Lieber Herr Dr. Kniesburges, liebe Frau Westerhausen, ich habe vor einigen Wochen mein zweites Kind geboren und ein paar Fragen, die mich beschäftigen. Ich wäre sehr dankbar für Antworten dazu. 1. Bei meiner ersten Geburt war die Eröffnungsphase protrahiert lt. Geburtsbericht. Der MM wollte sich einfach nicht öffnen. Von Ankunft im KH mit Wehen im 5min-Abstand bis zur Geburt dauerte es 24 h. Ich bekam allerlei Medikamente/Maßnahmen (Cytotec, Blaseneröffnung, Buscupan, PDA zur Entspannung, letztlich Wehentropf wg Geburtsstillstand). Das wollte ich bei meiner zweiten Geburt nicht. Alle sagten vorher, die zweite Geburt gehe schneller, sei einfacher, der Körper weiß, was zu tun ist. Also ging ich entspannt und zuversichtlich in die zweite Geburt. Es ging zwar dieses Mal schneller (10 h), aber wieder ging der MM trotz langem Entspannungsbad und Wehen nicht ohne Interventionen auf (daher wieder Blasenöffnung, Buscupan, schließlich Wehentropf). Was könnte die Ursache sein? Würde es bei einer 3. Geburt wahrscheinlich wieder so laufen? Wieso muss überhaupt interveniert werden, wenn es Mutter und Kind gut geht. GTG des Kindes war die ganze Zeit völlig in Ordnung. Liegt es am Klinikalltag, dass es schnell gehen soll und die Hebamme die Geburt in ihrer Schicht möglichst noch zu Ende führt? In meinem Fall stand der Schichtwechsel nämlich an. 2. Nach/ Unter der zweiten Geburt entwickelte sich in der Scheide im tieferliegenden Gewebe ein "wachsendes" Hämatom, was nach dem Nähen (DR 2. Grades) entdeckt wurde. Es war sehr schmerzhaft. Die Ärzte entschieden wg. der Größe (schließlich orangengroß), es müsse sofort durch OP ausgeräumt werden. OP zunächst erfolgreich. Allerdings bildete sich wenige Stunden nach der OP erneut ein Hämatom, neben dem vorherigen. Dies wurde dann ambulant versorgt durch Eingriff mit Abziehen des Blutes mittels Spritze. Ein Gefäß war jedenfalls lt. Ärzten nicht verletzt. Eine befriedigende Antwort auf die Frage nach der Ursache habe ich im KH leider nicht erhalten. Hintergrundinfo: Faktor-V-Defekt, letzte Heparindosis lag ca. 16 h zurück. Ich habe nur eine Vermutung. In der Austreibungsphase lag ich auf Empfehlung der Hebamme auf dem Rücken (wollte das nie so, konnte schmerzbedingt aber keine Einwände erheben). Der MM war erst bei 8 cm, aber ich sollte überraschenderweise mit dem Pressen beginnen. Das Kind war die gesamte Schwangerschaft auf der 90. Perzentile (ergab sich auch aus dem Mutterpass) - letztlich knapp 4 kg schwer, KU 37 cm . Könnte es sein, dass diese ungünstige Lage sowie die Maße des Kindes zu dem Hämatom führten? Wie wahrscheinlich ist es, dass sich unter einer weiteren Geburt wieder ein Hämatom bildet? Vielen Dank vorab, Anne
von Anne_Kaffeekanne am 11.05.2017, 11:40