Warum wird überhaupt eingeleitet?

 Silke Westerhausen Frage an Silke Westerhausen Beleghebamme der Frauenklinik in Herne

Frage: Warum wird überhaupt eingeleitet?

Hallo :) Mich würde mal interessieren, warum in der Regel 10 Tage nach überschreiten des ET's eingeleitet wird? Klar gibt es Fälle, die das erforderlich machen - gesundheitliche Risiken, das Kind würde sonst zu groß werden, etc. Aber gehen wir mal vom Idealfall aus, der Mutter geht es gut, das Kind ist normal entwickelt bzw. zierlich und leicht und es wird auch 10 Tage nach dem Termin noch gut versorgt. Würde man dann auch einleiten? Immerhin kann es ja sein, dass sich der Eisprung verschoben hat und dementsprechend die Einnistung später stattgefunden hat und der ET eigentlich erst ein paar Tage später wäre und das Kind dementsprechend einfach noch ein bisschen länger bräuchte. Könnte man eine Einleitung auch ablehnen? Natürlich nur, falls kein Risiko für Mutter und Kind besteht. Ich hoffe, es ist nicht allzu verwirrend. Danke schonmal für die Antworten. Liebe Grüße :)

von Tschilli am 22.11.2014, 12:49



Antwort auf: Warum wird überhaupt eingeleitet?

Hallo, Gute Frage..... Diese Empfehlung entstand durch die (ehemaligen) Leitlinien der deutschen Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe;im Moment werden diese überarbeitet,da sie zweifelhaft sind,aus diversen Gründen. Aber es ist schon so,dass mit zunehmendem Schwangerschaftsalter die Plazenta "alt" wird und eine Unterversorgung des Kindes dadurch entstehen kann - deshalb engmaschige Kontrollen nach der Terminüberschreitung. Ihre Zweifel sind absolut berechtigt,denn die Voraussetzung für eine Einleitung ist ein (relativ) korrekt berechneter Geburtstermin. Natürlich kann eine Einleitung abgelehnt werden,wenn es dem Kind gut geht - wichtig ist immer das Gespräch mit dem geburtshilflichen Team vor Ort - die Ärzte sollten auch immer den Termin überprüfen - die Entscheidung einer Geburtseinleitung wird immer zusammen mit den werdenden Eltern besprochen. Nein,es war nicht verwirrend, alles Gute, liebe Grüße Silke Westerhausen

von Silke Westerhausen am 22.11.2014