Hallo Dr. Hellmeyer, mein Problem steht oben. Ich hatte 2005 einen Notkaiserschnitt wegen missglückter Einleitung, Präeklampsie und schlechter Herztöne. Der KS war echt nicht schön, die Spinale wirkte nur zum Teil und ich hatte auch kein Bonding. Die Narbe war klein, aber ich fand sie nicht schön. In meiner Schwangerschaft jetzt habe ich auf alles geachtet, damit ich auch ja nicht wieder eine Präeklampsie bekomme. Es sah bis zur 38. SSW auch alles supergut aus. Mit jedem Tag mehr wurde ich zuversichtlicher, dass sich mein Wunsch nach einer Spontangeburt erfüllen würde. Am 1.9. bekam ich starke Blutungen und im Krankenhaus zeigte sich eine Blutansammlung hinter der Eihaut. Die Ärzte rieten mir, über Nacht zur Beobachtung zu bleiben - im Falle einer Verschlechterung Notkaiserschnitt mit Vollnarkose. Die Ärztin meinte, auf den Papa warten ginge dann nicht mehr. Ich hatte eine totale Panik auf einmal um mein Kind wie eine Eingebung. Ich entschied mich für einen geplanten KS noch am gleichen Nachmittag, mit Papa und Spinalanästhesie. Für einen KS war es wirklich schön. Ich weinte vor Glück und Erleichterung, als mein Sohn gesund auf meiner Brust lag. Das Bonding war super: Ich durfte ihn so lange nackt behalten wie ich wollte. Nach sieben Stunden habe ich ihn dann anziehen lassen, er war aber quasi ununterbrochen bei mir. Stillen klappt total gut. Eigentlich wäre alles super, hätte ich nicht ca. 3 - 4 Tage nach dem KS angefangen, sehr viel zu weinen. Ich komme über die Enttäuschung nicht hinweg, wie das gelaufen ist. Ich gehe ungern raus mit dem Baby, weil ich nicht nach der Geburt gefragt werden will. Ich schäme mich, auch wenn ich weiß, es ist nix zum Schämen. Im Nachhinein habe ich mit dem operierenden Arzt noch mal gesprochen (vor ca. 5 Tagen): ohne meine Bauchentscheidung wäre mein Sohn womöglich in mir verblutet, die Plazenta war zweigeteilt, ein Teil schon abgelöst, die Blutgefäße liefen außen frei über die Eihäute. Ich weiß, dass ich gut entschieden habe und kann mich doch nicht damit abfinden. Wenn andere Frauen von ihren Geburten sprechen, muss ich immer wieder weinen. Dazu kommt: ich finde meine neue Narbe sehr abstoßend. Sie ist 18 cm (!!!) lang und sehr wulstig. Es fühlt sich an, als wäre ein dickes Einmachgummi zusammengerollt unter der Oberfläche. Über der Narbe ist eine dicke Wulst über die gesamte Breite des Bauches. Der Arzt meinte, das sei noch Schwellung und Ödem. Ich fürchte aber, dass das nicht mehr weggeht. Es sieht aus als hätte ich eine Fettwurst, dabei hatte ich vorher einen ganz manierlichen Bauch und wiege auch schon wieder das gleiche wie vor der Geburt. Ich habe Bademode ausprobiert: es sieht aus, als hätte ich ein zusammengerolltes Gästehandtuch unter der Bikinihose dabei. Ich finde es ziemlich eklig und kann mir gar nicht vorstellen, jemals wieder schwimmen oder in die Sauna zu gehen, von Sex bei Licht ganz zu schweigen. Haben Sie für mich eine Idee, besser klar zu kommen oder wie ich die Narbe behandeln könnte, damit sie nicht mehr so widerlich aussieht? LG Isi
von Wartender Mond am 16.09.2014, 07:54