Baby blues? Gefühlschaos normal?

 Silke Westerhausen Frage an Silke Westerhausen Beleghebamme der Frauenklinik in Herne

Frage: Baby blues? Gefühlschaos normal?

Sehr geehrte Frau Westerhausen, ich habe vor 4 Tagen per Sectio mein Baby auf die Welt gebracht. Ich hätte eigentlich noch eine Woche zeit gehabt bis zu meiner geplanten sectio, da die Nabelschnur sich komplett um den Hals des Babys gewickelt hat und die Versorgung sich verschlechterte meinte mein FA das er heute noch gerne die sectio machen würde. Ich habe einfach nur funktioniert und wir sind sofort ins Krankenhaus. Drei Stunden später war er dann geboren. Wirklich schlimm war die Spinalanästhesie da ich meine Beine noch bewegen konnte und wirklich unerträgliche zerreißende Schmerzen hatte so das ich beinahe in Vollnarkose gelegt werden sollte aber ich habe durchgehalten. Danach war alles halb so wild hatte genau eine Schmerzinfusion und dann waren die Schmerzen fast vorbei. Ich wollte endlich das er da ist und ich freue mich auch und liebe ihn aber irgendwie vermisse ich es schwanger zu sein?! Ich bin glücklich wenn ich ihn anschaue, könnte aber auch weinen aus Angst das ihm etwas passiert. Und seit der Geburt kann bin ich sehr empfindlich und reagiere über....Ist dies alles normal? Ich muss ständig an meine SS denken und wie schön es eigentlich war...dabei kommen mir schon wieder tränen. Entschuldigen sie den langen Text. Vielleicht können sie mir weiterhelfen. Vielen lieben Dank! Ekaterina

von Ekaterina88 am 18.02.2013, 23:19



Antwort auf: Baby blues? Gefühlschaos normal?

Hallo, War denn das CTG auffällig? Da wurden Sie aber ganz schön überrumpelt - das ist leider EIN Nachteil beim KS,dass sich die werdenden Mütter nicht von der Schwangerschaft verabschieden können und die neue Situation so rasch annehmen können. Ihr Gefühlschaos ist NOCH im Rahmen,allerdings sollten Sie Ihr Kind so oft wie möglich bonden (am besten 24h) ,damit Sie eine Beziehung zu Ihrem Kind aufbauen können und sehen können,dass nicht so schnell etwas passiert - ich hoffe die Kinderschwestern und Hebammen haben Sie dahingehend gut aufgeklärt... In der Nachsorge sollte die Hebamme engmaschig zu Ihnen kommen und lange - stillen Sie?Sie sollten auf Abstillmedikamente nach Möglichkeit verzichten... Wenn Sie früher schon einmal Anzeichen einer Depression hatten kann sich dies im Wochenbett verschlimmern und Sie sollten darauf vorbereitet sein um zügig einen Kontakt zum Therapeuten/Therapeutin herstellen zu können. Alles Gute, liebe Grüße Silke Westerhausen

von Silke Westerhausen am 19.02.2013



Antwort auf: Baby blues? Gefühlschaos normal?

Liebe Ekaterina, Du hast die Frage im Expertenforum gestellt und wolltest sicher eine Antwort von der Expertin, aber ich kenne das, was Du beschreibst, sehr gut. Bei mir wurde eine "posttraumatische Anpassungsstörung" diagnostiziert, ein Geburtstrauma, das ist etwas Anderes als eine Depression. Zum Glück hatte ich in der Erlanger Frauenklinik entbunden, die eine psychologische Fachkraft extra dafür an der Klinik hat. Vier Monate nach der Geburt bin ich dann schweren Herzens hin. Nach drei Sitzungen waren die somatischen Symptome weg und nach fünf haben wir die Therapie abgeschlossen. Ich will nicht sagen, daß Du das hast, nur wenn, brauchst Du wirklich Hilfe. Nur drüber reden macht es nicht anders oder besser. Die Behandlung zahlt die GKV, Du brauchst eine Überweisung, die dir z.B. die Frauenärztin ausstellen kann.

von emilie.d. am 19.02.2013, 13:33



Antwort auf: Baby blues? Gefühlschaos normal?

Hallo Ekaterina, ich glaube ich habe dir neulich schonmal zu einem anderen Thema geantwortet. Glückwunsch zu deinem Baby! Ich (40+2) warte immer noch... Wie schon gesagt, ich hatte vor gut 3 J. einen Notkaiserschnitt und das ET -27, eine gute Stunde nachdem ich diese Blutung hatte, also noch unvorbereiteter und mit Voll-Narkose. Mir ging es ähnlich wie dir, konnte die ersten 2 Tage immer nur 1 x kurz zu meinem Kind, ich habe mich hundeelend gefühlt, körperlich wie psychisch. Habe auch lange dran zu knabbern gehabt, konnte nachts nicht schlafen oder bin schweißgebadet aufgewacht, aber ich fand dann, dass das Einleben zu Hause und der neu eingerichtete Alltag mit Baby sehr geholfen hat. Es dauert halt eine Weile, bis man das Schlimmste verarbeitet hat. Stillst du? Das hat bei mir viel wettgemacht und ich bedaure die Mütter, die das nicht tun (können)! Viel kuscheln, viel Körper-/Hautkontakt mit deinem Baby tut euch beiden gut, kann ich sehr empfehlen. Dann kommt man besser drüber hinweg. Ansonsten frage noch deine Nachsorgehebamme um Rat und Aufarbeitungsgespräche! Alles Gute.

von Katinka26 am 19.02.2013, 13:35



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