Frage: Richtige Entscheidung ?

Lieber Dr. Hellmeyer, Da sie mir schon zweimal gute Ratschläge gegeben haben wende ich mich heute noch einmal an sie. Meine erste Geburt war ein sekundärer Kaiserschnitt bei 37+3 wegen Geburtsstillstand ( Muttermund vollständig geöffnet aber Kind kam nicht richtig ins Becken) Mein Sohn war ein zierliches Baby mit 50cm und 3020 Gramm. Im dieses ss wollte ich nun sehr gerne normal entbinden. Nachdem sich die kleine auch richtig rum gedreht hatte hier es in der 36 ssw das dies auch kein Problem wäre. Bei meiner letzten Untersuchung bei 37+3 meinte mein Arzt nun das sie schwer zu vermessen sei (Gewicht war bis jetzt immer 1 Woche vor) und das sie sehr weit oben liegen würde und ich nochmal Kontakt zum Krankenhaus aufnehmen sollte. Dies machte ich und dort sagte man mir nun das meine Tochter fast vier Kilo wiegen sollte (bei der Kontrolle eine Woche vorher würde sie 800 Gramm leichter geschätzt.) die Ärztin hat mehrfach nachgemessen und auch mein Frauenarzt hatte diese Werte raus obwohl er es für einen Messfehler hält. Aufgrund des hohen Gewichts (was sehr plötzlich auf einmal kam) und der Tatsache das mein Sohn schon nicht so richtigstes Becken kam, würde mir nun wieder zu einem ks geraten der Freitag bei 38+4 durchgeführt werden soll. Natürlich wurde ich nicht gedrängt sondern sollte die Entscheidung selber treffen. Aber ich bin mir unsicher ob ich die richtige Entscheidung getroffen habe. Ich möchte natürlich kein Risiko für mein Baby und auch nicht wieder einen "notkaiserschnitt" aber könnte ein Messfehler wirklich 800 Gramm betragen?

von Myfairlady11 am 24.01.2017, 13:35



Antwort auf: Richtige Entscheidung ?

Hallo Myfairlady11, trotz des schwierig zu ermittelnden Schätzgrwichtes, ist das Entscheidende, dass der Kopf so weit oben ist und ein kleines Kind damals schon nicht gepasst hat. Also Entscheidung vollkommen richtig und ok. LG und alles Gute

von Prof. Dr. med. Lars Hellmeyer am 24.01.2017



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Noch eine weitere Frage. Mein erster Sohn ist 21 Monate alt (ca. 12 Kilo). In den ersten zwei Wochen ist mein Mann zur Unterstützung da, danach bin ich alleine. Darf ich ihn dann wieder in den Kindersitz heben und ähnliches und ab wann sind langsame längere Spaziergänge wieder ungefährlich. Nach meinem ersten Kaiserschnitt ging es mir sehr gut aber mit würde von der Hebamme noch nach vier Wochen vo langen Spaziergängen abgeraten.

von Myfairlady11 am 24.01.2017, 13:46



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Nachtrag, klar geht das Heben dann nach 2 Wochen. Sie werden genau merken, was geht

von Prof. Dr. med. Lars Hellmeyer am 24.01.2017



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Hallo, ich hatte bei Kind 1 einen KS (sekundär wegen Geburtstillstand/Herztönen Baby und weil der Kopf nicht richtig ins Becken kam, wie bei dir....). Das war ziemlich traumatisch für mich aus verschiedenen Gründen. Bei Kind 2 wollte ich eine normale Geburt (wohlwissend, dass das nicht ich allein entscheiden kann). Ich habe die Narbe messen lassen und sie war ok (mir wurde aber auch gesagt, dass es da nicht wirklich Zusammenhänge gibt?! was Studien betrifft). Trotzdem wurde mir eher Angst gemacht. Ich suchte mir ein Krankenhaus, das natürliche Geburten eher begleitet und eine Hebamme, die Vertrauen in mich hatte. Mein Gyn sagte eh: Eine natürliche Geburt ist grundsätzlich das, was man auch nach Kaiserschnitt empfiehlt. Am Geburtstermin tat sich nix und auch eine Woche später: Nix. Da hat das KH nochmal nachgemessen und meinte auch: Bitte einleiten, großes Kind, mind. 4 Kilo (war mein Sohn aber auch schon). Ich hab mich dann auf Nelkenöl eingelassen und hab mich gegen wehenauslösende Mittel ausgesprochen (Tropf glaube ich). Ich hatte Angst wegen der krassen Schmerzen zu früh schlapp zu machen. Es war echt ein Geduldsspiel, aber ich hab auf mein Gefühl gehört. An Tag 9 (!) bekam ich nachts Wehen. An Tag 10 war sie da. Nach 6 Stunden, ohne Komplikationen, ohne Schmerzmittel. Es war der Horror, klar ;) aber wunderschön, ich bekam mein Baby sofort auf den Arm und die Bindung war anders als nach Narkose und Kaiserschnitt (also ich liebe sie beide über alles, aber die natürliche Geburt war eine ganz andere Nummer). Ich bin sehr froh, dass ich so entschieden habe und konnte. Ich bin natürlich kein Mediziner, aber das vielleicht auch mal zu diesem Thema. (Hatte zwischendrin auch totale Angst an der KS-Narbe zu reißen, wurde aber immer wieder beruhigt). Und was das Durchrutschen des Babies betraf: Das klappte ganz normal und ich war auch nicht schlimm verletzt. Dir alles Gute, egal wie du entscheidest. Und es gibt ja mittlerweile auch so Kaiserschnitte, wo die Frau "mithelfen" darf und nicht nur passiv aufgeschnitten wird.

von maiju am 20.02.2017, 21:03