Früher Kaiserschnitt auf Wunsch

Question

Guten Tag, ich habe eine vermutlich ungewöhnliche Frage. Ich leide unter heftigen Panikattacken, die ich trotz Therapie nicht in den Griff bekomme. Es ist ein KS wg BEL geplant, dieser wäre bei 39+0. Morgen bin ich bei 37+0. Inzwischen bin ich so weit, dass ich die Angstzustände nicht mehr ertrage. Gibt es grundsätzlich die Möglichkeit, einen KS auf eigenen Wunsch früher durchführen zu lassen? Nach zwei Fg und ivf und einer sehr schwierigen Schwangerschaft bin ich wirklich absolut am Ende meiner Kräfte. Daher bitte keine Kommentare von Frauen, die nicht wissen, wie extrem solche Angstzustände sein können. .. Es geht mir wirklich schlecht. Vielen Dank

von kris.k80 am 30.10.2014, 16:34

Beitrag melden

Silke Westerhausen · Accepted Answer

Hallo, zwecks ihrer Panikattacken beraten Sie sich bitte mit Ihrem behandelnden Psychiater/IN/,Therapeuten/IN - das wird vor allem nach der Geburt erneut Thema sein...und der KS stellt keine "Heilung" Ihrer Probleme dar. Das Ende der Schwangerschaft ist für nahezu alle Mütter eine Geduldsprobe - ich kann Ihren Wunsch verstehen,aber nicht zwingend respektieren. Sie tragen eine Verantwortung für Ihr Kind und sollten im Sinne dessen handeln - die Geburtshelfer sind die Anwälte der Kinder,...37+0 SSW ist definitiv zu früh - hier muss man gerade beim KS,mit Anpassungsproblemen des kindes rechnen,da der positive Geburtsstress fehlt. Also nein,ich würde vom KS zu einem derartig frühen Zeitpunkt,im Sinne des kindes,abraten. Viele Grüße Silke Westerhausen

kris.k80 · Answer

Danke für Ihre Antwort! Ich würde den KS auch nicht jetzt wollen, aber 2 weitere Wochen warten, fast halte ich nicht durch. Mir wurden Beruhigungsmittel angeboten, aber inwiefern sie dem Kind schaden, kann mir keiner sagen. Da ich große Kreislaufprobleme habe, ist das auch nicht wirklich eine Option. Ich muss dazu sagen, meine Ängste haben ja einen konkreten Inhalt. Ich hatte in der Ss bereits eine Plazentalösung und habe extreme Panik, dass dies wieder passiert. Mein Blutdruck steigt bei den Attacken sehr stark an, was sicher auch nicht gut für das Kind ist. Ich werde auch nach der Geburt auf jeden Fall die Therapie fortsetzen. Nur zum jetzigen Zeitpunkt kann ich einfach nicht mehr. Ich habe im KH auch angefragt, ob die Möglichkeit besteht, bis zum KS stationär zu bleiben. Ich fühle mich dort sicherer und kann mit den Ängsten besser umgehen. Leider wurde das nicht erlaubt. Auch in der Psychiatrie wurde ich nicht ernst genommen. Meine Situation ist wirklich nicht vergleichbar mit einer normalen Ss und dem normalen Wunsch nach dem Beginn der Geburt. Es geht mir extrem schlecht.. Mit den ständigen Schmerzen (Symphysenlockerung, starke Hüftschmerzen durch Liege-Ss, Wehen seit 3 Wochen) kann ich umgehen. Nicht aber mit der Panik.

Silke Westerhausen · Answer

Dennoch müssen Sie an Ihr Kind denken - ist damit etwas nicht in Ordnung machen Sie sich Vorwürfe. Gewöhnen Sie sich an Ihre Mutterrolle - auch später steckt man als Mutter immer zurück. Etwas anderes kann ich Ihnen als Hebamme und Mutter leider nicht sagen. alles Gute. SW

Mina28 · Answer

Hallo, Ich finde die Antwort der Hebamme furchtbar unsensibel und unmöglich. Schrecklich, das soll eine Hebamme sein! Du wendest Dich mit Deinen Ängsten und Problemen und bekommst eine vorwurfsvolle Antwort "als Mutter und Hebamme" ich bin grade schockiert!!! Ich litt auch ganz lange unter schlimmen Panikattacken, ich weiß wovon Du sprichst. Es tut mir sehr leid und ich wünsche Dir viel Kraft! Frage doch mal im Krankenhaus wo Du entbinden möchtest nach, vielleicht gibt es da verständnisvolle Ärzte. Mein Sohn ist bei 35+5 auf die Welt gekommen und es gab keine Probleme. Lass dir nichts einreden, keine Horrorgeschichten und kein schlechtes Gewissen. Ich wünsche Dir alles Gute und viel Kraft!

Mina28 · Answer

Frag doch mal im Forum vom Dr.Hackelöer. Du bekommst von ihm eine qualifizierte Antwort, ohne unnützlichen Kommentaren!

Silke Westerhausen · Answer

Hallo, Ihr Ton ist hier mehr als unpassend - die Antwort ist nicht vorwurfsvoll,sondern mitfühlend für das Kind. Ich bin Hebamme und keine Psychiaterin und es ist Vorsicht geboten,wenn Sie mich persönlich beleidigen. Freundliche Grüße Silke Westerhausen

kris.k80 · Answer

@Frau Westerhausen Ganz so einfach ist es leider nicht. Und ich muss auch ganz ehrlich sagen, dass ich in Sachen für mein Kind zurückstecken sicher mehr Erfahrung habe als viele Frauen, die bereits Mutter sind. Ich habe eine sehr lange medizinische Vorgeschichte mit vielen Eingriffen und med. Behandlungen hinter mir, um dieses Kind überhaupt bekommen zu können. Ich habe sicher mehr mitgemacht als viele Menschen in ihrem ganzen Leben. Insofern denke ich ganz sicher an mein Kind und stecke zurück was das Zeug hält. Aber es gibt auch Momente, wo man nicht mehr kann. Leider bekomme ich in meiner Situation kein Verständnis (nicvt auf Sie bezogen, selbst in der Psychiatrie half man mir nicht, obwohl ich ganz klar gesagt habe, dass ich Angst vor mir selbst habe. Ich hatte vor all diesen Erfahrungen keine wirklichen psychischen Probleme, aber es gibt Erfahrungen und Leid, was wirklich zuviel wird. @Mina Danke für dein beherztes "Eingreifen", es tut gut verstanden zu werden. Ich kann aber natürlich Frau Westerhausens Ansicht verstehen. Das Wohl des Kindes ist schließlich ihr täglich Brot, und so unsensibel empfand ich ihre Antwort wirklich nicht. Dennoch ist es für mich immer wieder schwer, das Gefühl zu haben, dass die Tragweite meines Problems nicht erkannt wird. Aber wie Frau Westerhausen selbst schreibt - das ist nicht ihr Fachgebiet. Das ist doch eine gute und ehrliche Aussage. Nur zum Punkt zurückstecken musste ich eben etwas sagen. Verständnis bekam ich bisher nur von meiner Kinderwunsch Ärztin, da sie viel Erfahrung mit dem Trauma eines lange unerfüllten Kinderwunsches hat sowie mit Frauen, die in dieser Situation große psychische Probleme entwickeln. Gerade wenn dadurch noch soviel anderes wegbricht, wie Freunde, die einen dann links liegen lassen oder der Job, den man im Zuge dessen verliert wie ich es erleben musste. Weiterhelfen kann mir vermutlich niemand. Und das bringt mich zum verzweifeln. .. Wie gesagt, es würde mir helfen mit meiner Angst nicht alleine gelassen zu werden. Aber die alleinige Gabe von Beruhigungsmitteln ist keine Option. Ich bin verzweifelt und bekomme dennoch nirgendwo Hilfe. ..

Silke Westerhausen · Answer

Hallo, Von "einfach" hat auch keiner über Ihre Situation gesprochen - wenn "Sie nicht mehr können" müssen Sie sich Hilfe holen und ja,ich weiss wie schwierig das ist. Manchmal braucht es mehrere Anläufe bis man den richtigen Weg für sich entdeckt hat - sprechen Sie mit Ihrer Nachsorgehebamme und Ihrem Psychiater/IN über eventuelle Möglichkeiten. Das wochenbett ist nocheinmal eine "Extra" Herausforderung für Sie. Allein müssen Sie nicht alles stemmen,doch um die Hilfe müssen Sie sich kümmen. Nocheinmal alles Gute, SW

Elena77 · Answer

Liebe kris.k80, Ich wollte nur schreiben, dass ich Dich wohl verstehen kann. Ich hatte auch 2 schwere Schwangerschaften, insg. 3 FGen und meine Tochter ist durch Insemination erstanden. Ich hatte mit vielen Panikattacken zu kämpfen. Die andere Leute können sowas nicht verstehen und stempeln einen als phychisch krank, unter anderem auch meine Schwiegereltern. Bei mir sind viele Freundschaften dadurch kaputt gegangen. Rede doch mit den Ärzten im KH. Natürlich hat die Hebamme Recht, aber deine Situation ist doch andere.. Bei mir waren die Ärzte mit KS Ende 38 WO einverstanden, früher auf keinen Fall. Wenn die Dir in einem KH nicht helfen, dann gehe doch ins andere, irgendjemand wird schon Verständnis für sowas haben. Vlt. Uniklinik ? Bevor Du Dir vlt. was antust oder mit Beruhigungsmitteln vollstopfen lässt, weil die Angst unerträglich ist. Rede einfach, ich habe viel Unterstützung erfahren. Vlt. kannst du bis zur KS öfters zum CTG ins KH oder zum FA, das hilft ja auch, dann weisst du, dass deinem Kind gut geht. Und vielleicht kann Deine Familie dich diese letzten Wochen besonders unterstützen, vlt können deine Eltern rund um die Uhr bei Dir sein. Das hilft ja auch, dann fühlst du dich nicht alleine. Viel Kraft wünsche ich Dir! Wenn du magst, kannst du mir schreiben. lg Elena

kris.k80 · Answer

Hallo Elend, Vielen Dank für deine liebe Antwort! Es tut wirklich gut, verstanden zu werden. Man wird ja wie eine hysterische Wahnsinnige behandelt und fühlt sich auch so. Nach dem, was du durchgemacht hast, weißt du ja nur allzu gut, was ich durch mache. Und leider versteht einfach sonst niemand, wie es einem geht. Wie unerträglich solche Panikattacken sind. Ich hatte durch die Liege-Ss mit vielen Schmerzen zu kämpfen, aber ich hätte lieber durchgehend Schmerzen als diese extremen Ängste. Das ist eben keine normale Angst. Das ist so extrem, dass man am liebsten sofort sterben will, damit man das nicht mehr fühlen muss. Und wie du selbst sagst, Beruhigungsmittel sind da keine Option. Neulich bin ich im KH derart zusammengebrochen, dass ich bis jetzt bleiben durfte. Ich hoffe, ich darf bis zum KS bleiben. .. Das wäre für mich eine unglaubliche Erleichterung. Nicht Zuhause auf einen evtl BEL-Blasensprung, auf Blutungen und weitere Panikattacken warten zu müssen. Wann der KS sein wird, ist unklar. Ob ich bleiben kann, auch. Mir geht es bzgl Freunden ähnlich. Von den ganzen Problemen bzgl Fg und Kiwu wollten sie nach und nach nichts mehr wissen. Man ist eben nicht mehr lustig und unbeschwert und somit oft keine angenehme Gesellschaft. Meine beste Freundin versteht mich (inzwischen) ein bisschen, sie hat gerade selbst ein Kind bekommen. Ihr strahlendes Mutterglück ertrage ich aber gerade nicht. Meine Mutter hat versucht zu helfen. Aber sie hat mich oft noch nervöser gemacht. Zudem leidet sie selbst seit 30 Jahren an Panikattacken. Ist also auch kein Fels in der Brandung. .. Ich wollte dir gerne eine pn schreiben, bin aber hier zu blöd dazu mit dem Handy. Wenn du magst, kannst du mir sehr gerne schreiben! LG

kris.k80 · Answer

Ups, die Autokorrektur. Elend sollte das natürlich nicht heißen, sorry!

Fru · Answer

ob es hilft, oder Du dafür "offen" bist, weiß ich natürlich nicht, aber versuchen könntest Du es... Such Dir eine Apotheke und lass Dir eine Bachblütenmischung zurechtmixen. Diese tun Deinem Kind nichts, Dir könnten sie aber möglicherweise helfen! LG

kris.k80 · Answer

@Fru Lieb gemeint, aber BachBlüten? ? Ich nehme mal stark an, du hattest noch nie eine Panikattacke. Wenn Bachblüten da helfen würden, würde kein Mensch Beruhigungsmittel mit starken Nebenwirkungen nehmen. Da helfen keine Bachblüten und kein Baldrian. Da willst du nur noch sterben, um die Angst nicht mehr zu spüren, so schlimm ist das. Ich meine, ich will ja nicht einfach so einen KS. Ich bin auch nicht egoistisch oder einfach verweichlicht. Mir geht's einfach besch. ... und keiner kann helfen. .. Bachblüten helfen dabei vermutlich so gut wie me Aspirin bei Presswehen. Sorry, das ist nicht böse gemeint. War ja nur nett von dir gemeint. Aber wenn es so einfach wäre, wäre ich nicht so verzweifelt. ..

Elena77 · Answer

Hallo Kris.k80, Wie geht es Dir ? Mit dem Elend ist nicht so schlimm, manchmal kam ich mir vor, wie ein Stück Elend vor. Aber ich hoffe doch, dass die Zeiten für uns besser werden... Bist du weitergekommen mit dem Kaiserschnitt ? Oder ist das Baby schon da ? Geht es Dir besser ? Melde dich mal lg Elena