Frage: Erhöhtes Frakturrisiko?

Guten Morgen Herr Prof. Jorch, meine Tochter (2J 1 Mon unkorr.) kam bei 25+5 zur Welt. Die Krankenhauszeit verlief für die frühe Geburt extrem gut (nur CPAP, keine Beatmung nötig; einmal Sepsis, die sehr schnell entdeckt worden ist sowie eine Ductus-OP, danach ging es nur aufwärts, Entlassung bei 35+1). Zu Hause gab es keinerlei Probleme mehr (Essen klappt super, motorische und sprachliche Entwicklung zeitgerecht) und mittlerweile braucht man sie gar nicht mehr zu korrigieren. Sie hat sich kürzlich den Oberschenkel gebrochen (Haarriss). Das Ereignis selber hat keiner gesehen, sie war eine Minute unbeobachtet im Schlafraum der KiTa, alle anderen Kinder schliefen. Es gibt nur Matratzen und sonst nichts, wovon sie heruntergefallen sein könnten. Vermutlich wollte sie aufstehen, hat sich mit dem Fuss in der Decke verfangen und ist dann ganz unglücklich gefallen. Nun meine Fragen: 1. Kann dass irgendwie mit der extremen Frühgeburt zusammenhängen? Vit. D-Prophylaxe hat sie bekommen. 2. Gibt es irgendetwas, was man noch abklären (z.B. Knochenstoffwechsel) oder tun müßte? Oder war es einfach Pech? Vielen Dank im Voraus! Hadassa

von Hadassa am 04.03.2015, 09:26



Antwort auf: Erhöhtes Frakturrisiko?

Früher, als wir noch keine spezielle Knochenprophylaxe bei sehr unreifen Früchenmilch machten (neben Vit D eine erhöhte aber ausgewogene Zufuhr von Calcium und Phosphat), sahen wir solche Knochenbrüche häufiger. Heute sind sie selten geworden. Auch das Alter ist untypisch hoch für eine frühchenspezifische Knochenschwäche. Vielleicht haben Sie doch Recht und es war einfach Pech. Dennoch mag es sein, dass die in Ihrem Falle extreme Frühgeburtlichkeit eine zusätzliche Rolle gespielt hat.

von Prof. Dr. med. Gerhard Jorch am 05.03.2015