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Von der Seele schreiben- 1 Banane gegessen

Thema: Von der Seele schreiben- 1 Banane gegessen

Hallo liebe Frühchen Mamis & Papis, Ich muss mir jetzt auch mal unsere Geschichte von der Seele schreiben, denn ich glaube dass ich das jetzt mal echt nötig habe. Ich hoffe, dass mein Bericht vielleicht manchen Mamas Hoffnung spenden kann. Also wir haben 2 außergewöhnlich-wunderbare Söhne & beide berreichern unser Leben ungemein. Ich glaube das gerade ihr es nachvollziehen könnt wie unendlich dankbar man für das Leben seiner Kinder sein kann und das man gelernt hat ihr Dasein mit allen Höhen & Tiefen zu schätzen zu wissen. In meiner ersten Schwangerschaft musste ich schon recht früh ins Kkh, ich habe wohl eine Muttermundschwäche und bekam frühzeitige Wehen. Gelegen bin ich ab der 28/29 SSW mit GMH-Verkürzung 1,2cm und MMÖffnung 3 cm. Durch viel Schonung kam er dann bei 37+1 SSW, allerdings überstürzt. Nachdem die Fruchtblase zu Hause platzte und wir im Kkh waren, ging es mir super. Nicht eine Wehe nichts. Doch plötzlich bekam ich von 0 auf 100 Presswehen, so schmerzhaft das ich nicht mehr wusste wo ich mich festhalten kann vor Schmerzen. Mein Körper konnte sich auf diese Schmerzen überhaupt nicht einstellen, ich hyperventilierte. Schon kurz nach den ersten Presswehen wurde ich von einer sehr gelassenen Ärztin untersucht, welche vorerst meinte ich übertreibe und das wäre erst der Anfang und wir hätten noch sehr viel Zeit. Sofort erkannte sie das der MM bereits 10 cm offen war. Ich kam sofort in den Kreißsaal, doch das Baby steckte fest. Mit Saugglocke und Zange holten sie meinen Sohn nach 1 3/4 Std (überstürzte Geburt), ich wurde in Vollnarkose gelegt, denn Teile vom Mutterkuchen musste ausgeschabt werden. Er hatte bis auf Neugeborenengelbsucht bzgl des Hämatoms von der Glocke, ca eine Woche kkh mit Lampe und einen Wasserbruch keine Baustellen. Damals war die Gelbsucht für mich eine Katastrophe, ich habe so viel geweint, hatten doch alle Mamis ihre Babys bei sich und meiner musste mit einem Verband um den Kopf immer wieder aufs neue 12 Std unter die Lampe. Wie blöd von mir, ich wußte es einfach nicht besser. Wir wollten so gerne ein weiteres Kind haben, hatten jedoch Angst vor einer möglichen Frühgeburt. Hatte dann zudem eine Konisation und mir wurden von verschiedenen Gynäkologen unterschiedliche Einschätzungen in Bezug auf die Muttermundschwäche gegeben. Die gingen von keinerlei Bedenken (Zitat: "die erste Schwangerschaft hat mit der nächsten nichts zu tun, eine Geburt zum Termin ist durchaus möglich" bishin zu "die Konisation könnte den Muttermund noch zusätzlich geschwächt haben, eine Frühgeburt wäre durchaus denkbar". Mein FA gehörte zu der Kategorie "keine größeren Bedenken". Allerdings waren sich alle darüber einig, das es vermutlich noch schneller gehen würde als wie bei der ersten und ich bei den kleinsten Anzeichen sofort in die Klinik müsse. Nun gut nach etwa 3 langen Jahren wurde ich wieder schwanger. Der Geburtstermin wurde im Laufe der Schwangerschaft von meinem damaligen FA um 2 Wochen vordatiert. Also in der 7 oder 9 SSW ?, meine Schwiegereltern waren gerade zu Besuch, bekam ich Blutungen. Ich machte einen Termin beim FA aus um abzuklären woher diese kamen. Dort wurde ich von seinem neuen Kollegen (Gemeinschaftspraxis) untersucht. Dieser machte einen vaginalen U-Schall und drehte den Monitor, sodass ich nichts sehen konnte, zu sich. Er meinte, dass es nicht gut aussieht. Der Muttermund wäre bereits geöffnet, Teile vom Baby wären schon abgegangen und Gewebe sichtbar. Ich müsse sofort ins Kkh zur Ausschabung, die Blutungen würden die nächsten Stunden zunehmen und auch gesteigerte Schmerzen wären zu erwarten. Ich fühlte mich ohnmächtig, ich habe so unwahrscheinlich viel geweint. Ich habe versucht meine Beine beim Anziehen zusammenzuhalten, ich wollte so sehr das mein Baby drinnen bleibt. Mir wurde eine Überweisung mit der Diagnose "Abortus incipiens" gegeben und man verabschiedete mich (Abortus incipiens = ein Abgang welcher schon begonnen hat und nicht mehr aufzuhalten ist). Ich erinnere mich nur noch an das Telephonat mit meinem Mann vom FAParkplatz aus, die ganze Autofahrt ins Kkh ist wie weggeblasen, ich weiß nur noch dass ich gezittert hatte und fast nichts sehen konnte, weil ich so sehr geweint habe. Im kkh rief ich meine Mutter an, es war ihr Geburtstag. Ich wartete dort auf sie auf einer Bank, konnte das nicht alleine machen. Ich musste auf die Toilette, traute mich jedoch nicht, ich hatte Angst das mein Baby dabei abgeht und ich presste meine Beine übereinandergeschlagen so fest zusammen wie ich konnte. Gemeinsam mit meiner Mutter fuhr ich mit dem Aufzug hinauf und hatte bei einer sehr netten jungen Ärztin die Aufnahme bzw. Abschlußuntersuchung. Sie machte den Ultraschall und entdeckte sofort einen Herzschlag. Sie fragte mich und schien mir dabei etwas verdutzt zu sein, welcher "Kollege" denn diese Diagnose gestellt hatte und meinte das die Schwangerschaft noch voll intakt wäre. Meine Mutter weinte, ich war immernoch wie gelähmt und konnte nicht viel sagen. Der Muttermund wäre geöffnet, ich müsse vorläufig bleiben und das Gewebe wären wohl Restbestände der damaligen Konisation. Ich blieb nur 3 Tage, der Muttermund ging wohl wieder zu, allerdings solle ich mich dringend vorläufig 2 Wochen schonen und nicht zur Arbeit gehen. Ich arbeite mit Kleinkindern, sitze viel am Boden, trage viel und muss mich viel Bücken. Da ich von meiner ersten Schwangerschaft wusste, das ein "krankschreiben" von Seiten dieses FA nicht so einfach werden könnte, bat ich sie darum es in den Bericht zu vermerken. Insgeheim gab ich dem FA auch ein wenig die Schuld für die vorzeitigen Wehen in der ersten Schwangerschaft, da er mich hingegen vermehrter Warnsignale in die Arbeit schickte. Also fuhr ich nach Entlassung (Freitag) noch zu meinem FA und erzählte ihm davon. Ich weiß nicht was genau ich erwartet hatte, vielleicht ein Bedauern über die Fehldiagnose seines Partner - ich weiß es nicht. Aber seine Reaktion widersprach all meinen Erwartungen - das weiß ich ganz genau. Er meinte "Und jetzt? Was ist das Problem? Ist doch halb so wild, das kann immer mal passieren.!" Als ich ihm mitteilte, dass das Kkh die dringende Empfehlung ausgesprochen hatte mich zu schonen, meinte er: Wieso ich denn glaube das er mich Krank schreiben solle. Er wäre schon im Ausland gewesen, er hätte gesehen wie Schwangere über Leichen steigen und hierzulande etwarten die Damen, dass man sie wegen jeder kleinsten Pillepalle krank schreibt, damit sie zu Hause auf dem Sofa liegen können..! Ich antwortete: zum Glück sind wir nicht im Ausland.! Sein Kollege war an diesem Tag auch in der Praxis, würdigte mich bei der Anmeldung keines Blickes, grüßte noch nicht mal und ging wortlos in ein Untersuchungszimmer. Ich wechselte nach rund 15 Jahren endlich die Praxis. Der neue Fa wollte mir sofort ein Beschäftigungsverbot erteilen, da kam ihm jedoch die Betriebsärztin zuvor und ich blieb ab sofort zu Hause. Ich sprach mit dem FA über eine Cerclage, allerdings sah auch er die Dringlichkeit nicht da der MM sich wieder verschlossen hatte. Im Nachinein ärgere ich mich, denn hätte ich darauf bestanden, so hätte ich eine bekommen. Ich absolvierte außerordentlich früh (hätte rund 1- 2 1/2 Monate später ET gehabt als die anderen Muttis) einen Geburtsvorbereitungskurs für Mamas mit älterem Geschwisterkind. Allerdings war dies im Nachinein nicht der Richtige, denn auf meine Fragen bzgl. Wehen (die kannte ich ja gar nicht außer Presswehen) wurde kaum eingegangen und nur belächelt: "wenn du wehen hast, dann wirst du wissen das es welche sind. Da kann man sich nicht irren.!" Auch die Becken-kreisenden Bewegungen/Übungen damit sich das Baby gut positioniert verweigerte ich, da es schließlich das letzte war, was ich so füh wollte. In der 28 SSW so hatte ich gerade noch mit meinem Sohn und meinen Neffen Ostereier angemalt, bekam ich abends einen drückendes Gefühl, als müsse man (groß) auf Toilette, kann aber nicht. Ich bekam diese Schmerzen immer wieder mal, war auch verunsichert. Ich dachte immer wieder an den Satz der Kursleiterin zurück: Wenn Sie Wehen haben, dann wissen sie auch dass es welche sind!" und redete mir dadurch ein, dass ich sicherlich Verstopfung hätte. Es wurde schon fast Mitternacht und ich war so erschöpft, sodass ich mir dachte, das es jetzt - womöglich nur unötig in die Klinik zu fahren - das allerletzte ist was meinem Körper jetzt gut tut. Ich brauchte wirklich dringend Schlaf.! Also ging ich ins Bett, konnte wunderbar schlafen und wollte am nächsten Tag zur Kontrolle bzw. sicherheitshalber in die Klinik fahren, es war ein Feiertag. Ich wollte nicht hingefahren werden, dachte ich bin in maximal 2 Std zurück. Dort angekommen, musste ich in einem Untersuchungszimmer beim Kreißsaal warten. Eine Schwester kam rein und entschuldigte sich, die Ärztin müsse noch bei einer Geburt dabei sein, es Dauer sicherlich nicht mehr lange. Ich wartete eine ganze Weile, die Ärztin untersuchte mich. Muttermund 6 cm geöffnet, GMH 2,2 mm (hauchdünn wie Papier wie sie sagte.Sie müssen sofort an den Wehenhemmer, sie bleiben hier, bekommen Zugang gelegt - es ging plötzlich alles sehr schnell. Meine "Verstopfung" waren also Wehen dachte ich mir.! Erst jetzt bekam ich die erste Lungenhelfer gespritzt und wurde in ein Patientenzimmer gefahren. Liegen, Melden wenn die Wehen stärker werden, Schonen, nicht Aufstehen, auch nicht aufs Klo waren die Anweisungen ich bekäme von einer Schwester eine Urinierschüssel ins Bett gebracht. Am Abend bekam ich wieder Blutungen, wurde wieder in den Kreißsaal geschoben. Wehenhemmer wurden umgestellt. Wehen hatte ich während meines gesamten Aufenthaltes nach der Aufnahmeuntersuchung. Am morgen nach wehenreicher Nacht wollten sie nochmal umstellen auf die letzte Möglichkeit an Wehenhemmern wie mir gesagt wurde. Es funkte eine wohl höher gestellte Ärztin dazwischen und wollte noch einmal Untersuchen: Wir brauchen keine Hemmer mehr. Der Muttermund ist 10 cm offen, ihr Kind kommt JETZT. Kaiserschnitt macht keinen Sinn mehr, der muss jetzt so raus. Wir packen das schon. Rufen sie ihren Mann jetzt an, er soll sich beeilen, es geht los. Ich fragte nach der zweiten Gabe Lungenhelfer, in einer Stunde wäre es soweit gewesen. Zu spät! Es geht los! Trotz des zarten Gewichts war es eine sehr schrecklich schmerzhafte Geburt. Um das Köpfchen zu schützen, hielten mich die Helferinnen fest, fixierten meine Beine, alles in meinem Körper wollte diese Position nicht sodass ich für einen Bruchteil einer Sekunde sogar ihre Hand weg schlug, weil es so sehr schmerzte. Er war da, ganz blau, dürr und sofort wieder weg. Im Inkubator irgendwo in diesem PNZ, wobei ich nicht mal wußte wo genau dieses PNZ ist. Ihrem Sohn geht es gut, er wiegt 1310 Gramm das ist super! Er atmet alleine, seine Apgarwerte waren ganz toll, er macht das super, sie können stolz sein.! Dabei verstand ich das alles noch so gar nicht, ich lag da, überall war Blut und ich hörte mein Baby nicht. Mein Mann nahm mich in den Arm, sagte nichts. Das einzige Photo von der Geburt was wir haben ist ein Photo vom Mutterkuchen und den blutigen Decken mit meinen blutverschmierten Beinen darauf - ohne Baby. Am Abend durfte ich endlich zu meinem Sohn, es gäbe aber Schwierigkeiten mit der Atmung. In einem Lungenflügel wären Bläschen geplatzt, sie mussten Intubieren und eine Thoraxdrainage legen. die nächsten Tage: es sind Blutungen im Gehirn aufgetreten wohl grad 2 . Später. Blutungen sind auf beiden Seiten vorläufig 2. Grades, sie können noch nicht viel sagen, aber er sei stabil. Es ist die Rede von 3 Grades. Es steht fest: Hirnblutungen beidseitig 2 & 3 Grades. Extubieren. Der andere Lungenflügel macht Probleme, Bläschen geplatzt. Erneutes Intubieren, erneut Thoraxdrainage legen. Ihr Junge braucht eine Bluttransfusion, unterschreiben sie bitte da - aber er ist stabil. Frühgeburtenanämie. Der Blukreislauf macht auch Probleme er hat wohl einen persistierenden ductus arterious, müssen wir im Auge behalten. Extubieren - CPap - Surfactant. Sauerstoff musste aufgedreht werden. Morphin wird runterdosiert. Nach und Nach wurde die Nahrung aufgestockt, angefangen bei 1 ml. Er kann nicht Wasser lassen, braucht einen Katheter, Stuhlgang wird regelmäßig angespült.. Muss wegen Gelbsucht unter die Lampe. Stillberaterin macht Abpumpplan. Seelsorgeschwester besteht regelmäßig auf Gespräche - ich konnte nie aufhören zu Weinen, egal wo ich war. mein Zimmer war auf der Mütterstation, Frühstücksbuffet direkt neben dem Babyzimmer der reifen Babys. Viele nahmen ihre Babys mit zum Frühstücken und ich weinte, konnte mir keine Gedanken darüber machen was die frischen Eltern denken, ich weinte so sehr, jede Stunde, jede Minute die ich an mein Baby dachte. Im PNZ war ein Kommen und gehen, doch wir blieben. Eine Mama kam mit ihrem Baby - die ist aber groß dachte ich mir. "Ihr bleibt sicher nicht lange - sagte ich zu der Mama da wir uns anfreundeten." Das Mädchen war zum Aufpäppeln da, war ein untergewichtiges, Terminkaiserschnittbaby. Ich beneidete die Mutter, weil es so offensichtlich war, dass sie bald heim dürfen. Da wußte ich noch nicht, das ihr Baby im Alter von 4 Monaten im Kkh sterben wird. Später würden sie die Geräte abstellen und ich auf ihrer Beerdigung anwesend sein. Das wußte ich aber noch nicht. Nach 3 1/2 Wochen kamen wir auf die intensiv ins Kinderkrankenhaus. Nach knapp 1 3/4 Monaten wurde die Magensonde gezogen. Ich hatte durchwegs abgepumpt und durfte nach rund 2 Monaten das erste mal Anlegen. Er hatte noch Rethinopathie, Augenarzt kommt zu Kontrollen. Physio kommt täglich. Ich nahm mir ein Mutterzimmer. Mein älterer Sohn verkraftete das alles nicht, durfte seinen Bruder rund 2 Monate nach der Geburt das erste mal erst sehen. Ist zu Hause des Öfteren zitternd in Tränen ausgebrochen, wurde auffällig im Kindergarten, wollte immer bestimmen - da ja sonst in seinem Leben momentan alles neben der Spur lief.... Wir haben es geschafft voll zu stillen. Er hatte noch Bradykardien, Monitor für zu Hause war im Gespräch. Ich wollte das nicht, blieb im Kkh. Kamen ohne Monitor nach Hause. Die erste Zeit war schlimm, brauchten Eisentropfen - starke Bauchschmerzen und immense Koliken. Stundenlanges schreien, Hilflosigkeit. Wenn er die Nächte durchgeschrien hatte, habe ich mich jedoch zumindest gefreut das seine Lungen funktionieren. Ich war dankbar seine Stimme hören zu dürfen, hab ihn auf den Arm genommen, an ihm geschnuppert und geweint, weil ich so unendlich dankbar für sein kleines Leben war. Heute: Er ist 10 Monate alt, korrigiert 7. Er lacht fast den ganzen Tag, er ist ein ausgesprochener Kuschelbär, in seinem Kopf ist er viel weiter als körperlich, er liebt Essen - er ißt den ganzen lieben langen Tag. Er wiegt 9 kg und versüßt uns, zusammen mit seinem großen Bruder, jeden Tag. Und Heute: hat er seine erste (halbe) Banane gegessen, die schmeckte ihm so gut, dass ich gleich morgen neue kaufen werde. Physio, SPZ, KiA sind mehr als sehr zufrieden mit ihm. Er liebt seine Turnstunden, geblieben sind ihm seine Narben von den Drainagen und vielleicht noch eine Hemiparese bzgl der Hirnblutungen. Allerdings steht nicht mal das zu 100% fest, da er so riesige Sprünge macht und ganz toll auf die Therapie anspringt. Ich freue mich über die Banane, was auch Auslöser dafür war, mal alles raus zu lassen. LG EB

von EarlyBird am 06.02.2016, 01:33



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So traurig und doch so liebevoll. Eine schaurig schöne Geschichte. In vielem kann ich uns wieder finden... Wahnsinn wie euer kleiner Kämpfer sich macht. Und 9 kg Wahnsinn Wahnsinn Wahnsinn! Meine ist mit dem Kopf auch schon immer weiter als mit dem Körper. Hier führt das da öfteren zu Wutausbrüche oder Frustrationsweinen. Aber umso mehr freut sie sich auch wenn sie es dann endlich schafft. Wir haben jetzt mit knapp 15 Monaten korrigiert 12 die 7 Kg (73cm) geknackt und momentan steigt es rasant. Ich musste auch weinen, immer und viel. Überall die Mamas mit ihren Babys auf dem langen Weg zur Frühchenintensivstation und dann isoliert ohne andere Mamas zum Austausch. Danke für das Runterschreiben, ich denke dass wird vielen Mut machen und es zeigt, man ist nicht alleine in der Situation. Liebe Grüße

von Miramar07 am 06.02.2016, 14:20



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Das hat mich sehr bewegt und ich bin zu Tränen gerührt! Meine Tochter kam etwa 1 Monat vor deinem Sohn. Bei 33+5 und mit wenig Problemen.Trotzdem hat sich in meinem Kopf gerade unsere Geschichte wiederholt...Bei mir ging es ähnlich plötzlich . Bei der Situation von Frühstücksbuffet musste ich weinen, in unserer Klinik war es genauso. An einem Morgen stand ich am Buffet mit einer anderen wöchnerin deren Sohn in der 27ssw geboren wurde. 1 Tag nach meiner Tochter.Nebeneinander im inkubator. Wir gingen zusammen zum Frühstück um einander Kraft zu spenden. Aber beim Anblick der Muttis mit Babys fielen wir uns vor dem Buffet schluchzend in die Arme.... Lina und ich kuscheln gerade, macht ihren Mittagsschlaf. Und beim Lesen deiner Geschichte überkommt auch mich wieder ein wahnsinniger Stolz auf mein Mädchen, wie tapfer sie sich in dieses Leben gekämpft hat und wie hervorragend sie sich entwickelt hat.....Und ein ganz kleines bisschen auch auf mich, dass ich als Mama diese Zeit überstanden habe, auch ohne Unterstützung des Vaters. Ich Danke dir, dass du uns heute deine bewegende Geschichte erzählt hast und wünsche dir mit deinen Jungs alles Glück der Welt- und dass du dich auch noch lange an großartigen Kleinigkeiten wie einer Banane erfreuen kannst...Das ist wunderbar!

von DanielaDj am 06.02.2016, 14:26



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Hallo!bin sehr gerührt uber eure erschütternde und dann doch so schöne geschichte!freue mich sehr für euch!! Wünsche euch von herzen alles gute!! Lg Bri (Ps.du könntest ein buch schreiben)

von Brischi am 06.02.2016, 21:09



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Oh Danke euch allen...! Jetzt bin ich gerührt und den Tränen nahe. Ich habe ja eigentlich gar nicht mit Antworten gerechnet - auch nicht das jemand tatsächlich den gaanzen Text liest ;) - umso mehr habe ich mich jetzt über eure Rückmeldungen und natürlich auch über die Einblicke eurer Frühchengeschichte gefreut. Ich danke euch ehrlich von Herzen. Wir saßen alle im gleichen Boot, daher bedeuten mir eure Worte wirklich sehr viel. Drückt eure Kleinen Alles Liebe von mir

von EarlyBird am 06.02.2016, 21:34



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Ich habe auch alles gelesen und freue mich für euch, dass sich der kleine Mann so gut macht! Ich möchte dir auch gerne Mut machen: meine Zwillinge kamen bei 26+6 per Eil-KS. Er hatte große Probleme mit der Lunge, brauchte 1 1/2 J. Sauerstoff, war sehr stark entwicklungsverzögert. Sie hatte eine beidseitige Einblutung ins Hirnnervenwasser, Ductus-OP, Lungenembolie... Wir waren 18 Wochen auf der Neo, kurz vor ihrem 3. Geburtstag war mit der letzten Stunde Frühförderung das Thema “besondere Förderung“ (KG, Osteopathie, Frühförderung...) endlich beendet. Sie sind jetzt völlig NORMAL entwickelt. Sind seit fast drei Jahren unauffällige KiGa-Kinder und kommen nächstes Jahr zur Schule. Essen war und ist bei uns immer ein Thema. Sie essen zwar fast alles, aber in der Regel sehr wenig , weshalb Sohnemann mit korrigiert 5 Jahren nur 15 kg wiegt, aber es gibt ja bekanntlich Schlimmeres! Aber, bei deiner Geschichte mit der Bananen musste ich schmunzeln, weil ich an eine Situation im Urlaub vor 1 1/2 J. denken musste: mein Sohn, der wirklich isst, wie ein Spatz, hat abends im Restaurant sein Kinderschnitzel plus ein halbes Schnitzel seiner Oma verputzt und wir haben uns ungläubig abgesehen und konnten es nicht glauben. Alles Gute weiterhin für euch!

von KleineKämpfer am 07.02.2016, 07:14



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Hi, auch dir Danke :) na wahnsinn!! was du und deine Kleinen hinter euch habt. Mag mir gar nicht vorstellen wie schlimm das war und es ist, gleich um zwei Babys/Kinder solche Angst zu haben + 1 1/2 Jahre O2 ..!! Ein echtes Wunder wie deine Beiden sich erholt haben, danke für die hoffnungsvollen Aussichten. Habe schon des Öfteren gehört, dass es Probleme mit Essen geben könnte, bis dato bei uns glücklicherweise nicht der Fall - im Gegenteil ;) Ich freu mich auch über jeden kleinsten Entwicklungsschritt den er meistert, egal wie lange es dauern mag :) & im Nachinein betrachtet, kann ich jetzt alles (auch die nicht so tollen Tage, z.B. bei Krankheit) viel mehr genießen, weil einfach nichts mehr selbstverständlich ist ;) LG

von EarlyBird am 07.02.2016, 19:54



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Hallo Erstmal bin ich sehr gerührt und kämpfe mit den tränen.... manchmal ist alles einfach nicht zu verstehen... Bei dir wurde sehr lange gewartet... kenne ich leider auch... Zum glück geht diese schwere zeit vorbei und wenn man dann das Glück hat das eben alles gut wird und die zeit einem so behilflich ist, dann hat man sein happy end. Ich selber freue mich für jeden bei dem es eben alles ganz normal läuft. Schwanger.. warten auf den Termin.. kind bekommen.. knuddeln, stillen usw. Ich hatte bei allen 3 kinder dieses glück auch nicht. Aber ich wollte keinen einzigen moment missen und bin so dankbar über meine 3 kleinen mädels. Bereit meine unsere Geschichte ausführlich niederzuschreiben bin ich noch nicht. Aber ich denke das hat zeit. Ich habe sie in meinem kopf und da wird sie auch bleiben. Vlg und knuddel die jungs.

Mitglied inaktiv - 08.02.2016, 12:09



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Ich habe Zwillinge die in der 26. Woche geboren wurden, das war eine harte Zeit, mit Inkubatoren, Monitore, Sondenernährung, Blutabnehmen, sämtliche Organe immer wieder schallen, Hirnblutung bei beiden 1, nur Hand in den Inkubator, alleine nach Hause gehen, Ärztegespräche, Hoffnung und Angst und viele Tränen. Meine Kinder wogen, 370g und 690g. Sie waren 3und 4Monate auf der Neo. Die Ärzte haben erst vorsichtig nach 1000g gesagt dass sie es schaffen könnten. Wie wir die Zeit überstanden haben weiss ich heute nicht mehr. Sie sind 7Monte (e T). Leider ist das Trinken bei uns ein Thema, so dass sie seid vier Wochen wieder sondiert werden, damit sie weiter zunehmen. Herzliche Grüße an alle Wunderkinder und deren starken Eltern

von 11Susi am 08.02.2016, 14:08



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@tamtamgo Danke dir für deine Worte, 3 Mädls also - na da ist aber auch immer was los :) es ist sehr traurig, dass du bei 3 Kindern nicht einmal das Glück hattest, den "normalen Ablauf" genießen zu dürfen. Ich hoffe, du bekommst das 3fache an Glück zurück oder hast es mit deinen Mädls schon :) @11Susi Oh man, schon wieder sondieren? Das ist echt hart, es tut mir ehrlich sehr-sehr leid für euch..! Auch alles andere..! Der kleinere 370 Gramm? Wahnsinn, es ist echt bewundernswert wie sich deine beiden ins Leben gekämpft haben und teilweise immer noch mit den eigentlich "normalsten Dingen des Lebens" (zumindest für die meisten Eltern) zu kämpfen haben. Daher habe ich mich so gefreut, dass uns das erspart blieb & es tut gut, diese einfachen Dinge wertschätzen zu können. Unsere sind ja dann gleich alt - insofern e. T. errechneter Termin bedeutet ;) umso schlimmer stell ich mir das sondieren gerade vor :( ich wünsch euch alles alles gute und drücke euch die Daumen dass es bald wieder Bergauf geht und sie bald wieder selber trinken werden. EB

von EarlyBird am 08.02.2016, 23:20



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Liebe Earlybird, hab deinen Bericht erst jetzt gelesen, und bitterlich geweint. Bei mir hat es fast 2 Jahre gedauert, mich mit dem Thema mental ein bisschen auseinanderzusetzen, und abgeschlossen ist es bei weitem noch nicht. Heb dir deinen Text gut auf, du wirst sicherlich noch oefter das Beduerfnis haben, ihn nochmal durchzulesen. Wenn ich deinen Text lese, koennte ich mich wiedermal ohrfeigen fuer jedes strenge oder ungerechte Wort, dass ich meiner Tochter im Zorn ueber ihr Verhalten so an den Kopf werfe. Deine Kinder haben wahnsinniges Glueck, dich als Mama zu haben. Alles Liebe niki

von niccolleen am 10.02.2016, 13:10



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Hi Niki, danke Dir für deine echt lieben Worte... und ich kann schon auch mal "ungerecht & genervt" sein .....! Mein Großer sagt dann üblicherweise: " Mama, wenn du jetzt nicht aufhörst mit mir zu schimpfen, dann reicht es mir auch mal.. das wirst du dann schon sehen..!" Naja, ich hatte nach Entlassung das große Glück, eine andere, sehr liebe FrühchenMama gefunden zu haben, welche für mich immer ein offenes Ohr hatte und die mich immer in meinen Sorgen versteht. Sie hat mir sehr geholfen, all die großen Fragezeichen in meinem Kopf zu sortieren und mir ein "darüber Sprechen" ermöglicht, welches ein sehr großes Bedürfnis nach all den Turbulenzen war (insbesondere weil Sie wusste von was ich sprach, weil sie es selbst mit ihrem Kind mitgemacht hatte). Für Außenstehende ist die Thematik ja oft nicht zu erfassen und es fehlt manchmal schlicht das Verständnis oder auch das nötige Interesse und man sieht sich letztendlich alleine mit dem ganzen Ballast zu Hause wieder. Ich bin dieser Mama unendlich dankbar, vorallem weil Sie sich sogar fast täglich die Zeit genommen hatte. Nach einer Frühgeburt, Intensivstation & Komplikationen betrachtet man (wie ich finde) das Leben danach völlig anders, man lernt es intensiver zu schätzen, man lernt dankbarer zu sein und ist auch irgendwie geprägt von den Ereignissen. Diese Erfahrungen können ganz schön erdrückend sein, vorallem wenn man niemanden zum Reden hat der einen versteht. Es ist, wie ich finde ein bisschen wie Fliegen zu lernen. Jetzt wo ich durch diese Mama so viel Ballast von mir werfen konnte, fühlt es sich wieder leichter an und man hat das Gefühl befreiter zu sein, so als könne man wieder durchs Leben fliegen - als hätte man es wieder gelernt "unbeschwerter" zu sein. Ich glaube, ich muss ihr bald nochmal "Danke" dafür sagen. Und ich wünschte mir, dass mehr Mamas/Papas jemanden zum Reden finden und das ihnen zugehört wird. Denn bei uns, ist für Frühcheneltern bzgl. Hilfestellen bspw. nicht sehr viel geboten. Alles Liebe Dir und Deiner Familie Lg EB

von EarlyBird am 10.02.2016, 19:19