Frage: VBAC bei 9 Jahren Abstand?

Sehr geehrter Herr Dr. Hellmeyer, ich bin 39 Jahre alt und in der 35. Woche schwanger und es steht nun die Entscheidung an, ob ich eine VBAC verusche oder doch lieber einen geplanten Kaiserschnitt wähle. Ich habe schon einmal per Kaiserschnitt entbunden, und zwar vor 9 Jahren. Es war eine seukundäre sectio wegen schlechter Herztöne des Kindes. In erster Linie möchte ich die Risiken für schwere Kompliakationen beim Kind (und in zweiter Linie auch für mich) so gering wie möglich halten. Ich habe gelesen, dass bei der VBAC das Risiko einer Uterusruptur mit ggf. dramatischen Konsequenzen erhöht ist, wenn auch absolut gesehen nicht sehr hoch. Eigentlich möchte ich aber auch ein absolut gesehen geringes Risiko vermeiden, was für einen geplanten Kaiserschnitt spricht. Meine Frage ist nun: Ist das Risiko einer Uterusruptur eigentlich auch dann erhöht, wenn der frührere Kaiserschnitt schon 9 Jahre zurückliegt? Gibt es dazu irgendwelche Studien? Oder kann man die Kaiserschnittnarbe auf Stabilität untersuchen und ist dazu ggf. eine bestimmte Qualifikation erforderlich? Und noch eine weitere Fragen: Wenn ich mich für den gelpanten Kaiserschnitt entscheide, was wäre aus Ihrer Sicht der optimale Zeitpunkt? Vielen Dank.

von Uschi23 am 10.11.2016, 10:37



Antwort auf: VBAC bei 9 Jahren Abstand?

Hallo Uschi23, Sie sind ja wirklich gut informiert und auch wenn die amerikanischen Leitlinien durchaus da etwas mutiger sind, muss man bei Ihrer klaren Fragestellung ganz klar antworten, dass der geplante Kaiserschnitt dann aus Sicht des Kindes tatsächlich der ungefährlichere Weg ist. Das Rupturrisiko ist knapp unter 2%, aber wenn es zur Ruptur kommt, ist es die absolute Katastrophe. Erst gestern haben wir per Zufall 2 gedeckte Rupturen gesehen (bei geplanten Re-Sectiones), also das kommt tatsächlich vor. Natürlich sinkt das Risiko etwas, wenn 9 Jahre nach Kaiserschnitt zurückliegen, aber eine Garantie ist das dennoch nicht. Also, mein Rat: In Ihrem Fall erneuter geplanter Kaiserschnitt. LG

von Prof. Dr. med. Lars Hellmeyer am 10.11.2016



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