Frage: Art der Entbindung ?

Hallo Hr. Dr. Hellmeyer, nun habe auch ich hier mal eine Frage an Sie: Ich bin 38 / bald 39 Jahre alt und seit heute in der 37. SSW. 2008 hatte ich in der 10. SSW eine Fehlgeburt und im Dezember 2009 kam unsere Tochter in der 41. SSW spontan auf die Welt. Sie wog 3.820g, war 53 cm gross mit einem Kopfumfang von 38cm. Etwa in der 24. / 25. SSW der aktuellen Schwangerschaft bekam ich für meine Verhältnisse starke Herzrhythmusstörungen und Herzholpern. Mein Gynäkologe und mein Hausarzt überwiesen mich zum Kardiologen. Dieser ordnete ein Langzeit-EKG an und schallte mein Herz mit dem Ergebnis einer leichtgradigen Mitralklappeninsuffizienz und der Verordnung von Metoprololsuccinat AL 47,5 mg (1x1). Im Laufe der Schwangerschaft wurden meine Beschwerden trotz Medikation stärker. Eine Erhöhung von Metoprolol wirkte sich sehr negativ auf meinen Blutdruck aus, so dass ich wieder auf 1x1 zurück bin. Der Kardiolog schrieb damals / Oktober 2014 in seinem Bericht, dass aus kardiologischer Sicht einer normalen Geburt nichts im Wege steht. Jetzt hat sich das Ganze "eingependelt". Im Alltag komme ich damit zurecht. Mein Gynäkologe sprach zwischendurch schon von Kaiserschnitt...als sich die Beschwerden verschlimmerten...wegen der Sicherheit. Meine Hebamme meinte ein Rat wäre für sie schwierig. Wenn sie allerdings an meiner Stelle wäre, würde sie aus Sicherheitsgründen einen Kaiserschnitt durchführen lassen. Am 8.1. hatten mein Mann und ich nun in der Klinik (mit angeschlossener Kinderklinik & Co.) ein Gespärch zur Geburtsplanung. Der leitende Arzt dort meinte, die HRST alleine würden ihn nicht zum Kaiserschnitt bewegen. Allerdings könnten ähnliche Komplikationen wie bei der ersten Geburt wieder auftauchen (Dammriss, Dammschnitt, Abriss einer Schamlippe, lange Dauer der Geburt, nach einer guten Woche Nierenbeckenentzündung - da meine Blase nie komplett geleert wurde) und es würde Einiges dafür sprechen. Wir haben vorsichtshalber für den 10.2. einen Kaiserschnitttermin reservieren lassen, den ich allerdings jederzeit wieder absagen kann. ET ist der 19.2.! Grössenmässig (bzw. Gewicht) ist der Kleine wohl eine gute Woche weiter. Letzten Montag war ich wieder zur Vorsorge bei meinem Gyn. und der meinte plötzlich, ich wäre ja medikamentös z. Zt. gut eingestellt. Er würde eine spontane Entbindung mit einer zeitnahen PDA anstreben. Ausserdem solle ich schauen, dass ich internistisch (Kardiologe) gut aufgehoben wäre....aber das wäre ja im Krankenhaus gewährleistet. Ich solle aber auch auf mein Gefühl hören. Ich hatte mich aus Sicherheitsgründen schon auf einen Kaiserschnitt eingestellt...auch wenn ich Respekt davor habe. Aber ich habe Angst, dass ich bei der spontanen Geburt schlapp mache (bzw. mein Herz oder die HRST) und es letztendlich doch ein Notkaiserschnitt o. ä. wird. Die spontane Geburt meiner Tochter habe ich als sehr heftig empfunden. Nun bin ich total verwirrt und weiss gar nichts mehr. Meine Schwangerschaft war von vielen Komplikationen geprägt und für mich sehr unentspannt: Zahlreiche Blutungen im Anfangsstadium, Plazenta hatte sich fast vor den Muttermund geschoben (Blutung) ist aber weitergewandert, besagte HRST, 2 x Verdacht auf Thrombose (war aber nicht), Krampfadern u. Schmerzen in den Beinen, 34. u. 35. SSW starke Atemnot und und und. Es gibt natürlich viel Schlimmeres....aber irgendwie schwinden meine Kräfte. Ich hoffe, Sie blicken hier durch und können mir einen Rat geben! Vielen Dank, Steffi.

von Steffi0103 am 22.01.2015, 10:55



Antwort auf: Art der Entbindung ?

Hallo Steffi103, Sie haben Ihren Bericht ja wirklich gut ausführlich geschrieben, so dass ich mir doch ein ganz gutes Bild machen kann. Auch ein Kaiserschnitt als Operation stellt eine kardiale, also Herz- Belastung dar und ist auch nicht zu unterschätzen. Da Sie ein relativ großes Kind spontan entbunden haben und die 2. Geburt meist deutlich besser und schneller geht, würde ich trotz der Herzproblematik zur spontanen Entbindung, ggf. mit PDA, raten. Das schaffen Sie und ist der beste Weg. Möglichst im Perinatalzentrum Level 1, also höchste Versorgungsstufe. LG

von Prof. Dr. med. Lars Hellmeyer am 22.01.2015



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