Frühgeburt in der 32.ssw

Prof. Dr. med. Gerhard Jorch Frage an Prof. Dr. med. Gerhard Jorch Kinderarzt und Neonatologe

Frage: Frühgeburt in der 32.ssw

Sehr geehrter Herr Jorch, Ich bin derzeit mit dem 2. Kind in der 32. ssw. Das erste kam spontan nach Einleitung bei 35+2 ssw wg HELLP. Er hatte keinerlei Probleme bis auf eine Gelbsucht und durfte nach 6 Tagen mit mir nach Hause! Jetzt wurden bei mir erhöhte und auch im Verlauf steigende transaminasen festgestellt. Allerdings ist alles andere völlig unauffällig (ich bin selbst Gynäkologin, kann das also auch mitbeurteilen). Eine Ursache für die hohen Werte haben wir nicht, so dass es wahrscheinlich schon wieder auf ein HELLP zusteuern wird. Meine Frage nun: wie kritisch ist im allgemeinen eine Frühgeburt in der 32/33. ssw? Wie hoch das Risiko einer Hirnblutung, bzw das Risiko für langzeitfolgen? Sg des Kindes lag gestern bei gut 1800g. Ist in dieser Woche im Sinne des Kindes noch eine sectio zu bevorzugen? Ab wann könnte man es ihrer Meinung nach spontan versuchen? Vielen Dank!

von lilly229 am 12.08.2015, 09:13

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Antwort auf: Frühgeburt in der 32.ssw

Schwerwiegende Komplikationen mit Langzeitschäden sind ab 32 SSW sehr unwahrscheinlich. Retinopathien beschränken sich fast immer auf FG < 28 SSW, Hirnblutungen auf solche < 32 SSW und Periventrikuläre Leukomalazien auf FG < 34 SSW. Eine grundsätzliche Sectionindikation wg. Frühgeburt gibt es auch aus neonatologischer Sicht nicht., schon gar nicht jenseits 32 SSW. Hinsichtlich der Transaminasen möchte ich noch den Hinweis geben, das auch larvierte Infektionen (z.B. Listeriose unter dem Bild einer banalen "Sommergrippe") eine Transaminasenerhöhung verursachen und bei Unterlassen einer antibiotischen Behandlung für das Frühgeborene desaströs enden können.

von Prof. Dr. med. Gerhard Jorch am 13.08.2015

Antwort auf: Frühgeburt in der 32.ssw

Sehr geehrter Herr Jorch, Danke für Ihre Antwort! Ich hoffe sie lesen noch meine kleine Nachfrage: ich habe und hatte auch in letzter Zeit keine Krankheitssymptome. Fühle mich gut. Macht es dann trotzdem Sinn ihrer Meinung nach auf diverse Infektionen, wie beispielsweise listeriose zu testen? Welche kämen denn noch in Frage, die für das Kind gefärhlich wären? CMV? Vielen Dank nochmal.

von lilly229 am 13.08.2015, 15:34

Antwort auf: Frühgeburt in der 32.ssw

Ich wollte nicht zu Tests motivieren, sondern darauf, beim Befund "Transaminasenerhöhung" nicht nur an Hellp zu denken.

von Prof. Dr. med. Gerhard Jorch am 13.08.2015

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