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Realistische Einschätzung gefragt

Thema: Realistische Einschätzung gefragt

Hallo zusammen, seit 7 Wochen wächst mein Baby im Bauch immer weniger (komme morgen in die 29. SSW). Erst war es gerade unter der mittleren Perzentile, dann im unteren Drittel. Letzte Woche Dienstag war es noch auf der 6. Perzentile. Niemand konnte den Grund feststellen. Das Baby war topfit und kerngesund. Am Dienstag letzte Woche hatte mich meine Ärztin dann direkt zur Chefärztin in die Uni-Frauenklinik geschickt. Sie hatte nichts auffälliges feststellen können, meinte aber, dass wir es engmaschig beobachten. Am Freitag war ich wieder im CTG und beim Ultraschall und es wurde festgestellt, dass die Plazenta sehr klein und wie eine Kugel angelegt ist anstatt wie ein Schwamm. Das bedeutet, dass das Baby schlichtweg nicht genug Nährstoffe erhält. Letzte Woche Freitag ist es mittlerweile nun unter die 3. Perzentile gerutscht. Ich muss alle 10 Tage hin zur Untersuchung. Sie versuchen das Baby so lange wie möglich im Bauch zu lassen. Es wurde mir aber schon gesagt, dass es den ET am 5.2.16 nicht schaffen wird. Das war mir mit dem Verlauf auf der Wachstumskurve auch vorher schon irgendwie klar. Erstes Etappenziel ist nun die 30. Woche zu erreichen. Nun meine Frage, kennt das jemand von Euch? Habt Ihr eine Ahnung wie lange das realistisch gesehen noch im Bauch bleiben kann? Ich habe die Befürchtung, dass es schon bald geholt werden muss. Bei der Diagnose gibt es ja keine Chance, dass es plötzlich "schiesst". Leider habe ich von den Ärzten keine konkreten Angaben bekommen was die Mindestbedingungen sind. Kann es im Bauch bleiben wenn unterhalb der untersten Perzentile ist? Ich habe arge Befürchtungen für meinen nächsten Termin am 18.11. :-( Und noch eine Frage. Ab wann kann man ein Baby nach Hause holen wenn es ein Frühchen ist? Gibt es dafür objektive Kriterien oder wird das individuell gehandhabt? Habe im Netz nichts aussagekräftiges gefunden.

von Lola! am 12.11.2015, 21:20



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Hallo, mein Sohn war auch schon früh unterversorgt. Engmachsige Überwachung. Erst bei fast Wachstumsstopp (das war dann endgültig 37+0) hat man noch gewartet und 37+6 bei der letzten Kontrolle direkt eingeleitet. Er kam am gleichen Tag (Cytotec Tablette morgens um 10, dann um 15 Uhr), 16:00 Blasenriss, 17 Uhr Blasensprung, 18 Uhr erste Wehe (von Anfang an Geburtswehen, keine Wehenpause mehr...) Geburt 20:50. 2420g, 45cm. Saugschwäche, Stillkampf (nach 14 Tagen Verzweiflung und Sorge) gewonnen. Dank geduldiger Hebamme und Stillcafe!!!!! Nach der U2 nach Hause. Heute 2,5 Jahre: fitter Junge, nicht der Größte, immer an der unteren Perzentile. Hoffe ja noch auf Wachstumsschübe ;) Viel Glück.

von Nicole_Meyer am 12.11.2015, 21:28



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Danke für Dein Post! Was hattest Du für eine Prognose? Mir hat man gesagt, dass es nicht sehr wahrscheinlich ist, dass er es bis in die 34. SSW schafft und selbst wenn, wird er in die Neonatologie kommen weil er die 2 Kg Marke nicht erreichen wird. Ich bin also eher verhalten in meiner Hoffnung - es wäre zu schön wenn der Zwerg es bis dahin schafft... :-)

von Lola! am 12.11.2015, 21:51



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Hey, Mach dir mal nicht zu viele Sorgen. Als mein kleiner mit Verdacht auf Unterversorgung war ab 24. Ssw, musste ich zweimal die Woche in die Uniklinik. Unter die 3. perzentile sind wir in der 27.sssw Unser ziel war auch erst die 30.ssw, mit der Grossen Gefahr auf 28.ssw. Aber mein kleiner hat durchgehalten. Wir haben es bis 34+0 geschafft. Trotzseines beträchtlich kleineren Teils der Plazenta (eineiige Zwillinge mit TAPS) ist er brav weiter gewachsen. Er kam mit 1690g auf die Welt , d.h. < 3. Perzentile. Das blieb jetzt auch das erste Jahr so, zur U6 hat er auch die 7. Petzentile geschafft.. Unkorrigiert. Der grosse Zwilling hat das wachsen die letzte Woche eingestellt und eine leichte Infektion bekommen... Er ist heute auf der 15. unkorrigiert Nach Hause durften wir damals nach 3 1/2 Wochen. Die Bradies haben uns ein wenig aufgehalten. 2200 und 2000g. Wann der kleine Kerl heim darf ist oft sehr individuell. Bei uns war richtlinie. Wärme eigenständig halten, keine Bradikadie über 7 Tage und ausreichend selbst saugen. Gewicht war kein Kriterium. Als Tipp. Schau dir schon mal die nips ( heisst oft so = neugeborenen Intensiv Pflege Station) und lass dir alles zeigen. Das nahm mir viel Angst... Wird schon, wirst sehen. In dem Bereich ist die Medizin heute wirklich weit. Wenn du noch was wissen willst gerne per pm. Liebe Grüße Mimi

von Mimi987 am 12.11.2015, 22:09



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Hallo, Also zu unterversorgung kann ich nicht viel sagen würde bei uns nicht festgestellt aber bei meinen zweieiig Zwillingen wog unser Sohn beider Geburt(37+4) 2600 Gramm und 49 cm und meine Tochter nur 1950 Gramm. Es wurde erst eine Woche vor der Geburt festgestellt das sie so klein ist. Aber sie hatte wenig Probleme und konnte nur ihre Temperatur nicht halten, wir dürften aber nach 1 Woche mit 1900 Gramm nach hause. Mein erstes Kind kam bei 34+0 und hatte erheblich mehr Probleme dabei wog er 2700 Gramm und war 47 cm groß. Aber er hatte eine trinkschwäche und hat innerhalb von 24 Stunden zu viel Gewicht verloren und Probleme mit seinem Natriumhaushalt. Zumal er die ersten 5 Lebensminuten nicht selbständig geatmet hat. Als Kriterium das wir nachhause dürften wurde uns gesagt er muss über 2500 Gramm wiegen,mindestens 48 Stunden alleine trinken ( ohne nach sondieren) , seine Temperatur halten und vor "36+0" entlassen sie ungern, der Rest musste natürlich auch funktionieren. Wir waren also 2 Wochen da. Was ich damit nur sagen will ist das nur weil dein kleines etwas leichter ist heißt das nicht das es schlechtere Chancen hat. Klar es kommt auch etwas auf die reife an aber ich habe schon oft gehört und es auch gesehen das grade die kleinen Babys es meist besser meistern wie so manches ausgetragens. Ich hoffe das dein kleines sich noch etwas Zeit lässt :) Lg

von Evi1990 am 12.11.2015, 23:00



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Liebe Lola, ich war letztes Jahr in einer ganz ähnliches Situation. Da ich eine Plazentainsuffizienz hatte, musste meine Tochter bei 28+0 auf die Welt geholt werden. Aufgrund der Unterversorgung hat sie nicht eimal 700g gewogen. Aber trotz dieses schwierigen Starts hat sich meine Tochter ganz super entwickelt. Sie ist jetzt bereits ein Jahr alt und es geht ihr wirklich sehr sehr gut und sie ist ein ganz wundervolles kleines Mädchen! Leider ging es bei mir alles recht schnell, nachdem es hieß das Baby ist zu klein, waren es ca. noch 3 Wochen bis es geholt wurde. Die letzten Tage war ich im Krankenhaus und es wurde täglich geprüft, ob das Gehirn noch ausreichend mit Sauerstoff versorgt wurde. Ich glaube nicht das nur aufgrund der Perzentilen entschieden wird, sondern sicherlich jeder Fall ganz indivduell anhand verschiedener Faktoren. Solange Dein Baby noch wächst - auch wenn es nur wenig ist, ist das ein gutes Zeichen. Ich glaube auch nicht, dass bei Dir alles so schnell kommen wird wie bei mir. Du schaffst jetzt erst mal die 30.Woche! Dann hast Du schon ganz viel erreicht! Aber auch wenn das Baby extrem früh geholt werden muss, kann ich Dir nur Mut machen. Meine Tochter ist das beste Beispiel, das alles gut werden kann!!! Bei uns im Krankenhaus wurde gesagt, dass man damit rechnen soll das Baby um den eigentlichen ET nach Hause mitnehmen zu können. Bei uns waren es sogar 2 Wochen früher, also insg. 10 Wochen Krankenhaus. Bei nicht so extrem frühen und leichten Frühchen kann es auch mal schneller gehen. Ich würde aber lieber mal vom ET ausgehen, dann wirst Du von allem anderen positiv überrascht. Die Kriterien für die Entlassung sind, dass das Baby selbständig atmen, Temperatur halten und trinken kann. Ich drück Dir fest die Daumen, das ihr noch ein paar Wochen schafft! Denk positiv. Das bekommt das Baby auch im Bauch mit! Liebe Grüße, Marlie

von Marlie am 12.11.2015, 23:16



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Hallo Kann gut verstehen wies dir geht. Meine Zwillinge wurden in der 28 ssw geholt da unser kleiner Mann unterversorgt war und nicht mehr zu nahm. Ich war 1 woche vorher schon stationär im KH zur Lungenreife und der Doppler musste Täglich kontrolliert werden. Zuerst sah es aus,als würde es wieder stabiler werden. Aber am nächsten Tag war es wieder anders. Und dann wurden sie geholt per Ks da die Gefahr für den kleinen zu Gross war. Er wog bei der Geburt gerade mal 590gr und unsere Prinzessin 780 gr. Auf der Neo blieben die 2 dann 8 Wochen und dann ging es nach Hause. Man soll aber mit dem errechneten Geburtsternin rechnen..dann gäbe es keine Enttäuschung. Wir konnten unsere aber auch 1 Mt früher Heim holen. Man hat gesagt,nach Hause können sie,wenn sie stabil sind und sie nach dem ziehen der Magensonde selbstständig genug trinken und zu nehmen und ein Gewicht von 2 kg erreicht haben. Aber wir konnten unsere unter 2 kg nach Hause nehmen. Lg Conny

von Conny80 am 12.11.2015, 23:45



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Ich hatte bei beiden Schwangerschaften eine Plazentainsuffizienz. In der Ersten unerkannt, 28+1 KS, Kind 360g leicht, überlebte nur 26h. In der zweiten wurde von Anfang an mit ASS dagegen angegangen, es hat auch einigermaßen geklappt. Wir haben es in die 33. ssw geschafft und ein sehr leichtes Kind erwartet. Alle Ärzte schätzen sie auf 1300g, sie wog dann sogar 1835g. Allerdings lag ich schon 5 Wochen im KH, 3x tägl. CTG, alle zwei Tage Doppler, Heparinspritzen. Man hat darauf gewartet dass die Versorgung schlecht wird, wie es beim Ersten war. Das ist nicht passiert, dafür wurde das FW immer weniger und die Plazenta immer heller im US. Nach dem KS hieß es dann die Plazenta war schon 43 Wochen alt, hätten wir noch länger gewartet hätte es zur Ablösung kommen können. Unsere Tochter ist übrigens jetzt 13 Wochen alt und noch immer klein und leicht. Korrigiertes alter sind knapp 5 Wochen und sie wiegt knapp über 3kg und passt noch immer in die 50 ;)

von cantaloupe am 13.11.2015, 09:41



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Hallo nochmal, erkannt hat es meine Gyn schon recht früh, aber nachdem ich nur durch viele Versuche (ICSI) schwanger geworden bin, habe ich ihr gesagt, dass ich nur Sachen wissen will, die ich beeinflussen kann. Also wenn ich mich schonen sollte, wenn es einen Grund gäbe eine Uniklinik zur Entbindung zu wählen usw. Keine Nackenfaltenmessung .. Daher hat sie es mir erst sehr spät gesagt, auch meine Hebamme hat mir "verschwiegen", dass mein Bauchumfang sehr klein ist für die jeweilige Woche. So hatte ich bis zur 30.SSW eine relativ unbesorgte SS. Danach aber enge Kontrollen. Die Sauerstoffversorgung war gut, aber er war eben schon lange schlecht ernährt. Auch 3. Perzentile. Erst, als es gar nicht mehr ging, wurde eingeleitet. Lass Dich gut beraten und wenn es soweit ist, wird Dein Baby kommen. Meine Gyn hat erklärt, dass grade lange unterversorgte Kinder schneller reifen und auch mit wenig Gewicht oft geburtsreifer sind, als Kinder, wo es plötzlich zu einem Blasensprung kommt. Dein Baby läuft schon im Notfallmodus und der Körper bereitet sich auf eine frühere Geburt vor. Jeder Tag zählt. Wichtig wäre mir gewesen, beim Stillen besser betreut zu werden. Dass ich es doch noch geschafft habe, lag an meiner Nachsorgehebamme, daran, dass ich es unbedingt wollte (zumindest 6 Monate, dann waren es 10 voll und 4 teilzeit) und am Stillcafe, einem Stillmütter-Treff. Sehr unideologisch und wenig "öko", einfach eine tolle Hilfe. Vertrau auf Dich Dein Baby und die Ärzte. Und 2 Kg wären schon eine gute Marke!

von Nicole_Meyer am 13.11.2015, 12:12



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Hallo, zur Perzentile kann ich nichts sagen. Aber meine Kleine ist an der 20. SSW zu klein gewesen. Damals hieß es noch immer sie wäre eben ein Leichtgewicht. Sie ist dann nicht mal mehr in ihrer Kurve richtig gewachsen und ich bekam eine Gestose. Wir konnten dann nicht mehr warten und sie wurde bei 28+6 geholt mit 865 Gramm. Wir hatten vier mal die Lungenreife und wahnsinnige Glück. Lediglich ein Leistenbruch und 9,5 Wochen Klinik, sonst wären es nur ca 7 gewesen. Ich drücke dir die Daumen, dass du es noch lange aushälst und euch eine so frühe Frühgeburt erspart bleibt. Was wiegt sein Kind denn jetzt? Ganz liebe Grüße

von Miramar07 am 13.11.2015, 23:38



Antwort auf Beitrag von Miramar07

Letzte Messung bei 28+0 war 800 gr. Ich hoffe, dass der Kleine bis zum nächsten US am Mittwoch ein bisschen weiter gewachsen ist. Das Blöde bei diesen Perzentilen ist, dass es ja nicht aussagt ob das Baby überhaupt wächst bzw. wie viel sondern nur ein Vergleich zur Norm ist. Mich verwirrt das total. :-) Ich hätte gerne konkrete Zahlen. Dann kann ich auch besser einen Vergleich zwischen Ist- und Sollwerten erstellen.

von Lola! am 14.11.2015, 08:38



Antwort auf Beitrag von Lola!

Da gibt es Listen im Internet über das Gewicht in den SSW, auch hier unter meine Schwangerschaft. Ich drücke dich ganz doll die Daumen. Kugelt noch schön lange weiter. Liebe Grüße

von Miramar07 am 14.11.2015, 17:39



Antwort auf Beitrag von Miramar07

Hallo Miramar07, darf ich dich fragen ob bei dir eine Plazentainsuffiziens vorlag? Und wurden bei deiner Maus Durchblutungsstörungen festgestellt? Ich bin heute 19+5 und habe am WE erfahren das ich wohl ne Plazentainsuffizines habe und ne leichte Präeklampsie. Mir wird aktuell nicht viel Hoffnung gemacht. Momentan ist da Ziel bis zur 24. SSW zur kommen und meine Kleine dann eventuell schon zu holen. Es ist schön zu lesen das es auch gut ausgehen kann. Lieben Gruß, Minna

von Minna86 am 18.11.2015, 11:31



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Hey, ich hatte auch eine ausgeprägte PI. An der 20. SSW wurde die Kleine als zart bzw Leichtgewicht betitelt. Mein RR war schon recht früh am Ansteigen, in der 20. SSW immer schon grenzwertig, (17+4 RR 144/98). Allerdings war Doppler der ok war, sonst hätte mein Fa mich wohl schonmal ins kh eingewiesen. Bei 20+4 habe ich dann im Mupa Fruchtwasser und Größe als kontrollbedürftig angekreuzt. Bad 47, fod/ku 168, and 43, apd/au 146 und fl 25 oder 29 das kann ich leider nicht erkennen. Kannst du ja vielleicht mal mit deinen Werten vergleichen. 27+1 hatten wir den letzten 3D Versuch, Gott sei Dank. Da war der Frauenarzt ganz anders und ich wurde direkt eingewiesen, hatte am Abend zuvor mehrmals gebrochen. Da war der RR dann schon bei 159/110 und Eiweiß im Urin. Die Kleine wurde auf 720-750 Gramm geschätzt. Ab da gab es LR und Tabletten, Infusionen für das Wachstum und wir haben so noch bis 28+6 durchgehalten. Die Kleine kam dann mit 865 Gramm. Hast sofort selbstständig geatmet und alles super gemeistert. Was stimmt deine Ärzte denn so negativ? Magst du sagen wie viel sie geschätzt wird? Von der "Diagnose" Leichtgewicht bei 17+4 bis zur Entbindung in 28+6 waren es bei mir immerhin noch über 11 Wochen. Ich wünsche euch noch eine lange Kugelgelenk und alles Liebe. Bezüglich der beginnenden PE kannst du noch einiges über die Ernährung und Vitamine rausholen, schau mal bei den Gestose Frauen im Internet. U. A. Wird empfohlen sehr eiwrißreich zu essen und genügend zu salzen. Klingt vielleicht erstmal komisch hat aber für Resultate, ich wusste damals leider nichts darüber. Liebe Grüße

von Miramar07 am 18.11.2015, 18:42