Chance auch vaginale Geburt nach Kaiserschnitt

Prof. Dr. med. Lars Hellmeyer Frage an Prof. Dr. med. Lars Hellmeyer Facharzt für Frauenheilkunde und Geburtshilfe

Frage: Chance auch vaginale Geburt nach Kaiserschnitt

Guten Morgen, kurz zu meiner Situation: Ich hatte vor neun Jahren die erste Geburt, nach 28 Stunden Wehen kam die Saugglocke zum Einsatz, da nichts mehr vor oder zurück ging, Grund war wohl die Kindsgrösse (3900 gr, ku 38 cm), ich bin zwar nicht klein, aber seeehr schmal. Die zweite Geburt war letzten Oktober, nach 22 Stunden Wehen ist das Kind trotz voller Eröffnung des MM nicht 'abgetaucht', mit dem Ergebnis sek. Kaiserschnitt, wohl ebenfalls wegen Kindsgrösse (4100 gr, ku 39 cm). Nun bekomme ich im Juni mein drittes Kind und mein FA empfiehlt mir dringend einen geplanten KS, da er folgende Risiken sieht: - Die bisherige sehr lange Dauer der Wehenphasen könnten diesmal eine zusätzliche Belastung für die innere Narbe bedeuten - der Ausgang der bisherigen Geburten - er erwartet auch jetzt wieder ein (zu) großes Kind ( beide kinder wurden vor der Geburt viel zu klein ausgemessen) - mein inneres Becken sei sehr eng - nach dem ks sind Verwachsungen an der Blase entstanden Er schlägt einen KS-Termin deutlich vor dem ET vor (Anfang 39 ssw), da er vermeiden wolle, dass bei einsetzten Wehen kein KS auf die Schnelle mit einem Notteam gemacht werden muss. Da ich beide Kinder erst 12 Tage nach ET auf den Weg gemacht haben (ohne Einleitung), und dieses vielleicht auch so lange brauchen würde bis es soweit wäre, habe ich nun etwas Sorge, dass Nr. 3 ggf 4 Wochen früher ausziehen soll als es wollen würde. Ich bitte um Ihre Einschätzung. Vielen Dank'!

von FräuleinHolle am 04.12.2014, 09:35



Antwort auf: Chance auch vaginale Geburt nach Kaiserschnitt

Hallo Fräulein Holle, die Vorgeschichte der anderen Geburten legt wirklich die Indikation zum Kaiserschnitt nahe. Das ist vollkommen nachvollziehbar. Wenn die anderen Kinder wirklich eher spät kamen, würde ich den Kaiserschnitt bei 39+0 (Beginn der 40. Schwangerschaftswoche) planen. Das machen wir immer so, es sei denn es gibt im Vorfeld Auffälligkeiten (Narbenschmerzen, vorzeitige Wehen, extrem dünne Narbe auf der Gebärmutter im Ultraschall). Das Kind profitiert auch in den letzten Wochen noch davon, länger in der Gebärmutter zu bleiben. Sollten Sie dann vorher Wehen haben, muss der Kaiserschnitt vorgezogen werden, notfalls auch nachts, aber das haben wir andauernd, da wir die geplanten Kaiserschnitte spät planen. LG und alles Gute

von Prof. Dr. med. Lars Hellmeyer am 04.12.2014



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