Wie schätzen Sie die Enwicklung ein?

Prof. Dr. med. Gerhard Jorch Frage an Prof. Dr. med. Gerhard Jorch Kinderarzt und Neonatologe

Frage: Wie schätzen Sie die Enwicklung ein?

Hallo Herr Prof. Dr. Jorch, ich habe eine Frage zur weiteren Entwicklung von Frühchen. Unsere Tochter kam in der 26 SSW. auf die Welt. Zum Glück ohne schwerere Komplikationen, einzig ein relativ ausgeprägtes Apnoe-Bradykardie Syndrom hat uns bis ca. zum errechneten Termin begleitet (am Ende ausgelöst durch Verschlucken beim Trinken). Bis auf das Gewicht ist unsere Tochter sehr gut entwickelt, hier sieht der Kinderarzt noch Potential nach oben. Motorisch geht sie in den Vierfüßlerstand, macht einen Handstütz, zieht sich an Gegenständen bis auf die Knie und klettert sehr gerne über ausgestreckte Beine. Sie bewegt sich mit Armen und Beinen vorwärts, geht hier jedoch nicht auf die Knie hoch. Geistig versteht sie Sachen wie „wo ist der Papa“, „nimm mal denen Schnuller“ usw. Sprachlich sagt sie Sachen wie „Mamam“ und „papap“. Aufsetzen tut sie sich noch nicht, aber wenn man sie zum Breiessen nimmt, geht sie mit dem Oberkörper vor und sitzt mehr oder weniger frei wenn sie nichtmehr essen möchte. Unserer Meinung nach ist soweit alles wie es sein soll, wie würden Sie es grob einschätzen? Nun zu meinem eigentlichen Problem: Durch den langen Klinikaufenthalt verbunden mit den vielen Sorgen habe ich immer das Gefühl, es muss noch irgendwas passieren, „das dicke Ende kommt zum Schluss“. Ich kann einfach nicht akzeptieren, dass wir so wie es im Moment aussieht, mehr oder weniger mit dem Schrecken davon gekommen sind. Meine Frage bezieht sich auf Ihre Erfahrung mir Frühchen. Ist es möglich nach so einer Vorgeschichte (Geburt bei 25+4) mit dem Schrecken davonzukommen? Haben Sie Statistiken oder eigene Erfahrungen die mir helfen könnten etwas zur Ruhe zu kommen bzw. meine Sorgen etwas vergessen zu können. Herzliche Grüße und vielen Dank Aladin1

von Aladin1 am 10.08.2016, 18:27



Antwort auf: Wie schätzen Sie die Enwicklung ein?

Es sieht derzeit gut aus. Schwere Langzeitfolgen sind also nicht mehr zu erwarten. Defizite emotionaler und kognitiver Art, die sich erst später herausstellen, sollten, wenn Sie denn auftreten, nicht so ohne weiteres auf die Frühgeburt geschoben werden. Auch Nicht-Frühchen sind davon betroffen. Zu Ihrer Schlussfrage: Selbstverständlich kenne ich ähnliche Frühchen, die sich ganz normal entwickelt haben: Abitur, Medizinstudenten, Familie, Kinder - wenn Sie das als Beleg für normale Entwicklung anerkennen.

von Prof. Dr. med. Gerhard Jorch am 11.08.2016



Antwort auf: Wie schätzen Sie die Enwicklung ein?

Hi Aladin, ich glaube Herr. Dr . med. Jorch bräuchte noch das Alter eures Kindes... Lg

von EarlyBird am 10.08.2016, 20:05



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Hallo ich kann dich so gut verstehen. Unsere kam bei 28+6 stark retardiert mit 865 Gramm und auch bei uns gab es nichts großartig Gravierendes. Und ich kann einfach nicht glauben das alles so gut ist und bleibt. Aber ne älter sie wird umso mehr Vertrauen gewinne ich in die Gesundheit der Kleinen. Sie ist jetzt 1 3/4. Warum soll man nicht einfach Glück haben? Ich hoffe du kannst dich bald ohne ein mulmiges Gefühl freuen. Ich arbeite auch noch daran.... Liebe Grüße

von Miramar07 am 10.08.2016, 23:19



Antwort auf: Wie schätzen Sie die Enwicklung ein?

Nachtrag: sie wird am 25. August 1 Jahr korrigiert. Danke an EarlyBird für den Hinweis :-)

von Aladin1 am 11.08.2016, 12:45



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Hallo ich würde dir gerne mal Mut mache ich würde dir gerne mal Mut machen Mein Sohn kam bei 2 Mein Sohn kam bei 26 plus 0 mit 860gramm. Anfang waren wir monatelang in der Klinik(wie ihr wahrscheinlichbauch) 1.OP mit 700 gramm. auch nach Entlassung immer mal wieder zwecks Darmverschluss ,Rückverlegung, darmbiopsie. So gesehen sind wir nicht ganz so gut gestartet er ist jetzt 13 Monate korrigiert eigentlich ja 16 einhalb nun waren wir jetzt gerade bei den Bayleys Test(sogar mit fieber durch eine impfung am tag davor) kognitiv ist er korrigiert bei 15 Monaten (im überdurschnitt)und motorisch bei 14 Monaten(normal am oberen ende) er entwickelt sich völlig normal steht frei, krabbelt schon lange, sitzt auch schon seit er korrigiert fünfeinhalb Monate war ist sozial unauffällig, läuft am tisch lang, hat keine Angst vor Ärzten und spricht schon 12 Wörter versteht alles. Ich habe auch eine ganze Zeit lan ich habe auch eine ganze Zeit lang gebraucht und zu akzeptieren dass das dicke Ende ausbleib und zu akzeptieren dass das dicke Ende ausbleibt. Und jetzt ist er sogar besser als ich es mir erträumt hätte. Und ich habe hier einige Beiträge verfasst in denen ich fast verzweifelt bin! Kopf hoch du kannst mich gerne auch privat anschreiben

von simsinund2 am 13.08.2016, 22:44



Antwort auf: Wie schätzen Sie die Enwicklung ein?

Sorry, mein Handy schreibt einige Saetze doppelt mit spracheingabe...

von simsinund2 am 13.08.2016, 22:46



Antwort auf: Wie schätzen Sie die Enwicklung ein?

Mein Sohn kam auch bei 25+4. Seine Geschichte ist recht ähnlich zu der eurer Tochter. Bis zum 3. Geburtstag würde ich sagen war er mehr oder eniger stark entwicklungsverzögert. Wir hatten Frühförderung, Physiotherapie und auch Ergotherapie. Er wird nächsten Monat neun Jahre alt und es ist alles bestens! Er ist ein super Schüler, er ist sozial und kontakfreudig, er hat viele Freunde, ist äußerst selten krank und ein totales Energiebündel. Niemand, der ihn heute sieht, denkt, dass er ein Frühchen war. Abgesehen vom Gewicht, er ist immer noch sehr schlank und eher untergewichtig, aber es gibt schlimmeres. ;-) Ich wünsche Euch alles Gute und hoffe, ich konnte Dich etwas beruhigen (zumal ich ähnliche Gedanken wie Du hatte!)

von girafferl am 16.08.2016, 19:23