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Geschrieben von Teneguia am 17.11.2011, 13:58 Uhr

eine wunderbare Geschichte für Notkaiserschnittmütter

Hallo allerseits!
Diese Geschichte hat mir Martina Höfel gemailt, weil es mir nach meinem Notkaiserschnitt nicht so gut geht. Eigentlich ist sie für Mütter von behinderten Kindern, aber sie passt auch sehr gut zum Notkaiserschnitt, weil da auch ein Traum zerplatzt ist. Ich finde sie wundervoll und vielleicht kann sie der ein oder anderen Mutter ja auch helfen. Also:

"Ich werde oft gefragt, wie es ist, eine behindertes Kind großzuziehen, um Menschen, die diese einzigartige Erfahrung nie gemacht haben, verstehen zu helfen, und um sich dieses Gefühl vorstellen zu können.

Es ist wie folgt....

Wenn man ein Baby erwartet ist das, als ob man eine wundervolle Reise nach Italien plant. Man deckt sich mit Reiseprospekten und Büchern über Italien ein und plant die wunderbare Reise. Man freut sich aufs Kolosseum, Michelangelos David, eine Gondelfahrt in Venedig und man lernt vielleicht noch ein paar nützliche 'Brocken' Italienisch. Es ist alles so aufregend.

Nach Monaten ungeduldiger Erwartung, kommt endlich der langersehnte Tag. Man packt die Koffer und los geht's. Einige Stunden später landet das Flugzeug.

Der Flugbegleiter kommt und sagt: "Willkommen in Holland". "Holland ?!? Was meinen Sie mit Holland ?!? Ich habe eine Reise nach Italien gebucht! Mein ganzes Leben lang habe ich davon geträumt, nach Italien zu fahren!"

Aber der Flugplan wurde geändert. Du bist in Holland gelandet und da musst du jetzt bleiben.

Wichtig ist, man hat dich nicht in ein schreckliches, dreckiges, von Hunger, Seuchen und Krankheiten geplagtes Land gebracht. Es ist nur anders als Italien.

So, was du jetzt brauchst sind neue Bücher und Reiseprospekte und du musst eine neue Sprache lernen und du triffst andere Menschen, welche du in Italien nie getroffen hättest.

Es ist nur ein anderer Ort, langsamer als Italien, nicht so auffallend wie Italien. Aber nach einer gewissen Zeit an diesem Ort und wenn du dich vom Schrecken erholt hast, schaust du dich um und siehst, dass Holland Windmühlen hat ... Holland hat auch Tulpen. Holland hat sogar Rembrandts.

Aber alle, die du kennst, sind sehr damit beschäftigt von Italien zu kommen oder nach Italien zu gehen. Und für den Rest deines Lebens sagst du dir: "Ja, Italien, dorthin hätte ich auch reisen sollen, dorthin habe ich meine Reise geplant."

Das bringt einen aber nicht weiter, deshalb geh' los und kaufe die Reiseführer, die Du für Holland brauchst und Du wirst die schönen Seiten entdecken.

lg, Tenguia

 
4 Antworten:

Re: eine wunderbare Geschichte für Notkaiserschnittmütter

Antwort von Marisol28 am 17.11.2011, 23:22 Uhr

Die geschichte ist schön. Aber ein behindertes kind zu bekommen und ein notks kann man nicht vergleichen. Ich hatte selbst ein notks und mein traum war schon immer eine natürliche geburt. Habe mich danach auch zeitlang schlecht gefühlt und war depressiv. Aber sowas kann man nicht miteinander vergleichen.

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Re: eine wunderbare Geschichte für Notkaiserschnittmütter

Antwort von Sarii am 18.11.2011, 9:12 Uhr

Hmm.... ich find schon, dass das ein wenig passt.
Natürlich muss man den Gedanken an ein behindertes Kind dann streichen.
Es geht ja darum, dass eben alles anders kam, als du es geplant/dir vorgestellt hast.
Das passt nach meiner Ansicht sehr gut.
Du gehst ins KH, möchtest Spontan entbinden - dein Reiseplan nach Italien - und dann kommst du urplötzlich in OP und alles ist eben nicht wie du es wolltest - also kommst du ohne es zu wollen nach Holland und musst dich nun damit identifizieren, oder du willst oder nicht :)

Ich finds gut geschrieben.... auch wenn ich den 1. KS dadurch jetzt nicht besser "verkrafte"

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Re: eine wunderbare Geschichte für Notkaiserschnittmütter

Antwort von Teneguia am 19.11.2011, 22:00 Uhr

genauso dachte ich es auch. Natürlich ist ein behindertes Kind nochmal was anderes. Aber in beiden Fällen ist ein Traum geplatzt und man ist in Holland, und es macht keinen Sinn, den Rest seines Lebens daran zu denken, wie Italien hätte sein können.

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Re: eine wunderbare Geschichte für Notkaiserschnittmütter

Antwort von Fuchsina am 22.11.2011, 19:01 Uhr

Vielleicht würde es aber vielen helfen, sich im Voraus nicht so sehr auf ein bestimmter Weg festzusetzen. Mir war es nur wichtig, dass mein Kind und ich die Geburt gut, gesund und mit so wenig wie möglich Stress überstehen. Ich hatte immer nur das Resultat, mein Kind, in den Sinn, der wie und wo war mir ziemlich egal. Dementsprechend war ich auch nicht wirklich über den KS enttäuscht.

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