Fall! Also wurde es auch ein KS!
Als mein Sohn geboren war, wurde allen klar, warum trotz Wehen nichts voran ging. Er war viel zu groß um nach unten zu rutschen.

Ich bin froh, dass ich mich so entschieden habe, denn mein Sohn gibt mir so viel Kraft. Ohne ihn wäre ich schon längst am Ende.

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Re: Zwischenstand

Antwort von Bajuli am 19.04.2014, 20:11 Uhr

Also ich auch über die spontane Geburt.

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Re: Zwischenstand

Antwort von Bajuli am 19.04.2014, 20:15 Uhr

Ja aber das eine schließt das andere ja nicht aus.
Man kann ja gut informiert sein und es trotzdem nicht in Frage stellen.

Muss aber auch zugeben, dass ich jetzt nicht alle Beiträge ganz gelesen habe. :-)

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Re: Zwischenstand

Antwort von rabe71 am 19.04.2014, 22:08 Uhr

Ja,ich war über beides genau informiert,Spontangeburt und Kaiserschnitt!

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Re: Zwischenstand

Antwort von Julia-K am 20.04.2014, 0:03 Uhr

Na dann schließ ich mich der Diskussion auch mal an...
Und teile meine Erfahrung und Meinung mit euch!

Ich gehöre wohl, wie so ziemlich viele Menschen, zum Schlag 'aus Schaden wird man klug'...
Ich habe mir in der SS ehrlich gesagt so gut wie keine Gedanken über die Geburt gemacht, weder in die eine noch in die andere Richtung, also weder ob spontan oder Kaiserschnitt...
Ich war bis dato immer der Meinung, der Kaiserschnitt sei dem Notfall vorbehalten und wenn nix 'dagegen' spricht, steht natürlich eine spontane Entbindung an... Warum auch nicht???
Ich hatte eine unkomplizierte SS, außer das ich Sodbrennen aus der Hölle hatte, völlig egal was ich gegessen habe und 23 Kilo zugenommen habe.
Da aber alle Werte immer in der Norm waren, war es dann halt einfach so.
Mir wurde ab der hälfte der SS immer ein recht kräftiges Kind vorausgesagt, was sich aber gegen Ende der 35. Woche relativierte...
Ab dort wurde gesagt, also wenn sie an den Termin kommen wird er etwa 3500gr/ 51cm/35Ku haben...
Naja, damit konnte ich leben! Also hab ich einfach abgewartet, der Dinge die da kommen mögen...
Ich hab eine Freundin, die damals 8 Wochen vor mir entbunden hat. Bei ihr war es ein geplanter Kaiserschnitt wegen einer Plazenta Praevia... Und ich erinnere mich noch das ich gedacht habe, wie schade für sie, sie wird nicht das Wunder einer Geburt erleben... (Wat'n Schwachsinn im Nachhinein)

Das Gespräch bei der Hebamme verlief gut. Allerdings wurde auch nie über Risiken und Nebenwirkungen gesprochen, sondern einfach nur über den Ablauf einer Geburt... Auch wurde im Geburtsvorbereitungskurs nie der Kaiserschnitt thematisiert.
Ich war auch in meinem Freundeskreis eine der ersten die Nachwuchs erwartete und somit war da auch nicht soviel mit Erfahrungsberichten.
Wusste nur von meiner Mutter, die mich und meine Schwester spontan entbunden hat, das es nicht so schlimm ist und durchaus zu überstehen (Wat ne Aussage...)
Und bei weitläufigen Bekannten und völlig Fremden hab ich da immer auf Durchzug gestellt! Ich wollte mir evtl. Horrorgeschichten einfach nicht anhören, da ich mir dachte, egal wieviele Geschichten ich höre, bei mir wird es sowieso anders... Besser... (Welch naives, schon fast arrogantes denken).

Ich muss dazu sagen das ich erblich bedingt ein eher schlechtes Bindegewebe habe und zudem einen stehen Beruf ausübe... Bis zur SS hab ich durchschnittlich 9 Std. Am Tag gestanden...
Ich habe schon seit langer Zeit Probleme mit Hämmorhoiden und gelegentlich auch mit Analvenethrombosen... Diese hab ich dann immer ambulant eröffnen lassen. 2011 lies ich mich sogar großflächig ambulant operieren... Und bin danach zu dem Entschluss gekommen - nie wieder... Es ist halt eine sehr schmerzvolle, reine Symptombahndlung, da man bei Hämmorhoiden nie wirklich an die Ursache geht...
Aber nun gut, das ist ein anderes Thema!
Allein aufgrund der Vorgeschichte wäre der Kaiserschnitt bei mir die eindeutig bessere Wahl gewesen.
Aber immer wenn ich meine Hebamme oder auch meine Frauenärztin auf die Problematik Hämmorhoiden (die in der SS natürlich wieder massiv Probleme gemacht haben, obwohl man mir nach der OP gesagt hatte, das die warscheinlichkeit dafür bei unter 3%liegen würde) versus Presswehen angesprochen habe, wurde nur immer gesagt, das ich ja schließlich nicht die einzige Frau sein die in der SS Probleme damit hat und es kann sein, das ich wohl unmittelbar nach der Geburt wieder vermehrt Probleme damit haben könnte es sich dann aber in der Regel auch ganz schnell wieder gibt... Pah, von wegen... Da hätten bei mir schon die Alarmglocken gehen müssen!
Naja aber irgendwie überwog auch die Spannung und Neugierde...

Dann stand das Geburtsgespräch in meiner Wunschklinik an, es wurde gefragt welche wünsche ich hätte, ob Wanne oder Alternative Geburtspositionen etc. Es wurde ein Ultraschall gemacht und mir auch dort wieder bestätigt, das unser Sohn wohl einen recht großen Kopf hat... Super! Das ist ganz genau das was man hören will, wenn die Geburt noch ansteht! Aber das war dann auch schon alles... Nix über Risiken oder Nebenwirkungen...
Ich hatte am nächsten Tag sogar noch einen separaten Termin beim Anästhisten um schonmal über die Risiken einer evtl. PDA aufgeklärt zu werden damit man das nicht unter Geburtswehen abnicken muss... Naja also war in diese Richtung auch schonmal soweit alles abgeklärt.
Dann kam der Tag der Geburt! Ich fühlte mich den ganzen Tag irgendwie ganz seltsam... Ich konnte es an nichts Fest machen aber ich merkte das irgendwas anders war...
Ich bin dann Abends um halb zwölf mal unter die heiße Dusche gegangen, und ab da tat sich im 3 Minuten Takt was... Allerdings in keinerlei Weise schmerzhaft... Null, nada, keine Schmerzen...
Fühlte mich aber zuhause trotzdem irgendwie nicht mehr wohl und hab meinen Mann gebeten mich im Kreissaal anzumelden. Hatte nur mitbekommen wie die Hebamme am Telefon fragte, Erstgebärend? Ist meist falscher Alarm, aber soll sie mal kommen... Ich glaub sie hat das nicht wirklich ernst genommen... Ich aber wohl zugegebenermaßen auch nicht... War der festen Überzeugung das ich nochmal mit Kind im Bauch nach Hause komme...
Hatte Proviant und Lesestoff eingepackt, weil es immer die Sprache von mindestens 10-12 Std. war...
Das Krankenhaus war mit dem Auto nur 5 Minuten entfernt... Während dieser Zeit hatte ich 3 heftige Wehen und mit graute es vor dem was da noch kommen möge...
Als ich im Kreisaal ankam wurde ich vor der Tür erst mal gefragt "na, was haben wir denn?" ... "Ja, Wehen haben wir, was sonst?" Blöde Frage...
Dann wurde ich erst mal ans CTG gehangen, das zeichnete Wehen im 2 Minuten Takt auf wie ich auch schon ganz schön heftig gespürt habe... Dann wurde ich vaginal untersucht... 'Oh, sehr schön Frau K. Muttermund ist bereits bei 5cm"...
Dann kam die Oberärztin, die ich dann auch direkt nach einem Schmerzmittel angefleht habe... 'Ja, Frau K. Wir geben ihnen jetzt erstmal Buscopan'... 'Waaaaas? Buscopan? Ich will was richtiges, ich will ne PDA!'...
'Ja, dazu müssen wir ihnen erstmal Blut abnehmen, das ins Labor bringen und dann die Gerinnungswerte abwarten. Wenn die dann stimmen, sag ich dem Anästhesisten Bescheid, das er ihnen eine PDA legt'... Ein weiteres 'Waaaaaas???' Wozu hab ich denn das Gespräch für die PDA gehabt? Ich kam mir schon ein wenig verarscht vor... Zumal ich mir zu diesem Zeitpunkt überhaupt nicht mehr vorstellen konnte, das ohne Schmerzmittel zu überstehen... Denn da war für mich klar, das ich mir meine Schmerzerleichterung abschminken konnte...
Ich musste nochmal auf die Toilette um Pipi zu machen. Dort hat mich eine Wehe dermaßen übermannt das ich auf dem Boden zusammen gebrochen bin und auf einmal ein riesiger Schwall Blut aus mir schoss... Ich hab nur noch laut nach meinem Mann und nach der Hebamme geschrien... Ich hatte in dem Moment absolute Panik vor einer Plazentaablösung, aber mir wurde gesagt, das das völlig normal sei, wenn sich der Muttermund so schnell öffne...
Naja gut, wieder ins CTG Zimmer und ab da ist alles wie ein Film, die Schmerzen wurden unerträglich. Ich hab angefangen mit zu übergeben und zu heulen. Ich wurde erneut untersucht und da war der MM bereits bei 9cm... Kommentar der Hebamme 'so Frau K. Wir sollten dann jetzt mal schauen das wir in den Kreisaal kommen'... 'Kreisaal? Ich steh hier nicht mehr auf, ich bin nicht fähig mich auch nur 5 Sekunden auf den Beinen zu halten'... 'Sie bekommen das Kind aber nicht hier auf der CTG Pritsche'... 'Es ist mir scheißegal wo ich dieses Kind bekomme'...
Mein Mann half mir dann eine Tür weiter in den Kreisaal, und ich hab mich in den Vierfüßler stand aufs Kreisbett gehockt, da es für mich immer unvorstellbar war wie ein Käfer auf dem Rücken zu liegen, leider konnte ich mich keine einzige Wehe lang in dieser Position halten und hab mich dann einfach rumgedreht und fallen lassen...
Die Wehen wurden immer heftiger und ohne erkennbaren Rhythmus ohne Pausen. Ein Dauerschmerz! Unerträglich...
Es wurde versucht mich von allen Seiten zu beruhigen, da ich völlig panisch wurde, weil ich mich und meinen Körper absolut nicht mehr unter Kontrolle hatte! Ich habe nur noch abgehackt geatmet und bei jeder Wehe erbrochen.
Mein O Ton war immer 'bitte helft mir doch'... Wie sehr man sich doch dann als Bittsteller hinstellt. Mir wurde ständig gesagt, das man mir ja helfen würde und das es gleich überstanden sei... Ich schrie ständig 'Nein'... Da ich das alles SO nicht wollte und di Hebamme wiederholte sich ständig indem sie immer wieder sagte 'sagen sie nicht Nein, sagen sie Ja zu ihrem Kind'... Sehr hilfreich... Ich kann ja verstehen das sie nur versucht hat mich zu motivieren und zu beruhigen aber ich war dafür in dem Moment einfach null empfänglich.
Irgendwann stand der Chefarzt der Entbindungsstation mit ihm Kreisaal. Er hatte Bereitschaft und da ich privat zusatzversichert bin, wurde er hinzugezogen.
Ich wurde ständig angehalten doch ruhig und tief in den Bauch zu atmen. Ich war allerdings zu dem Zeitpunkt froh überhaupt noch Luft zu bekommen. Ich bin in eine absolute Schnappatmung verfallen und habe ernsthaft gedacht ich müsse sterben... Als es nach einer weiteren Untersuchung hieß, der MM sei vollständig wurde mir gesagt das jetzt die Fruchtblase eröffnet würde... Ich hatte so unsagbare Panik, wovor weiß ich eigentlich gar nicht genau, vielleicht davor gleich Mama zu sein, vielleicht weil ich absolut überrumpelt war, vielleicht die Angst vor noch mehr Schmerzen, ich kann es nicht definitiv sagen. Aber was blieb für eine andere Option? Mir wurde gesagt, es würde nicht weh tun und es wäre eine Erleichterung. Also, gesagt, getan. Als die FB dann eröffnet war, kam nur wenig Fruchtwasser, da mein Sohn in dem Moment sofort tiefer gerutscht ist, und sein Kopf wie ein Stopfen war. Es setzten die ersten Presswehen ein. Mir wurde immer erzählt, die Presswehen wären eine 'Wohltat' da man aktiv mitarbeiten konnte und sich nicht weiter dem Schmerz der Eröffnungsphase hingeben musste. Dazu kann ich nur sagen: drauf geschissen! Entschuldigt bitte die Ausdrucksweise! Es fühlte sich an, als sch.... Man eine Bowlingkugel. Ich habe gedacht es zerreißt mich. Ich dachte jetzt gleich müsste das helle Licht kommen und ich wäre 'weg'.
Als der Arzt und die Hebamme dann merkten das sich der Kopf meines Sohnes nicht richtig eingestellt hatte, wurde in jeder Wehe vaginal versucht den Kopf zu drehen und zu verschieben. Das waren so unglaubliche Schmerzen. Ich wurde von Links nach recht gelagert in der Hoffnung mein Sohn würde es sich anders überlegen und sich richtig einstellen. Er hatte sich zu dem Zeitpunkt aber schon ein wenig verkeilt. Mir wurde gesagt, ich soll meine Beine anwinkeln und festhalten... Dazu war ich aber einfach nicht im Stande. Ich habe gebrüllt, gebrochen, um mich geschlagen und einfach keine Kraft mehr gehabt. So musste also mein Mann nach vorne kommen und mir meine Beine halten. Somit hat er also auch mehr gesehen als mir im Vorfeld lieb gewesen wäre, in dem Moment aber völlig scheiß egal war. Ich hörte wie der Arzt zur Hebamme sagte 'da müssen wir wohl mit der Saugglocke dran'... Als ich das hörte, bin ich völlig ausgeklinkt. Ich habe geweint, geschrien und was man sonst noch so für Laute von sich geben kann. Ich hatte solche Angst vor der Saugglocke. Immer im Hinterkopf, du wirst gleich geschnitten, denn das war es was ich wusste... Das in den meisten Fällen in denen eine Glocke zum Einsatz kommt ein grosszügiger Dammschnitt gesetzt wird. Und da der Glaube ja bekanntlich zuletzt stirbt, hoffte ich bis zum Ende evtl. 'Heile' zu bleiben.
Ich habe mich geweigert und um mein Leben gepresst. Im Augenwinkel sah ich auf einmal den Chefarzt mit einer (in meinen Augen) riesigen Spritze in der Hand. Ich hab völlig panisch meinen Mann angeschrien, das er das alles nicht zulassen darf, das er das alles verhindern soll... Ich hab geschrien 'was ist das für eine Spritze' und mir wurde dann kurz erläutert das es sich dabei um einen Pudendusblock handelt, der während einer Wehe in den Geburtskanal gesetzt wird um diesen Lokal zu betäuben. Er sagte, das das jetzt die einzige Schmerzlinderung wäre, die er mir jetzt noch anbieten könne, da es für alles andere zu spät sei. Nun gut, ich nahm alles was ich bekommen konnte... Das setzen der Spritze tat wieder erwarten nicht weh, was aber vielleicht daran lag, das noch mehr Schmerz einfach nicht möglich gewesen wäre. Wiegesagt, vom setzen merkte ich nix, von der Wirkung aber leider auch nicht! Also musste ich da doch so durch... Da ich nicht mehr wirklich effektiv geatmet habe und auch mir schon schwummerig war, ob jetzt von den Schmerzen oder vom Sauerstoffmangel, vermag ich nicht zu beurteilen, wurde ich doch sehr energisch dazu angehalten doch tiefer und regelmäßiger einzuatmen, dies war aber einfach nicht möglich. Da ich nicht genug Sauerstoff bekam wurde auch das CTG zunehmend schlechter. Dann bekam ich einen Tropf angehangen, mit der Info 'das ist ein Wehenhemmer, ihr Kind bekommt nicht genug Sauerstoff, sie müssen mal ordentlich durchatmen'... Die Wirkung hielt genauso lang an das ich 2 mal wirklich tief Luft holen. Daraufhin bekam ich einen weiteren Tropf angehangen bei dem ich schlagartig das Gefühl bekam das mir jeden Moment das Herz aus der Brust springt. Ein unglaublich beängstigendes Gefühl... Dies war eine Wehentropf, mit der Begründung, mein Sohn und ich hätten grade genug Sauerstoff bekommen, aber jetzt müsse es dann auch schnell gehen. Ich wurde beim Pressen angefeuert wie eine Fußballmanschaft bei der WM... Als dann 2 Presswehen später der Kopf zu sehen war, wurde ich gefragt ob ich mal fühlen wollte... NEIN, wollte ich nicht, ich wollte einfach nur das es vorbei war! Bei der nächsten Presswehe habe ich mitbekommen wie mir die Hebamme einen warmen Waschlappen auf den Damm gehalten hat in dem verzweifelten Versuch, Dammschutz zu betreiben. Ich wurde eindringlich dazu angehalten bei der nächsten Wehe nicht zu pressen und sie zu veratmen. Keine Chance, in dem Moment hätte ich es auch in Kauf genommen bis zwischen die Schulterblätter zu reißen, alles egal (in dem Moment), Hauptsache es ist vorbei... Also habe ich gepresst wie eine Irre und der Kopf meines Sohnes war geboren, der Rest schoss direkt hinterher auf einer riesigen Fruchtwasserwelle. Bevor er vollständig geboren war, bekam ich einen Kommentar mit in dem mein Sohn als Frechdachs bezeichnet wurde, da er es also auch ohne sich perfekt eingestellt zu haben sich seinen Weg gebahnt hatte... Ich dachte in dem Moment als ich das hörte, er wäre wieder 'zurückgerutscht'... (Völlig Panne, ich weiß, aber man bekommt ja immer gesagt, das der Kopf sich in jeder Wehe Millimeter für Millimeter vorschiebt und dann aber auch in den Wehenpausen gern mal wieder ein Stück zurückrutscht, und so hab ich gedacht, es ginge jetzt alles von vorne los)...
Nun war er also da und wurde mir auch sofort auf den Bauch gelegt. In dem Moment habe ich auf das Gefühl der 'unendlichen Glückseeligkeit' gewartet. Das stellte sich aber leider überhaupt nicht ein. Mein erster und einziger Gedanke war, 'Du bist jetzt also mein Sohn?!... Ich habe auch darauf gewartet die Schmerzen zu vergessen so wie alle Mütter immer behaupten das alles vergessen sei, sobald man sein Kind im Arm hält. Aber auch das war leider nicht der Fall. Ich war einfach nur froh es geschafft zu haben. 8 Minuten nach seiner Geburt sollte ich nochmals pressen für die Nachgeburt, da hab ich schon gemerkt das ich keinerlei Gefühl für meinen Beckenboden hatte. Die Plazenta kam aber problemlos hinterher und der frischgebackene Papa durfte die Nabelschnur durchschneiden.ich war froh als ich meinen Sohn zum wiegen und messen abgeben konnte... Ich wollte ihn in dem Moment einfach nicht halten, so grausam es sich auch anhört. Das alles hat mich so überrollt und ich war gedanklich einfach noch schwanger.
Ich wurde erneut lokal betäubt und genäht, wobei eine meiner ersten Fragen war, wie kaputt ich sei?! Darauf bekam ich aber leider keine Antwort. Das vernähen nahm ca. 40 Minuten in Anspruch, die sich aber anfühlten wie eine Ewigkeit. Als der Arzt fertig war, verabreichte er mir direkt noch ein Schmerzzäpfchen, welches aber auf die Anweisung 'so, jetzt bitte mal anspannen' postwendend zurückkam. Als ich meine Sohn wieder bekam, entdeckte ich eine kleine Beule an seiner Stirn und fragte woher sie käme?! Die Erklärung: ihr Sohn hat sich mit seinem Köpfchen nicht richtig eingestellt und kam nicht brav wie alle anderen Babys mit dem Kinn auf dem Brustbein mit dem Hinterkopf voran sondern mit dem Gesicht, der Stirn voraus. Ihm ging es allerdings blendend und hatte einen Apgar von 9/10/10.
wir wurden nach weiteren 2 Stunden zum kennenlernen auf die Wöchnerinnenstation gebracht. Wenigsten hatte ich ein Einzelzimmer (nicht selbstverständlich, da ich nur auf 2 Bett Zimmer versichert bin). Kurze zeit später kam eine Schwester, gratulierte mir zur Geburt und erklärte mir, das ich aufstehen müsse um zur Toilette zu gehen, zu schauen ob die Harnröhre Schaden genommen hat. Ich bin sofort zusammen geklappt. Ich konnte mich auch als ich endlich im Bad angekommen war nicht setzen, nicht direkt wegen der äußeren Geburtsverletzungen sondern wegen den unerträglichen Schmerzen am Beckenboden. Dies wurde aber erst nicht ernst genommen.
Ein paar Stunden später klingelte ich nach der Schwester und sagte ihr, das ich furchtbare Schmerzen hätte und ein Schmerzmittel bräuchte. Mein ganzes Becken, mein ganzer Körper wär ein einziger Schmerz. Man sagte mir, das sowieso gleich die Visite käme. Als dies dann da war, schilderte ich meine Schmerzen und ich wurde gebeten mich doch untenrum einmal frei zu machen. Als der Arzt schon nur die Untersuchungshandschuhe überzog, erkämpft ich schlagartig Panik und fing wie bekloppt an zu heulen. Der Gedanke an eine weitere vaginale Untersuchung war für mich der Horror. Aber es musste sein um ein evtl. Hämatom auszuschließen. So wurde ich also vor den Augen mehrerer Assistenzärzte und Schwestern erneut untersucht. Ein Hämatom konnte aber ausgeschlossen werden. Als ich dabei in die Gesichter des Personals schaute, konnte man das 'Entsetzen' sehen. Denn ich hatte unter der Geburt meinen kompletten Enddarm nach außen gepresst. Es wurde sofort der Chirurg bestellt, der eine halbe Stunde später auch zugegen war. Er schaute sich meinen Hintern an und riet mir sofort zur OP. Das kam für mich aber absolut nicht in Frage. Erstmal wollte ich einfach in Ruhe gelassen werden und zweitens hatte ich mir ja aufgrund meiner Vorgeschichte geschworen daran nichts mehr machen zu lassen. Wobei er sagte, DIESES Problem, in DIESEM Umpfang wird sich definitiv nicht von selbst erledigen. Der nächste Tiefschlag also.
Die Tage vergingen und die Schmerzen wurden nicht besser. Ich habe mich tagelang geweigert das angebotene Abführmittel zu nehmen. Der Gedanke an einen Toilettengang war für mich gleichzusetzen mit einer weiteren Geburt. Aber am 4. Tag kam ich nicht mehr drum herum. Als ich mitten in der Nacht merkte, das das Medikament anschlug, klingelte ich nach der Schwester. Gott sei dank war es meine Lieblingsschwester, zu der ich wirklich vertrauen hatte. Sie hat mir auf die Toilette geholfen und ich habe eine halbe Stunde weinend bei ihr im Arm gelegen weil ich solche Schmerzen hatte.
Mein Analprolaps (Diagnose des Chirurgen) wurde mit Cortisonsalbe, in Nasentropfen getränkten Kompressen und Laserbehandlung (eigentlich zur Therapie von schlecht heilenden Kaiserschnittnarben) behandelt. Aber es war keine Besserung in Sicht. Zudem hatte mich eine schwerer Wochenbettdepression gepackt, so das ich eigentlich nur noch geheult habe. Ich wollte einfach mein altes Leben zurück. Auch das Stillen ist mir dadurch verwehrt geblieben. Ich hatte regelrechte Panikattacken wenn er Hunger bekam. Diese unglaubliche Verantwortung, das ich die einzige bin die ihn ernähren kann, war zuviel für mich. Zudem nahm mein Sohn die Brust nicht und trank nur mit Stillhütchen, in denen hatte ich aber binnen kürzester Zeit mehr Blut als Milch stehen, und da mein Sohn ziemlich arg abgenommen und einen zu niedrigen Blutzucker hatte, wurde schon im Krankenhaus zugefüttert. Ich war froh das mir viel abgenommen wurde, da ich zum einen absolut nicht fähig war, aufgrund der Schmerzen aufzustehen und zum anderen ich einfach absolut überfordert war. Mein Mann stand kurz vorm verzweifeln.
Die Nachuntersuchung verlief 'normal' so das ich mich nach 7 Tage selbst entlassen habe. Ohne mich vorher einer weiteren OP unterzogen zu haben. Es hat nahezu 6 Monate gedauert bis der Prolaps weitestgehend resorbiert war. Mein Mann musste über Wochen meine Wunden versorgen da ich einfach nicht im stande war mir meine Verletzungen anzuschauen, zu denen noch ein Dammriss 2. Grades, ein hoher Scheidenriss und mehrere Labienrisse zählten, geschweige denn dort hinzufassen.
Selbst meine Hebamme musste zugeben das sie sowas in ihrer Laufbahn noch nie gesehen hat.
Ich habe weitere 4 Wochen durchgeheult, und war auch bei meiner Frauenärztin, die mit Antidepressivum verschrieb, welches ich aber nicht nehmen wollte. Ich wollte es einfach aus eigener Kraft schaffen. Dann kam der Tag an dem ich von dem Schicksalsschlag einer Freundin erfuhr. Und mit diesem Moment wusste ich zu schätzen was ich hatte, nämlich ein gesundes Kind.
Ich war aufgrund meiner Verletzungen erst nach 8 Wochen fähig mal eine halbe Stunde spazieren zu gehen und hatte danach wieder furchtbare Schmerzen. Mein BB war so überdehnt das ich jedesmal das Gefühl hatte ich verliere meine Organe, wenn ich länger als 5 Minuten auf den Beinen war.
Auch wenn ich heute noch bei meiner Frauenärztin bin, sagt sie ich müsse mir einfach noch etwas zeit geben, zumindest bis mein Sohn nicht mehr ständig getragen werden will.
Da ich allgemein recht sportlich bin habe ich, als es die Schmerzen zuließen (das war so ca. nach 5 Monaten) begonnen Rückbildung zu machen und meinen Beckenboden wie eine Irre zu trainieren. Und trotzdem muss ich mich mit dem jetzigen Zustand zufrieden geben. Denn dieser wird sich nicht mehr verbessern. Eine diagnostizierte Belastungsinkontinenz. Auch heute fast 2 Jahre nach der Geburt wäre ich nicht fähig meinen Job Vollzeit auszuüben, da ich nach spätestens 2-3 Std. dauerstehen wieder Schmerzen am Beckenboden habe, wie ein starker Muskelkater, der mir auch das Gefühl nimmt ob ich grade anspanne oder nicht. Ich konnte bis 6 Wochen nach der Geburt weder Urin noch Stuhlgang halten. Ich war 6 Wochen lang vollkommen inkontinent. Das war ein so schreckliches Gefühl, sich einzumachen wie ein Kleinkind.
Auch heute noch sagt meine FA, wenn ich das Thema erneute SS und damit verbundenen Kaiserschnitt anspreche, 'ach, sie haben doch schon ein Kind spontan geboren, das zweite flutscht da so durch' und 'schauen sie doch mal wie schön dieser Bereich ist OHNE Narbe'... Tja, dafür ist mein Intimbereich ziemlich entstellt und nur weil ich mir die Narben nicht täglich anschaue, sind sie ja da und deswegen nicht weniger hässlich.
Wenn gesagt wird an einem Kaiserschnitt wäre nichts selbstbestimmtes, das war es bei meiner Geburt und der zeit danach auch nicht und wenn ich das alles vorher gewusst hätte, hätte ich den Kaiserschnitt gewählt ohne mit der Wimper zu zucken. WOMIT WIR WIEDER BEIM EIGENTLICHEN THEMA WÄREN - aus schaden wird man klug!!!
So, ist ja doch ganz schön lang geworden und wahrscheinlich auch völlig 'over Top', da es sich nicht nur um meine Beweggründe meiner Entscheidung zu einer spontanen Entbindung, sondern auch um meinen kompletten Geburtbericht handelt. Ich war nach dem Korrekturlesen auch kurz davor das alles wieder zu löschen, da ich furchtbare Gänsehaut bei all dem bekam und doch tat es gut es nach so langer zeit nochmal nieder zu schreiben. Und wenn ihr bis zum Schluss gelesen habt, habt ihr meinen vollsten Respekt.
Und ich freue mich auf einen evtl. Kaiserschnitt ob er jetzt nun in meinem Fall medizinisch indiziert ist oder nicht. Kein Kaiserschnitt kann schlimmer sein als meine Geburt und die Schmerzen danach!

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Re: Gründe für die Entbindungswahl

Antwort von Julia-K am 20.04.2014, 0:04 Uhr

Na dann schließ ich mich der Diskussion auch mal an...
Und teile meine Erfahrung und Meinung mit euch!

Ich gehöre wohl, wie so ziemlich viele Menschen, zum Schlag 'aus Schaden wird man klug'...
Ich habe mir in der SS ehrlich gesagt so gut wie keine Gedanken über die Geburt gemacht, weder in die eine noch in die andere Richtung, also weder ob spontan oder Kaiserschnitt...
Ich war bis dato immer der Meinung, der Kaiserschnitt sei dem Notfall vorbehalten und wenn nix 'dagegen' spricht, steht natürlich eine spontane Entbindung an... Warum auch nicht???
Ich hatte eine unkomplizierte SS, außer das ich Sodbrennen aus der Hölle hatte, völlig egal was ich gegessen habe und 23 Kilo zugenommen habe.
Da aber alle Werte immer in der Norm waren, war es dann halt einfach so.
Mir wurde ab der hälfte der SS immer ein recht kräftiges Kind vorausgesagt, was sich aber gegen Ende der 35. Woche relativierte...
Ab dort wurde gesagt, also wenn sie an den Termin kommen wird er etwa 3500gr/ 51cm/35Ku haben...
Naja, damit konnte ich leben! Also hab ich einfach abgewartet, der Dinge die da kommen mögen...
Ich hab eine Freundin, die damals 8 Wochen vor mir entbunden hat. Bei ihr war es ein geplanter Kaiserschnitt wegen einer Plazenta Praevia... Und ich erinnere mich noch das ich gedacht habe, wie schade für sie, sie wird nicht das Wunder einer Geburt erleben... (Wat'n Schwachsinn im Nachhinein)

Das Gespräch bei der Hebamme verlief gut. Allerdings wurde auch nie über Risiken und Nebenwirkungen gesprochen, sondern einfach nur über den Ablauf einer Geburt... Auch wurde im Geburtsvorbereitungskurs nie der Kaiserschnitt thematisiert.
Ich war auch in meinem Freundeskreis eine der ersten die Nachwuchs erwartete und somit war da auch nicht soviel mit Erfahrungsberichten.
Wusste nur von meiner Mutter, die mich und meine Schwester spontan entbunden hat, das es nicht so schlimm ist und durchaus zu überstehen (Wat ne Aussage...)
Und bei weitläufigen Bekannten und völlig Fremden hab ich da immer auf Durchzug gestellt! Ich wollte mir evtl. Horrorgeschichten einfach nicht anhören, da ich mir dachte, egal wieviele Geschichten ich höre, bei mir wird es sowieso anders... Besser... (Welch naives, schon fast arrogantes denken).

Ich muss dazu sagen das ich erblich bedingt ein eher schlechtes Bindegewebe habe und zudem einen stehen Beruf ausübe... Bis zur SS hab ich durchschnittlich 9 Std. Am Tag gestanden...
Ich habe schon seit langer Zeit Probleme mit Hämmorhoiden und gelegentlich auch mit Analvenethrombosen... Diese hab ich dann immer ambulant eröffnen lassen. 2011 lies ich mich sogar großflächig ambulant operieren... Und bin danach zu dem Entschluss gekommen - nie wieder... Es ist halt eine sehr schmerzvolle, reine Symptombahndlung, da man bei Hämmorhoiden nie wirklich an die Ursache geht...
Aber nun gut, das ist ein anderes Thema!
Allein aufgrund der Vorgeschichte wäre der Kaiserschnitt bei mir die eindeutig bessere Wahl gewesen.
Aber immer wenn ich meine Hebamme oder auch meine Frauenärztin auf die Problematik Hämmorhoiden (die in der SS natürlich wieder massiv Probleme gemacht haben, obwohl man mir nach der OP gesagt hatte, das die warscheinlichkeit dafür bei unter 3%liegen würde) versus Presswehen angesprochen habe, wurde nur immer gesagt, das ich ja schließlich nicht die einzige Frau sein die in der SS Probleme damit hat und es kann sein, das ich wohl unmittelbar nach der Geburt wieder vermehrt Probleme damit haben könnte es sich dann aber in der Regel auch ganz schnell wieder gibt... Pah, von wegen... Da hätten bei mir schon die Alarmglocken gehen müssen!
Naja aber irgendwie überwog auch die Spannung und Neugierde...

Dann stand das Geburtsgespräch in meiner Wunschklinik an, es wurde gefragt welche wünsche ich hätte, ob Wanne oder Alternative Geburtspositionen etc. Es wurde ein Ultraschall gemacht und mir auch dort wieder bestätigt, das unser Sohn wohl einen recht großen Kopf hat... Super! Das ist ganz genau das was man hören will, wenn die Geburt noch ansteht! Aber das war dann auch schon alles... Nix über Risiken oder Nebenwirkungen...
Ich hatte am nächsten Tag sogar noch einen separaten Termin beim Anästhisten um schonmal über die Risiken einer evtl. PDA aufgeklärt zu werden damit man das nicht unter Geburtswehen abnicken muss... Naja also war in diese Richtung auch schonmal soweit alles abgeklärt.
Dann kam der Tag der Geburt! Ich fühlte mich den ganzen Tag irgendwie ganz seltsam... Ich konnte es an nichts Fest machen aber ich merkte das irgendwas anders war...
Ich bin dann Abends um halb zwölf mal unter die heiße Dusche gegangen, und ab da tat sich im 3 Minuten Takt was... Allerdings in keinerlei Weise schmerzhaft... Null, nada, keine Schmerzen...
Fühlte mich aber zuhause trotzdem irgendwie nicht mehr wohl und hab meinen Mann gebeten mich im Kreissaal anzumelden. Hatte nur mitbekommen wie die Hebamme am Telefon fragte, Erstgebärend? Ist meist falscher Alarm, aber soll sie mal kommen... Ich glaub sie hat das nicht wirklich ernst genommen... Ich aber wohl zugegebenermaßen auch nicht... War der festen Überzeugung das ich nochmal mit Kind im Bauch nach Hause komme...
Hatte Proviant und Lesestoff eingepackt, weil es immer die Sprache von mindestens 10-12 Std. war...
Das Krankenhaus war mit dem Auto nur 5 Minuten entfernt... Während dieser Zeit hatte ich 3 heftige Wehen und mit graute es vor dem was da noch kommen möge...
Als ich im Kreisaal ankam wurde ich vor der Tür erst mal gefragt "na, was haben wir denn?" ... "Ja, Wehen haben wir, was sonst?" Blöde Frage...
Dann wurde ich erst mal ans CTG gehangen, das zeichnete Wehen im 2 Minuten Takt auf wie ich auch schon ganz schön heftig gespürt habe... Dann wurde ich vaginal untersucht... 'Oh, sehr schön Frau K. Muttermund ist bereits bei 5cm"...
Dann kam die Oberärztin, die ich dann auch direkt nach einem Schmerzmittel angefleht habe... 'Ja, Frau K. Wir geben ihnen jetzt erstmal Buscopan'... 'Waaaaas? Buscopan? Ich will was richtiges, ich will ne PDA!'...
'Ja, dazu müssen wir ihnen erstmal Blut abnehmen, das ins Labor bringen und dann die Gerinnungswerte abwarten. Wenn die dann stimmen, sag ich dem Anästhesisten Bescheid, das er ihnen eine PDA legt'... Ein weiteres 'Waaaaaas???' Wozu hab ich denn das Gespräch für die PDA gehabt? Ich kam mir schon ein wenig verarscht vor... Zumal ich mir zu diesem Zeitpunkt überhaupt nicht mehr vorstellen konnte, das ohne Schmerzmittel zu überstehen... Denn da war für mich klar, das ich mir meine Schmerzerleichterung abschminken konnte...
Ich musste nochmal auf die Toilette um Pipi zu machen. Dort hat mich eine Wehe dermaßen übermannt das ich auf dem Boden zusammen gebrochen bin und auf einmal ein riesiger Schwall Blut aus mir schoss... Ich hab nur noch laut nach meinem Mann und nach der Hebamme geschrien... Ich hatte in dem Moment absolute Panik vor einer Plazentaablösung, aber mir wurde gesagt, das das völlig normal sei, wenn sich der Muttermund so schnell öffne...
Naja gut, wieder ins CTG Zimmer und ab da ist alles wie ein Film, die Schmerzen wurden unerträglich. Ich hab angefangen mit zu übergeben und zu heulen. Ich wurde erneut untersucht und da war der MM bereits bei 9cm... Kommentar der Hebamme 'so Frau K. Wir sollten dann jetzt mal schauen das wir in den Kreisaal kommen'... 'Kreisaal? Ich steh hier nicht mehr auf, ich bin nicht fähig mich auch nur 5 Sekunden auf den Beinen zu halten'... 'Sie bekommen das Kind aber nicht hier auf der CTG Pritsche'... 'Es ist mir scheißegal wo ich dieses Kind bekomme'...
Mein Mann half mir dann eine Tür weiter in den Kreisaal, und ich hab mich in den Vierfüßler stand aufs Kreisbett gehockt, da es für mich immer unvorstellbar war wie ein Käfer auf dem Rücken zu liegen, leider konnte ich mich keine einzige Wehe lang in dieser Position halten und hab mich dann einfach rumgedreht und fallen lassen...
Die Wehen wurden immer heftiger und ohne erkennbaren Rhythmus ohne Pausen. Ein Dauerschmerz! Unerträglich...
Es wurde versucht mich von allen Seiten zu beruhigen, da ich völlig panisch wurde, weil ich mich und meinen Körper absolut nicht mehr unter Kontrolle hatte! Ich habe nur noch abgehackt geatmet und bei jeder Wehe erbrochen.
Mein O Ton war immer 'bitte helft mir doch'... Wie sehr man sich doch dann als Bittsteller hinstellt. Mir wurde ständig gesagt, das man mir ja helfen würde und das es gleich überstanden sei... Ich schrie ständig 'Nein'... Da ich das alles SO nicht wollte und di Hebamme wiederholte sich ständig indem sie immer wieder sagte 'sagen sie nicht Nein, sagen sie Ja zu ihrem Kind'... Sehr hilfreich... Ich kann ja verstehen das sie nur versucht hat mich zu motivieren und zu beruhigen aber ich war dafür in dem Moment einfach null empfänglich.
Irgendwann stand der Chefarzt der Entbindungsstation mit ihm Kreisaal. Er hatte Bereitschaft und da ich privat zusatzversichert bin, wurde er hinzugezogen.
Ich wurde ständig angehalten doch ruhig und tief in den Bauch zu atmen. Ich war allerdings zu dem Zeitpunkt froh überhaupt noch Luft zu bekommen. Ich bin in eine absolute Schnappatmung verfallen und habe ernsthaft gedacht ich müsse sterben... Als es nach einer weiteren Untersuchung hieß, der MM sei vollständig wurde mir gesagt das jetzt die Fruchtblase eröffnet würde... Ich hatte so unsagbare Panik, wovor weiß ich eigentlich gar nicht genau, vielleicht davor gleich Mama zu sein, vielleicht weil ich absolut überrumpelt war, vielleicht die Angst vor noch mehr Schmerzen, ich kann es nicht definitiv sagen. Aber was blieb für eine andere Option? Mir wurde gesagt, es würde nicht weh tun und es wäre eine Erleichterung. Also, gesagt, getan. Als die FB dann eröffnet war, kam nur wenig Fruchtwasser, da mein Sohn in dem Moment sofort tiefer gerutscht ist, und sein Kopf wie ein Stopfen war. Es setzten die ersten Presswehen ein. Mir wurde immer erzählt, die Presswehen wären eine 'Wohltat' da man aktiv mitarbeiten konnte und sich nicht weiter dem Schmerz der Eröffnungsphase hingeben musste. Dazu kann ich nur sagen: drauf geschissen! Entschuldigt bitte die Ausdrucksweise! Es fühlte sich an, als sch.... Man eine Bowlingkugel. Ich habe gedacht es zerreißt mich. Ich dachte jetzt gleich müsste das helle Licht kommen und ich wäre 'weg'.
Als der Arzt und die Hebamme dann merkten das sich der Kopf meines Sohnes nicht richtig eingestellt hatte, wurde in jeder Wehe vaginal versucht den Kopf zu drehen und zu verschieben. Das waren so unglaubliche Schmerzen. Ich wurde von Links nach recht gelagert in der Hoffnung mein Sohn würde es sich anders überlegen und sich richtig einstellen. Er hatte sich zu dem Zeitpunkt aber schon ein wenig verkeilt. Mir wurde gesagt, ich soll meine Beine anwinkeln und festhalten... Dazu war ich aber einfach nicht im Stande. Ich habe gebrüllt, gebrochen, um mich geschlagen und einfach keine Kraft mehr gehabt. So musste also mein Mann nach vorne kommen und mir meine Beine halten. Somit hat er also auch mehr gesehen als mir im Vorfeld lieb gewesen wäre, in dem Moment aber völlig scheiß egal war. Ich hörte wie der Arzt zur Hebamme sagte 'da müssen wir wohl mit der Saugglocke dran'... Als ich das hörte, bin ich völlig ausgeklinkt. Ich habe geweint, geschrien und was man sonst noch so für Laute von sich geben kann. Ich hatte solche Angst vor der Saugglocke. Immer im Hinterkopf, du wirst gleich geschnitten, denn das war es was ich wusste... Das in den meisten Fällen in denen eine Glocke zum Einsatz kommt ein grosszügiger Dammschnitt gesetzt wird. Und da der Glaube ja bekanntlich zuletzt stirbt, hoffte ich bis zum Ende evtl. 'Heile' zu bleiben.
Ich habe mich geweigert und um mein Leben gepresst. Im Augenwinkel sah ich auf einmal den Chefarzt mit einer (in meinen Augen) riesigen Spritze in der Hand. Ich hab völlig panisch meinen Mann angeschrien, das er das alles nicht zulassen darf, das er das alles verhindern soll... Ich hab geschrien 'was ist das für eine Spritze' und mir wurde dann kurz erläutert das es sich dabei um einen Pudendusblock handelt, der während einer Wehe in den Geburtskanal gesetzt wird um diesen Lokal zu betäuben. Er sagte, das das jetzt die einzige Schmerzlinderung wäre, die er mir jetzt noch anbieten könne, da es für alles andere zu spät sei. Nun gut, ich nahm alles was ich bekommen konnte... Das setzen der Spritze tat wieder erwarten nicht weh, was aber vielleicht daran lag, das noch mehr Schmerz einfach nicht möglich gewesen wäre. Wiegesagt, vom setzen merkte ich nix, von der Wirkung aber leider auch nicht! Also musste ich da doch so durch... Da ich nicht mehr wirklich effektiv geatmet habe und auch mir schon schwummerig war, ob jetzt von den Schmerzen oder vom Sauerstoffmangel, vermag ich nicht zu beurteilen, wurde ich doch sehr energisch dazu angehalten doch tiefer und regelmäßiger einzuatmen, dies war aber einfach nicht möglich. Da ich nicht genug Sauerstoff bekam wurde auch das CTG zunehmend schlechter. Dann bekam ich einen Tropf angehangen, mit der Info 'das ist ein Wehenhemmer, ihr Kind bekommt nicht genug Sauerstoff, sie müssen mal ordentlich durchatmen'... Die Wirkung hielt genauso lang an das ich 2 mal wirklich tief Luft holen. Daraufhin bekam ich einen weiteren Tropf angehangen bei dem ich schlagartig das Gefühl bekam das mir jeden Moment das Herz aus der Brust springt. Ein unglaublich beängstigendes Gefühl... Dies war eine Wehentropf, mit der Begründung, mein Sohn und ich hätten grade genug Sauerstoff bekommen, aber jetzt müsse es dann auch schnell gehen. Ich wurde beim Pressen angefeuert wie eine Fußballmanschaft bei der WM... Als dann 2 Presswehen später der Kopf zu sehen war, wurde ich gefragt ob ich mal fühlen wollte... NEIN, wollte ich nicht, ich wollte einfach nur das es vorbei war! Bei der nächsten Presswehe habe ich mitbekommen wie mir die Hebamme einen warmen Waschlappen auf den Damm gehalten hat in dem verzweifelten Versuch, Dammschutz zu betreiben. Ich wurde eindringlich dazu angehalten bei der nächsten Wehe nicht zu pressen und sie zu veratmen. Keine Chance, in dem Moment hätte ich es auch in Kauf genommen bis zwischen die Schulterblätter zu reißen, alles egal (in dem Moment), Hauptsache es ist vorbei... Also habe ich gepresst wie eine Irre und der Kopf meines Sohnes war geboren, der Rest schoss direkt hinterher auf einer riesigen Fruchtwasserwelle. Bevor er vollständig geboren war, bekam ich einen Kommentar mit in dem mein Sohn als Frechdachs bezeichnet wurde, da er es also auch ohne sich perfekt eingestellt zu haben sich seinen Weg gebahnt hatte... Ich dachte in dem Moment als ich das hörte, er wäre wieder 'zurückgerutscht'... (Völlig Panne, ich weiß, aber man bekommt ja immer gesagt, das der Kopf sich in jeder Wehe Millimeter für Millimeter vorschiebt und dann aber auch in den Wehenpausen gern mal wieder ein Stück zurückrutscht, und so hab ich gedacht, es ginge jetzt alles von vorne los)...
Nun war er also da und wurde mir auch sofort auf den Bauch gelegt. In dem Moment habe ich auf das Gefühl der 'unendlichen Glückseeligkeit' gewartet. Das stellte sich aber leider überhaupt nicht ein. Mein erster und einziger Gedanke war, 'Du bist jetzt also mein Sohn?!... Ich habe auch darauf gewartet die Schmerzen zu vergessen so wie alle Mütter immer behaupten das alles vergessen sei, sobald man sein Kind im Arm hält. Aber auch das war leider nicht der Fall. Ich war einfach nur froh es geschafft zu haben. 8 Minuten nach seiner Geburt sollte ich nochmals pressen für die Nachgeburt, da hab ich schon gemerkt das ich keinerlei Gefühl für meinen Beckenboden hatte. Die Plazenta kam aber problemlos hinterher und der frischgebackene Papa durfte die Nabelschnur durchschneiden.ich war froh als ich meinen Sohn zum wiegen und messen abgeben konnte... Ich wollte ihn in dem Moment einfach nicht halten, so grausam es sich auch anhört. Das alles hat mich so überrollt und ich war gedanklich einfach noch schwanger.
Ich wurde erneut lokal betäubt und genäht, wobei eine meiner ersten Fragen war, wie kaputt ich sei?! Darauf bekam ich aber leider keine Antwort. Das vernähen nahm ca. 40 Minuten in Anspruch, die sich aber anfühlten wie eine Ewigkeit. Als der Arzt fertig war, verabreichte er mir direkt noch ein Schmerzzäpfchen, welches aber auf die Anweisung 'so, jetzt bitte mal anspannen' postwendend zurückkam. Als ich meine Sohn wieder bekam, entdeckte ich eine kleine Beule an seiner Stirn und fragte woher sie käme?! Die Erklärung: ihr Sohn hat sich mit seinem Köpfchen nicht richtig eingestellt und kam nicht brav wie alle anderen Babys mit dem Kinn auf dem Brustbein mit dem Hinterkopf voran sondern mit dem Gesicht, der Stirn voraus. Ihm ging es allerdings blendend und hatte einen Apgar von 9/10/10.
wir wurden nach weiteren 2 Stunden zum kennenlernen auf die Wöchnerinnenstation gebracht. Wenigsten hatte ich ein Einzelzimmer (nicht selbstverständlich, da ich nur auf 2 Bett Zimmer versichert bin). Kurze zeit später kam eine Schwester, gratulierte mir zur Geburt und erklärte mir, das ich aufstehen müsse um zur Toilette zu gehen, zu schauen ob die Harnröhre Schaden genommen hat. Ich bin sofort zusammen geklappt. Ich konnte mich auch als ich endlich im Bad angekommen war nicht setzen, nicht direkt wegen der äußeren Geburtsverletzungen sondern wegen den unerträglichen Schmerzen am Beckenboden. Dies wurde aber erst nicht ernst genommen.
Ein paar Stunden später klingelte ich nach der Schwester und sagte ihr, das ich furchtbare Schmerzen hätte und ein Schmerzmittel bräuchte. Mein ganzes Becken, mein ganzer Körper wär ein einziger Schmerz. Man sagte mir, das sowieso gleich die Visite käme. Als dies dann da war, schilderte ich meine Schmerzen und ich wurde gebeten mich doch untenrum einmal frei zu machen. Als der Arzt schon nur die Untersuchungshandschuhe überzog, erkämpft ich schlagartig Panik und fing wie bekloppt an zu heulen. Der Gedanke an eine weitere vaginale Untersuchung war für mich der Horror. Aber es musste sein um ein evtl. Hämatom auszuschließen. So wurde ich also vor den Augen mehrerer Assistenzärzte und Schwestern erneut untersucht. Ein Hämatom konnte aber ausgeschlossen werden. Als ich dabei in die Gesichter des Personals schaute, konnte man das 'Entsetzen' sehen. Denn ich hatte unter der Geburt meinen kompletten Enddarm nach außen gepresst. Es wurde sofort der Chirurg bestellt, der eine halbe Stunde später auch zugegen war. Er schaute sich meinen Hintern an und riet mir sofort zur OP. Das kam für mich aber absolut nicht in Frage. Erstmal wollte ich einfach in Ruhe gelassen werden und zweitens hatte ich mir ja aufgrund meiner Vorgeschichte geschworen daran nichts mehr machen zu lassen. Wobei er sagte, DIESES Problem, in DIESEM Umpfang wird sich definitiv nicht von selbst erledigen. Der nächste Tiefschlag also.
Die Tage vergingen und die Schmerzen wurden nicht besser. Ich habe mich tagelang geweigert das angebotene Abführmittel zu nehmen. Der Gedanke an einen Toilettengang war für mich gleichzusetzen mit einer weiteren Geburt. Aber am 4. Tag kam ich nicht mehr drum herum. Als ich mitten in der Nacht merkte, das das Medikament anschlug, klingelte ich nach der Schwester. Gott sei dank war es meine Lieblingsschwester, zu der ich wirklich vertrauen hatte. Sie hat mir auf die Toilette geholfen und ich habe eine halbe Stunde weinend bei ihr im Arm gelegen weil ich solche Schmerzen hatte.
Mein Analprolaps (Diagnose des Chirurgen) wurde mit Cortisonsalbe, in Nasentropfen getränkten Kompressen und Laserbehandlung (eigentlich zur Therapie von schlecht heilenden Kaiserschnittnarben) behandelt. Aber es war keine Besserung in Sicht. Zudem hatte mich eine schwerer Wochenbettdepression gepackt, so das ich eigentlich nur noch geheult habe. Ich wollte einfach mein altes Leben zurück. Auch das Stillen ist mir dadurch verwehrt geblieben. Ich hatte regelrechte Panikattacken wenn er Hunger bekam. Diese unglaubliche Verantwortung, das ich die einzige bin die ihn ernähren kann, war zuviel für mich. Zudem nahm mein Sohn die Brust nicht und trank nur mit Stillhütchen, in denen hatte ich aber binnen kürzester Zeit mehr Blut als Milch stehen, und da mein Sohn ziemlich arg abgenommen und einen zu niedrigen Blutzucker hatte, wurde schon im Krankenhaus zugefüttert. Ich war froh das mir viel abgenommen wurde, da ich zum einen absolut nicht fähig war, aufgrund der Schmerzen aufzustehen und zum anderen ich einfach absolut überfordert war. Mein Mann stand kurz vorm verzweifeln.
Die Nachuntersuchung verlief 'normal' so das ich mich nach 7 Tage selbst entlassen habe. Ohne mich vorher einer weiteren OP unterzogen zu haben. Es hat nahezu 6 Monate gedauert bis der Prolaps weitestgehend resorbiert war. Mein Mann musste über Wochen meine Wunden versorgen da ich einfach nicht im stande war mir meine Verletzungen anzuschauen, zu denen noch ein Dammriss 2. Grades, ein hoher Scheidenriss und mehrere Labienrisse zählten, geschweige denn dort hinzufassen.
Selbst meine Hebamme musste zugeben das sie sowas in ihrer Laufbahn noch nie gesehen hat.
Ich habe weitere 4 Wochen durchgeheult, und war auch bei meiner Frauenärztin, die mit Antidepressivum verschrieb, welches ich aber nicht nehmen wollte. Ich wollte es einfach aus eigener Kraft schaffen. Dann kam der Tag an dem ich von dem Schicksalsschlag einer Freundin erfuhr. Und mit diesem Moment wusste ich zu schätzen was ich hatte, nämlich ein gesundes Kind.
Ich war aufgrund meiner Verletzungen erst nach 8 Wochen fähig mal eine halbe Stunde spazieren zu gehen und hatte danach wieder furchtbare Schmerzen. Mein BB war so überdehnt das ich jedesmal das Gefühl hatte ich verliere meine Organe, wenn ich länger als 5 Minuten auf den Beinen war.
Auch wenn ich heute noch bei meiner Frauenärztin bin, sagt sie ich müsse mir einfach noch etwas zeit geben, zumindest bis mein Sohn nicht mehr ständig getragen werden will.
Da ich allgemein recht sportlich bin habe ich, als es die Schmerzen zuließen (das war so ca. nach 5 Monaten) begonnen Rückbildung zu machen und meinen Beckenboden wie eine Irre zu trainieren. Und trotzdem muss ich mich mit dem jetzigen Zustand zufrieden geben. Denn dieser wird sich nicht mehr verbessern. Eine diagnostizierte Belastungsinkontinenz. Auch heute fast 2 Jahre nach der Geburt wäre ich nicht fähig meinen Job Vollzeit auszuüben, da ich nach spätestens 2-3 Std. dauerstehen wieder Schmerzen am Beckenboden habe, wie ein starker Muskelkater, der mir auch das Gefühl nimmt ob ich grade anspanne oder nicht. Ich konnte bis 6 Wochen nach der Geburt weder Urin noch Stuhlgang halten. Ich war 6 Wochen lang vollkommen inkontinent. Das war ein so schreckliches Gefühl, sich einzumachen wie ein Kleinkind.
Auch heute noch sagt meine FA, wenn ich das Thema erneute SS und damit verbundenen Kaiserschnitt anspreche, 'ach, sie haben doch schon ein Kind spontan geboren, das zweite flutscht da so durch' und 'schauen sie doch mal wie schön dieser Bereich ist OHNE Narbe'... Tja, dafür ist mein Intimbereich ziemlich entstellt und nur weil ich mir die Narben nicht täglich anschaue, sind sie ja da und deswegen nicht weniger hässlich.
Wenn gesagt wird an einem Kaiserschnitt wäre nichts selbstbestimmtes, das war es bei meiner Geburt und der zeit danach auch nicht und wenn ich das alles vorher gewusst hätte, hätte ich den Kaiserschnitt gewählt ohne mit der Wimper zu zucken. WOMIT WIR WIEDER BEIM EIGENTLICHEN THEMA WÄREN - aus schaden wird man klug!!!
So, ist ja doch ganz schön lang geworden und wahrscheinlich auch völlig 'over Top', da es sich nicht nur um meine Beweggründe meiner Entscheidung zu einer spontanen Entbindung, sondern auch um meinen kompletten Geburtbericht handelt. Ich war nach dem Korrekturlesen auch kurz davor das alles wieder zu löschen, da ich furchtbare Gänsehaut bei all dem bekam und doch tat es gut es nach so langer zeit nochmal nieder zu schreiben. Und wenn ihr bis zum Schluss gelesen habt, habt ihr meinen vollsten Respekt.
Und ich freue mich auf einen evtl. Kaiserschnitt ob er jetzt nun in meinem Fall medizinisch indiziert ist oder nicht. Kein Kaiserschnitt kann schlimmer sein als meine Geburt und die Schmerzen danach!

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Re: Gründe für die Entbindungswahl

Antwort von Julia-K am 20.04.2014, 0:05 Uhr

Oh, hoppla... 2 x gepostet... 1x lesen reicht aber ;)

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Nachtrag

Antwort von Julia-K am 20.04.2014, 0:38 Uhr

Ach so, was ich bei all dem was ich eh schon geschrieben habe ist, das es mir erst nach geschlagenen 8 Monaten wieder möglich war mit meinem Mann zu schlafen und unser Sexleben ist auch bis heute einfach nicht mehr das 'alte'... Wobei ich dazu sagen muss das es sich bei mir, neben den körperlichen Beschwerden auch viel um Kopfsache handelt. Schließlich habe ich meine Sohn durch meine Vagjna geboren. Das was für viele Frauen das natürlichste der Welt ist, verursacht mir gedanklich echt Probleme.
Mein Sohn hatte im übrigen die Maße 3470 gr. Verteilt auf 52 cm und einen KU von 37! Also nicht übermäßig groß/ schwer. Da hatte meine FA auf jeden fall gut geschätzt! Außer beim Kopfumpfang!!!

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Re: Gründe für die Entbindungswahl

Antwort von Trrr09 am 20.04.2014, 10:49 Uhr

Krass! - mehr kann ich dazu gar nicht sagen! Also war dein Sohn ein Sternengucker? Dann hast du sogar mehr als 37cm Kopfumfang durch gepresst, weil dein Sohn ja nicht mit dem kleinsten Durchmesser durch ist, sondern mit dem größten.

Tut mir wirklich leid was du durch machen musstest!

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Re: Gründe für die Entbindungswahl

Antwort von angi159 am 20.04.2014, 11:43 Uhr

Danke erstmal für deinen offenen Geburtsbericht. Ich denke je öfter man darüber redet, desto besser kann man das verarbeiten.

Als ich deinen Bericht gelesen habe, kam mir das alles sehr bekannt vor. Meine Geburt war ähnlich, schnell, schmerzhaft (keine Schmerzmittel), Verletzungen (mein Kind hatte auch eine KU von 37,5 und hatte zusätzlich seine Faust am Köpfchen...) aber ich habe zum Glück keine Probleme mit Inkontinenz und keinen Prolaps. Ich musste auch nochmal operiert werden, habe dann aber ganz schnell mit der Rückbildungsgymnastik begonnen.

Ich hoffe du nimmst es mir nicht übel, aber ich glaube du hattest eine normale Geburt und man hat dort auch nichts falsch gemacht. Das einzige Problem ist wohl deine Vorgeschichte, mit der man dir einen KS hätte nahelegen sollen.

Ich denke fast alle Frauen empfinden ihre Geburt als besonders heftig. Ich dachte auch eine Zeit lang "Oh mein Gott, kein zweites Mal." Aber mittlerweile denke ich sehr positiv über meine Geburt und würde auf jeden Fall wieder vaginal entbinden. Dieses Erlebnis war so überwältigend, bedeutsam und trotzdem irgendwie schön, dass es für mich zum Baby dazu gehört und mich auch stärker gemacht hat. Ich finde es einfach toll, dass ich aus eigener Kraft ein Kind bekommen habe.

Ich wünsche dir trotzdem eine ganz tolle nächste Geburt in Form eines KS.

Lg

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Re: Gründe für die Entbindungswahl

Antwort von Trrr09 am 20.04.2014, 15:34 Uhr

Also ich hatte nie den Gedanken "nicht noch ein mal", ganz im Gegenteil ich fands ein wundervolles Erlebnis und das Geschehen und Schmerzen relativ harmlos. Ich konnte mich auf die zweite Geburt freuen ohne Ängste.

Also ich weiß anders hätte ich es auch durch standen, was bleibt einem auch anderes übrig? Bin aber doch froh mich so entschieden zu haben und so eine rund um tolle Geburt erleben zu können.

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Re: Gründe für die Entbindungswahl

Antwort von Fuchsina am 20.04.2014, 16:55 Uhr

Mir ging / geht es aehnlich: die Geburten waren vollkommen ok. Worauf ich derzeit noch wirklich keine Lust haette ist die Schwangerschaft an sich.

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Re: Gründe für die Entbindungswahl

Antwort von Trrr09 am 20.04.2014, 17:06 Uhr

Ja die waren für mich auch beide Horror! Zumindest die erste Hälfte der Schwangerschaft... zweite Hälfte war auch krass, aber hat nicht so an meiner Psyche gekratzt. Mit Schmerzen komme ich besser klar, als mit Dauerübelkeit.

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Re: Gründe für die Entbindungswahl

Antwort von Olis Mama am 20.04.2014, 18:00 Uhr

Hallo!

Bei meiner Tochter habe ich eine Spontangeburt angestrebt,weil sie eben "richtig" lag und es mir persönlich eben als "richtige" Methode erschien.Ich habe von Berufs wegen ja schon viele KS erlebt und mir war diese "Prozedur" immer ein Graus.
Letztendlich war es auch gut so,denn meine Tochter kam ja leider tot zur Welt und ich wollte danach so schnell wie möglich wieder schwanger werden,was ja nach KS nicht optimal gewesen wäre.
Bei meinem Sohn wollte ich wieder spontan entbinden,weil ich meine Spontangeburt als schönes Erlebnis in Erinnerung habe.Auch lag er "richtig" und ich wäre ja keine Erstgebärende mehr gewesen.Bei meiner ersten Spontangeburt bin ich nur minimal gerissen und war danach sofort wieder fit (bin am 2. Tag schon wieder ausgedehnt Spazieren gegangen).
Leider wurde die Geburt meines Sohnes dann doch ein sek. KS.Ich wurde in der 39.SSW eingeleitet und es gab keine nennenswerten Wehen.Am nächsten Tag,als ich Wehen hatte,gingen seine Herztöne runter und die Ärzte entschieden sich sofort zum KS.
Ich hatte ja schon mehrmals erzählt,dass es mir mit dem KS psychisch nicht so gut ging...aber heute bin ich ausgesöhnt.
Nur beim nächsten Mal versuche ich es wieder spontan ;)
Ich empfinde das halt für mich als die schönste Geburtsart.

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Re: Gründe für die Entbindungswahl

Antwort von Julia-K am 20.04.2014, 18:34 Uhr

@ Trrr... Nein, mein Sohn war kein Sternegucker. Er lag schon richtig herum. Aber Säuglinge Drücken bei dem Weg durch den Geburtskanal ja quasie das Kinn aufs Brustbein und schieben sich mit dem Hinterkopf vorraus dadurch. Mein Sohn aber hatte den Kopf quasi in den Nacken gelegt und seine Stirn bzw. Das Gesicht kam zuerst. Aber der durchtritt ist trotzdem größer, da sich ja die Stirn nicht zusammenschieben lässt wie der Hinterkopf.

@ Angi159... Ja, ich denke der Ablauf der Geburt war für diese Vorraussetzungen (Schnelligkeit) völlig 'normal'... Ich geb dem Personal auch gar keine Schuld und würde auch in einer 2. SS auch wieder dort entbinden. Nichts desto trotz war es für mich ein absolutes Nahtod Erlebnis!



Ich bekomme heute noch vorgehalten, mit Vorliebe von meiner Schwiegermutter die dann mal wieder im Familien und Freundeskreis gehört hat, wie die Frauen Tagelang in den Wehen lagen, wie toll doch meine Geburt war und wie froh ich doch sein könnte. Aber schneller ist nicht immer gleich besser. Und selbst wenn die Wahrscheinlichkeit bestünde, das eine 2. Spontangeburt eine Art heilender Prozess ist und mich mit meiner 1. Geburt versöhnt, so besteht aber auch die Gefahr das es wieder genauso läuft wie die 1.! Und sei das 'Risiko' noch so gering, MIR ist es zu hoch.

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Re: Gründe für die Entbindungswahl

Antwort von Kareen am 20.04.2014, 19:30 Uhr

Du hast absolut Recht. Lass dich ja nicht beeinflussen von anderen. Steh zu deiner Sache und ziehs durch so wie es für dich stimmt.

Tut mir auch sehr Leid für dich, habe deinen Bericht von A-Z gelesen.

Dein Gyn. hätte dich niemals zu einer SG lassen dürfen. Das Problem mit den Hämoriden ist nicht Ohne. Grad bei Hämoriden empfiehlt sich jegliches pressen oder belastenden Sport zu vermeiden, sei es beim Stuhlgang oder Geburt. Finde das fast fahrlässig, aber ist leider nun mal geschehen.

Im Prinzip ist es eine Art unterlassene Aufklärung. Aber eben rechtlich vorgehen wird auch schwierig. Aber deine Einschränkungen die du davon davongetragen hast ähneln stark an einer Beeinträchtigung/Behinderung im Leben, was mit einem KS verhindert hätte werden können.

Schwiegermütter prahlen oft von den Geburtsgeschichten der Schwiegertöchter.
Das kann ich meiner nicht bieten, denn ich hatte 2. geplante KS. Einen infolge Lageannormalie und den 2. war eine Re-Sectio und grosses Kind, ü4kg, KU 38.5 cm. Nein, sowas muss man sich heutzutage nicht antun auch wenn sie es damals getan hat ohne PDA versteht sich mit einem 4.5kg Kind. Echt mit mir kann sie nicht prahlen, was mir aber egal ist.

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Re: Gründe für die Entbindungswahl

Antwort von Trrr09 am 20.04.2014, 21:14 Uhr

Das ist ja ein Sternengucker wenn die mit dem Gesicht zu erst kommen... sie schauen eben "in den Himmel" und nicht nach unten runter mit Kinn auf die Brust.
Auch hintere Hinterhauptslage genannt. Die korrekte Lage wäre vordere Hinterhauptslage.

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Re: Gründe für die Entbindungswahl

Antwort von angi159 am 20.04.2014, 22:08 Uhr

Nein, ein "Sternengucker" liegt schon im Bauch "falsch" herum. Der Kopf ist unten und das Gesicht schaut zur Bauchdecke der Mutter und nicht wie normalerweise zum Rücken der Mutter. Dadurch kommt das Baby schwerer durch den Geburtskanal. Julias Baby hat aber scheinbar "nur" nicht den Kopf nach vorne, sondern nach hinten abgewinkelt. Trotzdem doof...

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Re: Gründe für die Entbindungswahl

Antwort von angi159 am 20.04.2014, 22:12 Uhr

Oh ja, meine Nicht-mal-zweieinhalb-Stunden-Geburt stufen auch alle als super easy ein. Dass dafür die Wehen viiiel schmerzhafter sind, daran denkt keiner. Schon allein, dass der Muttermund so stark blutet, weil er so schnell auf geht... Wie lange hat es denn insgesamt gedauert, von der ersten Wehe bis zum Baby?

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Re: Gründe für die Entbindungswahl

Antwort von Julia-K am 20.04.2014, 22:34 Uhr

Ja, richtig... Er hat quasi nur den Kopf in einem falschen 'Winkel' eingestellt und durchgeschoben.
Ich weiß was ein Sternengucker ist, er war keiner... Er hat wie schon gesagt einfach nur sein Kinn nicht im Winkel auf das Brustbein gedrückt, sondern den Kopf quasi ein wenig in den Nacken gelegt. Aber er kam 'richtig' herum...

@Karen,
Meine Schwiemu erzählt gerne von meiner Geburt, was ich doch für ein Glück gehabt hätte und nimmt mich so ein wenig als Maßstab was man so an Schmerzen aushalten müsse... Aber dabei war es ja in 2 1/2 Stunden 'erledigt'...
Ich verdeutliche ihr immer wieder, wie schrecklich das für mich war und das ich auch heute noch Probleme damit habe. Da kommt dann meist nur ein 'Ach' oder ein 'das kann ja aber eigentlich gar nicht sein'...
Und ich hasse es wie Fusspilz wenn ich nicht ernst genommenen werde und man der Meinung ist ich würde das alles nur dramatisieren und mich daran hochziehen.
Ich bin ja nicht im Schrank aufgewachsen und war mir dementsprechend schon bewusst darüber das eine Geburt Schmerzen verursacht... Aber so?! Vor allem wird einem ja immer suggeriert, das man nach einer spontanen Entbindung sofort wieder fit ist und man die Schmerzen halt unter der Geburt hat und bei nem Kaiserschnitt halt danach... Demnach hab ich ja schmerztechnisch irgendwie beides mitgenommen.
Ich werde mir definitiv von niemandem reinreden lassen. Aber noch bin ich ja auch nicht wieder Schwanger.
Und zum Thema Hämmorhoiden... Ja, ich denke auch im Nachhinein das das eine absolute Indikation zum Kaiserschnitt gewesen wäre, vielleicht nicht beim erstmaligen Auftreten in der SS (das ist ja oft erstmal nix ungewöhnliches), aber in meinem Fall mit vorangegangener OP usw. schon... Ich denke Ärzte sollten anfangen da individueller zu beurteilen und zu entscheiden und nicht stur nach Schema F gehen.
Frei nach dem Motto: die Frau hat Hämmorhoiden, so wie viele andere in der SS auch, sie kann spontan entbinden... Man muss aber auch mal über den Tellerrand hinausschauen, was in meinem fall bedeutet hätte, aufgrund meiner Vorgeschichte mal genauer nachzuhaken!

Ich kann von mir jedenfalls nicht behaupten 'stolz' auf mich zu sein, nur weil ich ein Kind aus mir rausgepresst habe. Dafür war es schmerztechnisch zu schrecklich. Aber ich danke Gott dafür das mein Sohn gesund ist, auch wenn ich als Mutter wohl als Kolateralschaden mitgelaufen bin, was in der heutigen zeit und bei dem medizinischen Standart bei dem wir uns heutzutage befinden, nicht sein müsste!

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Re: Gründe für die Entbindungswahl

Antwort von Julia-K am 20.04.2014, 22:42 Uhr

Von der ersten Wehe die ich auch als solche gedeutet habe, und das war im Auto auf dem Weg ins Krankenhaus bis zum 1. Schrei vergingen genau 2 Std. und 35 Minuten!
Ich weiß noch das ich im Kreisaal immer auf die Uhr die über der Tür hing geschaut habe. Wir waren um 1:30 Uhr im KH und als es in die 'heiße Phase' ging, zeige die Uhr 8:30... Und ich dachte noch ja, es stimmt, die zeit vergeht wie im Flug... Das haben wir immer im Vorbereitungskurs erzählt bekommen. Das uns eine Stunde wie 5 Minuten vorkommen werden.
Als er da war, sagte ich noch, na hat ja dann doch länger gedauert als anfänglich vermutet... Die Hebamme fragte mich warum?! Und ich sagte, na wir haben doch schon fast 9 Uhr...
Erst da sagte sie mir, das die Uhr stehengeblieben war und unser Sohn um 4:05 Uhr geboren war!
Bei dir auch nur 2 1/2 Std. ??!

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Re: Gründe für die Entbindungswahl

Antwort von angi159 am 20.04.2014, 22:56 Uhr

Ja, kurz vor 11 die erste Wehe und 1.13 Uhr war er da. Hatte vorher nie eine Wehe, war 10 Tage überm Termin und sollte am Morgen eingeleitet werden.
Sind auch sofort los, die Abstände waren ja gleich minütlich. Aber die Klinik ist auch nur 10 min entfernt. Konnt mich auch im Auto kaum halten... Sag ja, dein Bericht kam mir bekannt vor:-)

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Re: Gründe für die Entbindungswahl

Antwort von Julia-K am 20.04.2014, 23:19 Uhr

Aber du weißt jetzt sicher auch spätestens seit dem Zeitpunkt, genauso wie ich, warum am Himmel im Auto auf der Beifahrerseite solche klappbaren Bügel angebracht sind, oder?!
Die sind 100% für Schwangere Frauen unter den Wehen erfunden und montiert worden. Damit man sich in Moment des Schmerzes daran hoch, und mit'm hintern aus'm Sitz ziehen kann. Da sitzen ja absolut schrecklich während einer Wehe ist!
Ich war mir schon immer sicher zu wissen das 'diese Dinger' einen tieferen Sinn haben müssen, als nur den, sich daran 'festzuhalten' wenn man grad nicht weiß wohin mit deinem Arm und seiner Hand.
Eigentlich sehr mitdenkend und Frauenfreundlich die Autoindustrie! :-D

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Re: Gründe für die Entbindungswahl

Antwort von angi159 am 20.04.2014, 23:30 Uhr

Hahahaha... ohne Scherz, genau daran hab ich gerade gedacht, als ich das mit dem Auto geschrieben hab! Und, dass das wohl total klischeemäßig ausgesehen haben muss. Aber es war ja zum Glück dunkel:-)

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Re: Gründe für die Entbindungswahl

Antwort von Trrr09 am 21.04.2014, 11:31 Uhr

Nein, ein Sternengucker hat den Kopf in den Nacken geschlagen und nicht das Kinn auf der Brust! Die Bezeichnung "Sternengucker" beschreibt es doch schon, das Baby schaut aus seiner Sicht nach oben in den Himmel zu den Sternen und nicht nach unten den Bauch runter zu den Füßen.

Wie das Baby letztendlich in diese Position geraten ist, ist doch egal. Eine hintere Hinterhauptslage kann sich dennoch in richtige Position unter Geburt drehen, oder anders herum eine vordere Hinterhauptslage kann sich auch noch falsch eindrehen, so dass es zum Sternengucker kommt. Alles ist möglich. Fakt ist, dass der größte Umfang des Köpfchens durchs Becken musste und nicht der kleinste Umfang.

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Re: Gründe für die Entbindungswahl

Antwort von Indigoblau am 21.04.2014, 12:57 Uhr

Ich hab mich mit dem Thema KS nie beschäftigt, weil ich aus einer Familie komme, in der die Frauen "leicht und schnell gebären" und keine Probleme haben.
Ich bin nicht wehleidig, ein robuster Typ mit mäßigem Schmerzempfinden. Ich hatte maximal Respekt vor der Geburt, aber keine Angst.
Für mich war die Geburt eine natürliche Herausforderung, die eben zum Leben dazu gehört.

Aber dann kam alles anders. Nach stundenlangen Wehen (Muttermund war vollständig geöffnet, Presswehen fingen an), kam es zum Geburtsstillstand (Sternengucker) und ein sekundärer KS wurde gemacht, weil mein Baby sehr gestresst war und die Sauerstoffsättigung nach ließ.

Im Nachhinein war es die einzig vernünftige Entscheidung, auch wenn ich es bereue, nicht spontan geboren zu haben. Dann wäre alles auf einen Schlag rum gewesen und ich hätte nicht wochenlang Narbenschmerzen gehabt. Aber die Gesundheit des Babys geht vor - keine Frage.

Die Geburt an sich, bzw. die Wehen waren zwar sehr schmerzhaft, aber nicht schlimm. Aus diesem Grund würde ich auch beim nächsten Baby eine natürliche Geburt anstreben. Aber wenns doch anders kommt, kommts eben anders. Mal sehen....

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Re: Gründe für die Entbindungswahl

Antwort von Julia-K am 21.04.2014, 13:32 Uhr

Aber wie du etwas weiter oben nachlesen konntest, hatte ich ja auch monatelange Schmerzen nach einer spontanen Entbindung.
Mag sein, das ich da vielleicht auch ein Extremfall bin, aber man sollte sich bewusst machen das es diese eben auch gibt.
Lg

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Re: Gründe für die Entbindungswahl

Antwort von Julia-K am 21.04.2014, 13:35 Uhr

Hihi... Ja, bei uns war es ja Gott sei dank mitten in der Nacht.
Bin froh überhaupt im KH angekommen zu sein, da mein Mann über sämtliche roten Ampeln geknallt ist... Wie im Hollywood Streifen :-D
Na wenigsten können wir jetzt behaupten zu wissen wofür die Bügel im Auto sind... Völlig unnützes Wissen zwar, aber immerhin :-D

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Sternengucker

Antwort von Lina301 am 21.04.2014, 17:44 Uhr

Die Bezeichnung "Sternengucker" ist eine umgangssprachliche Bezeichnung mit nicht ganz eindeutiger Definition. Meist bezeichnet man dabei die "hintere Hinterhauptslage". Dabei hat das Kind während der Austreibungsphase die gleiche Kopfhaltung wie andere Kinder mit dem Kinn auf der Brust, aber der ganze Körper ist um 180°Grad gedreht, so dass das Kind statt nach unten zum Popo der Mutter nach oben "zu den Sternen" schaut. Das weder der Kopf noch das Becken ganz symmetrisch sind, ist der Weg so enger und die Geburt kann länger und schwieriger sein, normalerweise geht es aber auch so.
Manchmal wird mit "Sternengucker" auch eine Vorderhauptslage bezeichnet, bei der statt dem Hinterkopf ("Hinterhauptslage") der Vorderkopf, die Stirn oder sogar das Gesicht des Kindes nach unten zeigt, weil das Kind nicht den Kopf auf die Brust gestreckt sondern gerade oder in den Nacken gelegt hat. So etwas scheint bei JuliaKs Geburt der Fall gewesen zu sein. Je nachdem wie ausgeprägt die Streckung in den Nacken ist, wird die Geburt dadurch deutlich stärker erschwert als bei den Sternenguckern in der hinteren Hinterhauptslage manchmal sogar ganz unmöglich gemacht und das Verletzungsrisiko für die Mutter ist deutlich erhöht.
Aller Arten von Einstellungsanomalien ergeben sich erst während der Geburt und sind bei guter Geburtshilfe in vielen Fällen zu korrigieren sein, z.B. in dem man die Mutter in eine günstige Position bringt um das Kind zum drehen oder ändern der Kopfhaltung zu überreden. Allerdings müssen sie dazu erstmal erkannt werden. In manchen KH sucht man ja gar nicht erst nach der Ursache eines Geburtsstillstandes oder einer langsamen Geburt sondern setzt eher auf Wehentropf u.ä. um die Geburt anzutreiben egal in welcher ggf. ungünstigen Lage das Kind gerade ist oder macht gleich einen KS.

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Re: Gründe für die Entbindungswahl

Antwort von Maddi85 am 22.04.2014, 7:37 Uhr

Informiert hatte ich mich über beide Varianten. Da meine Tochter normal groß war 3500Gramm, 52cm, KU 35cm und auch richtig lag, wollte ich eine SG, die auch wirklich wunderschön war.
Ich hatte meinen Graus "auf den Tisch zu machen" und ließ mir einen Einlauf vorher geben. Top Sache :-)
Lg

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Re: Gründe für die Entbindungswahl

Antwort von Maddi85 am 22.04.2014, 7:40 Uhr

An deiner Stelle würde ich dann auch einen KS machen. Das Leiden nach der Geburt, sollte nicht so hart sein. Ist echt schlimm

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Sagen Ärzte immer die Wahrheit?

Antwort von Maddi85 am 22.04.2014, 7:45 Uhr

Ich war einmal im KH am Ende der Schwangerschaft wegen Verdachts auf Leistenbruch. Da machte eine Ärztin US und ich fragte sie, wie groß mein Baby ist. Sie sagte mir, das wolle sie ungern sagen. Denn dadurch bekämen Frauen Angst spontan zu entbinden.
Das fand ich sehr erschreckend, denn ein 4kg + Baby würde ich ungern spontan entbinden.
Ich bin beim ersten sehr weit gerissen. Dank Schnitt, ging der Riss am Popo vorbei! Ich wurde super genäht und habe null Probleme. Aber bei einem großem Baby????!!!!!! Hoffentlich sagt mir jemand bei der zweiten Schwangerschaft die Wahrheit, falls das Baby riesig wird.

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Re: Gründe für die Entbindungswahl

Antwort von Linda761 am 22.04.2014, 9:35 Uhr

Ich hatte 2 Spontangeburten.

- Ich wollte auf jeden Fall 2 Kinder, eventuell auch mehr. Nach einem KS bestehen in einer Folgeschwangerschaft größere Risiken für eine Früh- oder Totgeburt. Wieso sollte man dieses Risiko unnötigerweise eingehen? Ich habe auch hier schon des öfteren gelesen, dass das 3. oder 4. Kind aufgrund vorangegangener KS einige Wochen vor Termin geholt werden musste.
- Ich bin gesund, fit und normal gebaut. Meine weiblichen Verwandten hatten normale Geburten mit dem Ergebnis gesunder Kinder. Wieso sollte das bei mir anders sein?
- Ich hatte als Kind eine Blinddarm-OP und wusste daher, dass man sich nach einer Bauch-OP beschissen fühlt. Damals hat man noch nicht endoskopisch operiert, außerdem ist die Narbe mit mir mitgewachsen, d.h. ich habe schon eine große Narbe seitlich am Bauch, da bräuchte ich nun wirklich nicht noch eine mittig.
- In der Schwimmbad-Dusche oder in der Sauna sehe ich des öfteren Frauen mit deutlich sichtbaren und oft sogar hässlichen KS-Narben, das wollte ich natürlich auch nicht freiwillig.
- Das OP-Prozedere finde ich auch grauenhaft. Ich möchte keinen Katheter gelegt bekommen und bei einer PDA/spinalen hätte ich Angst, dass ich zu den wenigen gehöre, bei denen was schiefgeht. Vor einer Vollnarkose hätte ich keine Angst, aber da die objektiven Risiken größer sind, würde ich mir natürlich auch keine unnötige Vollnarkose geben lassen wollen.

Mit der Entscheidung bin ich auch im Nachhinein glücklich. Die erste Geburt war akzeptabel, die zweite total leicht. Bei der ersten Geburt musste ich allerdings feststellen, dass ich vorher zu naiv war: Was die einem in der Klinik am Infoabend erzählen, ist deutlich geschönt. Während der Geburt gehen die Klinikinteressen vor, die Interessen der werdenden Mutter sind eher lästig. Damit es schneller geht, wird gerne der eigentlich unnötige Wehentropf angestellt und die Mutter zum kräftezehrenden Gewaltpressen angeleitet. Wenn viel los ist, lassen sie einen außerdem stundenlang allein. Daher würde ich heute jeder Frau empfehlen, mit Beleghebamme zu entbinden und mit dieser vorher zu besprechen, was einem wichtig ist.

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Re: Gründe für die Entbindungswahl

Antwort von Trrr09 am 22.04.2014, 14:41 Uhr

Todgeburten sind nach Kaiserschnitt NICHT erhöht! Da bist du falsch informiert. Von Frühgeburten hab ich auch noch nichts gehört nach Kaiserschnitt.

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Re: Gründe für die Entbindungswahl

Antwort von Linda761 am 22.04.2014, 15:38 Uhr

Du brauchst nur "Totgeburt nach Kaiserschnitt" zu googlen, schon findest Du Studien, die besagen, dass das Risiko erhöht ist. Du glaubst lieber nur den Studien, die gegenteiliges besagen, ich nicht. Nur weil Du vielleicht eine Studie gefunden hast, die besagt, es gäbe dieses Risiko nicht, heißt das leider noch lange nicht, dass das stimmt. Ich glaube Aussagen, die ich bei der DGGG oder im Ärzteblatt finde, jedenfalls lieber als welchen, die ich irgendwo anders finde.

Hast Du noch nie gelesen, dass Mehrfach-Mütter hier schrieben, dass das Folgekind wegen Rupturrisiko z.B. in der 36. SSW geholt wurde? Ich erinnere mich mehrfach daran (bis auch schon länger hier), bei ein paar weiß ich sogar noch die Nicks. Klar geht das meistens glimpflich aus, aber es ist ein Risiko (mal abgesehen davon ist es enorm unschön, das Baby gleich an die Kinderklinik abgeben zu müssen, das hatte ich beim ersten (lag nicht an der Geburt)).

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Re: Gründe für die Entbindungswahl

Antwort von Trrr09 am 22.04.2014, 17:08 Uhr

Nein, man muss beachten was in die Studie einbezogen wurde. Die meisten Studien beziehen zB. Todesfälle mit ein die durch den Versuch einer VBAC gestorben sind. Dann ist natürlich die Todgeburtenrate höher nach einem Kaiserschnitt, eben weil das Rupturrisiko ohne vorherige OP an der Gebärmutter geringer ist. Es sterben bei VBAC über doppelt so viele Babys als bei einer zweiten spontan Entbindung (nur mal so als Erklärung für diese negativen Studien).

Aber wird das zweite Kind auch per KS geboren also 2 KS vs. 2 vaginale Geburten ist das Risiko geringer! Da einige Fälle vom plötzlichem Absterben im Mutterleib durch einen gepl. KS in 38+ oder 39+ vermieden werden! Das Risiko ist also genau genommen geringer. Vor allem wenn man noch dazu das erhöhte Risiko von Sterblichkeit nach der Geburt einer spontan Geburt hinzuzählt.

Ohne diese Fälle die unter der Geburt oder kurz vorher passieren, ist das Risiko gleich gering! Wie gesagt, man sollte schon schauen was die Studie da untersucht hat und was sie mit einbezogen hat!

Und ja ich habe das auch gelesen dass die Babys bei 36+ geholt werden mussten... der wie vielte KS war es dann? Der 5te oder 6te?
Da habe ich nie bestritten, dass die Risiken vorhanden sind. Bei Großfamilie würde ich eine spontan Geburt empfehlen. Aber bei bis zu 3 Kindern ist das Risiko immer noch überschaubarer als bei spontan Geburten.

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Re: Gründe für die Entbindungswahl

Antwort von Bajuli am 22.04.2014, 20:09 Uhr

Ja, ich gehöre dazu.
4 KS

3. KS bei 37+0: ein wenig Probleme, Kind musste einen Tag überwacht werden, sonst keine Probleme.
4. KS bei 36+0: riesige Probleme durch die Frühgeburt. Wir wussten in den ersten 2 Tagen nicht, ob unser Kind überlebt. In der Folge auch weiter Probleme.

Trotzdem hader ich nicht mit den KS. Sie waren alle erforderlich.

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