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Schulweg

Thema: Schulweg

Liebe Gemeinde, meine Tochter ist heuer in die Vorschule gekommen, und einige Huerden haben sich trotzdem schon gestellt. Heute moechte ich aus aktuellem Anlass mal den Schulweg ansprechen. Die Vorschule ist etwa 10min Busfahrt entfernt, wobei die Busstation gegenueber unserem Haus ist, zur Ueberquerung gibt es eine X-Kreuzung mit einen beampelten Zebrastreifen. Beim Aussteigen haelt der Bus direkt vor der Schule. Beim Einsteigen von der Schule muss wieder eine T-Kreuzung mit Zebrastreifen und Schuelerlotse einmal ueberquert werden, danach nochmal ein kleines Seitengaesschen mit Einbahn. Insgesamt ca. 40m von der Schule zur Busstation. Dann geht es in den Hort, das sind 2 Stationen mehr als nach Hause, mit demselben Bus. Die Station ist dieselbe wo auch ihre Cousins wohnen und der Hort ist als Kindergarten ihres Bruders gut bekann. Dort muss sie auch wieder eine kleine Strasse mit Zebrastreifen allein ueberqueren und vor dem Hort nochmal ein Einbahngaesschen. Also alles in allem wirklcih einfach und wir haben das auch geuebt. In die SChule bringe ich sie zur ZEit, und von der Schule wird sie von mir oder vom Hort je nach Wochentag abgeholt und in den Hort gebracht, wobei da schon Selbstaendigkeit und Eigenverantwortung gefoerdert wird. Geplant sind wie bei allen anderen Hortkindern auch die ersten 5 Wochen. Diese Woche war die vierte und die meisten Hortkinder benoetigen praktisch keine Hilfe mehr und werden naechste bzw. uebernaechste Woche nach Plan allein fahren. Bei meiner Tochter geht das definitiv noch nicht. Vom Hort wird die Unterstuetzung knapp, aus Personalgruenden, und es war ja auch nur der eine Monat geplant und angeblich hat das auch mit Vorschulkindern bisher immer gut funktioniert. Heute ist meine Tochter wiedermal einfach auf die STrasse gegangen, wie wenn der Weg da weitergehen wuerde, weil vorne eine Mitschuelerin war. Auch beim kleinen Gasserl danach ist sie wieder durch dasselbe Maedchen abgelenkt gewesen und wieder einfach auf die STrasse gestiegen. Mein Entsetzen hat sie gar nicht begriffen. Wenn sie dran denkt und nicht abgelenkt ist, dann macht sie alles richtig. Die Horttanten meinen es ist eine Frage der Uebung. Ich meine, dass Uebung gut und wichtig ist, aber wenn die Wahrnehmung neurologisch noch nicht ausgereift ist, und auch keine Prioritaeten gesetzt werden koennen, weil der Filter eben noch nicht funktioniert, dann nuetzt die Uebung auch nicht so viel, weil dann wird das in 2 weiteren Wochen auch nicht anders aussehen. Bitte um Erfahrungen und Einschaetzungen von euch. Ist es eine Uebungssache und klappt dann recht schnell, oder ist das ein Reifeprozess, der noch Monate dauern wird? Wie war das bei euch? lg niki

von niccolleen am 25.09.2015, 13:11



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Tut mir Leid, dass ich nicht geantwortet habe, ich kann diesbezüglich noch keine Erfahrungen äußern, es würde mich aber sehr interessieren wie es heute zwei Wochen weiter aussieht? Wenn Straßen überquert werden müssen kenne ich das eigentlich nur so, dass immer ein Erzieher von der Bushaltestelle abholt, gerade in dem Alter. Liebe Grüße

von Miramar07 am 10.10.2015, 17:11



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Liebe Miramar, danke fuer deine Nachfrage!! Der Hort hat damals aufgrund der Situation und des akuten Personalmangels vorgeschlagen, dass wir das am Wochenende nochmal mit ihr ueben. Ich war sehr skeptisch, da ich glaube, dass es im Prinzip keine reine Uebungssache ist, sondern eben noch ein Rueckstand in der Wahrnehmung und der Koordination. Aber wir hatten nicht viel Wahl. Es war ja noch eine Woche, wo sie abgeholt wird, und dann erst wieder den Dienstag, wo man mir ausnahmsweise noch mal entgegenkommen koennte und Mittwoch wo ich wieder koennen haette, aber den Montag waere sie auf sich allein gestellt. Also war unser Plan so: Am Wochenende hatten wir noch intensiv geuebt, und da war dann echt etwas zu bemerken. Zuerst noch total unsicher bei der Strasse vor der Schule, aber dann wurde das Gesichtsfeld merklich weiter und es ging besser! Dann haben wir geschaut, dass sie richtig in den Bus einsteigt und sind mit dem Auto ans andere Ende gefahren. Dort ist sie richtig ausgestiegen, sehr erleichtert, und wir haben dort nochmal einigemale das Strasse ueberqueren geuebt. War nicht viel Verkehr am Wochenende, aber trotzdem noch recht eine Herausforderung. Mo und Dienstag habe ich dann die Horttante gefragt, ob es besser geht, die war ganz erstaunt, als ich ihr vom Wochenende erzaehlt habe. Ich also wieder eher verunsichert, aber die Zeit ist uns davongelaufen. Daher habe ich sie also am Mittwoch dann nach Absprache nicht mehr direkt von der Schule abgeholt, sondern bereits die 30m weiter und auf der anderen Seite der Strasse, wo sie mich auch gesehen hat. Das ueber die Strasse gehen hat einigermassen gut funktioniert, aber noch sehr unsicher und mehr auf mich als auf die Strasse geschaut. Am Donnerstag habe ich die Horttante gebeten, dass sie sie bereits an der Busstation zum Einsteigen in Empfang nimmt, also nach beiden Strassen, die bei der Schule zum Ueberqueren sind. Hat auch gut geklappt. Und am Freitag hab ich sie dann, natuerlich immer nach Absprache, bei der AUSstiegsstelle vom Bus und dort auch wieder auf der gegenueberliegenden Strassenseite abgeholt. Das letzte Stueck mit dem Gasserl vorm Hort habe ich dann noch mit ihr gemacht. Dann am Wochenende haben wir nochmal intensiv geuebt, da hat sie sich dann schon recht sicher gefuehlt, wobei mir schon in einigen Situationen aufgefallen ist, dass sie bei weitem noch nicht die ganze Tragweite des Strassenverkehrs erfasst hat. Aber das ist wohl normal in dem Alter. Jedenfalls war letzter Montag dann die Feuertaufe, und ich hab gezittert und um 20 nach 12 gleich im Hort angerufen, und da war sie schon da. Also die ganze Woche ist sie jetzt allein gefahren und es hat immer funktioniert. Soweit ich das beurteilen kann, ist das vielleicht doch wie beim Autofahren, dass mit viel Uebung die Koordination besser wird und der Tunnelblick verschwindet. Ob dabei wirklich neurologisch was weitergeht, bezweifle ich, aber zumindest Uebung und Erfahrung duerften die Unreife wettmachen, wie es aussieht. Und, wie in so vielen anderen Situationen, duerfte es schon auch viel ausmachen, wenn man in einer Situation ist, wo man eben keine direkte Hilfe hat oder wen, der fuer einen denkt und fuehrt, dass man dann eben beginnt, herumzuschauen und zu lernen und sich auf eigene Beine stellt. lg niki

von niccolleen am 10.10.2015, 23:08



Antwort auf Beitrag von niccolleen

Oh Gott, da bin ich ja direkt mit aufgeregt. Mir war gar nicht klar wie nervenaufreibend das für dich gewesen sein muss. Super toll, dass es soweit klappt und das du es geschafft hast in dein Kind zu vertrauen. Das war mit Sicherheit nicht einfach. Ich hoffe für euch, dass weiterhin super klappt und ihr beide mit jedem Mal sicherer werdet. Sie war bestimmt auch ganz stolz, dass es so funktioniert hat, oder? Ganz liebe Grüße

von Miramar07 am 11.10.2015, 08:16



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Ja ich war jeden Tag zum Mittag total nervoes, aber es hat immer geklappt und meine Tochter war wahnsinnig stolz und erleichtert! Ja das stimmt, es ist wirklcih schwierig, soweit Verantwortung abzugeben und einfach zu vertrauen. Das wird sicher noch haeufiger kommen! Danke fuer deine lieben Worte!! lg niki

von niccolleen am 11.10.2015, 13:14