Nochmal wegen traumatischen Kaiserschnitts

 Silke Westerhausen Frage an Silke Westerhausen Beleghebamme der Frauenklinik in Herne

Frage: Nochmal wegen traumatischen Kaiserschnitts

Hallo, noch mal ich. Ich habe bereits weiter unten wegen meines Kaiserschnitts eine Menge Fragen gestellt. Ich fand eben auch, dass die Werte top waren. Nun habe ich mir heute den Geburtsbericht kopieren, ebenso den OP-Bericht und das letzte CTG, in dem die Herztöne angeblich so alarmierend schlecht waren. Das CTG zeigt keine Wehentätigkeit, und ich hatte auch meiner Erinnerung nach keine Wehen. (Trotzdem steht im Bericht, dass eine Wehentätigkeit eingesetzt hätte). Insgesamt waren die Herztöne ständig im Bereich von 140/150 bpm, natürlich mit kleinen Schwankungen. In der ersten halben Stunde gab es vier nennenswerte Abweichungen nach unten, jeweils strichförmig, also nicht wannenförmig, sie dauerten nur den einen Moment. Drei Abweichungen waren bis 120 bpm und eine ging bis 110 bpm. Im Bericht steht wegen tiefer Dip2 akute Gefahr für das Kind. Für das Vorliegen einer Dip2 ist aber doch der Zusammenhang zur Wehentätigkeit relevant, die Dip2 liegt in der Regel hinter dem Wehenpeak. Ich hatte aber gar keine Wehen, auch keinen Ausschlag nach oben zu erkennen im CTG. Ein kleines Stück später hatte ich zwei kleine Huckel in der unteren Linie (wahrscheinlich eine kleine spontane Muskelkontraktion, da nur die zwei zeitlich völlig unabhängig vorkamen), während derer sich die Herztonlinie nicht im geringsten veränderte. Am entscheidentsten aber finde ich, dass das Dauer-CTG während der letzten 69 cm (entspricht 69 Minuten!!!) vor dem "notfallmäßigen" Kaiserschnitt ganz konstante Herztöne von immer 140/150 bpm anzeigt, ohne jeden erkennbaren Ausschlag - weder nach oben noch nach unten. Nach diesen 60 Minuten wurde dann die Notsectio gemacht. In dieser Zeit hatte ich mich noch geweigert, eine Sectio vornehmen zu lassen und zwei Ärzte, eine Hebamme und ein Narkosearzt redeten heftig auf mich ein. Und was meine Gestose betrifft, ich hatte am Nachmittag auf Station 130/80. Das lässt mich auch stark daran zweifeln, dass ich unmittelbar vor der Eklampsie stand. Im OP-Bericht steht, das Kind konnte komplikationslos und "lebendfrisch" entwickelt werden und zeigte keinerlei Anpassungsschwierigkeiten. Es handelte sich übrigens um eine Klinik mit dem Siegel "Babyfreundliches Krankenhaus". Insgesamt ist mein Vertrauen in Ärzte und Kliniken sehr stark beschädigt nach diesem Erlebnis, deswegen hätte ich mehr Vertrauen in eine Hebamme, die mich zu Hause entbindet. Im Notfall wäre ich in 10 bis 15 Min mit dem Privatauto in der Klinik. Viele liebe Grüße und tausend Dank für Ihre Mühe. Isi

von Wartender Mond am 08.04.2014, 20:39



Antwort auf: Nochmal wegen traumatischen Kaiserschnitts

Hallo, Na,das ist ja mal eine korrekte Beschreibung Ihres CTG-Verlaufes... Ich denke die Sectio war "übereilt" von Seiten der Ärzte/INNEN - bei einer eiligen Sectio müsste im MP deutlich die Indikation vermerkt sein...,naja,wie auch immer.. Ich kann Ihre Skepsis durchaus verstehen;das Problem einer außerklinischen Geburt sehe ich ein bisschen wegen des "Zustandes nach Sectio" - hier gibt es post partum oftmals Plazentalösungsstörungen,die mit starken Blutungen einhergehen können,natürlich nicht müssen... Suchen Sie sich am betsen eine richtig gute,erfahrene Hebamme,die weiss was zu tun ist und Sie vielleicht als Beleghebamme in Ihre Wunschklinik begleiten könnte..? liebe Grüße Silke Westerhausen

von Silke Westerhausen am 10.04.2014



Antwort auf: Nochmal wegen traumatischen Kaiserschnitts

in den letzten 69 Minuten vor dem Kaiserschnitt, als die Herztöne sehr konstant waren, war die Oszillationsamplitude aber nicht silent!!! (undulatorisch bis eingeengt undulatorisch)

von Wartender Mond am 09.04.2014, 13:59