Uterus bicornis + APC-Resistenz + BEL - Geburtsmodus? (aktuell 37.SSW)

 Silke Westerhausen Frage an Silke Westerhausen Beleghebamme der Frauenklinik in Herne

Frage: Uterus bicornis + APC-Resistenz + BEL - Geburtsmodus? (aktuell 37.SSW)

Guten Tag! Ich versuche mein Anliegen so knapp wie möglich zu schildern, also: Ich bin 38 Jahre alt, erstgebärend (FG in der 7.SSW Sommer 09) und habe eine APC-Resistenz/ Faktor V Leiden (festgestellt nach der FG), wegen der ich täglich seit Feststellung der Schwangerschaft Heparin spritze, sowie einen Uterus bicornis (festgestellt zu Beginn dieser Schwangerschaft via Ultraschall, jedoch nicht mehr zu erkennen seit der 8./9.SSW). Unsere Tochter befindet sich seit der 24.SSW entweder in BEL oder in Schräg-/Querlage. Moxen und indische Brücke waren bisher erfolglos (mehr als Schräglage mit Kopf unten ist nicht passiert, nach ein paar Stunden ist sie wieder in BEL gerutscht). Meine Frauenärztin rät mir dringend zu einem Kaiserschnitt, ich würde sehr gerne spontan entbinden, aber natürlich das Risiko für das Kind (und mich) möglichst gering halten. Nun zu meinen Fragen: 1. Es steht noch der Versuch einer äußeren Wendung im Raum, wobei sowohl die Uterusform (die ja nicht mehr zu erkennen ist) als auch der Sitz der Plazenta (Fundus Vorderwand, oft liegt der Kopf genau darunter) als Kontraindikationen angesehen werden, genaueres erfahre ich Anfang der nächsten Woche. Sollte ich es auf einen Versuch ankommen lassen, oder ist die Wendung bei meiner Vorgeschichte generell zu riskant? 2. Eine Klinik in der Nähe bietet generell auch die Spontangeburt aus BEL an. Sollte ich mich dort erkundigen, oder denken Sie, dass eine Spontangeburt nicht in Frage kommt? Was mich da etwas irritiert, ist die Tatsache, dass Kopf und Becken dort nur per Ultraschall gemessen werden... 3. Bliebe als letzte Alternative der ungewünschte Kaiserschnitt... Da ich aufgrund der Heparinspitzen frühestens 12 Stunden nach der letzten Spitze eine PDA bekommen könnte, ist hier ein geplanter KS vorgesehen, der zwei Wochen vor dem errechneten Termin läge. Ich würde gerne dem Kind noch möglichst viel Zeit geben (Drehung/Entwicklung), ist eine PDA oder Spinalanästhesie für einen KS noch unter Wehen möglich oder kommt dann immer eine Vollnarkose? Warum wäre der sekundäre KS riskanter als der primäre? Ich habe momentan das Gefühl, dass mir jeder (Arzt, Hebamme, Freunde) etwas anderes rät und weiß nicht, was das Beste für mein Kind ist. (Und auch für mich, denn ich würde mich mit einem KS nicht wohl fühlen.) Vielen Dank im Voraus für die Antwort(en)!

Mitglied inaktiv - 13.04.2011, 14:50



Antwort auf: Uterus bicornis + APC-Resistenz + BEL - Geburtsmodus? (aktuell 37.SSW)

Hallo, 1. Die Form des Uterus ist zwar mittlerweile nicht mehr erkennbar,doch sie besteht ja noch. Eine vorderwandplazenta ist keine absolute Kontraindikation der äußeren Wendung,doch der Uterus bicornis. Ihr Kind befindet sich in BEL und /oder Querlage,da es nicht anders kann,insofern ist sicherlich von einer Wendung abzuraten. 2. Sie können sich in der Klinik vorstellen,die BEL spontan entbindet,denn wenn der Chefarzt sein okay gibt wäre dies durchaus eine Option.es ist durchaus üblich das kindliche köpfchen per U-Schall bzw das "ganze"kind zu messen - tritt der kindliche Steiss zögerlich oder gar nicht ins becken kann immer noch ein KS durchgeführt werden. 3. Man sollte Ihren Schwangerschaftsverlauf abwarten - entwickelt sich das kind weiter zeitgerecht(sprich,wenn es nicht zu einer Wachstumsverzögerung aufgrund der uterusanomalie kommt) kann man durchaus so nah wie möglich an den ET kommen. Geht es dem Kind gut wird üblicherweise der KS in Spinalanästhesie durchgeführt und nicht in Vollnarkose,da diese belastender für das kind ist und postoperativ relativ schnell Schmerzen auftreten. Der sekundäre KS kann etwas mehr Komplikationen machen,da natürlich eine geplante OP risikoärmer ist - das gesamte Personal ist im Haus,man hat mehr Zeit für Vorbereitungen und Aufklärungen,es sind meist keine Wehen vorhanden,die eine schwierigere Entwicklung des Kindes nach sich ziehen können...usw. Sie sollten a) auf ihren Bauch hören und b) sich vertrauensvoll in die Hände des erfahrenen Geburtshelfers geben - jemand der BEL spontan entbindet ist erfahren und riskiert logischerweise nichts,was mutter und Kind schaden könnte und berücksichtigt selbstverständlich Ihren persönlichen Wunsch,wenn dieser für ihn vertretbar ist. Ratschläge von bekannten und freunden sind schön und gut,doch ein Laie wird auch keinem Automechaniker erklären wie er ein Auto reparieren soll ;-) Alles Gute, Grüße Silke Westerhausen

von Silke Westerhausen am 13.04.2011



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