Sehr geehrter Professor Jorch, unser Kind kam als Spätfrühchen nach vorzeitigem Blasensprung zur Welt. Leider kam es unter der Geburt zu heftigen Komplikationen (Nabelschnurvorfall und Armvorfall?). Das Kind kam mit Herz-, Lungenversagen und zusammengebrochener Blutgerinnung auf die Intensivstation und konnte erfolgreich behandelt werden. Nach drei Wochen konnten wir mit einem vermeintlich gesunden, vollgestillten Kind das Krankenhaus verlassen. Im ersten Lebensjahr fiel auf, dass sich das Kind nicht ganz altersgerecht entwickelt, am Anfang starke Hypotonie, dann Seitenassymmetrie, Probleme mit der Verdauung und Beikost. Dazu noch mehrere kleinere Baustellen wie Probleme mit dem Bronchialsystem, Fehlsichtigkeit, Plagiocephalus. Mit fast 14 Monaten wurde ein MRT erstellt, mit dem Ergebnis, dass der Sauerstoffmangel im Hirn sichtbar ist. Ein genauerer Bericht des Befundes steht noch aus. Jetzt warten wir auf unseren Termin beim Spz in 1 1/2 Monaten um dort weiteres zu erfahren. Mich als Mutter zermürbt diese Warterei auf Termine, in der wertvolle Zeit für das Kind verloren geht. Wie kann ich die Zeit nutzen? Mit unserem Kinderarzt habe ich heute ein längeres Gespräch geführt, bin aber nicht sicher welche Schritte ich noch einleiten muss. Physiotherapie machen wir seit langen nach Bobath, daran werden wir nichts ändern, es ist auch eine erfreuliche kontinuierliche Weiterentwicklung zu beobachten. Das Kind fängt jetzt an zu Krabbeln, hat einen unglaublichen Willen und Ehrgeiz und kann sich inzwischen zum Stehen hochziehen. Müssen wir einen Antrag wegen der Behinderung stellen, eine Untersuchung einleiten (ich gehe davon aus, dass keine Fehler gemacht wurden)? Oder sollen wir uns durch die Frühförderstelle beraten lassen? Wie gehen wir die Problematik am besten an, damit das Kind später keine Nachteile durch elterliche Unwissenheit hat? Mit vielen Fragezeichen und herzlichen Grüßen Winterkind
von Winterkind09 am 18.01.2017, 17:53