Wie weiter vorgehen bei wenig Fruchtwassser?

 Silke Westerhausen Frage an Silke Westerhausen Beleghebamme der Frauenklinik in Herne

Frage: Wie weiter vorgehen bei wenig Fruchtwassser?

Liebes Expertenteam, ich bin aktuell in der 35+2. Woche schwanger mit meinem ersten Kind. Bereits vor 3 Wochen fiel auf, dass die Fruchtwassermenge sich drastisch reduziert hat (AFI 7), was meine Frauenärztin dann zunächst nach 2 Wochen kontrollierte und mich dann letzte Woche ins Krankenhaus überwiesen hat. Dort wurde ein CTG gemacht und ein Ultraschall mit Doppler, alles sah soweit okay aus. Der AFI betrug da 5,5 bei 34+2. Mir wurde gesagt, dass ich nun einfach wöchentlich zum CTG und Doppler kommen soll, man würde das nur beobachten und selbst wenn ich über ET gehen würde, wäre das kein erhöhtes Risiko für das Kind. Mir fällt lediglich auf, dass die Kindsbewegungen immer weniger werden. Auch Schluckauf, was das Baby bis vor ca. 2 Wochen täglich mehrfach hatte, tritt nicht mehr auf. Nun habe ich selbst etwas recherchiert und in verschiedenen Fachbüchern gelesen, dass es eben doch ein erhöhtes Risiko (10-15 fach erhöhte Mortalität) gibt und die Empfehlungen, wann man das Kind holen sollte oder abwarten doch sehr auseinander gehen. Mein Partner und ich möchten wirklich 0,0 Risiko für unser Kind eingehen. Ich wünsche mir einen natürlichen Verlauf (ursprünglich war eine Hausgeburt geplant, die aber bereits wegen anderer Faktoren abgesagt wurde), aber bevor dem Kind etwas passiert steht das natürlich zurück. Können Sie mir sagen, wie normal das Vorgehen bei Oligohydramnion ist? Gibt es Leitlinien? Und wie hoch ist das Risiko wirklich? Vielen Dank!

von Morimi am 02.05.2017, 10:29



Antwort auf: Wie weiter vorgehen bei wenig Fruchtwassser?

Hallo, es gibt kein pauschales procedere bei Oligohydramnion - man sollte im Einzelfall entscheiden,denn Ihnen werden die Leitlinien wenig nützen,da man in der 35.SSW ein Oligohydramnion anders wertet als in der 40.SSW... Meiner Meinung nach sollte in Ihrem Fall ein stationärer Aufenthalt erfolgen,denn die Kombination nachlassende kindsbewegungen und ein AFI von 5,5 in der 35.SSW "gefällt mir nicht". Ist der Doppler dann weiter gut plus unauffällige CTG's plus etwas "Ruhe" ,kann man immer noch eine gelockerte Beobachtung weiterführen. Alles Gute und vielleicht berichten Sie uns. Silke Westerhausen

von Silke Westerhausen am 02.05.2017