Guten Tag Herr Dr. Hellmeyer ich brauche mal ihren Expertenrat. Aktuell befinde ich mich in der 26. Schwangerschaftswoche und bin etwas verunsichert hin Hinblick auf die Entbindung. Jahrelang schon bevor ein Kind in der Planung war habe ich für mich selbst immer gesagt eine Spontangeburt kommt für mich nicht in Frage, da ich mir diesen Weg absolut für mich selbst nicht vorstellen kann. Ich habe panische Angst vor dem Kontrollverlust, das Vertrauen in meinen Körper nicht durch diverse Erkrankungen und die Vorstellung ekelt mich so sehr an dass alles im Kopf blockiert. Nach Eintritt der Schwangerschaft habe ich offen mit meinem Partner und Familie darüber gesprochen und wurde auch immer wieder zur Spontangeburt ermutigt bzw. bin auf Abneigung gegenüber meines Wunsches gestoßen, dann dachte ich "ach komm denk um du schafftst das schon". Je näher aber der Geburtstermin rutscht desto mehr beschäftigen mich wieder die Gedanken, die ich eigentlich zur Seite schieben wollte und ich bin mir sicher dass ich den normalen Weg der Spontangeburt nicht gehen möchte. Dazu kommt noch, dass ich vor Eintritt der Schwangerschaft (war nicht aktiv geplant) lange Zeit krankgeschrieben war wegen psychosomatischen Beschwerden und Anpassungsstörungen, ich war dann auch in einer Tagesklinik und bekam ab der 12. Woche ein BV bis zur Geburt. Dies hat mein Vertrauen in den Körper auch wieder gestört. Bis zum Anfang des 5. Schwangerschaftsmonat habe ich ca. 5-10x am Tag gebrochen, hatte wahnsinnige Kreislaufprobleme und 11 kg abgenommen. Seitdem habe ich immernoch extrem zu kämpfen mit dem Kreislauf, weil ich in der Zeit kaum auf kam geschweige denn raus kam. Dazu kommt mein Asthma was ich seit dem 1. Lebensjahr habe, was mir seit Beginn der Schwangerschaft zudem sehr zu schaffen macht. In meinem Aquafitnesskurs hat die Hebamme mich bereits zur Seite genommen, da sie merkt dass ich grosse Problem mit dem bewussten, regelmäßigen Atmen für die Geburt habe. All dies sind meine Gründe warum ich gerne einem Kaiserschnitt haben möchte und teilweise richtige Angstanfälle und wilde Träume habe. Ich habe dann letzte Woche im Vivantes Humboldt angerufen wo mir aber am Telefon gesagt wurde, dass diese Gründe ein Wunschkaiserschnitt wären und dass mein Frauenarzt mir eine Überweisung mit einem Grund ausstellen muss. Und ich eine Bestätigung über die Kostenübernahme der Krankenkasse brauche. Da es einen Wunschkaiserschnitt in diesem Sinne nicht gäbe. Von Wunsch kann ich auch nicht wirklich sprechen, da könnte ich mir schöneres vorstellen als eine OP. Es ist lediglich der Weg den ich mir besser vorstellen kann mein Kind gesund auf die Welt zu bringen. Nun bin ich richtig verängstigt dass ich vielleicht trotz meiner persönlichen Gründe einen Weg gehen muss, der mir zu wider ist. Vielleicht haben Sie für mich noch einen Rat, wie ich ernst genommen werde mit meinem Anliegen. Auf die Klinik bin ich auch nicht endgültig festgelegt (die Entscheidung fiel wegen den wenigen Kilometern Anfahrt) als nächste Wahl haben wir noch das Vivantes Friedrichshain im Kopf. Wären meine Anliegen aus Ihrer Sicht denn Indikatoren für einen "Wunsch"-Kaiserschnitt? Vielen Dank für ihre Hilfe im Voraus !
von LiSi27 am 05.04.2016, 08:21