Kaiserschnitt

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Geschrieben von Trrr09 am 26.03.2014, 17:10 Uhr

Die Kaiserschnittlügen

Ich hab nicht abgestritten dass es Ärzte gibt die Frauen zum KS drängen - nur dass es eher seltener ist. Ausnahmen eben. Oft wird das ganze auch falsch von der Schwangeren aufgefasst. Ich kenne etliche traumatisierte Frauen nach Kaiserschnitt die die Indikationen für den KS absolut nicht einsehen wollen. Die reden sich ein es gab keinen Grund und sie wurden regelrecht entmündigt und wie "vergewaltigt".

Das liegt dann aber einfach an dem Trauma. Dadurch verheilt alles schlechter, man hat ständig irgendwo Schmerzen und ist hochsensibel was das körperliche und geistige angeht.

Damit will ich aber auch wiederum nicht sagen dass sich alle Frauen nach KS die Probleme einreden - nein die gibt es natürlich. Aber eben nicht mehr wie nach vaginalen Geburten auch, meiner Auffassung nach viel wenigere.

Und wie gesagt Ausnahmen wo der Arzt wirklich einen KS aufgedrängt hat weil er kein lust mehr auf eine lange vaginale Geburt in der Nacht hat wird es ganz sicher geben. Ebenso wie Kliniken die schneller einen KS empfehlen als andere. Die meisten Frauen nehmen das ja auch einfach hin und holen sich selten eine zweite Meinung - man muss aber auch sagen, die meisten Frauen machen sich eh nicht sehr viel aus der Entbindungsart, egal obs vaginal oder KS ist/war. Meine Freundin zB. hat immer gesagt sie probierts vaginal und wenns nicht klappt halt ein KS - wäre wurscht. Es wurde dann sogar ein Notkaiserschnitt mit kindlicher Verlegung in eine andere Klinik - sie hatte keine Stillprobleme und keine Bindungsprobleme - ich glaub die weiß gar nicht dass es sowas gibt. Und ich habe die Auffassung dass es tatsächlich den meisten so geht. In Foren liest man eben nur die Extremen. Frauen die eine Seite stark bevorzugen, Frauen die Probleme nach Geburten haben usw. Jemanden dem es psychisch und körperlich supi geht und deren Einstellung zum Thema total wurscht ist treiben sich wenig in Foren rum. Da darf man dann nicht ein falsches Allgemeinbild bekommen.

Du kannst nicht andere Länder mit Deutschland vergleichen und sowieso kein Land mit dem anderen vergleichen.
In Deutschland haben wir etliche Nationalitäten, hier ist alles bunt gemischt. Dieser Mischmasch der Gene unterschiedlicher Herkunft macht es nicht passender dass der Säugling beispielsweise vom einem großen Europäer durch das kleine Becken der Asiatin passt.

Aber was viel mehr entscheidet ist, ist die Ernährung und die allgemeine Lebensweise. In Deutschland sind ca. 50% der Frauen übergewichtig. In Norwegen und Schweden sind es zB. nur 36%. Übergewichtige Frauen bekommen einfach viel häufiger Kaiserschnitte. Haben häufiger SS-Diabetes und Co.

Ebenso das Durchschnittsalter der Mutter beim ersten Kind. Ich weiß die Zahlen nicht ganz genau, aber eine Deutsche Frau liegt da glaube bei um die 29 Jahre. Das ist sehr spät. Ich weiß nicht wie es jetzt in Skandinavien ist... aber es gibt Länder da bekommen Frauen ihr erstes Kind im Schnitt wesentlich früher, was sich auf die Geburt auch auswirkt.

Hinzu kommen die ganzen Re-Sectios wenn man einmal mit dem Schnippeln angefangen hat.

Man kann nicht das eine mit dem anderen vergleichen. Das kann man nur im selben Land unter selben Bedingungen. Selbst in unseren Bundesländern haben wir große Unterschiede.

Und ich glaube dir wirklich dass du andere Ansichten, Wünsche und Gefühle zur Geburtsart hast als ich. Aber dennoch liegt das an deiner Erziehung, Gesellschaft wie auch immer. Wenn eine Frau damit aufwächst dass ein Kaiserschnitt etwas völlig normales ist und es gar keine vaginale Geburt gäbe, würde sie die Geburt sicherlich nicht grundsätzlich als Trauma erleben. Sondern um so schöner um so mehr man es ihr einredet. Wir haben auch keinen Urinstinkt das Baby unbedingt aus der Vagina pressen zu WOLLEN, so wie beispielsweise der Drang zum Geschlechtsverkehr. Den gab es auch noch nie, weil das Baby einfach daraus kam, ob man wollte oder nicht. Das ist alles Sache wie man aufwächst und wie es einem beigebracht wurde. Das passiert alles im Kopf. Der Ursprung warum eine vaginale Geburt für die Frau so wichtig wurde oder bzw. warum eine Frau das durchstehen sollte ist viele hundert Jahre alt. Hat auch teils mit Religion usw zu tun - ist ein anderes Thema.

In Deutschland 2011 hatten Familien wie folgt Kinder:
1 Kind 52,5%
2 Kinder 35,9%
3 Kinder 9,1%
4 Kinder 1,8%
5 Kinder und mehr 0,6%

Die MEISTEN bekommen einfach nur noch ein-zwei Kinder. Und ich denke dass auch jede in etwa ihre Vorstellung hat wie viele Kinder sie mal möchte. Bei mir war das schon bevor ich je ein Kind hatte 2-3 und ich habe jetzt 2 und ich lasse mir die Option auf ein drittes offen, aber vielleicht bleibt es auch bei 2.
Wenn man sich eine Großfamilie wünscht von mehr als 3-4 Kindern sollte man natürlich über die Risiken aufgeklärt werden und in solchen Fällen ist sicherlich eine natürliche Geburt besser auf alle Kinder und Mutter gesehen. Aber das bleibt auch offen weil es wieder eine persönliche Entscheidung ist, da eine Großfamilie die ausschließlich per KS geboren wird auch in den meisten Fällen möglich ist. Zudem wird sich die OP Technik immer weiter verbessern.

Ein klarer Kritikpunkt ist natürlich die Selbstbestimmung. Wenn die Frau einfach keinen KS möchte, aber das liegt wie gesagt an unserer Gesellschaft die den KS zu etwas macht was er schon lange nicht mehr ist und die vaginale Geburt glorifiziert. Ändert aber nichts wenn man einmal eine negative Einstellung dazu hat, sollte man der Frau auch nichts aufzwingen - ganz klar.

Bin mir aber relativ sicher, dass dieses Zwingen in wenigen Fällen nur vorkommt und man da einfach eben Pech hat. Genauso wie andere Frauen keinen WKS bekommen weil der Arzt sich quer stellt oder die Familie einen unter Druck setzt.

 
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