Wie kann ich ein Trauma bei einem 5 Monate alten Baby auflösen?

Prof. Dr. med. Gerhard Jorch Frage an Prof. Dr. med. Gerhard Jorch Kinderarzt und Neonatologe

Frage: Wie kann ich ein Trauma bei einem 5 Monate alten Baby auflösen?

Guten Tag sehr geehrter Herr Prof. Dr. med.Jorch! mein kleiner Sohn ist nun 5 Monate jung, er kam am 09.10.14 zur Welt (37-5) mit 44cm, 2290g,32cm ku. Geburt war normal spontan, dauerte auch nur ca. 4 Stunden. ich durfte noch 30 min nach der Geburt mit ihm kuscheln und dann kam er gleich auf die neo, in den Inkubator, mit Überwachung angeschlossen und bekam eine Sonde zum ernähren, und eine Infusion. am nächsten tag als ich ihn zum ersten mal besuchen könnte hatte er noch eine SchutzBrille auf weil er bestrahlt wurde wegen gelbsucht. von der Infusion bekam er einen dicken arm, und als er zum bestrahlen gedreht wurde wollte er nicht auf dem Bauch liegen und hat geweint. die ersten Tage durfte ich ihn nicht anlegen erst nach ein paar tagen. eine Woche waren wir getrennt bis ich endlich mit ihm auf ein zimmer durfte. dann kam die gelbsucht wieder und er wurde schlapp, trank nicht mehr richtig,und bekam wieder eine Sonde. nach zwei Wochen KH, durften wir endlich nach hause. aus dem KH bekamen wir noch ferro sanol mit, da sollte er 2 mal täglich 3 tropfen bekommen. er war in der zeit ein fröhlicher Kerl, hat viel gelacht, ggebrabbelt usw. hat sogar schon durchgeschlafen von 22 Uhr bis 8 Uhr. hatte Wie einen kleinen Rhythmus entwickelt, hatte Hunger 4x am tag zu ca den selben Zeiten. dann mit 3Monaten ist uns aufgefallen das er er eine Beule manchmal in der leiste hatte, das machte ihm schmerzen beim groß in die Windel machen. Diagnose: Leistenbruch. er wurde operiert, am nächsten tag durften wir nach hause. im KH haben sie das Blut nochmal untersucht und er bekommt seit dem 2 mal 6 tropfen ferro sanol. ich habe das Gefühl nach dem zweiten KrankenhausAufenthalt das er viel schmerzen hat beim groß in die Windel machen, er weint viel mit geschlossenen Augen und viel Tränen. zur Augenärztin mussten wir auch schon zwei mal zur Kontrolle, wurde uns von KH empfohlen. ich muss dazu sagen das wir schon vor der Geburt 5 mal in Leipzig waren im Zentrum für pränatalDiagnostik bei Prof.Dr. Faber, da bekamen wir die Diagnose Balkenmangel, jedoch ohne andere Auffälligkeiten, mit den Chromosomen war alles okay und auch von uns das Blut. ihm fehlt nur der Balken der rechte und linke Seite vom Gehirn trennt. nun war es so das er beim stillen immer wieder den Kopf abwendete und schrie, wieder gesaugt und wieder geweint. das ging paar Wochen so, das nächste mal beim Kinderarzt hatte er sogar abgenommen. ich wusste nicht mehr weiter und ging zur stillBeratung. hab alles geschildert und da hat er auch so schrecklich geweint. sie sagte das er ein Trauma hat. ich konnte in solchen Situationen nur für ihn da sein und " zuhören was er zu erzählen hat" wenn ich ihn in solchen Situationen trösten würde, werde er das Trauma nicht verarbeiten können. zur zeit kommt er mind. einmal in der Nacht. weint immer noch an der Brust und aus der Angst das er weiter abnimmt, pumpe ich ab und füttere ihn mit der Flasche wenn er die Brust nicht will, musste auch schon Milch anrühren weil ich durch den Stress zu wenig hatte. gestern waren wir beim Arzt zum Blockade lösen, hatte die Hoffnung das es dann wieder besser klappt mit dem trinken, aber er geht zwar ran an die Brust aber wieder kurz darauf wird gemeckert, wieder gesaugt usw. da ich glaube das er wirklich ein Trauma hat von seiner leider schon langen Vorgeschichte würde ich gerne wissen wie ich ihm zur Seite stehen kann,das er das Trauma bald auflöst ich bedanke mich schon jetzt für ihren Rat liebe grüße Meilenstein0910

von Meilenstein0910 am 04.03.2015, 10:41



Antwort auf: Wie kann ich ein Trauma bei einem 5 Monate alten Baby auflösen?

Also das mit dem Trauma können Sie gleich vergessen, das sind unverantwortliche Spekulationen. Ein Balkenmangel ist häufig, aber längst nicht immer Teil einer Hirnschädigung. Entweder Ihr Kind hat eine Hirnentwicklungsstörung und die Probleme hängen damit zusammen oder es ist gesund und Sie machen sich unnötig Sorgen. Das müsste aber Ihr Kinderarzt Ihnen sagen können. Es macht aber sicher keinen Sinn von einer Diagnostik zur anderen zu springen. Das vergrößert Ihre Unsicherheit nur.

von Prof. Dr. med. Gerhard Jorch am 05.03.2015



Antwort auf: Wie kann ich ein Trauma bei einem 5 Monate alten Baby auflösen?

Hallo. Warst du mal beim osteopathen? So wie du das schildert, könnte es auch eine Blockade sein, die ihm zu schaffen macht. Lg

von Fischstäbchen am 10.03.2015, 09:20



Antwort auf: Wie kann ich ein Trauma bei einem 5 Monate alten Baby auflösen?

Unsere Tochter hatte mit 4-5 Monaten ganz ähnliche Probleme. Die Vorgeschichte ist auch ähnlich: Frühgeburt in der 32 SSw, 4 Wochen Neo, Leistenbruch mit Operation und erneutem Krankenhausaufenthalt, jedoch kein Balkenmangel. Viele Untersuchungen in der Uniklinik. Sie hat in dieser Zeit schlecht getrunken, viel geweint, Brust und Schoppen verweigert / angeschrien und hat schlecht zugenommen. Ich habe mir riesige Sorgen gemacht und vieles ausprobiert. Das Problem hat sich schlussendlich nach einiger Zeit in Luft aufgelöst. Das Kind war verstopft und hatte Bauchschmerzen. Als die Zeit der Dreimonatskoliken vorbei war, hatte ich mein gutgelauntes Mädchen wieder zurück. Ich habe mir erklären lassen, dass die Darmflora sich erst entwickeln muss und gerade bei Frühchen noch unreif ist. Könnte dies bei deinem Kleinen auch der Fall sein? Bei uns half der Wechsel der Schoppennahrung (habe Zufüttern müssen + abgepumpt+ gestillt), sanfte Bauchmassagen und am Abend im Fliegergriff rumtragen. Der Rest hat die Zeit geschafft und später der Hirsebrei :-) Zum Trauma: unsere Maus ist inzwischen ein fröhliches, offenes und recht belastbares Kleinkind. Den eher stressigen Start hat sie bestens weggesteckt. Auch andere Frühchen, die ich kenne haben dies gut verkraftet. Ich glaube, das Trauma haben eher wir Mütter... Der Stress, die Angst und auch das Mitleiden bei all den medizinischen Eingriffen usw., das verunsichert doch gewaltig und braucht sehr viel Substanz. Ich wünsche alles Gute

von strakur am 17.03.2015, 21:06



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