Hallo, meine Situation ist so, dass ich schon zwei Kinder habe (13 und 9). Das erste kam 6 Wochen zu früh nach vorzeitiger Wehentätigkeit und Blasensprung, aber spontan. Die Geburt ging schnell, 2,5 h. Beim zweiten Kind hatte ich einen Kaiserschnitt wegen einer Gestose vier Wochen vor ET. Ich habe die Geburt in traumatischer Erinnerung, hatte aber bis vor wenigen Wochen nahezu keine Erinnerung an die Geburt, erst seit ich wieder schwanger bin, kommt zunehmend Erinnerung hoch (teilweise in Träumen). Nun habe ich natürlich das erhöhte Gestose-Risiko in dieser Schwangerschaft (bin 40 Jahre, 17. SSW) und zu allem Pech wurde nun eine Plazenta Praevia Marginalis festgestellt, die genau bis zum inneren MuMu reicht. Es kann sich noch "verwachsen", aber wenn nicht, wird es wieder ein KS, und seit dieser Untersuchung habe ich den Boden unter den Füßen verloren. Ich gehe davon aus, dass ich emotional nicht mit einem weiteren KS fertig werden würde, zumal es mein letztes Kind sein wird und ich nie mehr die Chance auf eine schöne SS und Geburt bekommen werde. Und nun beschäftige ich mich intensiv mit der Geburt meiner Tochter und mit dem Kaiserschnitt und habe dabei viele Fragen. Meine Kaiserschnittnarbe fand ich von Anfang an hässlich, mein Unterbauch sah aus wie eine zusammengeschnerpfelte Leberwurst, oben und unten eine Wulst und dazwischen eine Delle, und das ist auch so geblieben. Ich habe mich nie mit der Narbe auseinandergesetzt, sie eigentlich immer nur gesehen, traurig darüber gewesen, sie versucht zu ignorieren (z. B. beim Rasieren) und sie ist nie etwas geworden, was zu mir gehört. Ich habe auch viele Zweifel an der Entscheidung zum KS damals, ich kam am Mittwoch (vier Wochen vor ET) in die Klinik mit Eiweiß +++, Ödemen und RR 165/110. Ich sollte stationär bleiben, Betruhe und blutdrucksenkende Mittel. Enge Überwachung, um jederzeit eingreifen zu können (mit KS). Ich wollte aber gerne dem natürlichen Weg eine Chance lassen und wollte eine Einleitung. Die Ärzte lehnten dies zunächst ab, erklärten sich aber dann bereit, am nächsten Tag (Donnerstag) mir Zäpfchen mit Prostaglandin zu geben. Ich erhielt früh eines und mittags ein zweites. Wehen bekam ich keine. Weiter wurde auch nichts unternommen. Ich empfand den Versuch einer Einleitung als halbherzig, ich bekam nicht mal einen Wehentropf!!! Hätten die Ärzte nicht, wenn sie einen ernsthaften Einleitungsversuch hätten machen wollen, etwas mehr machen müssen als die zwei Zäpfchen??? Dann nach dem zweiten Zäpfchen und wieder keine Wehen kam ich ans CTG und plötzlich waren laut Aussage der Ärzte die Herztöne ganz schlecht, obwohl davon vorher überhaupt nicht die Rede war. Plötzlich wurde mir und meinem Mann gesagt, das Kind würde womöglich sterben und ich auch, wenn nicht gleich ein KS gemacht würde. Ich sperrte mich total dagegen, ich hatte überhaupt kein schlechtes Gefühl, und ich hab eigentlich ein gutes Körpergefühl. Alle redeten auf mich ein, ich fühlte mich völlig überrollt und an die Wand geredet, es blieb mir gar nix anderes übrig als der KS!!! Dann kam der KS mit Spinalanästhesie, ich vermute, man hat der Spinalen nicht die Zeit gelassen, richtig zu wirken, denn ich spürte alles bei diesem Eingriff und sagte das auch. Einmal sagte ich auch, ich werde gleich bewusstlos, aber es hat keiner reagiert. Das Baby bekam ich dann kurz, es wurde aber gleich wieder mitgenommen. Nach der OP konnte ich mit niemandem reden, ich bat meinen Mann, dafür zu sorgen, dass ich ein Einzelzimmer bekam, um nicht mit anderen Müttern sprechen zu müssen. Ich war wie gelähmt und konnte mich meiner Tochter zwei Tage nicht zuwenden. Es kam aber niemand, um mit mir aufzuarbeiten, was passiert war. Und nach zwei Tagen hab ich dann irgendwie alles so weit unten im Keller meines Herzens weggesperrt, dass ich nie mehr daran gedacht habe und eine ganz normale und liebevolle Beziehung zu meiner Tochter bekommen habe, die ich als vollkommen unbeeinträchtigt bezeichnen würde. Trotzdem lässt mich jetzt die Sache nicht mehr los. Waren die Entscheidungen der Ärzte richtig? Wollten sie gar nicht wirklich einleiten, sondern mich mit den zwei Zäpfchen nur erst mal "ruhigstellen"? Kann ein Kind so plötzlich und ohne Wehen so schlechte Herztöne haben? Kann ein Kind, das 15 Minuten vorher im Mutterleib noch fast gestorben wäre, dann nach dem KS plötzlich Apgarwerte von 9/10/10 haben??? Ist es normal, dass man jeden Handgriff des KS spürt, den Schnitt, das Rausdrücken des Babys (zu dem Zeitpunkt hab ich gesagt, dass ich gleich bewusstlos werde) ... Ich wäre Ihnen unheimlich dankbar für eine ehrliche und unabhängige Facheinschätzung, um das Ganze mal neu betrachten zu können. Vielen Dank!! Isi
von Wartender Mond am 06.04.2014, 12:17