Frage: Eigenes SIDS-Risiko vererbt?

Lieber Herr Dr. Jorch, Herr Dr. Busse hat mich mit meiner Frage an Sie verwiesen, ich hoffe, Sie können mir helfen. Ich habe als Kind im Alter von 3 Wochen aufgehört zu atmen und musste von meinem Vater wiederbelebt werden. Ich war kein Frühchen und hatte auch sonst keine der bekannten Risiken. Mein Bruder (6 Jahre jünger) wurde daraufhin nach seiner Geburt (er war 3 Wochen zu früh) direkt in einer Neugeborenen-Intensivstation untersucht - auch bei ihm wurden lange Atemaussetzer festgestellt und er bekam daraufhin im ersten Lebensjahr ein Medikament, an dessen Namen sich meine Mutter aber nicht mehr erinnert. Sie meint allerdings, es sei nur zur Beruhigung gewesen - damit der Atem gleichmäßiger wird. Nun bin ich 31 Jahre alt und schwanger und mache mir Sorgen, dass ich mein persönliches SIDS-Risiko an meinen Sohn vererben könnte. Allerdings kann mir weder mein Frauenarzt, noch meine Hebamme sagen, wie der heutige Stand der Dinge ist und wie man verfahren würde. Sollte/könnte ich meinen Sohn auch direkt nach seiner Geburt untersuchen lassen? Und wie würde man ihn behandeln, wenn auch er zu lange Atemaussetzer hätte? Oder untersucht man nur, wenn Geschwister SIDS hatten und nicht die Eltern? Und wie therapiert man heute? Vielen Dank im Voraus und beste Grüße!

von Mia_85 am 03.08.2016, 12:42



Antwort auf: Eigenes SIDS-Risiko vererbt?

Zunächst einmal: Haben Sie einen Säugling, stehen Sie vor einer Geburt oder fragen sie einfach nur so? Vor 20 Jahren hat man sehr viel Energie in die Diagnostik und Therapie von solchen "ALTE" Ereignissen wie bei Ihnen gesteckt ALTE heißt "Apparent Life Threatening Event" ("anscheinend lebensgefährliches Ereignis") und eine enge Beziehung zum Plötzlichen Kindstod (SIDS) gesehen. Heute weiß man, dass das Beste und meistens Einzige, was man machen sollte, die Einhaltung der gesunden Schlafsituation ist: Rückenlage, Schlafsack, nichts im Bett, was den Säugling überdecken oder strangulieren könnte, möglichst lange stillen, nicht rauchen. In Ihrem Falle wird es - ohne dass ich jetzt nähere Details kenne - wahrscheinlich auch darauf hinauslaufen. Also keine speziellen Maßnahmen, sondern einfach die Empfehlungen zur Prävention des Plötzlichen Kindstodes einhalten. Ein Wiederholungsrisiko von Generation zu Generation ist nicht bekannt.

von Prof. Dr. med. Gerhard Jorch am 05.08.2016



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