Liebes Rund-ums-Baby Expertenteam! Ich habe im November vergangenen Jahres einen gesunden, propperen kleinen Jungen zur Welt gebracht. Leider verlief die Geburt nicht ganz so wie erhofft. Ich versuche das einmal präzise und knapp zusammenzufassen: 8 Uhr morgens: Fruchtwasser ging ab. 12 Uhr mittags: mit Hebamme im Krankenhaus wo gesagt wurde: SOFORT in den Kreißaal, der Muttermund ist bis auf ein paar mm vollständig eröffnet, das Baby kommt innerhalb der nächsten Minuten. Na ja, und dann passierte erstmal nicht mehr so viel. CTG wurde angelegt, Wehen waren zuerst auch gleichbleibend stark aber irgendwie stockte es dann. Meine Hebamme hat mir dann verboten zu stehen und ich musste mich hinlegen. Immer mal wieder ein paar Wehen auf der rechten bzw. der linken Seite liegend abwarten. Es ging nicht richtig voran, Wehentätigkeit war zwar vorhanden (auch sehr schmerzhaft wenn man mich fragt...) aber, irgendwie wollte der Lüttsche nicht so richtig. So ging das dann bis halb fünf - die zuständige Ärztin saget bereits um vier Uhr nachmittags: Wenn sich in der nächsten Viertelstunde nichts tut, müssen wir Kaiserschnitt machen. Meine Hebi wusste allerdings, dass ich das nur im Fall einer Gefährdung des Babys wollte und da die Herztöne die ganze Zeit 1A waren, wurde bis halb fünf gewartet bis sich der Oberarzt der Sache annahm. Wie gesagt: den ganzen Zeitraum in der Klinik war der MuMu vollständig eröffnet. Der Oberarzt machte sozusagen kurzen Prozess: Wehentropf auf 600 (laut meinem Mann stand die Anzeige voher auf 36-40) hochgejagt, Saugglocke bereitgestellt, Beckenboden betäubt, Dammschnitt und dann: Saugglocke, Kristeller-Handgriff von der Stationsärztin und dann war der Kopf da. Aber die Schultern kamen nicht sofort hinterher. Plötzlich packte der Oberarzt meine Beine und schwang sie hinter die Ohren (habe jetzt erst rausgefunden, dass das dieses berüchtigte McRoberts-Manöver ist) und dann hatte ich den Kleinen auch schon auf dem Bauch. Das ganze ging so schnell und ich war auch so weggetreten, dass ich das mit dem Beine schwingen erst hinterher von meinem Mann erzählt bekommen habe. Das habe ich in dem Moment überhaupt nicht mitgekriegt. Dem Baby ging es super, Apgar 9/10/10, NapH 7,17. 57 cm groß und 4330g schwer (geschätzt waren 7 Tage vor Geburt 3800g). In meinem Mutterpass steht die offizielle Diagnose: Atonie, med.-lat. Epi, Schulterdystokie, sek. Wehenschwäche. Zuerst habe ich mir bei all dem nicht viel gedacht - ich war einfach so froh und erleichtert. Aber jetzt bin ich durch Zufall auf die genaue Definition der Schulterdystokie gestoßen und war völlig wie vor den Kopf geschlagen wie gefährlich das werden kann. Ich bin auch sehr irritiert, dass mich niemand über diese Diagnose aufgeklärt hat. Ich habe in der Schwangerschaft 30kg zugenommen und bin dementsprechend nicht wirklich schlank aus der Schwangerschaft herausgekommen. Allerdings hat man sowohl in der Schwangerschaft als auch direkt im Krankenhaus nach der Geburt einen Schwangerschaftsdiabetestest gemacht der jedesmal negativ war. Mein Kleiner hatte auch keinerlei Adaptionsstörungen. Gott sei Dank ist das einzige was er hatte ein leichtes KiSS-Syndrom, das ein sehr fähiger Osteopath sofort nach der Geburt behandelt hat und das war bereits nach zwei Sitzungen fast komplett weg (also keine einseitige Kopfstellung,etc., auch kein Schreibaby). Außerdem ist mein Kleiner nach wie vor ein sehr großes Baby (bei der U5 mit genau 6 Monaten auf den Tag 9300g und 74cm) und am oberen Rand der Perzentil-Kurve - seine Statur ist also so geblieben, was mich eigentlich vermuten (oder hoffen) lässt, dass es einfach seine genetische Prädisposition ist. Sein Vater war ebf. ein sehr großes Baby. Ich habe einfach Angst was eine zukünftige Schwangerschaft angeht - was bedeutet/kann das für eine weitere Schwangerschaft bzw. Geburt bedeuten? Heißt das es muss bei einem weiteren Kind auf jeden Fall ein Kaiserschnitt gemacht werden? Ich bin völlig verunsichert und auch enttäuscht von meiner Hebamme, die mir all diese Dinge überhaupt nicht erklärt hat.Auch mein Frauenarzt hat es nicht für nötig befunden mich über den Geburtsverlauf aufzukären. Nur durch Zufall bin ich überhaupt auf die Bedeutung dieser Komplikatonen gestoßen. Ich fühle mich total alleingelassen. Verzeihung dass es so lang geworden ist, aber ich denke die Infos braucht man um die Frage angemessen beantworten zu können.
von Beatrice Alighieri am 08.05.2013, 15:26